Posts by corvus corax

    Hallo Thomas,


    nachdem ich mich ein paar Tage lang nicht anmelden konnte, nun etwas verspätet meine Antwort auf Dein Posting. Die Nachtabschaltung ist auf jeden Fall sinnvoll. Wenn Deine Cryptocorynen noch einen nennenswerten Bestand aufweisen, sollten sie sich auch den den Wochen wieder erholen. Zumindest sollte der Blattzerfall aufhören.


    Für den Kaliumbedarf des Wasserfreunds ist die Zufuhr durch das Remineral+ offenbar nicht ausreichend. Du müsstest mal anhand der Inhaltsangaben ausrechnen, wie viel Kalium Du eigentlich zugibst. Die Zufuhr durch das Ferrdrakon beträgt bei 3 mg täglich pro Woche lediglich 0,25 mg/l. Ich gehe mal davon aus, dass Du keinen Kaliumtest hast, um den Gehalt im Aquarienwasser zu messen. Die sind auch einfach zu teuer und mit einer Zeigerpflanze wie dem Wasserfreund kommst Du sowieso besser. Du musst einfach Deine K-Zugabe so weit erhöhen, dass die Pflanze nur noch die Blätter verliert, die ohnehin absterben würden. Das sind dann deutlich weniger, auch mal gar keins von Woche zu Woche. Ich vermute, dass Du mit einer wöchentlichen Gesamtzufuhr von 8-10 mg Kalium pro Liter Aquarienwasser gut fahren wirst. Das hängt aber auch von Deinem übrigen Bestand und von der Pflanzenmasse im Becken insgesamt ab. Einfach ausprobieren, ab wann der Wasserfreund keine Blätter mehr verliert. Für die reine Kaliumzufuhr nehme ich Kaliumcarbonat (Pottasche). Du kannst auch Kaliumsulfat, -nitrat, Ferrdrakon K oder andere Kaliumdünger nutzen, musst dann aber bedenken, dass Du dann auch andere Elemente zugibst.


    Ach so, vielelicht noch zwei Dinge. Dein Phosphatwert wäre auch mal interessant, denn Du führst derzeit ausschließlich über das Fischfutter PO4 zu. Je nach Bepflanzung Deines Beckens kann das mittelfristig zu wenig sein. Und Dein Nitratwert sollte auch nicht allzu weit unter 10 mg/l sinken.


    Viele Grüße


    Jan

    Hallo,


    das sieht meines Erachtens nach Kaliummangel aus. Insbesondere der Wasserfreund ist bei mir ein echter Kaliumzeiger. Der kriegt noch Löcher, wenn es allen anderen Pflanzen gut geht. Das im Deponit-Mix enthaltene Kalium ist wahrscheinlich aufgebraucht und Du musst düngen. Um das zu beurteilen, wäre Dein Wasserwechselprozedere (wie oft, wie viel, womit) von Interesse. Bei Verwendung von Leitungswasser, wären die Werte Deines Versorgers wichtig. Meist enthält das Leitungswasser aber kaum Kalium.


    Cryptocorynen reagieren empfindlich auf Schwankungen, beispielsweise des pH-Wertes. Kann es sein, dass Du Bio-CO2 verwendest (Du schreibst: "ohne Nachtabschaltung")? Das könnte erklären, weshalb Deine Cryptos regelmäßig die Fäule kriegen.


    Viele Grüße


    Jan

    Hallo Stefan,


    ob Du einen Bodengrunddünger einbringst oder nicht, ist ein wenig eine Frage dessen, wie Du das Becken einrichten und pflegen möchtest. Zunächst hilft der Bodengrunddünger in der Anfangsphase des Beckens Deinen Pflanzen beim Anwachsen und beim Ausbilden eines kräftigen Wurzelsystems. Das gilt vor allem für Cryptocorynen, Echinodoren und andere stationäre Pflanzen. Stängelpflanzen sind dagegen in der Regel auch mit Flüssingdünger und Sand/Kies zufrieden.


