Blaualgen

  • Hi Andreas,
    ich habe ein 500l Becken schwach besetzt mit einem großen 3 Kammern Außenfilter seit Jahresbeginn.
    Pflanzenwuchs sehr gut, ausgenommen Wasserlinsen, Wasserpest und Muschelblumen. Schwierige Pflanzen gedeihen sehr gut.
    Das bisher hartnäckigste Problem sind derzeit die Blaualgen die sich jetzt anfangen auszubreiten. Erste Ansätze waren bereits nach Wochen zu sehen, damals konnte ich sie aber nicht richtig deuten.
    Ich hab mal von Dir über Monika Cish Ferrdrakon Eisenvolldünger zugekauft. Bin aber ehrlich gesagt ein stinkfauler Dünger. Hab fast noch alles - *schäm*


    Nach langer Zeit google rauf und runter, habe ich den Verdacht, daß mein Nitratmangel (konnte noch nie Nitrat nachweisen) vielleicht mit eine Ursache ist, da sehr viele andere Ursachen nicht in Frage kommen.
    Morgen kaufe ich mir noch einen Phosphattest. Laut Wasserwerk haben wir 0,25 mg Phosphat im Leitungs-Wasser. Bisher habe ca. wöchentlich 30% Wasser gewechselt.


    Leider ist auch mein ph-Wert konstant zu hoch. Ca. um 8 rum.
    Hab mir jetzt aufgrund Tips vorgenommen mal viel weniger Wasser zu wechseln um zu beobachten was passiert.


    Wäre jetzt eigentlich der Ferrdrakon der richtige Dünger für diesen Blaualgenfall?


    Grüße
    Margit

  • Hallo,
    das gerade die schwierigen Pflanzen keine Probleme machen, ist für ein Becken mit sehr geringem Nitratgehalt recht typisch.
    Diese Pfleglinge sind in der Regel Bewohner oligotropher Biotope, d.h. Nitrat und Phosphat sind dort Mangelware - sie kommen daher mit Mindestmengen davon aus.
    Anders sieht es bei den typischen "Anfängerpflanzen" und immer wieder empfohlenen Schnellwüchsern aus. Sie kommen natürlicherweise schon in meso- bis eutrophen Gebieten vor, sind daher auf ein Mindestmaß an N und P angewiesen, legen dann allerdings bei zusagenden Bedingungen ein geradezu beängstigendes Wachstumstempo vor.
    Die Kunst ist es jetzt, in einem Aquarium den Mittelweg zu finden, bei dem beide wachsen. Gute Werte dafür sind Nitratwerte um die 5 mg/l, beim Phosphat genügen 0,1 - 0,25 mg/l.


    > Ich hab mal von Dir über Monika Cish Ferrdrakon Eisenvolldünger zugekauft. Bin aber
    > ehrlich gesagt ein stinkfauler Dünger. Hab fast noch alles - *schäm*


    Monika schreibt ja immer, daß der Dünger besonders sparsam sei, wenn man ihn vergißt zu verwenden :)


    Bei Blaualgen bin ich mittlerweile der Meinung, daß da alles möglich ist. Ich kann auch in den Schilderungen in drta kein System erkennen, weder für Blaualgenwachstum noch gegen.
    Daher halte ich die Idee den Nitrat-Wert etwas zu erhöhen durchaus für versuchenswert. Den Schwimmpflanzen und der Wasserpest wird es sowieso gut tun.


    Welche KH gehört den zu dem pH 8 ?


    Ferrdrakon und Blaualgen beeinflussen sich IMHO wenig. Ich denke nicht, daß ein Eisendünger Blaualgen födert noch hemmt.

  • Hi Andreas,


    Du bist ja ein Nachtwandler! ;-))


    > Welche KH gehört den zu dem pH 8 ?



    GH und KH sind bei mir (für mich) eigenartigerweise immer gleich und bewegen sich so zwischen 8-10.



