Welcher Nährstoff fehlt?

  • Hallo,
    Nach Lichtumstellung von HQL auf HCI/T5-Kombileuchte habe ich einige Probleme mit meinem Becken bekommen. Die Pflanzen assimilieren jezt zwar wie verrückt und produzieren Sauerstoffbläschen ohne Ende, aber leider wachsen auch Grünalgen und lange schwarze Bart- oder Pinselalgen(?) in unerwartet hohen Maß. Besonders auffällig scheint mir ein Nährstoffmangel(?) an den Blattspitzen von Heteranthera zosterifolia; die Blattenden bekommen zuerst schwarze Querstreifen und werden dann ganz schwarz. Wer hat sowas schon mal gesehen und weiss was zu tun ist?


    Klaus

  • Hallo,
    > Die Pflanzen assimilieren jezt zwar wie verrückt und produzieren
    > Sauerstoffbläschen ohne Ende, aber leider wachsen auch
    > Grünalgen und lange schwarze Bart- oder Pinselalgen(?) in


    das ist ein typisches Umstellungsproblem. Kann man die Lampe in der Umstellungsphase erst mal ein wenig höher hängen? Abschatten der Pflanzen an den hellsten Stellen mit Schwimmpflanzen ist auch eine sinnvolle Maßnahme.


    > Nährstoffmangel(?) an den Blattspitzen von Heteranthera
    > zosterifolia; die Blattenden bekommen zuerst schwarze
    > Querstreifen und werden dann ganz schwarz. Wer hat sowas schon
    > mal gesehen und weiss was zu tun ist?


    Selber hatte ich das noch nicht, habe es aber aus vertrauenswürdiger Quelle berichtet bekommen. Schau mal nach den Hauptnährstoffen N + P (Nitrat, Phosphat). H. zosterifolia ist eine Pflanze, die sich in eutrophen Gewässern sehr wohl fühlt.

  • Hi Andreas,
    danke für die Antwort! Habe ich das jezt richtig verstanden, dass mit den schwarzen Blattspitzen ist kein Nährstoff-Problem, sondern hat mit dem Leuchtenwechsel zu tun?


    Ich habe da übrigens ein merkwürdiges Phänomen beobachtet, dass ich eigentlich selbst nicht ganz glauben kann: Die obersten Triebe von Heteranthera zosterifolia drehen sich vom Licht weg! Hast du sowas schon mal irgendwo gehört?


    Wie lange dauert es denn in etwa bis sich die Pflanzen an das neue Licht gewöhnt haben?


    Die aktuellen Wasserwerte sind
    Phosphat: ca. 0,25mg/l
    Nitrat: mit JBL gemessen etwas grösser als als 1mg/l; mit Tetra etwas kleiner als 12,5mg/l (die Tests weichen ziemlich voneinander ab)
    Kalium im Ausgangswasser: 1,2mg/l
    Eisen: 0,1 bis 0,15mg/l, um diesen Wert zu erreichen muss ich aber knapp die doppelte Menge meines Ferrdrakon/Ferrdrakon K - Gemisch düngen wie für die Wassermenge eigentlich vorgesehen.


    Ich werde auf alle Fälle die Leuchte erstmal höher hängen, 50 cm über Wasseroberfläche sollten ausreichend sein? Die Pflanzen assimilieren wirklich sehr stark, sogar aus dem Aussenfilter werden ständig feine Bläschen ins Becken geblasen, das geschieht auch erst seit dem Lichtwechsel.


    Servus, Klaus

  • Hallo,
    > danke für die Antwort! Habe ich das jezt richtig verstanden,
    > dass mit den schwarzen Blattspitzen ist kein Nährstoff-Problem,
    > sondern hat mit dem Leuchtenwechsel zu tun?


    Nein, nur halb: Die schwarzen Blattspitzen sind ein Nährstoffmangel ausgelöst durch den erhöhten Nährstoffbedarf, ausgelöst durch die wesentlich hellere Beleuchtung.