    Wie Du richtig schreibst, ist der Bodengrunddünger nach einiger Zeit verbraucht. Dies ist meines Erachtens eine Phase, in der in vielen Aquarien Algen aufkommen, da die bis dahin gut funktionierende Düngung langsam nicht mehr ausreicht. Insofern halte ich es auch für eine brauchbare Idee, auf den Grunddünger gleich zu verzichten und lediglich ein paar Düngekugeln (NPK und SE) um die Pflanzen, die das brauchen zu verteilen. Das hat noch einen weiteren Vorteil. Beim Einbringen des Grunddüngers musst Du sehr genau wissen, wo Du welche Pflanzen hinstellst. Änderst Du Deinen Bepflanzungsplan während der Einrichtung, hast Du am Ende Grunddünger in einer Ecke liegen, wo nur eine Wurzel steht. Und auch mit Grunddünger am Anfang, kommst Du nach etwa 6-12 Monaten um den Einsatz von Düngekugeln für die anspruchsvolleren Pflanzen meist nicht herum.


    Du siehst, es hat sein Für und Wider. Eine eindeutige, für jedes Becken gültige Antwort darauf gibt es nicht. Wie willst Du denn Dein Becken gestalten?


    Viele Grüße


    Jan

    Hallo Jürgen,


    der J*L-Test weist chelatiertes Eisen nach. Allerdings zerstört der UV-C-Klärer die Chelate. Eisen fällt dann in wasserunlöslichen Verbindungen aus und ist auch nicht mehr pflanzenverfügbar. Falls Du also derzeit nichts misst, liegt es sicher daran. Innerhalb weniger Tage werden Deine Pflanzen aber keinen Eisenmangel erleiden.


    Viele Grüße


    Jan


    Andreas Kremser
    Vielen Dank für die Blumen :)

    Hallo René,


    Dein Düngeplan ist meines Erachtens in Ordnung. Wie gesagt, Feinjustierungen müssen später sicher sein. Ich würde trotz Algenplage N, P und K weiterhin auf Zielwert halten und PO4 und NO3 natürlich wöchentlich messen. Es dauert leider seine Zeit bis alle Speicher (in Pflanzen und Becken) wieder gefüllt sind. Bei mir benötigten die Pflanzen nach Phosphatmangel etwa drei Monate, um wieder in Schwung zu kommen.


    Ansonsten hilft vorübergehend nur Algen wöchentlich, so weit wie möglich, rausputzen (ist 'ne Drecksarbeit, ich weiß) und mit schnell wachsenden Pflanzen ergänzen bzw. aufforsten, was nicht mehr zu retten ist. Hier helfen vor allem Hornkraut (einfach ins Becken werfen, wächst schwimmend in alle Richtungen bei mir etwa 10 cm pro Woche), Wasserpest etc. Hier im Forum gibt es eine Liste schnell wachsender Pflanzenarten. Die kannst Du oft kostengünstig bei anderen Aquarianern in der Umgebung bekommen. Die Ergänzung hat zwei entscheidende Vorteile. Die neuen Pflanzen haben noch keinen Nährstoffmangel erlebt, den sie erst mal verarbeiten müssten, und wachsen sofort los (insbesondere Hornkraut, das ja nicht anwachsen muss). Zudem kannst Du bei schnell wachsenden Pflanzen trotz Algenplage meist die veralgten Teile einfach wegschneiden und sparst Dir das entalgen der Blätter.


    Innerhalb der nächsten Wochen sollte das Ganze besser werden. Dann kannst Du auch schrittweise versuchen, Hornkraut und Co. wieder zu entfernen, wenn sie Dir nicht gefallen. Der überwiegende Teil der Bepflanzung sollte aber auch danach aus schnell wachsenden Pflanzen bestehen, da diese besser in der Lage sind etwaige Nährstoffüberschüsse zu verarbeiten und damit Dein System abzupuffern.


    Ansonsten wäre noch zu empfehlen, dass Du dem Echinodorus, falls nicht bereits erfolgt, über Düngekugeln ein paar Nährstoffe im Wurzelbereich zukommen lässt. Der wird es Dir in ein paar Wochen mit entsprechendem Wachstum danken.


