Vollentsalztes Wasser???

  • Halllo,



    ich hätte mal ein paar Fragen.


    Für mein Diskusbecken, welches schon sehr gut bepflanzt ist, benutze ich vollentsalzes Wasser welches ich mit Diskus Mineralien und ein wenig Aufhärtesalz versetze.


    Ich habe eine KH von ca. 0,4-0,6. Der ph-Wert liegt bei 6,4.



    Sind diese Parameter und der Einsatz von Ferrdrakon (mit Perfusor konti.) eine gute Basis für gutes Pflanzenwachstum?



    MfG Ingo Thiede

  • Hallo,
    für die Diskus sicher ein ideales Wasser. Für Pflanzen muß man das differenzierter betrachten.


    Einige Pflanzen könnten mit der sehr geringen KH Schwierigkeiten bekommen. Insbesondere Arten, die in ihrer Heimat eher mittlere Wasserwerte gewöhnt sind.
    Ich fahre mein Becken inzwischen wieder mit einer KH von > 1,5, da ich mit folgeden Arten bei niedrigeren Werte Verkrüppelungen und/oder Wachstumsprobleme bekam:


    Hygrophila polysperma
    H. difformis
    Shinnersia rivularis


    Die meisten Vallisneria-Arten brauchen auch eher hartes Wasser.

  • Hallo.



    was ich ganz vergessen habe:


    Wie sieht es bei diesen Werten mit CO2 aus. Ist das ausreichend?



    Die Tabellen, die ich kenne, gehen nicht in so tiefe KH Bereiche.


    Habe ca. 60 Blasen Co2 pro Minute.


    Die mesiten Arten sind Echin. und rotala macranda und Papageienblatt.



    MfG Ingo Thiede

  • Hallo,
    der CO2-gehalt liegt nach der mir vorliegenden Berechnungsformel zwischen 4 und 7 mg/l. Dürfte also ein klein wenig mehr sein.


    Die Berechnung ist allerdings sehr stark von den exakt gemessenen Werten ab, da der CO2-Gehalt nicht linear von KH und pH abhängt.


    60 Blasen bei welcher Beckengröße?

  • hallo,
    mir gings bei der Frage nach der Größe des Beckens darum, ob Blasenzahl CO2 und berechneter CO2-Gehalt zueinander passen können. Aber 60 Blasen/Min. bei 660 l scheinen mir stimmig zu sein.
    Man kann also ein wenig aufdrehen, aber es sollten dann wegen der Diskus nicht mehr als 15 mg/l werden. Gerade Diskus vertragen höhere CO2-Werte recht schlecht.

  • Hallo


    Desweiteren habe ich noch eine Frage zu Phophat:


    Phosphat kann ja bei hohen Konzentrationen als eine Ursache für Algenwachstum genannt werden.


    Ich habe mit Eisenwolle im meinem Filterbecken den Phosphat-Wert innerhalb weniger fast gegen Null gesenkt. Es entstand eine weiße Trübung des Wassers, welche Eisenphophat sein sollte.


    Jetzt meine Frage:


    Bleibt dieses Eisenphosphat auf jeden Fall unlöslich oder geht dieses irgendwann wieder in Lösung. Stellt das asgefallene Eisenphosphat für die Wasserchemie ein Problem dar?
    Beim Einsatz von Ferrdrakon müßte doch auch dasselbe passieren, das das Eisen sofort zu unlöslichen Eisenphosphat ausfällt?


    MfG Ingo Thiede

  • Hallo,
    > Phosphat kann ja bei hohen Konzentrationen als eine Ursache für
    > Algenwachstum genannt werden.


    Der Satz ist richtig, eine Ursache. Dann gehören noch ein paar Faktoren mehr dazu, insbesondere schlecht wachsende oder gar keine Pflanzen.
    Ein paar Bekannte haben sogar schon die Erfahrung gemacht, daß in einem gut laufenden Becken nicht einmal die simultane massive Erhöhung von Nitrat und Phosphat zwangsläufig zu Algenwachstum führt.


    > Ich habe mit Eisenwolle im meinem Filterbecken den
    > Phosphat-Wert innerhalb weniger fast gegen Null gesenkt. Es


    Innerhalb weniger Tage?


    > entstand eine weiße Trübung des Wassers, welche Eisenphophat
    > sein sollte.


    Eisen III phosphat sollte braun sein. Ich schätze hier bildet sich Eisen II hydroxid, daß ausfällt und dabei Phosphat "mitfällt" wie der Chemikerjargon das nennt.

    > Bleibt dieses Eisenphosphat auf jeden Fall unlöslich oder geht
    > dieses irgendwann wieder in Lösung. Stellt das ausgefallene


    Das geht langsam wieder in Lösung, da es kein besonders schwerlösliches Salz ist. Der Gedanke ist, daß das meiste davoon im Filter und Bodenmulm landet und anschließend durch Filterreiinigung und Boden absaugen größtenteils entfernt werden kann.


    > Eisenphosphat für die Wasserchemie ein Problem dar?


    Nein, ein Problem ist das keines.


    Ein Problem ist eher, daß alle chemischen Methoden das Phosphat zu entfernen einen systembedingten Nachteil haben. Es werden meist auch eine Reihe wichtiger Spurenelemente mit ausgefällt oder im Falle von wie auch immer gerteten Ionentauschern gebunden. So empfiehlt sich auf jeden Fall anch einer solchen Behandlung ein oder mehrere größere Wasserwechsel mit anschließender Dünger- und Spurenelementezugabe.


    > Beim Einsatz von Ferrdrakon müßte doch auch dasselbe passieren,
    > das das Eisen sofort zu unlöslichen Eisenphosphat ausfällt?


    Hier verhindern das die eingesetzten Chelatoren zum größten Teil. In dem Maß wie Chelatoren von den Bakterien aufgefressen oder von UV-Licht zerstört werden, passiert das mit dem Anteil, der nicht von den Pflanzen aufgenommen wird.
    Im Mulm finden sich dann auch tatsächlich große Mengen an Eisen- und Mangansalzen.