"Redfield Ratio" gegen Algenprobleme

  • Hallo Community!


    Ich möchte mich kurz vorstellen:
    Mein Name ist Sascha, bin Bj. '79 und seit August 2005 dem Aquarienfieber zum Opfer gefallen.


    Angefangen hat es mit einem 140L Würfelaquarium und ner 70W HCI(HQI) Lampe von Ebay...
    Dies war die beste Vorraussetzung für hervorragenden ALGENWUCHS 8-)
    Nach langen hin und her mit diversen Düngern und täglichem abwickeln von Fadenalgen / absaugen von Blaualgen,
    habe ich so ziemlich jeden Artikel über Algen (und wie man sie wieder los wird)
    gelesen den ich finden konnte.


    Wirklich viel gebracht hatte es nicht, bis ich auf folgende Seite gestossen bin:
    Redfield Ratio: http://www.xs4all.nl/~buddendo/aquarium/redfield_eng.htm (Englisch)
    http://translate.google.com/tr…6hl%3Dde%26lr%3D%26sa%3DG (ins Deutsche Übersetzt)


    Zu diesem Zeitpunkt war ich bereits im Besitz einer CO2 Anlage und Drak Dünger.
    Der Dünger beseitigte zwar die Mangelerscheinungen meiner Pflanzen, nicht aber die Algen.
    Erst seit dem ich das Nitrat/Phosphat Verhältnis anhand der "Redfield Ratio" eingestellt habe, sind die Algen verschwunden.
    Den Algenmagneten für die Scheiben habe ich in Rente geschickt :)


    Ich hoffe diese Seite ist für den Einen oder Anderen hilfreich, mir jedenfalls hat sie in ca 5 Wochen
    zu einem "Algenfreien" Becken verholfen und mich ermutigt, ein 400L AQ zu kaufen.


    Viel Spass
    Sascha


    PS: Wer Reschtschraibpfähler findet, darf sie behalten...

  • Hallo Sascha,


    Interessanter Beitrag...ich habe mir die Seite zur Redfield Ratio durchgelesen und möchte das auch gerne versuchen. Dabei frage ich mich wie hast du den Drak-Dünger dosiert? Auf der Webseite ist ja von der Zugabe von reinem KNO3 die Rede während im Drak Dünger noch andere Komponenten enthalten sind. Wie hast du die "stock solution" berechnet?


    Wie oft (täglich, einmal die Woche?) düngst du jetzt seit du nach der Redfield Ratio düngst und mit welchen Drak Produkten?


    MfG,
    marc

  • Hallo Marc,


    mach es Dir nicht so schwer mit Berechnungen etc.


    Ich habe das auch ausprobiert und es funktioniert verblüffend, wobei mich die absoluten Werte von N und P überhaupt nicht interessieren, wenn sie im "normalen" Bereich liegen. Die Kernaussage der Redfield Ratio ist doch, wenn z.B. Grünalgen auftreten, dann hat man zuwenig P in Bezug auf das vorhandene N und umgekehrt.


    Wenn ich Grünalgen feststelle, dann gebe ich nach dem Wasserwechsel (65% des Beckeninhalts wöchentlich) und dem Reinigen der Scheiben etwas mehr Eurakon P und meine Grünalgen sind verschwunden bzw. kommen wesentlich langsamer. Das funktioniert in beiden Richtungen gut und ist immer wieder reproduzierbar auch bei unterschiedlichem Nitratniveau. Mit Blaualgen habe ich keine Erfahrungen, die hatte ich noch nie.


    Allerdings treten Grünlagen häufig nicht allein auf. Wenn Rotalgen mit von der Partie sind, dann wird es schwieriger. Die kümmern sich anscheinend um die Redfield Ratio wenig. Hier hilft bei mir immer eine Erhöhung der CO2-Zugabe. Das bewirkt zumindest eine Stagnation der Rotalgen oder Pinselalgen und man kann sie nach und nach mechanisch entfernen.


