Rotala Macrandra - was tun?

  • Hallo,


    in meinem Aquarium habe ich immer wieder Probleme mit der Rotala Macrandra.
    Sie wächst bei mir nur selten zufriedenstellend.


    Während mein gesamter Pflanzenbestand sehr gut gedeiht, zeigt die R.M. immer wieder alternierend Mangelerscheinungen. Ich bekomme das einfach nicht in den Griff.


    Ich dünge täglich 0,25 mg/l Ammonium, 0,25 mg/l Kalium und 0,05 mg/l Phosphat auf 200 Liter. Dazu kommen täglich 2,5 ml Ferrdrakon. Wasserwechsel wöchentlich 100 bis 120 Liter Leitungswasser. Mit diesem Düngekonzept fahre ich schon lange Zeit ganz gut, nur meine Rotala will nicht so richtig.


    Unter dieser Düngung wächst sie ca. 5 - 8 cm pro Woche, verliert aber mehr und mehr an Farbe beim Neuzuwachs. Wenn ich die Kaliumzugabe auf das Doppelte erhöhe, dann kommt die Farbe, aber nach ca. 14 Tagen reagiert sie mit eingerollten und wesentlich kleineren Blättern beim Neuzuwachs. Setze ich die Kaliumzugabe wieder ab, dann gehen die Verdrehungen zurück aber auch die Rotfärbung. Ich habe somit nur alle 14 Tage bis 3 Wochen eine Pflanze, die mit prächtiger Rotfärbung und gut ausgebildeten Blättern im Aquarium steht.


    Wasserwerte Leitungswasser:
    KH = 3
    GH = 5
    NO3, PO4 n.n.
    Kalium weiß ich nicht;


    Wasserwerte AQ:
    KH = 3 - 4
    GH = 5 - 6
    pH = 6,8
    NO3 ca 5 mg/l
    PO4 ca 0,25 mg/l


    Beleuchtung 0,4 W / Liter - Leuchtstofflampen
    12 Stunden täglich ununterbrochen
    CO2 - Düngung


    allerdings recht starker Fischbesatz:
    20 Neonsalmler
    7 Trauermantelsalmler
    2 Siamesische Rüsselbarben
    2 Antennenwelse
    und unzählige TDS...


    Vielleicht interpretiere ich die Symptome auch falsch und kuriere an der falschen Stelle?


    Vielleicht hat ja jemand Erfahrungen mit R.M.?


    Für Eure Tips bin ich dankbar.


    Gruß, Heri

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    > Ich dünge täglich 0,25 mg/l Ammonium, 0,25 mg/l
    > Kalium und 0,05 mg/l Phosphat auf 200 Liter. Dazu
    > kommen täglich 2,5 ml Ferrdrakon. Wasserwechsel
    > wöchentlich 100 bis 120 Liter Leitungswasser. Mit
    > diesem Düngekonzept fahre ich schon lange Zeit
    > ganz gut, nur meine Rotala will nicht so richtig.


    An und für sich habe ich die R. macrandra als unproblematisch in Erinnerung, sofern ihr nur genug Licht und ausreichend NPK geboten wird.


    > Unter dieser Düngung wächst sie ca. 5 - 8 cm pro
    > Woche, verliert aber mehr und mehr an Farbe beim
    > Neuzuwachs. Wenn ich die Kaliumzugabe auf das
    > Doppelte erhöhe, dann kommt die Farbe, aber nach
    > ca. 14 Tagen reagiert sie mit eingerollten und
    > wesentlich kleineren Blättern beim Neuzuwachs.
    > Setze ich die Kaliumzugabe wieder ab, dann gehen
    > die Verdrehungen zurück aber auch die Rotfärbung.


    Das klingt mir nach einer Verdrängung eines zweiten Nährstoffs, der mit dem Kalium in der Aufnahme konkurriert. Da keina anderen Pflanzen betroffen sind, wird wohl die R. macrandra hier die geringsten Toleranzen haben.


    > NO3 ca 5 mg/l
    > PO4 ca 0,25 mg/l


    Ich vermute, man kann NO3 und PO4 steigern, ohne Algenwuchs zu riskieren.

    > Vielleicht interpretiere ich die Symptome auch
    > falsch und kuriere an der falschen Stelle?


    Da Kalium bekanntermassen mit Magnesium konkurriert, wäre hier evtl. der Ansatzpunkt?

  • Hallo Andreas,


    Danke für Deine Antwort.


    An die Geschichte mit der Verdrängung bzw. Nährstoffkonkurrenz hatte ich auch schon gedacht. Werde vielleicht doch mal Ferrdrakon K probieren, das hat ja einen höheren Mg-Anteil. Bisher benutze ich immer K2CO3.


    Eine Erhöhung von NO3/PO4 habe ich schon getestet. Das bringt insgesamt nur größere Blätter, ändert aber an der beschriebenen Erscheinung so gut wie nichts. Dagegen entartet mein Javafarn bei erhöhter N/P-Gabe.


    Am Blattansatz (Übergang Stiel/Blatt) bilden sich rechts und links zwei "weitere Blätter", so daß das Blatt insgesamt aussieht wie ein Ahorn-Blatt. Habe leider keine Digitalkamera, sonst würde ich das mal hier zeigen. Aber vielleicht kennt ja jemand diese Erscheinung auch. Die Blätter werden insgesamt fast 30 cm lang.


    Gruß, Heri

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,
    > Dagegen entartet mein Javafarn bei
    > erhöhter N/P-Gabe.
    > Am Blattansatz (Übergang Stiel/Blatt) bilden sich
    > rechts und links zwei "weitere Blätter", so daß
    > das Blatt insgesamt aussieht wie ein Ahorn-Blatt.
    > Habe leider keine Digitalkamera, sonst würde ich
    > das mal hier zeigen. Aber vielleicht kennt ja
    > jemand diese Erscheinung auch. Die Blätter werden
    > insgesamt fast 30 cm lang.


    Das ist keine Entartung, sondern völlig normal. Es gibt viele verschiedene Javafarn-Sorten, aber insbessondere die großwüchsige Form, die bis in die 70er fast ausschließlich kultiviert wurde, macht das, wenn es Ihr gut geht. Die Tendenz verstärkt sich noch, wenn man Javafarn emers hält.

  • Hallo Andreas,


    Danke für die Information, man lernt eben nie aus. Mir war eine solche Erscheinung wirklich noch nie untergekommen. Aber das läßt ja eindeutig darauf schließen, daß ich mit gutem Gewissen meinen N/P-Eintrag wieder erhöhen sollte. Bedenken wegen der Algen habe ich nicht, deren Erscheinen und Verschwinden kann man recht gut steuern.


    Aber ich werde demnächst mal Ferrdrakon K probieren wegen des höheren Mg-Gehalts.


    Danke nochmals,


    Gruß, Heri.