    > Ich habe da übrigens ein merkwürdiges Phänomen beobachtet, dass
    > ich eigentlich selbst nicht ganz glauben kann: Die obersten
    > Triebe von Heteranthera zosterifolia drehen sich vom Licht weg!
    > Hast du sowas schon mal irgendwo gehört?


    Ja, im selben Zusammenhang, es ist ihnen momentan einfach zu hell.


    > Wie lange dauert es denn in etwa bis sich die Pflanzen an das
    > neue Licht gewöhnt haben?


    Das kann zwischen 7 Tagen und 3 Wochen dauern. Nur muß sich im Prinzip das ganze Becken und nciht nur die Pflanzen auf die neue, veränderte Situation umstellen. Es ist in dem Fall hilfreicher, das ganze Becken als ein System zu betrachten und nicht die Pflanzen herausgelöst von den anderen Umständen zu betrachten.


    Mehr Licht bedeutet, mehr Pflanzenwachstum, mehr Düngebedarf, mehr CO2, teilweise sogar Bedarf an Nährstoffe wie Nitrat und Phosphat, die dann von den Fischen nicht mehr schnelle genug angeliefert werden.


    > Phosphat: ca. 0,25mg/l


    ok.


    > Nitrat: mit JBL gemessen etwas grösser als als 1mg/l; mit Tetra
    > etwas kleiner als 12,5mg/l (die Tests weichen ziemlich
    > voneinander ab)


    1 mg/l wäre den Pflanzen viel zu niedrig.


    Beim Tetra_Test erkenn ich zumindest in den Farben keinen Unterscheid zwischen Null und 12,5 mg/l (ich hab da etwas Schwierigkeiten).
    12,5 wäre ok, aber nach dem Verhalten der Heteranthera, sind es eher viel weniger.


    > Kalium im Ausgangswasser: 1,2mg/l
    > Eisen: 0,1 bis 0,15mg/l, um diesen Wert zu erreichen muss ich
    > aber knapp die doppelte Menge meines Ferrdrakon/Ferrdrakon K -
    > Gemisch düngen wie für die Wassermenge eigentlich vorgesehen.


    Dann ist Kalium wahrscheinlich dann auch ausreichend vorhanden.


    Wahrscheinlich muß man erst mal etwas Stickstoff nachdüngen: Ammoniumsalze, Nitrat, Harnstoff oder Eudrakon N).


    > Ich werde auf alle Fälle die Leuchte erstmal höher hängen, 50
    > cm über Wasseroberfläche sollten ausreichend sein? Die Pflanzen
    > assimilieren wirklich sehr stark, sogar aus dem Aussenfilter
    > werden ständig feine Bläschen ins Becken geblasen, das
    > geschieht auch erst seit dem Lichtwechsel.


    Ich kenne das Verhalten. Das gibt sich mit der Zeit wieder.


    Aber schau mal nach dem CO2-Gehalt, er sollte nciht wesentlich über 20 mg/l liegen, wenn ein Becken so sprudelt, habe ich auch schon CO2-Werte von 50 mg/l oder mehr gefunden.

  • Hallo Andreas,


    Der Tip mit dem Höherhängen der Leuchte war goldrichtig; Heute sprudelt das Becken nicht mehr so extrem, es steigen zwar noch Bläschen auf, aber, wie ich meine im "normalen" Mass, der Filter stösst nicht mehr solche Mengen an Bläschen aus und H. zosterifolia wendet die Triebspitzen wieder dem Licht zu.


    Ich werde also vorerst die Leuchte oben lassen und dann, wenn alles einen stabilen Eindruck macht, schrittweise absenken.


    Ich habe übrigens gerade Nitrat gemessen (mit JBL-Test, dem ich eher "glaube") und kleiner als 1mg/l bekommen. Muss also Eudrakon N zugeben.


    Ich werde dann also den Nitratwert und den Phosphatwert im Auge behalten und hoffe dass sich die Sache einspielt.


    Danke vorerst, Klaus.

