Blaualgen mit Ferrdrakon K bekämpfen

  • Hallo zusammen,


    in meinem 125l-AQ habe ich seit längerem ein Problem mit Blaualgen. Nachdem ich mit meinem bisherigen Dünger nicht so zufrieden war, habe ich aufgrund der guten Meinungen über diese Produkte mir auch jeweils eine Flasche Ferrdrakon und Ferrdrakon K besorgt.


    Nun aber zurück zum Problem:
    In einem anderem Forum wurde mir als mögliche Ursache für mein Blaualgenproblem ein Kaliummangel genannt. Dabei wurde mir zur Beseitigung der Blaualgen neben der Dunkelkur auch die Kaliummethode als Alternative vorgeschlagen. Ich habe mich mit diesem Thema beschäftigt und im Prinzip geht es darum, dass die Blaualgen durch einen kurzfristig erhöhten Kaliumgehalt von ca. 30mg/l wieder verschwinden sollen.


    Jetzt habe ich Mathe-genie mal rumgerechnet und bei käme auf das Ergebnis dass ich unter der Vorraussetzung dass bei 2ml Ferrdrakon K / 100l = 0,6mg/l Kalium, ich ungefähr 75ml Ferrdrakon K ins AQ geben müsste um auf den Wert von 30mg/l zu kommen.


    Folgende Fragen beschäftigen mich nun hierzu:
    1. Stimmt überhaupt meine Rechung oder habe ich einen Denkfehler??
    2. Macht das so überhaupt Sinn oder wäre eine bessere Aufteilung mit Ferrdrakon und Ferrdrakon K sinnvoller???


    Hoffe mal, es kann mir jemand Klarheit darüber verschaffen.


    Gruß
    Martin

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,
    zum einen glaube ich nicht an die Kalium-Therapie bei Blaualgen. Zum anderen eignet sich Ferrdrakon K nicht dazu einen Kalium-Gehalt in der angestrebten Höhe einzustellen. Hierbei würden die anderen Stoffe, vornehmlich Eisen, in viel zu hoher Dosierung eingebracht.
    Hierfür eignen sich nur reines Kaliumsulfat oder Kaliumchlorid.
    In jedem Fall wäre der Nitrat- und der Phosphat-Gehalt des Aquariumwassers zu überprüfen und gegebenenfalls auf sinnvolle Werte einzustellen. Sowohl zu hohe als auch zu niedrige Makronährstoffmengen wirken algenfördernd.

  • Hallo,


    vielen Dank für die Antwort.


    Zitat

    zum einen glaube ich nicht an die Kalium-Therapie bei Blaualgen.


    Also wäre eine Dunkelkur ihrer Meinung nach aufjedenfall effektiver und einer Kalium-therapie vorzuziehen. Bislang habe ich immer versucht, durch Absaugen und vermehrten Wasserwechseln die Blaualgen in den Griff zu bekommen, dies gelang aber bislang nur mit mäßigem Erfolg.


    Zitat

    In jedem Fall wäre der Nitrat- und der Phosphat-Gehalt des Aquariumwassers zu überprüfen und gegebenenfalls auf sinnvolle Werte einzustellen.


    Nun, ich denke, dass sich mein Nitrat- und Phosphatgehalt in einem vernünftigen Rahmen bewegt.


    Zuletzt gemessene Werte hiervon waren:
    NO3 = 10mg/l
    Po4 = 0,2mg/l.


    Die restlichen Werte:
    pH = 7,0
    GH = 8
    KH = 4
    No2 = 0
    Co2 = ca. 13mg/l


    Hier mal die Wasserwerte meines Versorgers, vielleicht bringen die noch etwas Aufklärung:
    Willkommen bei STADTWERKE AMBERG
    Für mich sind die Werte aus der Tabelle "Wasserwerk Engelsdorf" relevant.


    Mir wurde gesagt, dass die 3,4 mg/l Kalium im Leitungswasser schon etwas wenig sind und ich an dieser Schraube mal drehen sollte.


    Ich habe jetzt bislang nur 50% der empfohlenen Dosis an Ferrdrakon gedüngt. Die anderen 50% mit der doppelten Dosis an Ferrdrakon K ersetzt, um den Kaliumgehalt etwas zuerhöhen. (Hoffe ich habe das so laut der Beschreibung richtig verstanden)


    Hoffe mal, dass ich auf dem richtigen Weg bin und wäre für weitere Meinungen und Ratschläge gerne dankbar.