    Jürgen
    Phosphat bei Null bedeutet in jedem Fall Verbrauch durch höhere Pflanzen und Algen. Die Wuchsbedingungen für die "Zielbepflanzung" müssen in allen Bereichen passen. Von Ungleichgewichten profitieren stets die anpassungsfähigeren Algen. Welche Ungleichgewichte das in Deinem Becken sind, lässt sich aber ohne die Rahmenbedingungen zu kennen nicht sagen.


    Viele Grüße


    Jan

    Hallo René,


    wenn Du 25 % des Aquarienwassers gegen Leitungswasser mit einer bestimmten Stoffkonzentration pro Liter wechselst, musst Du den Wert durch 4 teilen und hast die Zugabe bezogen auf das Becken. Du verdünnst ja quasi das Wechselwasser mit den 50 % Restwasser und den 25 % Osmosewasser. Wenn Du mal 50 % des Aquarienwassers gegen Leitungswasser tauschst, dann entsprechend nur durch 2 teilen.


    Viele Grüße


    Jan

    Hallo René,


    Eudrakon N musst Du als Tagesdünger verwenden. Am besten, Du stellst einen Düngeplan auf unter Einbeziehung der Tagesdüngung, der wöchentlichen Stoßdüngung und der Nährstoffe, die Du mit dem Leitungswasser zuführst. Dann weißt Du schon mal, was Du über die Woche verabreicht hast und kannst anhand der Messwerte am Ende der Woche die Mengen für die Folgewoche anpassen. Anfangs würde ich dabei nur schauen, dass sich keine Stoffe zu sehr anreichern und ansonsten die Gaben beibehalten. Mg und K kannst Du nicht einfach messen, da würde ich immer auf Zielwert düngen. Eine Überdüngung kann bei 50 % WW jede Woche kaum stattfinden.


    Und das mit der Geduld ist im Übrigen relativ. Bei den schnell wachsenden Pflanzen wirst Du auch bald Zuwachs verzeichnen. Der Echinodorus braucht halt seine Zeit.


    Viele Grüße


    Jan

    Hallo René,


    es läuft eigentlich schon gut, es dauert nur halt seine Zeit. Fe und NO3 sind im grünen Bereich. Eisen wird derzeit zu wenig verbraucht, deshalb bildet sich eine Kahmhaut, die meist überwiegend aus eisenoxidierenden Bakterien besteht. Das sollte sich geben, sobald die Pflanzen wieder wachsen. Bis dahin, kannst Du die Eisendüngung etwas reduzieren. Eisen ist nicht sonderlich wichtig für das Pflanzenwachstum, Mangel sehr gut erkennbar und zudem reversibel.


    Phosphat wird nach einer Mangelphase anfangs sehr stark verbraucht. Ich habe mehrere Monate lang wöchentlich auf 0,5 mg/l aufgedüngt und nach sieben Tagen nie einen Messwert gehabt. Nach zwei bis drei Tagen war alles Phosphat weg. Das regelt sich mit der Zeit. Du kannst also ruhig 10 ml Eudrakon P reinschütten (entspricht bei 120 l 0,4 mg P pro l). Ich würde das jetzt aber nicht täglich nachkippen, sondern nach einem Düngeplan vorgehen, der mittelfristig zum Erfolg führt. Wenn die Pflanzen erst wieder wachsen, lassen sich die Düngemengen leichter feinjustieren, weil Du dann den tatsächlichen Verbrauch besser ermitteln kannst. Jetzt werden erst mal alle Speicher aufgefüllt. Also am besten wöchentlich mit Eudrakon P auf den Zielwert P aufdüngen.


    Mg kannst Du mit Bittersalz aus der Apotheke zudüngen. Wenn Du z. B. 100 g Bittersalz in 250 ml Wasser löst, gibst Du mit 20 ml 6,5 mg/l bzw. mit 30 ml 10 mg/l zu. Irgendwo zwischen den beiden Werten dürfte Dein Zielwert liegen. Im KramerDRAK ist auch was drin (bei 4 ml 0,1 mg/l).


    Zu den Blaualgen, die kamen bei mir immer aus der Deckung, wenn irgendein Nährstoffungleichgewicht das Pflanzenwachstum lähmte.