    Natürlich besagt die Redfield Ratio nichts anderes, als das, was schon tausendmal gesagt wurde. Wenn Algen auftreten, dann stimmt etwas mit dem Nähstoffgleichgewicht nicht. Aber das betrifft eben nicht nur das Verhältnis von N und P, dazu gehören auch alle anderen Wachstumsfaktoren. Aber eine Orientierung ist sie allemal.


    Bin mal gespannt auf andere Erfahrungen


    Gruß, Heri

  • Hi Marc,


    du brauchst den Rechner für die Düngermenge eigentlich nicht, ich benutze den nur um die Buddy/Redfield Ratio zu überprüfen
    (im Endeffekt reicht auch das Diagramm). Wenn dein AQ einmal weitgehend Algenfrei ist, ist es recht tolerant gegenüber Schwankungen
    im NO3/PO4 Verhältnis.


    Ich messe diese Werte nur noch beim Wasserwechsel um bei groben Abweichungen entweder mehr Wasser zu tauschen oder halt
    entsprechend mehr NO3 bzw. PO4 (via Eudrakon N und P) nachzudüngen.


    Ich dünge Ferrdrakon und Ferrdrakon K täglich jeweils ca 3-5ml (auf ca 350L netto), je nach Eisengehalt und Pflanzenwuchs.
    So halte ich den Eisengehalt auf ca 0,05-0,25mg/L.
    Mit der Zeit bekommst du ein Gefühl für die Düngermengen.



    Meine Wasserwerte sind im Moment:
    NH3/4: n.N.
    NO2 : n.N.
    NO3 : 10-15
    PO4 : 0,25-0,5
    Fe : 0,1


    Ph : 7,1-7,2
    LW : 490
    GH : 14
    KH : 10
    Temp : 26-27°C


    CO2 :per Druckgasflasche (ungeregelt) mit Nachtabschaltung


    Beleuchtung: 2x 70w HCI (NDL 4200K) ca 40cm über dem Wasserspiegel


    Filterung: Eck-Mattenfilter (Pumpe 1: 600L/h als Strömungspumpe, Pumpe 2: 150L/h für CO2 Eintrag über 5W UV-Klärer und Ausströmerrohr mit Löcher nach unten, Pumpe 3: 150L/h zur Bewässerung der Landpflanzen)
    Eheim Prof. 2 (2026) ungedrosselt



    Sascha

  • @ Sascha


    Schönes Beckes hast du. Danke auch für das posten von deinen Wasserwerten...wenn ich mir die so ansehe denke ich dass ich die Düngermenge aller Dünger (Ferrdrakon, Ferrdrakon K und Eudrakon P) noch anheben sollte. Allerdings hat Ferrdrakon sofort wieder Bartalgenwachstum ausgelöst so dass ich ein bisschen skeptisch bleibe. Im Becken ist Fe zwar bei 0 aber da ich jetzt eine CO2 Anlage habe wird das Wachstum der Bartalgen hoffentlich eingedämmt.



    @ Heri


    Danke für deinen Beitrag. In meinem Becken (100L) sind es hauptsächlich pelzartige Grünalgen die auf fast allen Pflanzen und an den Scheiben wachsen. Wenn ich die Scheiben während der Woche nicht reinige dann werden die massiv grün. Phosphat liegt tatsächlich bereits seit Wochen bei 0 so dass ich gestern 5ml Eudrakon P als Stossdüngung ins Becken gegeben habe. Habe gerade nochmal den Phosphat Wert im Becken nachgemessen und der scheint noch immer bei 0 zu liegen...soll ich nochmal nachdüngen? Allerdings scheint der Nitrat Wert auch unter 10 zu liegen...leider ist der T***a Test in den Abstufungen unter 10 nicht genau...ich denke der Wert liegt aber nicht bei 0.