    Gruß
    Martin

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    Also wäre eine Dunkelkur ihrer Meinung nach aufjedenfall effektiver und einer Kalium-therapie vorzuziehen. Bislang habe ich immer versucht, durch Absaugen und vermehrten Wasserwechseln die Blaualgen in den Griff zu bekommen, dies gelang aber bislang nur mit mäßigem Erfolg.

    trotzdem ist reichlich Wasserwechsel sicher nicht verkehrt.
    Ich will ja damit nicht sagen, daß ein etwas höherer Kalium-Gehalt nicht sinnvoll wäre und das Pflanzenwachstum unterstützt (und damit immer indirekt gegen die Blaualgen wirkt), aber die singuläre Erhöhung des Kaliumgehalts ohne weitere Maßnahmen wirkt nicht reproduzierbar gegen Blaualgen. In Einzelfällen kann es ja trotzdem oder Kombination mit anderen Maßnahmen gewirkt haben. Aber das ist nicht genug für eine generelle Empfehlung.
    Eine Dunkelkur wirkt hier deutlich zuverlässiger, und wenn die Wasserwerte nach der Dunkelkur stimmen, läßt sich der Spuk auch recht zuverlässig beenden.

    Zitat

    Nun, ich denke, dass sich mein Nitrat- und Phosphatgehalt in einem vernünftigen Rahmen bewegt.

    Ja, die Werte sind so ok.

    Zitat

    CO2 = ca. 13mg/l

    Darf auch gerne 20 - 25 mg/l sein.

    Zitat

    Mir wurde gesagt, dass die 3,4 mg/l Kalium im Leitungswasser schon etwas wenig sind und ich an dieser Schraube mal drehen sollte.

    Wie schon geschrieben, ist der Rat ja durchaus richtig.

    Zitat

    Ich habe jetzt bislang nur 50% der empfohlenen Dosis an Ferrdrakon gedüngt. Die anderen 50% mit der doppelten Dosis an Ferrdrakon K ersetzt, um den Kaliumgehalt etwas zuerhöhen. (Hoffe ich habe das so laut der Beschreibung richtig verstanden)

    Korrekt, hätte ich wahrscheinlich genau so gemacht.

  • Hallo,


    zuerst möchte ich nach langer Zeit mal kurz berichten, dass die Dunkelkur erfolgreich war und alles gut über die Bühne gegangen ist.


    Seit Beendigung der Dunkelkur dünge ich täglich mit Ferrdrakon und Ferrdrakon K um den Kaliumgehalt etwas zu erhöhen. Soweit bin ich auch zufrieden, denn meine Pflanzen wachsen besser als zuvor.


    Leider muss ich aber immer noch beobachten, dass an einigen meiner Pflanzen, wie z. B. Hygrophila Polysperma oder Nomaphila siamensis Punktnekrosen entstehen. Zuerst als ganz kleine schwarze Punkte sichtbar, werden sie immer größer zu einem Loch bis schließlich vom Blatt nichts mehr übrig ist. Solche Punktnekrosen sollen aufgrund Kalium- und Magensiummangel entstehen, hoffe das stimmt so....???


    Jetzt würde mich mal interessieren, ob es nun sinnvoll ist, wenn man Ferrdrakon komplett durch Ferrdrakon K ersetzt????
    Müsste man dann auch hier die doppelte Menge der vorherigen Ferrdrakon-Menge verwenden oder wie würde sich das hier mit der Dosierung ergeben???


    Gruß
    Martin

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    Leider muss ich aber immer noch beobachten, dass an einigen meiner Pflanzen, wie z. B. Hygrophila Polysperma oder Nomaphila siamensis Punktnekrosen entstehen.

    das sind aber auch die empfindlichsten Zeigerpflanzen für Kalium. Wenn diese keine derartigen Probleme mehr zeigen, dann hat auch garantiert keine andere Pflanze mehr ein derartiges Problem.

    Zitat

    Solche Punktnekrosen sollen aufgrund Kalium- und Magnesiummangel entstehen, hoffe das stimmt so....???

    In dem Fall Kaliummangel. Magnesiummangel würde sich als Chlorose bei jungen Blättern zeigen.
    Hydrocotyle leucocephala (Brasilianischer Wassernabel) ist sehr Mg-bedürftig und zeigt oft als erste und einzige Pflanze im Becken einen Mg-Mangel.

    Zitat

    Jetzt würde mich mal interessieren, ob es nun sinnvoll ist, wenn man Ferrdrakon komplett durch Ferrdrakon K ersetzt????

    Ich habe noch nie ein Becken erlebt, daß wirklich einen derartigen Kaliumbedarf hätte. Aber in der Übergangsphase kann man so den Nachholbedarf der Pflanze und das Anheben des K-Gehalts im Wasser deutlich rascher erledigen.

    Zitat

    Müsste man dann auch hier die doppelte Menge der vorherigen Ferrdrakon-Menge verwenden oder wie würde sich das hier mit der Dosierung ergeben???

    Ja, richtig, auch wenn man 100 % ersetzt bleibt es bei der doppelten Menge.


    Übrigens, unser Wasseraufbereiter Aquadrakon Black bringt schon einen deutlich Kaliumgrundstock mit, der das Erreichen sinnvoller Gehalte doch oft wesentlich erleichtert.