  • Hallo Andreas,


    Noch ein Nachtrag: Kann man sagen auf welchen Nährstoff- oder Spurenelementmangel genau die schwarzen Spitzen zurückgehen?


    Sollte man neben dem Höherhängen der Leuchte auch die Beleuchtungsdauer verkürzen?
    Momentan: 6h an -3h Pause - 6h an.
    Die Leuchte ist mit zwei HCI 150W und zwei T5 54W bestückt, die man jeweils getrennt schalten kann.


    Servus, Klaus

  • Hallo,
    > Noch ein Nachtrag: Kann man sagen auf welchen Nährstoff- oder
    > Spurenelementmangel genau die schwarzen Spitzen zurückgehen?


    Da bin ich mir nicht 100 % sicher, wahrscheinlich ist es der Stickstoffmangel oder der kombinierte Stickstoff/Phosphat-Mangel.


    > Sollte man neben dem Höherhängen der Leuchte auch die
    > Beleuchtungsdauer verkürzen?


    Das ist eine Alternative zum Höherhängen, es geht mehr um die Gesamttageslichtmenge, die das Becken erreicht.
    Um Stoffverbrauch und -abgabe gleichmäßiger über den Tag zu verteilen, ist die Mittagspause in der Konfiguration auch wirklich sinnvoll.


    > Momentan: 6h an -3h Pause - 6h an.
    > Die Leuchte ist mit zwei HCI 150W und zwei T5 54W bestückt, die
    > man jeweils getrennt schalten kann.


    Könnte man hier auch einen Tagesgang simulieren? Mittags alle Leuchtmittel an, morgens und abends nur einen Teil? Wäre wohl irgendwie am natürlichsten.

  • Hallo Andreas,


    Ja, über die zeitlich getrennte Ansteuerung habe ich mir auch schon Gedanken gemacht: Ich kann also die beiden HCI-Brenner mit 4300 Kelvin getrennt von den beiden T5-Leuchtstofflampen mit 6000 Kelvin steuern.


    Ich könnte mir zwei Modelle vorstellen:


    1.Sonnenaufgang mit den in der Lichtfarbe wärmeren HCI, dann nach 20min die LL dazuschalten.
    Eine Stunde vor der Mittagspause dann die HCI ausschalten und die LL brennen lassen um eine Bewölkung zu simulieren. Dann eine 3-stündige Pause. Dann die HCI wieder einschalten und etwas später die LL dazuschalten. Eine Stunde vor dem endgültigen Lichtaus die HCI ausschalten und den Tag mit den LL ausklingen lassen.


    Oder
    2.Sonnenaufgang mit den HCI, dann nach einiger Zeit (wann?) die LL dazu, alles brennt bis zur
    Mittagspause. Nach 3h die HCI und die LL wieder ein, Eine Stunde vor endgültigen Lichtaus die LL ausschalten und den Tag mit den HCI beenden.


    Was hältst du davon? Welche Möglichkeit würdest du vorziehen, oder würdest du es ganz anders machen? Ich würde mich auf deine Meinung freuen!


    Servus Klaus

  • Hallo,


    > Was hältst du davon? Welche Möglichkeit würdest du vorziehen,
    > oder würdest du es ganz anders machen? Ich würde mich auf deine
    > Meinung freuen!


    Ich finde die Idee besonders gut, die Morgen- und Abenddämmerung mit den warmen Brennern nachzubilden und in der Mittagszeit die LL mit den hohen Farbtemperaturen zu schalten.
    Dieser Wechsel der Farbtemperaturen entspricht ja auch den natürlichen Gegenheiten. Ob das unabhängig vom persönlichen Eindruck auch einen tatsächlichen Vorteil für Becken bzw. Pflanzen hat, lasse ich mal außen vor.


    Die Mittagspause mag ich persönlich nicht, weil ich es nicht mag, wenn meine Becken Mittags dunkel sind. Ich finde das furchtbar trübe und düster, vor allem im Winter.