Welcher Nährstoffmangel?

Hallo,

ich betreibe seit 10 Jahren mein Aquarium mit annähernd gleich gebliebenen Bedingungen:
100 Liter Becken;
10 Neon-Salmler
10 Trauermantelsalmler;
1 Siam. Rüsselbarbe;
CO2-Anlage;
Vallisnerien, Cryptocoryne, Alternanthera, Javafarn;
wöchentlicher Wasserwechsel, 25%
Düngung nach der Methode 15./30. etc.

Becken seit dem Einrichten algenfrei,
Pflanzenwuchs nicht berauschend;
aufgetretene Mangelerscheinungen:
Vallisnerien: guter Neuzuwachs, aber Blätter starben nach ca 4 bis 6 Wochen ab,
Alternanthera: am Stengelkopf immer nur 3 bis 4 Blattpaare, ältere Blätter starben ab;
Cryptocoryne: eigentlich am stabilsten, Blätter lebten ca. 6 bis 8 Wochen;
Javafarn: Wuchs langsam, sobald ein Blatt ausgewachsen war, begann es löchrich zu werden;

seit 6 Wochen dünge ich mit Ferrdrakon täglich in der empfohlenen Dosierung mit folgendem Ergebnis:

Vallisnerien: wachsen immer langsamer, zeigen die unter Calcium-Mangel beschriebenen Erscheinungen (Blattspitzen wie Korkenzieher)
Alternathera: neue Blätter winzig, total verkrüppelt, gewölbt;
Cryptocoryne: größere und wesentlich kräftigere Blätter;
Javafarn: Blätter werden fast doppelt so groß und prächtig grün;

Alle anderen Bedingungen des Aquariums sind gleich (Beleuchtung, Besatz, Temperatur, Wasserwechsel etc.)

Mich verwundert, daß gerade die schnell wachsenden Vallisnerien stagnieren und der langsam wachsende Javafarn bestens gedeiht. Nach dem Lesen des Abschnitts Nährstoffmängel würde ich auf einen Calcium-Mangel tippen. Wie kann ich Abhilfe schaffen?

Vielen Dank im Voraus
Heribert

Hallo Heribert,

ich vermute mal, die Pflanzenmasse hat im Laufe der Zeit zugenommen, jetzt reichen einige Nährstoffe nicht aus.
Caliummangel kommt häufig vor in hellen, schnell wachsenden Becken in Verbindung mit Weichwasser.(falsches Aufbereiten mit zuwenig GH!!)
-Und auch bei Kaliumüberdüngung, was bei Dir nicht sein sollte.

Die gewölbten Blätter bei Alternanthera sind typisch, hatte ich auch schon.
Ich vermute aber, sie reagiert so auch auf andere Mängel.
Ich härte auf mit Duradrakon, um hier auch Mg und Anderes beizubehalten.

Das bessere Gedeihen langsam wachsender Pflanzen ist für Becken mit Nährstoffmängel
typisch.Die kommen mit Mangelsituationen besser klar, weil sie nicht so schnell wachsen.

Aber, um den Mangel einzukreisen mußt du messen, und zwar Fe, GH, No3, Po4 und -Kaliumgehalt beim Wasserversorger erfragen.

Gruß
Heinz

Hallo Heinz,

vielen Dank erst mal für Deine Hinweise. Es ist in der Tat so, daß ich extrem weiches Wasser habe (GH 1), allerdings lese ich aus den anderen Threads, daß die Wasserhärte wohl nicht so den entscheidenden Ausschlag geben soll. Ich hatte auch schon mal mit Aufhärtesalzen gearbeitet, weil ich entsprechende Fische gepflegt habe, das hat den Pflanzenwuchs absolut nicht beeinflußt.

Leider bekomme ich hier außer einer Kategorie für die Wasserhärte keine Angaben über die Wasserzusammensetzung. (Der Wasserversorger betrachtet dies als top secret), lächerlich.

Mittlerweile sehe ich die Ursache in Kaliummangel, der offenbar ähnliche Schadbilder verursacht.

Ich werde mal ein bißchen herumexperimentieren und schauen, was sich tut.

Danke nochmals.

Hallo,
> vielen Dank erst mal für Deine Hinweise. Es ist in der Tat so,
> daß ich extrem weiches Wasser habe (GH 1), allerdings lese ich
> aus den anderen Threads, daß die Wasserhärte wohl nicht so den
> entscheidenden Ausschlag geben soll. Ich hatte auch schon mal

das schon, aber einige Pflanzen bekommen unterhalb einer GH bzw. KH von 1 - 2 doch Probleme. Die Anreichungsraten von Ca und Mg sind nicht so besonders.

> mit Aufhärtesalzen gearbeitet, weil ich entsprechende Fische
> gepflegt habe, das hat den Pflanzenwuchs absolut nicht
> beeinflußt.
>
> Leider bekomme ich hier außer einer Kategorie für die
> Wasserhärte keine Angaben über die Wasserzusammensetzung. (Der
> Wasserversorger betrachtet dies als top secret), lächerlich.

Die müssen bestimmte Angaben machen, es gibt ja auch Grenzwerte. Mindestens GH, pH, Nitrat und PO4 müssen genannt werden. Hier wäre der Moment, ein wenig unhöflicher zu werden und nötigenfalls mit dem Anwalt zu winken.

Die meisten Wasserversorger erleichtern sich das Leben und stellen die Analysen inzwischen online.