    Leider habe ich auch noch Bart und Pinselalgen. Allerdings habe ich bis jetzt mit Bio-CO2 gearbeitet und da mir die PH-Wert Schwankungen doch zu gross waren habe ich seit 4 Tagen eine richtige CO2-Anlage.
    Also, ich habe in der letzten Zeit einige Massnahmen gegen die Algen ergriffen und bin jetzt mal gespannt was sich verändern wird.


    Wie düngst du mit dem Eudrakon P? Nur als Stossdüngung oder regelmäßig? Welche Werte hast du in deinem Becken.


    Gruß,
    Marc

  • Marc


    Danke!
    Zu deinen PO4/NO3 Werten: am besten nie auf 0 fallen lassen... um einmal ein veralgtes Becken sauber zu bekommen kann ich nur regelmässiges Messen von PO4/NO3 empfehlen und entsprechendes Nachdüngen. Wenn es dann erstmal eine zeitlang algenfrei ist, wird das AQ (zumindest bei mir) sehr tolerant gegenüber Abweichungen vom Optimalfall. Die Pflanzen speichern eine kleine Menge PO4/NO3 für schlechte Zeiten


    Habe z.b. grade eine 7-tägige Behandlung mit Bak**pur Direkt hinter mir, ab dem 2. Tag musste ich 1-2 mal am Tag 70-80% Wasser wechseln, da auch die Filterbakterien abgestorben sind und die NH3/4 Werte nach 12-24h 0,5 mg/l betrugen. Während der gesammten Zeit habe ich nicht gedüngt (auch kein CO2), die Beleuchtung aber weiterhin von 10:30-0:00 laufen lassen. (NO3/PO4 waren nicht nachweisbar)


    Ergebnis: Mangelerscheinungen an den Pflanzen und vereinzelt leichter Grünalgenwuchs, haupsächlich an der Frontscheibe im oberen Bereich und den oberen Wurzelteilen. Nicht genug um den Algenmagneten zu suchen ;)
    Hätte ich das mit meinem veralgten 140L AQ gemacht, hätte ich unten alles voller Blaualgen und Fadenalgen bis zur Wasseroberfläche gehabt. Von der Kahmhaut mal abgesehen...

  • Auf den Bildern sieht man noch die Reste der letzten Algenplage in meinem Würfelaq. (55x55x55cm).
    Zu dem Zeitpunkt habe ich versucht die Wasserwerte so einzustellen, wie auf dieser Seite beschrieben: http://www.cam.org/%7Etomlins/algae.html
    Die Redfield Ratio kannte ich bis dahin noch nicht.
    Die Blasen auf den Bildern sind das Ergebnis von NO3=10, PO4=0,5, Fe=0,25, CO2=ca 30 und starker Kaliumdüngung, bei Verwendung von einem 70w HCI Spotstrahler.
    Der Strahler hing so tief, das der Lichtpunkt grade eben den AQ-Boden ausgeleuchtet hat.


    Die Schwertpflanze hat ca 1 Blatt / Tag produziert, selbst Anubien sind regelrecht explodiert und begannen zu blühen. Der "Rasen" hat innerhalb von 6-7 Wochen ca 85% des Bodens bedeckt.
    Das Ausperlen von Sauerstoff begann ca 2h nach Licht an.
    Toller Showeffekt, aber ein Missstand bei den Wasserwerten (z.B. NO3 n.n.) für 2 Tage verursachte eine Algenexplosion und extreme Mangelerscheinungen bei den Pflanzen.
    Von Algenfrei bis zum Zustand auf den Bildern vergingen ca 48h.


    Gelernt aus alldem habe ich folgendes:
    -das Wichtigste für ein Algenfreies AQ ist das NO3/PO4 Verhältnis bei Vorhandensein von ausreichend CO2, Fe und K.


