pH-Elektrode

  • Hallo !
    Ich habe eine pH-Elektrode von Dupla im Dauerbetrieb (IKS-AquaStar) ! Irgendwo entweder in dem Schriebs zur Elektrode oder im Buch "Die optimale Aquarienkontrolle" hab ich gelesen das man beim Dauerbetrieb die Öffnung für die 3-molare KCL Lösung offen lassen soll, weil Messfehler durch den bei der Verdunstung entstehenden Unterdruck enstehen. Woanders hab ich das Gegenteil gehört ! Gibt es da irgentwelche Erfahrungen ? Danke N.

  • Hallo N.


    das Problem hatte ich auch einmal.
    Nach Nachfrage bei meinem Zoohändler meinte dieser, dass man die Öffnung unbedingt geschlossen halten sollte, da sonst möglicherweise die KCl-Lösung durch Wassertropfen verschmutzt werden könnte. Lediglich bei jeder Kalibrierung der Elektrode sollte man den Gummischlauch etwas anheben um einen Druckausgleich vorzunehmen. Ein Druckunterschied ist von mir jedoch noch nie festgestellt worden.
    Meine Dupla-Elektrode ist mittlerweile 4 Jahre alt, und das Elektrolyt musste nach 3 1/2 Jahren zum ersten mal ausgetauscht werden.


    MfG
    Erwin

  • Hallo,
    nett gedacht vom Zoohändler, aber prinzipiell falsch.


    Die Öffnung muß während jeder Messung offen sein, der Spiegel der KCl-Lösung in der Elektrode muß immer über dem Spiegel des Meßgutes sein.


    Die KCl-Lösung in der Elektrode steht über ein Diaphragma mit dem Meßgut in elektrisch leitender Verbindung und schließt damit den Stromkreis zwischen Glaselektrode und Bezugselektrode.


    Es muß ein Fluß von KCl-Lösung aus der Elektrode in das Meßgut hinein stattfinden. Andernfalls diffundiert KCl ins Meßgut und alle anderen Ionen aus dem Meßgut in den Bezugselektrolyten. Damit verändert sich das Potential der Glaselektrode, was dazu führen kann, daß sie im schlimmsten Fall keine lineare Anzeige mehr gewährleistet, bzw. gar nicht mehr vernünftig kalibriert werden kann (die Veränderungen sind auch durch einen Komplettaustausch des Elektrolyten nur teilweise reversibel).


    Im Betrieb muß wenigstens so viel KCl-Elektrolyt verbraucht werden, daß man alle paar Wochen 1 - 2 ml nachfüllen muß.


    Im Fall der Dupla-Elektrode hätte ich auch einen kompletten Austausch des Elektrolyten empfohlen. Arbeitet man so wie z.B. Schott, Greisinger oder Ingold empfehlen (was ich ja oben kurz skizziert habe), ist ein Totalaustausch unnötig.

  • Hallo Andreas,


    von dieser Seite her habe ich es noch nicht betrachtet, na ja , es hat bei mir ja über 3 Jahre ohne Probleme funktioniert. (Diskusbecken Kh1,5 Gh3 ph6,6).
    Aber man (ich) lernt nie aus.
    Was glaubst Du, wieviele Prozent ihre Ph-Elektrode im geschlossenen bzw. im offenen Zustand betreiben?


    MfG
    Erwin

  • Hallo,
    in Deinem weichen Wasser verdünnt sich der KCl-Elektrolyt wenigstens nur, viele Frendionen finden nicht den Rückweg.


    Ich schätze mal, da so wenige korrekte Anleitungen im aquaristischen IN kursieren und mal dies und mal jenes geraten wird, daß die offenen und die geschlossenen Ausgleichsöffnungen so halbe, halbe vorkommen dürften.

  • Hallo,
    direkt erkennen kann man das nicht. Man müßte die jeweilige Elektrode mit einer Referenzelektrode vergleichen.


    Aber dadurch, daß sich Steilheit und Nullpunkt der Elektrode durch die beschriebenen Prozesse verändern, kommt der Punkt, an dem sich die Elektrode nicht mehr vernünftig kalibrieren läßt (eine Kalibrierung ist ja auch nichts anderes als ein Anpassen der Praxis an die Theorie), weil die tatsächlichen Werte zu weit von den theoretisch richtigen entfernt sind.

  • Hallo zusammen,


    noch eine ergänzende Frage zu diesem Thema. Ich benutze eine Elektrode der Fa. Greisinger. Die Elektrode ist mit der KCL-Lösung bis fast zur Abschlusskappe und damit weit über den -verschlossenen- Einfüllstutzen hinaus befüllt. Würde bei einem geöffneten Einfüllstutzen nicht unweigerlich KCL-Lösung austreten ?


    Gruß Walter

  • Hallo,
    je nach Größe der Nachfüllöffnung muß das nicht unbedingt sein.
    Es würde aber gegebenenfalls weder Elektrode noch Becken schaden.

  • Hallo,


    > je nach Größe der Nachfüllöffnung muß das nicht unbedingt sein.
    > Es würde aber gegebenenfalls weder Elektrode noch Becken
    > schaden.
    >


    auch dann nicht, wenn sich die Nachfüllöffnung -bedingt durch die Höhe der Abdeckung- unterhalb des Wasserspiegels befindet ?


    Gruß Walter

  • Hallo,
    dann nicht, hier findet ja eine Vermischung von Aquariuminhalt mit Elektrodeninhalt statt, das muß auf jeden Fall vermieden werden.