    Viele Grüße


    Jan

    Hallo René,


    vielen Dank für die Fotos und die Wasserwerte. Da ich selbst kein Starklichtbecken pflege sind meine Hinweise unter einem gewissen Vorbehalt zu sehen, aber generell gilt: viel Licht braucht einen starken Pflanzenwuchs, sonst hast Du Algen. Und für ein üppiges Pflanzenwachstum brauchst Du neben Licht und CO2 vor allem die Hauptnährelemente N, P und K und die wichtigsten Mikronährelemente wie Mg, Fe oder Mn.


    Deine Nitrat- und Phosphatwerte sind in der Tat sehr niedrig und sollten durch entsprechende Düngung mit dem WW angehoben werden (NO3 auf 10-15 mg/l und PO4 auf 0,3-0,5 mg/l). Die exakten Düngermengen musst Du letztlich durch regelmäßiges Testen des Verbrauchs und Beobachten dessen was geschieht ermitteln. Zudem würde ich eine Zugabe von Mg mit dem WW auf 10 mg/l empfehlen, um Dein Ca/Mg-Verhältnis etwas aufzubessern. Und zuguterletzt fehlt auch Kalium. Die Werte im Leitungswasser entsprechen einer wöchentlichen Stoßdüngung auf 0,5 mg/l und die Zugabe über Ferrdrakon beträgt, auf's gesamte 120-l-Volumen umgerechnet, täglich lediglich 0,05 mg/l. Bei Deiner Beleuchtung würde ich mindestens mit 10 mg/l rangehen. Das kannst Du wöchentlich mit dem WW auf Stoß düngen oder auch in Tagesdosen, z. B. mit Ferrdrakon K.


    Viele Grüße


    Jan

    Hallo René,


    zunächst mal wäre ein Foto Deines Beckens gut, damit man einen Eindruck von der Bepflanzung erhält. Der wöchentliche Austausch von 25 % des Beckeninhalts gegen Leitungswasser macht auch die Wasserwerte Deines Versorgers interessant, v. a. NO3, PO4, K, Mg.


    Im Übrigen erscheint mir die Beleuchtungsdauer recht kurz. Ist die schon immer bei 8,5 h oder hast Du die verkürzt, um die Algen zu minimieren?


    Viele Grüße


    Jan

    Hallo Martin,


    schönes Becken!


    Mal abseits der eigentlichen Threadfrage: Du solltest unbedingt die auf den Bildern 3 und 4 zu sehenden Cyanobakterien (Blaualgen) restlos absaugen und alle von den auf Bild 5 zu sehenden Bartalgen befallenen Pflanzenteile entsorgen. Diese beiden Plagen wirst Du allein mit optimierter Beleuchtung und Düngung nur sehr schwer wieder los. Auch solltest Du es bei den Cyanos nicht so weit kommen lassen, dass sich Fäden lösen (Bild 4), um die Ausbreitung in den Griff zu kriegen. Falls es trotz aller Säuberungsaktionen und Optimierungen von Düngung und Beleuchtung aus dem Ruder läuft, hilft nur die Dunkelkur. Das mögen aber auch Deine Pflanzen nicht sonderlich und Du musst vorher eine Idee für die Zeit danach entwickeln. Nur wenn Du auch an den Rahmenbedingungen drehst, bleiben die Cyanos nach der Dunkelkur weg.


    Noch was zur Düngung. Bei so viel Osmosewasser solltest Du bei Verzicht auf Kramer Drak und Deinem gut bepflanzten Becken Kalium zudüngen. Am besten mit dem Wasserwechsel auf etwa 5-10 mg/l aufdüngen. Den optimalen Wert ermittelst Du über die Beobachtung eventueller Mangelerscheinungen (mal vorausgesetzt, Du hast, wie die meisten, keine Möglichkeit den Kaliumgehalt zu messen). Womit Du Kalium zuführst ist letztlich egal. Angesichts Deiner Nitratwerte würde ich aber auf einen (nitratfreien) Kaliumdünger, z. B. Ferrdrakon K, oder ein nitratfreies Kaliumsalz zurückgreifen. Falls Deine Nitratwerte infolge verbesserten Pflanzenwachstums absinken, kannst Du ja immer noch auf Kaliumnitrat umsteigen oder Du düngst Stickstoff mit Eudrakon N zu. In Letzterem sind auch andere für Pflanzen wichtige N-Verbindungen und ein wenig Kalium und Magnesium enthalten.