    Um das Amano-Perlen zu bekommen:
    -sind möglichst niedrige NO3 Werte nötig (10mg/L sind ein sehr guter Wert, bei höheren Werten benötigt man auch mehr Licht für die gleiche Photosynthese Leistung).
    -Einen guten Spotreflektor (bei HQI/HCI) und je nach Beckenhöhe halt entsprechende Brenner-Leistung.
    -viele Tropfentests
    -VIEL Dünger (habe Teilweise 10-20ml Eudrakon P pro Tag auf ca 140L Wasser gebraucht um den Wert auf 10mg/l zu halten, habe 2-3x pro Tag nachgedüngt, um keinen NH3/4 Gau zu verursachen)
    -blinde (besser gar keine) Fische *g*


    Viel Spass beim ausprobieren!


    Sascha

  • Lostsoul schrieb:
    -------------------------------------------------------
    > -VIEL Dünger (habe Teilweise 10-20ml Eudrakon P
    > pro Tag auf ca 140L Wasser gebraucht um den Wert
    > auf 10mg/l zu halten, habe 2-3x pro Tag
    > nachgedüngt, um keinen NH3/4 Gau zu verursachen)


    Oh man..erst denken, dann tippen:


    "10-20ml Eudrakon P pro Tag" sollte Eudrakon N(!) heissen.


    (wieso kann ich meinen Beitrag bereits nach kurzer Zeit nicht mehr editieren?)


    Sascha

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,
    > (wieso kann ich meinen Beitrag bereits nach kurzer
    > Zeit nicht mehr editieren?)


    man kann die eigenen Beiträge nur 60 min nach dem Schreiben editieren, um zu vermeiden, daß Beiträge, auf die schon geantwortet wurde, verändert werden und damit die Diskussion un- oder missverständlich wird.
    Über den Zeitraum könnte man diskutieren, der ist einstellbar - aber das besser nicht im Düngerforum ;)

  • Hallo Sascha,


    Ich wollte mich noch einmal zu meinem Aquarium melden nachdem ich letzte Woche mit dem Zudüngen von Nitrat und Phosphat begonnen habe. Bis jetzt kann ich folgendes beobachten: die Pflanzen wachsen wieder, zum teil sehr schnell. Der Wachstumstillstand den ich vorher hatte dürfte damit eindeutig auf ein Mangel von Nitrat oder Phosphat zurückzuführen sein. Leider scheinen die Blaualgen aber auch davon zu profitieren (wegen dem Phosphat???) denn die vermehren sich auch weiter. Ein Rückgang der Grünalgen kann ich auch noch nicht verzeichnen.


    Was mir aufgefallen ist, ist der anscheinend enorme Verbrauch von Phosphat: über die ganze Woche habe ich insgesamt 15ml Eudrakon P zugedüngt und am Montag war PO4 wieder bei null (zwischenzeitlich kurz mal bei 0,1 aber nie mehr). Um den PO4 Gehalt konstant um oder über 0,1 zu halten müsste ich schätzungsweise täglich etwa 3-5ml Eudrakon P zudüngen und das scheint mir irgendwie viel (ist aber womöglich nur ein subjektiver Eindruck).


    Meinungen?


    MfG,
    Marc

  • Hallo Marc,


    Wie Herr Kremser schon sagte, saugen sich die Pflanzen erstmal voll. Der PO4 Bedarf sollte sich bald verringern.
    Bei optimaler Nährstoffversorgung der Pflanzen sollte Licht der einzige begrenzende Faktor sein. Von nun an kannst du langsam die Beleuchtungsdauer erhöhen, bzw. auf Mittagspausen verzichten. Je schneller die Pflanzen wachsen, umso schneller werden die Algen verdrängt, da diese den Wettlauf um die Nährstoffe gegen die höheren Wasserpflanzen verlieren.


    Grünalgen in Form von Fadenalgen wichen bei mir sehr schnell, Blaualgen waren etwas hartnäckiger wobei es "Klarwasser" Blaualgen gibt (kommen bei sehr niedrigen NO3/PO4 Werten vor) und "Schmutzwasser" Blaualgen (kommen bei PO4 Überschuss vor).
    Hier hilft erstmal nur Geduld und absaugen, bei anhaltendem guten Pflanzenwuchs und passendem NO3/PO4 Verhältnis verschwinden auch die Blaualgen restlos.


