Probleme mit Algen / Pflanzenwuchs / Wasserwerte ?

  • Hallo,


    Ich habe Probleme mit Bart-Algen (auch einige Pelzalgen) und dem Pflanzenwuchs. Ich versuche schon seit ca. 2 Wochen den Nitratwert anzuheben um nach der Redfield-Methode in einen stabileren Bereich zu kommen, aber der Nitratwert will einfach nicht steigen. Gerade beim FE und PO4 sind die Färbungen so blass, das ich nicht sicher bin, ob es wirklich der kleinste ablesbare Wert oder aber 0 ist. Bei NO3 vermute ich eigentlich, das der gemessene Wert zu gering angezeigt wird, aber ich habe di mehrere Tests ausprobiert...Scheint zu stimmen....


    Ich habe noch keine wirklich gut ablesbaren Tests gefunden. Habt ihr da eine Empfehlung ?



    Ich habe zur Zeit eine absolut dichte und wilde Bepflanzung, womit ich die Algen bekämpfen wollte, aber das klappt nicht so recht. Die älteren Blätter werden befallen und die entferne ich dann, um die Algen einzudämmen. Da die Pflanzen auch nicht so schnell wachsen wie sie eigentlich sollten , sieht das zur Zeit unmöglich aus und ich verliere langsam die Geduld.


    Habt Ihr evtl. noch Tipps für mich, wie ich die Sache doch noch in den Griff kriege ? Ich liefere gerne alles an Daten, was noch benötigt wird….


    Was kann ich tun ? Ist die Beleuchtung zu stark ? Laut der Pflanzendaten bewegt sich die KH an der unteren Toleranzgrenze der meisten Arten, soll ich etwas aufhärten ?
    Soll ich die Düngung ändern ?


    Ich weiß nicht mehr weiter….hoffentlich helft ihr mir und wir schaffen das zusammen...


    Gruß Martin


    Hier meine Beckendaten:


    Becken: 100cm * 50cm * 50cm = 250L (brutto) = ca. 200L Wasserinhalt


    Beleuchtung: 3 * 30W (Amazon Day / Trocal / Amazon Day jeweils mit Reflektor)


    Wasser: Osmosewasser, Aufbereitet mit Aufhärtesalz


    Wasserwechsel: 60L alle 14 Tage


    Wasserwerte:


    KH = 4
    GH = 8
    PH = 6,8 (geregelt über elektr. CO2-Anlage)


    No3 = 1-2
    Po4 = 0,1
    FE = 0,05


    Tägl. Düngung: über automatische Dosierpumpe:


    Ferrdrakon: 4 mL
    Eudrakon P: 4 mL
    Eudrakon N: 4 mL


    Besatz:


    15 rote Neon
    4 Ohrgitterwelse
    3 Pittbull-Welse
    3 Black Mollys
    4 Skalare
    1 Paar Kakadubuntbarsche



    Bepflanzung:


    Echinodorus Bleheri
    Wasserfreund
    Wassernabel
    Javafarn
    Anubias nana
    Ludwigia

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    Was kann ich tun ? Ist die Beleuchtung zu stark ? Laut der Pflanzendaten bewegt sich die KH an der unteren Toleranzgrenze der meisten Arten, soll ich etwas aufhärten ?

    ich persönlich hatte erst unterhalb von KH 2 ernsthafte und massive Probleme bei Hygrophila-Arten. KH 4 halte ich für unproblematisch.

    Zitat

    KH = 4
    GH = 8

    Warum ist die GH im Verhältnis zur KH so hoch?

    Zitat

    No3 = 1-2
    Po4 = 0,1

    Ich würde die Düngung für PO4 und Stickstoff tatsächlich vorsichtig und allmählich erhöhen, dabei immer wieder kontrollieren, nicht das die Werte dann eines Tages doch rasch ansteigen.

    Zitat

    Echinodorus Bleheri
    Wasserfreund
    Wassernabel
    Javafarn
    Anubias nana
    Ludwigia

    Davon sind nur Wassernabel, Wasserfreund und bedingt Ludwigia schnellwüchsig. Wie ist denn das Mengenverhältnis der schnellwachsenden Pflanzen im Vergleich zu den anderen?