    Wie würdest Du Nitratwerte erhöhen? Den Fischbesatz möchte ich eigentlich nur zart aufstocken. Füttern tu ich fast ausschließlich mit Lebendfutter, was ich auch gerne beibehalten würde.


    Grüße
    Margit

  • Hallo,
    > Du bist ja ein Nachtwandler! ;-))


    Ja, schlimm? 8)


    > GH und KH sind bei mir (für mich) eigenartigerweise immer
    > gleich und bewegen sich so zwischen 8-10.


    Das ist ja nichts Außergewöhnliches. Das bedeutet nur, daß alle Mg- und Ca-Salze als Hydrogencarbonate vorliegen. Meistens sind es nur zwischen 50 und 80 %, aber Ausnahmen bestätigen die Regel. Aquaristisch ist es ohne weitere Bedeutung.


    > Wie würdest Du Nitratwerte erhöhen? Den Fischbesatz möchte
    > ich eigentlich nur zart aufstocken. Füttern tu ich fast
    > ausschließlich mit Lebendfutter, was ich auch gerne
    > beibehalten würde.


    Kennst Du Hirschhornsalz aus der Backwarenabteilung (z.B. für die Weihnachtsbäckerei)? Das ist chemisch Ammonium(hydrogen)carbonat (ist nicht so genau definiert). Hiervon kann man jeden Tag ein klein wenig zugeben (so ca. 0,2 mg/l Ammonium, wobei das Salz ca. 35 % Ammonium enthält). Ich gebe auf 500 l der Einfachkeit halber eine kleine Messerspitze zu.
    Das meiste wird direkt von den Pflanzen verbraucht, das was übrig bleibt, würde dann über die Nitrifikation den Nitratwert langsam erhöhen (muß dann also gelegentlich kontrolliert werden).
    Oder Du besorgst Dir in der Apotheke direkt Kaliumnitrat (enthält ca. 50 % Nitrat). Davonm beim Wasserwechsel so viel zugeben, daß das Wechselwasser ca. 5 mg/l Nitrat enthält. Einen höheren Pegel kann ich nicht empfehlen.

  • Hallo allerseits!


    Ich kämpfe so in etwa mit den gleichen Problemen wie Margit. Meine Frage ist jetzt ob man das Kaliumnitrat bedenkenlos über längere Zeit anwenden kann. Da ist doch nunmal Kalium drin, gelle? Ich habe ein 240l-Becken (brutto) und wechsle etwa wöchentlich 80l.


    Grüße von Holle!!!

  • Hallo,
    ja, so ca. die gewichtsmäßige Hälfte von KNO3 ist Kalium, so daß man sich in dem Fall um eine zusätzliche Kaliumdüngung keine Gedanken mehr machen muß.
    Bei Kalium sind bis mind. 20 mg/l hinauf keine direkten neg. Auswirkungen bekannt. Man sollte es aber nicht übertreiben. Bei ausreichend Wasserwechsel sollte das auch kein Problem geben, zumal die Pflanzen ja auch eine Menge davon verbrauchen.
    Alternativen der Stickstoffdüngung sind Harnstoff und Ammoniumssalze wie z.B. Ammoniumcarbonat (Hirschhornsalz). Die aber bitte nur bei pH-Werten unter 7,5 (wegen dem Ammonium/Ammoniak-Gleichgewicht) und nur die täglich nötige Dosis (da Überschüsse unter Sauerstoffverbrauch über Nitrit zu Nitrat oxidiert werden).
    Eine Alternative für alle, die nicht an die reinen Stoffe kommen oder auch keine Lust zum Selbermachen haben, ist Eudrakon N!

  • "Nichts ist sicher, selbst das nicht!"


    Eins ist mal sicher: Das war 'ne schnelle Antwort! Bin schon unterwegs zur Apotheke!


    DANKE!!! und Grüße von Holle!