    Evtl. hilft gegen manche Blaualgen auch erhöhte Strömung. Bei mir haben sich Blaualgen zuerst an den strömungsärmsten Bereichen gebildet, meistens im Schatten in Bodennähe, in dichten Grasbüscheln und im unteren Bereich von dichtstehenden Stengelpflanzen. Sie scheinen sauerstoffarme Bereiche zu bevorzugen.


    Rotalgen können verdammt hartnäckig sein. Diese hatte ich erst einmal in Form von schwarzen Pinselalgen und sie sind "von alleine" wieder verschwunden, was allerdings ca. 3 Monate gedauert hat und ich absolut nicht nachvollziehen kann, was zum entstehen und verschwinden beigetragen hat.


    Lange Rede, kurzer Sinn:
    Immmer weiterdüngen und die Wasserwerte im Auge behalten, wachsen die Pflanzen mit der vorhandenen Lichtmenge als einzigen limitierenden Faktor, sind die Tage der Algen gezählt.


    mfG
    Sascha

  • Hallo Sascha, Hallo Herr Kremser,


    Danke für die letzten Beiträge. Ich wollte mich mal kurz mit einem Update melden. Im Moment sieht es wie folgt aus:


    1. Grünalgen: merklicher Rückgang besonders an den Scheiben. Musste ich bis jetzt die Scheiben mindestens einmal pro Woche reinigen um noch ins Aquarium blicken zu können so bleiben die jetzt schon über eine Woche klar. Der Grünalgenbelag an den Scheiben ist noch sichtbar aber halt viel weniger als vorher.
    Bei den Grünalgen in meinem Becken handelt es sich aber eher weniger um Fadenalgen als um Pelzalgen. Ich habe mal versucht ein Foto davon zu machen. Auf dem Bild sieht man den Wassernabel mit so kleinen Häarchen; diese Form von Grünalgen habe ich auf fast allen Pflanzen.


    2. Blaualgen: die sind nach wie vor leider sehr präsent, hauptsächtlich in den Treibspitzen der Bacopa aber auch an anderen Stellen, meist wie von Sascha beschrieben (in strömungsarmen Bereichen). Ich denke es handelt sich um die "Klarwasser" Blaualgen da PO4 eher zu wenig als zuviel ist.


    3. Rotalgen: die Pinselalgen sind jetzt eher grau als schwarz gefärbt...ich denke die sind so langsam am eingehen aber es wird wohl noch ne Weile dauern bis ich die ganz los bin.


    Alles in allem wachsen alle Pflanzen deutlich besser als zuvor...einige dich ich schon rausschmeissen wollte sind zu neuem Leben erweckt worden. Ich denke ich bin auf dem richtigen Weg aber noch nicht am Ziel.
    Dazu auch noch gleich eine weitere Frage: bei meiner Heteranthera zosterfolia bilden sich neulich abgestorbene Stellen an den Blättern (siehe Bild mit Pfeilen). Diese werden im Laufe der Zeit fast durchsichtig, das Blatt löst sich auf. Um welchen Nährstoffmangel könnte es sich hierbei handeln?


    Nochmals Danke an alle die mir geholfen haben.


    MfG,
    Marc


    [Blockierte Grafik: http://img212.imageshack.us/img212/976/wassernabel5an.th.jpg]


    [Blockierte Grafik: http://img319.imageshack.us/img319/46/heteranthera7dt.th.jpg]

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,
    > 2. Blaualgen: die sind nach wie vor leider sehr
    > präsent, hauptsächtlich in den Treibspitzen der
    > Bacopa aber auch an anderen Stellen, meist wie von
    > Sascha beschrieben (in strömungsarmen Bereichen).
    > Ich denke es handelt sich um die "Klarwasser"
    > Blaualgen da PO4 eher zu wenig als zuviel ist.


    wenn sich die Pflanzen noch weiter erholt haben und die Blaualgen weiter bleiben, würde ich das Problem zuerst mit einer Dunkelkur angehen. Oft reicht das, um den Blaualgen für längere Zeit oder immer die Grundlage zu entziehen (nachdem man die eigentlichen ursachen ihrer Entstehung ja mittlerweile beseitigt hat).