    Sowohl die Nachfüllöffnung, als auch der KCl-Spiegel in der Elektrode müssen über dem Wasserspiegel sein.


    Wenn das technisch nicht anders zu realisieren ist, damm muß in diesem Ausnahmefall die Nachfüllöffnung verschlossen bleiben. Dann würde ich aber als Ausgleichsmaßnahme sehr regelmäßig den Innenelektrolyten austauschen (evtl. so ca. alle 3 Monate).

  • Hallo,
    habe Bezugselektrolyt vollständig gewechselt ,Elektrode in Reinigungslösung und danach über Nacht in KCl-Lösung gestellt jetzt scheint alles wieder Daggo zu sein !
    Vielen Dank N.

  • Ich hab mal ne Frage , hat jede ph - Elektrode so ne Nachfüllöffnung ??


    Ich hab die noch nie gesehen- Dennerle und AquaMedic - Elektroden??



    Gruss T.P

  • Hallo,
    es gibt neben den Elektroden mit Flüssigelektrolyt auch noch Elektroden mit Gelelektrolyt. Diese sind weitgehend wartungsfrei, sind allerdings prinzipbedingt irgendwann verbraucht, wenn zuviel KCl aus dem Gel ins Meßgut rausdiffundiert ist.


    Das ist noch keine Wertung, auch Gelelektroden könne Jahre halten, aber wenn Sie einmal verbraucht sind, gibt es keine Wartungsmöglichkeit mehr.


    Da sie etwas unkomplizierter zu handbaben sind, werden sie von einigen aquaristischen Firmen bevorzugt verkauft.

  • Ah so hab ich verstanden. Deshalb muss ich nach bis zu 24 Monaten eine
    neue Elektrode anschliessen und eichen.



    Kann ich die von Euch beschriebenen Elektroden , auch an jeden Regelgerät
    betreiben oder muss dieses bestimmte Vorgaben erfüllen .


    Ich habe derzeit ein Regelgerät von Dennerle.


    Gruss T.Philipp

  • Hallo,


    > Ah so hab ich verstanden. Deshalb muss ich nach bis zu 24
    > Monaten eine
    > neue Elektrode anschliessen und eichen.


    Auch eine Gelelektrode kann länger als 2 Jahre halten. Im Dauereinsatz ist das aber selten der Fall.


    Eiche bzw. richtiger kalibrieren (eichen dürfen nur die Eichämter), sollte man aber schon öfter, z.B. so alle 4 Wochen im Dauereinsatz, bei Einzelmessungen immer vorher.


    > Kann ich die von Euch beschriebenen Elektroden , auch an jeden
    > Regelgerät
    > betreiben oder muss dieses bestimmte Vorgaben erfüllen .


    Außer bestimmten Elektroden für spezielle Einsatzzwecke sind eigentlich prakt. alle Elektroden gleich gebaut, auch der Anschluß ist üblicherweise gleich (BNC).


    > Ich habe derzeit ein Regelgerät von Dennerle.


    Hier können ganz "normale" BNC Elektroden verwendet werden.

  • Hallo!



    Von AquaMedic hab ich eine und dort gibt es diese Öffnung. Einfach mal den Gummiring oben etwas nach unten schieben - und oh Wunder dort sitzt das Loch.


    Viele Grüße
    Lars

  • Hi,


    >hier findet ja eine Vermischung von Aquariuminhalt mit Elektrodeninhalt statt,
    >das muß auf jeden Fall vermieden werden


    genau das ist mir wahrscheinlich passiert.
    Beim großartigen Wasserwechsel muß mir das Nachfüllwasser in/an die Glaselektrode (Dxxxa) gespritzt sein. Jedenfalls war der KCl-Spiegel in der Elektrode vor dem Wasserwechsel etwas unter der Elektrodenöffnung und nach dem Wasserwechsel ca. einen cm höher.
    Wie wechsel ich denn jetzt die KCI-Lösung in der Elektrode?
    Wohl am besten mit einer Einwegspritze, hab das noch nie gemacht.
    Muß ich die geleerte Elektrode erstmal mit der 3 molaren KCI-Lösungen spülen, wegen der "Verunreinigung" mit Frischwasser?
    ???


    Grüße,
    Axel

  • Hallo,


    > Wie wechsel ich denn jetzt die KCI-Lösung in der Elektrode?
    > Wohl am besten mit einer Einwegspritze, hab das noch nie
    > gemacht.


    Das entleeren ist meist deutlich schwieriger als das Nachfüllen. Das läuft ja nicht freiwillig uas der kleinen Öffnung.
    Entweder man hat einen so feinen Schlauch (Modellbau o.ä.) zur Hand , um das mit einer Spritze abzusaugen, oder man muß sich eine längere dünne Kanüle zurechtbiegen.


    > Muß ich die geleerte Elektrode erstmal mit der 3 molaren
    > KCI-Lösungen spülen, wegen der "Verunreinigung" mit
    > Frischwasser?


    Wenn man sie richtig leerbekommt, sollte ein einmaliger Tausch ausreichen. Bleibt ein größerer Rest, würde ichi das Manöver zweimal durchführen. Das sollte dann aber reichen.


    => Und das nächste Mal lieber den Schutzgummi drüberschieben bei größeren Spritzereien. Wobei es mir schwerfällt sich das vorzustellen, da muß man die Elektrode doch schon richtiggehend versenken im Aquariumwasser, damit da was reinläuft?