  • Hallo, vielen Dank für die Antwort. Warum die GH im Verhältnis zur KH so hoch ist, kann ich nur vermuten, denn das aufbereitete Wechselwasser hat eine KH von 4-5 und eine GH von 8. Ist es nicht so, das durch die ständige Düngung mit Eudrakon N die KH sinkt ? Somit schaukelt sich das doch dann im Laufe der Zeit hoch, wenn ich versuche, die KH durch Waserwechsel konstant zu halten, oder ?


    Der Anteil an Schnellwachsern liegt bei ca, 50%. Ist das ausreichend ?


    Gruß
    Martin

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    Ist es nicht so, das durch die ständige Düngung mit Eudrakon N die KH sinkt ? Somit schaukelt sich das doch dann im Laufe der Zeit hoch, wenn ich versuche, die KH durch Waserwechsel konstant zu halten, oder ?

    Nein, das ist ein wenig komplexer:


    Die Düngung mit Nitrat führt sogar zu einem Anstieg der KH, da für jedes aufgenommene NO3-Ion ein Hydrogencarbonation abgegeben werden muß.
    Die Düngung mit Harnstoff ist pH-neutral, Harnstoff wird als Ganzes aufgenommen.
    Für die Aufnahme von Ammonium wird ein Proton abgegeben, hier sinkt die KH.
    Wird Ammonium erst im Becken zu Nitrat oxidiert, so entstehen zwei Protonen, dafür wird bei der Aufnahme dieses Nitrats dann wieder ein Hydrogencarbonat abgegeben, die Bilanz ist dieselbe, als wenn Ammonium direkt aufgenommen wird.
    Wird Harnstoff nicht direkt aufgenommen, sondern im Becken zu Nitrat oxidiert, so entsteht dabei pro Stickstoffatom ein Proton. Werden diese beiden Nitrat-Ionen dann wieder aufgenommen, so werden 2 Hydrogencarbonat abgegeben. Der Vorgang ist auch so pH-neutral.


    Man muß aber auch die Gegenionen betrachten: Für jedes aufgenommene Kaliumion wird ein Proton abgegeben. Für Magnesium deren zwei.
    Da Kalium molar gesehen fast in selbem Ausmaß wie Nitrat verbraucht wird, darf man das nicht vernachlässigen.


    Zudem kann man Salze nicht ohne Gegenion zugeben, also muß man diese in der Betrachtung immer berücksichtigen:
    Ammoniumnitrat - insgesamt pH-neutral
    Ammoniumcarbonat/Kaliumcarbonat - pH-neutral da sich aus Säure + Carbonat CO2 bildet, das anderweitig aus dem System verbraucht wird.
    Kaliumnitrat - insgesamt pH-neutral
    Magnesiumnitrat - insgesamt pH-neutral


    Alle anderen Ammonium-, Kalium- und Magnesiumsalze senken beim Verbrauch den pH.


    Wenn der Gehalt an Nitrat/Ammonium und Kalium/Magnesium während des Wasserwechselintervalls durch die Düngung mit Eudrakon N einerseits und den Verbrauch durch die Pflanzen oder Denitrifikation andererseits unverändert bleibt, sollte sich der Einfluß auf die KH theoretisch gegenseitig aufheben und diese unbeeinflußt lassen. Praktisch gibt es natürlich immer mehr oder weniger große Abweichungen.
    Die Spurenelementedünger wirken durch Ihren Eisen-, Kalium- und Magnesiumgehalt (meist Sulfate oder Chloride) dagegen durchaus KH-senkend.

    Zitat

    Der Anteil an Schnellwachsern liegt bei ca, 50%. Ist das ausreichend ?

    Eigentlich ja.


    Sollte die KH im Verlaufe des Wasserwechselintervalls zu stark sinken, besteht immer noch die Möglichkeit mit Duradrakon M/T Komponente A die Karbonathärte geringfügig anzuheben.