    > Dazu auch noch gleich eine weitere Frage: bei
    > meiner Heteranthera zosterfolia bilden sich
    > neulich abgestorbene Stellen an den Blättern
    > (siehe Bild mit Pfeilen). Diese werden im Laufe
    > der Zeit fast durchsichtig, das Blatt löst sich
    > auf. Um welchen Nährstoffmangel könnte es sich
    > hierbei handeln?


    Schwer zu sagen. Das wäre an und für sich evtl. Kaliummangel. Da würde ich mich zum momentanen Zeitpunkt aber nicht drauf festlegen wollen, da das ebensogut noch Nachwirkungen der gerade erst ausgestandenen Nährstoffmangelsituation sein können.
    Ich würde das jetzt erst mal beobachten und erst in mehreren Wochen, wenn dieses Symptom nicht von alleine verschwindet, Maßnahmen dagegen überlegen.

  • Hallo Herr Kremser,


    > Schwer zu sagen. Das wäre an und für sich evtl.
    > Kaliummangel. Da würde ich mich zum momentanen
    > Zeitpunkt aber nicht drauf festlegen wollen, da
    > das ebensogut noch Nachwirkungen der gerade erst
    > ausgestandenen Nährstoffmangelsituation sein
    > können.


    Das kann natürlich durchaus sein aber diese Symptome hatte ich zuvor noch nie an meinen Pflanzen.


    > Ich würde das jetzt erst mal beobachten und erst
    > in mehreren Wochen, wenn dieses Symptom nicht von
    > alleine verschwindet, Maßnahmen dagegen überlegen.


    Ja, nur hab ich den Eindruck daß es schlimmer wird denn mittlerweile sind die selben Symptome auch auf einem Blatt der Alternanthera Reinecki und an mehreren Blättern des Javafarns zu finden. Komischerweise stehen alle Pflanzen die "befallen" sind nahe zusammen, andere Pflanzen im Rest des Beckens sind bis jetzt noch verschont geblieben.


    Ich dünge im Moment 0,5ml Ferrdrakon K täglich auf 100 L. Sollte man die Dosierung eventuell doch anheben?


    Gruß,
    Marc

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,
    > Ja, nur hab ich den Eindruck daß es schlimmer wird
    > denn mittlerweile sind die selben Symptome auch
    > auf einem Blatt der Alternanthera Reinecki und an
    > mehreren Blättern des Javafarns zu finden.
    > Komischerweise stehen alle Pflanzen die "befallen"
    > sind nahe zusammen, andere Pflanzen im Rest des
    > Beckens sind bis jetzt noch verschont geblieben.


    Ansteckende Wasserpflanzenkrankheiten gibt es fast nicht (wenn man mal von Aunahmen wie dem Erbeernematoden absieht), von daher kann das fast nur ein Zufall sein, oder muß mit der Beleuchtung oder dem Bodengrund an der Stelle zu tun haben.


    > Ich dünge im Moment 0,5ml Ferrdrakon K täglich auf
    > 100 L. Sollte man die Dosierung eventuell doch
    > anheben?


    Bis auf 50 % der Ferrdrakon-Dosierung kann man die Ferrdrakon K - Dosierung meist problemlos anheben.

  • Hallo,


    zu 1&2:
    Solange sich keine neuen Grün/Blaualgen bilden kannst du eigentlich nur abwarten. Die verbleibenden Algen sollten mit der Zeit immer spärlicher werden und irgendwann soweit verschwinden, das man schon gezielt danach suchen muss.


    zu 3:
    Die schwarzen Pinselalgen (?) dürften sich sehr bald auflösen. Zurück bleibt nur die Wurzel/Rhizom der Alge, welche z.B. bei meiner Schwertpflanze, Javafarn und Anubie reichlich Schaden angerichtet hat. An den Blättern um die (Algen-)Wurzeln herum bildeten sich zuerst gelbe Stellen, später braune bis sich das Blatt dann auflöste.


