Algenprobleme

  • Hallo Herr Dr. Kremser, Hallo Gemeinde,
    ich habe mein Becken vor knapp drei Monaten vergrößert! Seit diesem Zeitpunkt habe ich massive Schwierigkeiten mit dem Pflanzenwuchs.


    Hier erst mal die Beckenparameter:
    Größe:900l
    Maße: Deltabecken Höhe: 70cm
    Beleuchtung: 3 x GHL Mitras/ max Leistung 120Watt pro Einheit, momentan bei 75% Leistungsabgabe
    Heizung 100 Watt Bodenheizung
    Filter: 12l Eheim Topf mit Pumpe 1200l/Std.
    Düngung: seit 4 Wochen Reduzierung auf tägl. 5ml Ferrdrakon
    Wasserhärte: GH 8 , KH 4
    pH Wert 6,7 gesteuert über CO2 Zugabe
    Fe: 0,09 mg/l
    NH3: 9mg/l
    K: 5mg/l
    NO2: 0,04mg/l
    Temp: ca. 26 Grad
    Wasserwechsel jede Woche 150l


    Bepflanzung:
    Hygrophila polysperma
    Rotala rotundifolia
    Ludwigia repens x palustris
    Vallisneria spiralis
    Shinnersia rivularis
    Bacopa carolinina
    Lobelia cardinalis
    Pistia stratiotes
    Einige kleinere Cryptos
    Einige Anubias


    Problemschilderung:
    Kurz gesagt: Fehlendes Wachstum, kaum Neubildung von Pflanzenmasse!
    Die Pflanzenwuchs erscheint auf den ersten Blick gesund und konditionell einigermaßen kräftig! Aber selbst normalerweise schnell wachsende Arten wie Hygrophila und Rotala zeigen kaum Längenwachstum (Zuwachsrate/Woche max 2-3cm!)
    Shinnersia vegetiert am Rande des Verfalls! Lobelia bleibt klein und schmächtig, wurde seit Bepflanzung des Beckens vor drei Monaten NICHT GEKÜRZT (siehe Foto)!!!!!!
    Alle älteren Pflanzenblätter sind bis in ca. 40cm Wassertiefe meist stark mit grünen Fadenalgen bewachsen (siehe Fotos), am stärksten dicht unter der Wasseroberfläche. Die Frontscheibe muss ca. jeden 3. bis 4. Tag von Staub- und Grünalgen befreit werden.
    Ich habe so etwas in meiner langjährigen Praxis noch nie erlebt. Betrachtet man das Becken aus größerer Entfernung (ca. 4-5m) erscheint das Pflanzenwachstum durchaus okay, d.h. ältere Blätter verfaulen nicht, die Internodien sind bis in den unteren Bereich der Pflanzen normal bis kurz. Bei näherer Betrachtung wirkt das Becken durch im Wasser schwebende Algenbestandteile? schmuddelig! Wenn man an die Pflanzen stößt, lösen sich sofort Mulmwolken von den Blättern, die das Wasser dann für kurze Zeit erheblich eintrüben.
    Ich habe vor ca. vier Wochen die Düngung auf 5ml Ferrdrakon/Woche reduziert, seitdem hat sich das Algenwachstum meiner Meinung nach sogar verstärkt.
    Ich bin einigermaßen ratlos, wie ich weiter verfahren soll und wäre für einen Tip äußerst dankbar!


    MfG
    ralfthomas


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    • Offizieller Beitrag

    Hallo,
    bitte unbedingt das PO4 - Phosphat messen. Evtl. liegt es bei so viel Licht daran.


    9 mg/l NH3, soll wahrscheinlich NO3 = Nitrat sein, sonst hätten wir ein Problem :) ist aber auch nicht wirklich viel, was mich darin bestärkt, daß evtl. Phosphatmangel die Ursache der Probleme ist.
    Hat sich denn die Lichtmenge mit der Vergrößereung des Beckens auch deutlich erhöht. Es kommt aber auch der alte Bodengrund nicht mehr als PO4-Erzeuger in Frage.

  • Hallo Herr Kremser,


    vielen Dank erst mal für Ihre Antwort.


    Hier die aktuellen Werte:
    Fe 0,1 mg
    NO3 12 mg
    K 4,5 mg
    PO4 0,1 mg
    KH. 6


    Ein eventuell wichtigen Parameter hatte ich vergessen zu erwähnen: Der Bodengrund besteht aus ca. 80l ######## Deponit und aus der gleichen Menge Soil Bodengrund. Über die chem. Eigenschaften des Soils habe ich mich leider im Vorfeld nur unzureichend informiert und eine Beeinflussung auf den Wasserchemismus evtl unterschätzt. Könnten die großen Mengen an lose aufliegendem Mulm auf dem Pflanzen evtl. aus ausflockenden überschüssigem Nährstoffen bestehen? Da eigentlich kaum bis gar keine absterbenden Pflanzenteile zu sehen sind, wüsste ich sonst nicht, woraus diese Bestandteile bestehen könnten.


    MfG
    Ralfthomas

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,
    telefonisch hatten Sie ja von grünen, festsitzenden Fadenalgen berichtet (ca. 4 cm).
    Von den hier dargestellten Wasserwerten ist keiner dabei, der mir direkt ins Auge springen würde, dem ich die "Schuld" dafür geben würde. Die Kaliumkonzentration dürfte zwar ruhig etwas höher liegen, ist aber sicher nicht alleine dafür verantwortlich.
    Wie sieht es denn mit pH und CO2-Konzentration im Becken aus?

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,
    evtl. würde ich den CO2-Gehalt zumindest temporär auf 20 mg/l absenken, was allen Pflanzen zur Ernährung gut reicht, aber andererseits das Algenwachstum nicht zusätzlich anheizt, so daß man zumindest weniger Arbeit beim Absammeln und Entfernen der Algen hat.
    Ansonsten ist hier weiterhin nichts besonders auffällig.