    Viele Grüße


    Jan

    Hallo Martin,


    eine so drastische Reduzierung der Beleuchtung dürfte in jedem Fall Ungleichgewichte erzeugt haben. Als erstes würde ich die Beleuchtung wieder hochfahren. Bei mir hat eine Verringerung der Beleuchtung immer nur zu noch mehr Algen geführt (mit Ausnahme völliger Finsternis versteht sich).


    Langsameres Pflanzenwachstum ist in der Tat erst mal kein Problem, aber Deine Nitrat- und Phosphatwerte haben sich vermutlich mangels Verbrauch erhöht und Algen nutzen die sich bietende Nische. Da hilft nur Ankurbeln des Pflanzenwachstums. Nitrat und Phosphat so weit zu reduzieren, dass keine Algen mehr wachsen, ist meiner Erfahrung nach nicht möglich.


    Die braunen Blätter am Perlkraut könnten Kaliummangel anzeigen (falls Du den KramerDrak nicht mehr verwendest), aber die vorzeitige Blattalterung könnte auch aufgrund der Lichtreduzierung auftreten. Insofern solltest Du erst mal die Beleuchtung wieder hochsetzen und dann beobachten, ob es besser wird. Eisenmangel scheidet da jedenfalls als Grund aus.


    An Düngung würde ich die SE-Kugeln überall dort wo Pflanzen wachsen mehr oder weniger gleichverteilt einbringen. Die NPK-Kugeln, die Du ja nun einmal hast, würde ich nur an stationären Pflanzen verwenden, die nicht ständig wieder neu gesteckt werden. Eine Kaliumgrunddüngung, z. B. mit Ferrdrakon K, scheint mir aber darüber hinaus unerlässlich, da der Nährstoffverbrauch im Becken vor allem von den meist schnell wachsenden Stängelpflanzen bewirkt wird. Du kannst ja auch noch mal die Wasserwerte Deines Versorgers checken (mal davon ausgehend, dass Du den Wasserwechsel mit Leitungswasser durchführst). Meist ist aber ohnehin nicht nennenswert Kalium im Leitungswasser, sodass man es zugeben muss. KramerDrak ist ja vor allem ein Kaliumdünger.


    Inwieweit die Düngekugeln den KramerDrak gleichwertig ersetzen, kannst Du aber letztlich nur ausprobieren.


    Viele Grüße


    Jan

    Hallo Martin,


    Nitrat und Phosphat liegen relativ hoch. Da Du vorher mit KramerDrak gedüngt hast nehme ich mal an, dass Du ein gut beleuchtetes Pflanzenbecken pflegst. Insofern sind die Werte OK. Wenn Eisen nicht nachweisbar ist, solltest Du auf Mangelerscheinungen achten. Kalium benötigen Pflanzen unbedingt in ausreichender Menge. Alternativ zu den NPK-Düngekugeln kannst Du natürlich Kalium ins Freiwasser zudüngen, wobei ich nicht weiß, wie sich die verschiedenen Kaliumdünger, z. B. Ferrdrakon K, oder Kaliumsalze im Zusammenspiel mit Deinem UV-Klärer verhalten. Da müsste mal Jemand posten, der so ein Ding hat. Da kann ich nicht mit Erfahrungen dienen.