    Treten bei dir die abgestorbenen Stellen nur an älteren bzw. durch Algen beschädigten Blättern auf, oder auch an frischen?
    Jetzt, wo deine Pflanzen sich erholen, besser wachsen und grösser werden, steigt auch der Nährstoffverbrauch. Es ist gut möglich, das du bisher den Kaliumbedarf durch die Wasserwechsel decken konntest.


    Ich würde einfach mal eine Stossdüngung mit Ferrdrakon K vornehmen, und danach mit erhöhter Tagesdosis weiterdüngen. Solange der Eisengehalt über 0,1mg/l liegt, kannst du dann Ferrdrakon absetzten.


    mfG
    Sascha

  • Hallo,


    habe diesen Artikel (und den zum Redfield ratio) mit großem Interesse gelesen.


    Würde das gerne auch mal bei meinem Becken nachvollziehen bzw. überprüfen.


    Gibt es eine Empfehlung für die Wassertests (NO3 & PO4)?


    Ich kann ich dunkel erinnern das auch mal von drak Tests angeboten werden sollten, ist da noch was dran?


    Gruß


    Bernd

  • Hallo,


    Hier nochmal ein update von mir natürlich nicht ohne weitere Fragen :)


    Also, die Redfield Ratio funktioniert ganz hervorragend; die Grünalgen an den Pflanzen und den Scheiben verschwinden komplett wenn ich in meinen Becken Phosphat zudünge um das PO4/NO3 Gleichgewicht herzustellen.
    Auch die Blaualgen bin ich los geworden aber erst nach einer 4-tägigen Dunkelkur :D


    Probleme bereiten mir aber immer noch die Rotalgen, vor allem die Pinselalgen scheinen sich leider noch immer sehr wohl zu fühlen. Am Anfang dachte ich die würden auch zurückgehen, dies scheint aber leider nicht der Fall zu sein. Allerdings treten die nur auf den Steinen auf nicht auf den Pflanzen (vereinzelt auf alten Javafarnblättern). Trotzdem stören die mich da es immer mehr werden :mad:
    Ich habe mehrere Male gelesen dass Pinselalgen im Zusammenhang mit höheren PO4 Werten auftreten so dass ich mich natürlich Frage ob die PO4 Düngung hier eine Rollen spielt oder nicht? Allerdings ist mein PO4 trotz Eudrakon P Düngung nie höher als 0,2 mg/L. Dabei sinkt der Wert nach einem Tag auf 0,1 und dann auf 0. Das Becken scheint einen ungebremsten Verbrauch an Phosphat zu haben.
    Andererseits denke ich darüber nach den PO4 Wert noch ein bisschen zu erhöhen da mir das Becken dann in Bezug auf die Redfield Ratio dann stabiler zu laufen scheint. Daher stellt sich für mich jetzt die Frage ob ein höherer PO4 Wert eventuell noch mehr Pinselalgen mit sich bringt oder nicht?



    @ Sascha


    Laut deinen Postings liegt dein PO4 Wert bei 0,25-0,5 und damit höher als üblicherweise empfohlenen (0,1-0,2mg/L). Hast du keine Probleme mit diesem Phosphatwerten?


    In deinem Posting #6 erwähnst du eine Kammhaut...steht die irgendwie in Verbindung mit dem PO4 Wert? Ich glaube mal gelesen zu haben dass ein zu niedriger PO4 Wert zu einem Kammhaut führen kann. In meinem Becken habe ich permanent eine Kammhaut die nicht verschwindet...vielleicht gibt es da einen Zusammenhang?



    MfG,
    Marc