thielej
Langsam wird`s eng.
Du hast zwar schon mal die Beleuchtung reduziert und keine Veränderung feststellen können, aber Du schreibst nicht, wie lange Du das so gelassen hast.
Pflanzen reagieren auf die Veränderung der Beleuchtung sowohl im positiven -als auch im negativem Sinne äusserst träge.
Reduziere das Licht nicht, indem Du einfach Röhren anschaltest, dadurch erreichst Du nämlich, dass es im vorderen - oder hinteren Bereich zu dunkel für die die Pflanzen wird, während die Beleuchtungsintenstät an anderer Stelle unverändert bleibt.
Besser wäre es, das gesammte Becken mit einer lockeren Schwimmpflanzendecke zu versehen. Sehr gut eignet sich hierfür riccia fluitans. Mehrere kräftige Polster über die gesamte Oberfläche gleichmäßig verteilt und mit "Bügeln" aus dünnem Blumendraht auf Abstand gehalten, damit sie sich nicht in einer Ecke sammeln, streuen das Licht gleichmäßig und lassen in den Zwischenräumen noch genügend Licht bis zum Boden durchdringen.
Ausserdem ist riccia ein guter Indikator für eine optimale CO2-Versorgung.
Wachsen die Polster in die Breite und lassen sich wie ein Schwamm ausdrücken und wieder einsetzen, ohne Schaden zu nehmen, ist die Versorgung optimal. Zerfallen sie jedoch nach dem Ausdrücken oder gar schon im Becken, so dass man das Zeug dann mit einem Sieb abfischen muß, ist zu wenig CO2 vorhanden (ausreichend Licht mal vorausgesetzt).
Versuche es auch mal mit einer Verkürzung der Mittagspause auf zweieinhalb bis drei Stunden (kürzer ist dann wiederum sinnlos). Vier Stunden erscheinen mir etwas zu viel. Die Pflanzen stellen in dieser langen Zeit ihren Stoffwechsel ein, anstatt ihn nur zu unterbrechen (sie schließen praktisch den Tag ab), um dann erneut "starten" zu müssen. Das ist ein Vorteil für alle Algen und der Vorteil einer Mittagspaus kehrt sich ins Gegenteil.
Schaumstoff im Filter ist absolut o.k. und völlig ausreichend. Filtermaterialien wie Siporax setzen sich durch das Bakterienwachstum früher oder später zu und werden, ähnlich Tonröhrchen, inert und damit sinnlos.
Der (offenporige) Schaumstoff (den es momentan leider nur in blau gibt) kann sich jedoch kaum zusetzen, da die Poren noch so groß sind, dass sie durch den dann steigenden Wasserdruck wieder freigespült werden. Die "Bakterienwolken" sammeln sich dann in irgend einer Ecke des Filters und verrichten dort weiterhin nützliche Arbeit. Erst wenn gar nichts mehr geht, kann man diese Wolken durch Ansaugen etwas reduzieren.
Die Verkrüppelungen des Kirschblattes auf den Fotos sind eine Folge von Stickstoffmangel (zu niedriger NO3 - Wert). Kann ich bei meinen großen Echinodorus immer wieder beobachten, wenn NO3 unter 10mg/l abfällt. Eine Erhöhung bringt sofort eine Besserung. Leider wachsen sich die betroffenen Blätter nicht aus, sonder behalten diese Form und müssen aus optischen Gründen entfernt werden (ist halt ärgerlich).
Die Löcher sind auf K-Mangel zurückzuführen, was aber bei Deinem Kaliumwert eher als "Altlast" zu bezeichnen wäre (Du hast sie ja erst neu eingesetzt) und sich sicher geben wird.
Zeige mehr Geduld nach den jeweiligen Maßnahmen und ändere nicht zu hastig und zuviel auf einmal. Deine Algen sehen nicht so aus, wie sie das eigentlich müssten und es ist vielleicht nur noch ein kleiner Schritt bis sie zusammenfallen.
Gruß Norbert