    Viele Grüße


    Jan

    Hallo Martin,


    abschließend kann ich Dir Deine Fragen nicht beantworten. Meinerseits aber ein paar Gedanken dazu.


    zu 1.)
    Zunächst ist es so, dass mit der Zugabe von Düngerkugeln in den Bodengrund auch das Wasser gedüngt wird, nur dass das Wasser den Bodengrund deutlich langsamer durchströmt. Die Hoffnung ist die, dass die sich nur langsam auflösenden Düngerkugeln immer nur so viele Nährstoffe freisetzen, wie von den umliegenden Wurzeln aufgenommen werden können. Die Wurzelsysteme richten sich auch zu den Nährstoffdepots aus, dass funktioniert also schon. Allerdings bilden nicht alle Aquarienpflanzen große Wurzelsysteme aus. Grundsätzlich gilt, dass schnell wachsende Stängelpflanzen, die Du regelmäßig neu steckst, ihre Nährstoffe überwiegend aus dem Freiwasser beziehen. Stationäre Pflanzen, wie beispielsweise Echinodorus-, Cryptocoryne-, Aponogeton- oder Ottelia-Arten, bilden ein oft weitreichendes Wurzelsystem aus und ziehen dementsprechend viele Nährstoffe aus dem Bodengrund.


    zu 2.)
    Für gesundes Pflanzenwachstum brauchst Du ausreichend NPK + ein Minimum an Spurenelementen, v. a. Mg, Mn und Fe. Insofern solltest Du auch beide Düngekugel-Produkte verwenden.


    zu 3.)
    Phosphat ist ein essentieller Pflanzennährstoff und als solcher nicht schädlich. Mit dem Wasserwechsel führst Du lediglich überschüssige Nährstoffe ab. Dies betrifft aber nicht nur P. Algenwachstum ensteht auch nicht primär, weil zu viel P im Becken ist. Auch zu wenig Phosphat kann eine Algenplage auslösen, wenn nämlich die höheren Pflanzen mangels P ihr Wachstum einstellen. Da der Phosphatgehalt im Wasser sehr leicht zu messen ist, genügt eine wöchentliche Überprüfung, um etwaige P-Ungleichgewichte festzustellen. 0,05 bis 0.1 mg/l können es aber ruhig sein, damit Deine Pflanzen auch was zu Futtern haben.


    Viele Grüße


    Jan

    Hallo,


    die 0,24 mg/l Fe mit KramerDrak sind korrekt, da ich immer von Deinen 54 l ausgegangen bin. Das kannste auch hier einfach nachrechnen. Ansonsten sorry, ich hatte in Deinem letzten Posting irgendwie KramerDrak statt Ferrdrakon K gelesen. Letzteres ist natürlich deutlich besser geeignet. Mit den 10 ml Ferrdrakon K zum WW liegst Du richtig und ich denke, dann wächst es auch wieder.


    Ansonsten musst Du halt mal schauen, wie sich Dein Nitratwert nach der erhöhten Kaliumzufuhr verhält und gegebenenfalls Dein Wechselwasser etwas mit Nitrat auf etwa 10 mg/l aufdüngen. Naja, und CO2 ist natürlich auch immer eine gute Idee, probiere ich selber gerade mit herum. Ist mit Bio-CO2 aufgrund der Instabilitäten aber nicht ganz unproblematisch mit Cryptocorynen. Meine Cryptocoryne walkeri haben jedenfalls die Fäule gekriegt, vermutlich infolge der pH-Schwankungen. Aber das ist ein anderes Thema.


    Viel Erfolg!


    Jan

    Hallo,


    eine tägliche Kaliumzugabe ist nicht unbedingt erforderlich. Ich hatte auch von einer wöchentlichen Kaliumzugabe von 5-10 mg/l geschrieben. Da Du bereits mit Auqadrakon Black und, in sehr geringem Maß, mit Ferrdrakon Kalium zuführst, bräuchtest Du mit Ferrdrakon K nur ergänzen. Die Berechnung (basierend auf 54 l Nettoinhalt, falls das brutto ist entsprechend ändern) noch mal klarer:


    Wasserwechsel 1/3 von 54 l = 18 l
    Das Wechselwasser enthält 1,4 mg K je Liter --> K-Zufuhr 0,47 mg/l Aquarienwasser


    Aquadrakon Black mit dem WW, bei Dosierung nach Vorgabe (1 ml auf 4 l) 4,5 ml --> K-Zufuhr 1,23 mg/l Aquarienwasser


    Ferrdrakon, täglich 1 ml --> K-Zufuhr 0,05 mg/l Aquarienwasser


    Derzeit führst Du also mit dem WW 1,75 mg/l Aquarienwasser zu. An den übrigen sechs Tagen jeweils 0,05 mg/l. In der Woche ergibt das 2,05 mg/l.


    Um die Kaliumzufuhr zu erhöhen, empfehle ich Dir mit dem WW eine Stoßdüngung durchzuführen und die Reaktion im Becken zu beobachten. Bei KramerDrak besteht allerdings das Problem, dass Du auch den Eisenwert auf meines Erachtens kritische Höhen schraubst. Als Beispielrechnung:


    Zu 5 mg/l (wöchentlich) fehlen 2,95 mg Kalium je Liter. Dazu müsstest Du mit dem WW etwa 7 ml KramerDrak zudüngen. Dies bringt aber auch zusätzliche 0,24 mg Fe je Liter. Du hast bereits einen ausreichend hohen Eisengehalt (0,08 mg/l). Den solltest Du in jedem Fall überwachen, nicht dass Dir Deine Schnecken eingehen. Weichtiere reagieren empfindlich auf Schwermetalle (wie z. B. Eisen).


    Alternativ kannst Du Kalium auch mit einer selbst angemischten Düngelösung zuführen. Da gibt es verschiedene Möglichkeiten. Ich nutze beispielsweise Kaliumcarbonat (K2CO3). Kaliumsulfat oder -nitrat (KNO3) sind auch gebräuchlich. Das gibt es in der Apotheke. Ich hatte mich seinerzeit für K2CO3 entschieden, weil ich bereits 15 mg Nitrat je Liter aus der Leitung zapfe und demzufolge keine zusätzliche Nitratzufuhr brauche. Bei Deinen Wasserwerten wäre aber KNO3 eine Alternative. In jedem Fall musst Du dann den Nitratwert beobachten. Der erhöht sich bei Dir derzeit durch den eigentlich nicht zu hohen Fischbesatz vermutlich mangels Verbrauch durch wachsende Pflanzen. Wenn Du durch die Düngung das Wachstum ankurbelst wird aber auch mehr verbraucht. Hier gilt wie so oft: probieren geht über studieren.


    Viele Grüße


    Jan

    Hallo,


    vielen Dank für die Wasserwerte und insbesondere die zusätzlichen Informationen zum Nitratverhalten. Dein Leitungswasser enthält in der Tat sehr wenig Nitrat. Allerdings steigt Dein Nitratwert im Laufe einer Woche rasch an, insofern sollte eigentlich genug N vorhanden sein, ohne dem Wechselwasser Nitrat zuzugeben. Da auch P bei Dir vorhanden ist, bliebe meines Erachtens der dritte Makronährstoff, der den Mangel bewirken kann: Kalium! Über WW und Zugabe von Aquadrakon Black bringst Du zwar Kalium ein, aber ich würde mal versuchen die Kaliumgaben zu erhöhen. Derzeit gibst Du mit WW + Aqu. Bl. etwa 1,8 mg/l zu, danach mit angenommenen täglich 1 ml Ferrdrakon lediglich 0,05 mg/l. Das scheint mir zu wenig. 5-10 mg/l können es ruhig sein. Kaliummangel ist insofern auffällig als das ständig Blätter absterben (vorzeitige Blattalterung). Du könntest in einer ersten Phase versuchen, die wöchentliche Kaliumzugabe durch Stoßdüngung mit dem WW auf 5-10 mg/l anzuheben und schauen was passiert. Wenn Du massive Probleme mit Grünalgen bekommst, war es zu viel des Guten bzw. es gibt (noch) ein anderes Ungleichgewicht.


    Viele Grüße


    Jan

    Hallo,


    bei einem wöchentlichen WW von 1/3 sind natürlich auch die Daten Deines Wasserversorgers von Interesse (es sei denn Du führst ausschließlich mittels Austauscher aufbereitetes Wasser zu). Vielleicht kannst Du mal einen link setzen oder, falls die Daten nicht online verfügbar sind, nachfragen und posten. NO3 ist oft bereits im Leitungswasser in ausreichender Menge enthalten.


    Viele Grüße


    Jan