"Redfield Ratio" gegen Algenprobleme

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    Hallo,

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    Ich habe mehrere Male gelesen dass Pinselalgen im Zusammenhang mit höheren PO4 Werten auftreten so dass ich mich natürlich Frage ob die PO4 Düngung hier eine Rollen spielt oder nicht?

    Pinselalgen scheinen auch höhere Eisenwerte und Strömung zu mögen. Trotzdem kann man dann die Strömung auch nicht auf Null zurückfahren. Irgendwie müssen ja die Nährstoffe an die Pflanzen kommen.
    Leider ist es in einem gewissen Bereich so, daß ales was den pflanzen gut tut, auch den Algen erst mal Vorteile verschafft.
    Gerade Pinselalgen sind sehr hartnäckig und nur durch extrem viel Geduld langsam in den Griff zu bekommen.

    Zitat

    Andererseits denke ich darüber nach den PO4 Wert noch ein bisschen zu erhöhen da mir das Becken dann in Bezug auf die Redfield Ratio dann stabiler zu laufen scheint. Daher stellt sich für mich jetzt die Frage ob ein höherer PO4 Wert eventuell noch mehr Pinselalgen mit sich bringt oder nicht?

    Ich glaube da nicht daran, daß man mit einem etwas höheren PO4-Gehalt entsprechend mehr Probleme mit Pinselalgen bekommt, eher wird das Becken wie vermutet besser und stabiler laufen.

    Zitat

    Ich glaube mal gelesen zu haben dass ein zu niedriger PO4 Wert zu einem Kammhaut führen kann. In meinem Becken habe ich permanent eine Kammhaut die nicht verschwindet...vielleicht gibt es da einen Zusammenhang?

    Der Zusammenhang dürfte eher zur Eisendüngung sein. Eine dünne, wie ein Ölfilm schimmernde Kahmhaut wird von Eisen-oxidierenden Bakterien erzeugt. Diese verschwindet erst mit Einstellen der Eisendüngung.
    Davon zu unterscheiden ist ein dicke weiße Kahmhaut, die auf ein Mißverhältnis von Filtergröße (zu klein) und biologischer Belastung des Beckens deutet.

  • Hallo Herr Kremser,


    Zitat

    Pinselalgen scheinen auch höhere Eisenwerte und Strömung zu mögen. Trotzdem kann man dann die Strömung auch nicht auf Null zurückfahren. Irgendwie müssen ja die Nährstoffe an die Pflanzen kommen.
    Leider ist es in einem gewissen Bereich so, daß ales was den pflanzen gut tut, auch den Algen erst mal Vorteile verschafft.
    Gerade Pinselalgen sind sehr hartnäckig und nur durch extrem viel Geduld langsam in den Griff zu bekommen.


    Ja meinen Filter habe ich bereits gedrosselt und damit die Strömung zurückgefahren. Dies hat etwas geholfen aber wie Sie schreiben kann ich die Stömung nicht komplett reduzieren. Allerdings denke ich nicht dass ich mein Becken in Bezug auf Eisen je überdüngt habe; der Maximalwert lag nie über 0,2 mg/l. Jetzt versuche ich den Wert eher noch im Bereich von 0,05-0,1 zu halten. Allerdings habe ich mich immer etwas am Aussehen vom Trugkölbchen orientiert. Dazu folgendes Bild: http://img212.imageshack.us/img212/6216/trugklbchen6cj.jpg


    Wie man sehen kann sind die Triebspitzen fast weiss was ich immer auf Eisenmangel zurückgeführt habe. War das vielleicht ein Fehler?:confused:


    Zitat

    Der Zusammenhang dürfte eher zur Eisendüngung sein. Eine dünne, wie ein Ölfilm schimmernde Kahmhaut wird von Eisen-oxidierenden Bakterien erzeugt. Diese verschwindet erst mit Einstellen der Eisendüngung.
    Davon zu unterscheiden ist ein dicke weiße Kahmhaut, die auf ein Mißverhältnis von Filtergröße (zu klein) und biologischer Belastung des Beckens deutet.


    Bei der Kahmhaut handelt es sich ganz klar um eine schimmernde Kahmhaut die aussieht wie ein Ölfilm. Die habe ich seit ich das Becken erneuert habe mehr oder weniger stark aber immer vorhanden. Deutet das auf eine Eisenüberdüngung hin?
    Hier nochmal ein Bild der Pinselalgen Kolonie auf den Steinen:


    [img=http://img206.imageshack.us/img206/1681/pinselalgen9wm.th.jpg]


    MfG,
    Marc

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    Zitat

    Dazu folgendes Bild: http://img212.imageshack.us/img212/6...klbchen6cj.jpg


    Wie man sehen kann sind die Triebspitzen fast weiss was ich immer auf Eisenmangel zurückgeführt habe. War das vielleicht ein Fehler?

    So weiße Triebspitzen entstehen beileibe nicht nur bei Eisenmangel.
    Ebenso können das auch Stickstoff- oder Magnesiummangel auslösen.
    Dazu gleich die Fragen nach der GH (oder dem Mg-Gehalt aus der Leitungswasseranalyse) und dem Nitrat-Gehalt im Becken. Was für Wasser wird verwendet (Aufbereitung?).

    Zitat

    Bei der Kahmhaut handelt es sich ganz klar um eine schimmernde Kahmhaut die aussieht wie ein Ölfilm. Die habe ich seit ich das Becken erneuert habe mehr oder weniger stark aber immer vorhanden. Deutet das auf eine Eisenüberdüngung hin?

    Nein, eigentlich nur darauf, daß oxidierbares Eisen vorhanden ist. Man könnte es zwar so interpretieren, daß wenn die Bakterien Eisen zum Oxidieren finden, es zuviel wäre - ich halte diese Argumentation denn doch für ein wenig zu stark an den Haaren herbeigezogen.
    Zur Sicherheit den Eisenspiegel ein wenig zu reduzieren, wie es geplant ist, ist jedoch sicher nicht verkehrt.

  • Hallo,


    Zitat

    Dazu gleich die Fragen nach der GH (oder dem Mg-Gehalt aus der Leitungswasseranalyse) und dem Nitrat-Gehalt im Becken. Was für Wasser wird verwendet (Aufbereitung?).


    Die GH im Becken pendelt immer zwischen 3-4. Zum Wasserwechsel benutze ich Osmosewasser verschnitten mit Leitungswasser.
    Der Nitrat-Gehalt im Becken gibt mir einiges an Rätseln auf: während Wochen war der Nitrat-Gehalt permanent bei 10-12 mg/l (ohne zusätzliche Düngung). Aber seit rund einer Woche bemerkte ich dass die Grünalgen wieder auf dem Vormarsch waren und habe dann die Werte in Bezug auf die Redfield Ratio überprüft. Dabei wurde dann offensichtlich dass die Ratio wegen dem Nitrat nicht mehr im Gleichgewicht war. Nitrat war auf 0 gesunken. Woher kommt der plötzliche Nitratverbrauch? :confused:


    Noch etwas zum Mg-Gehalt: aufgefallen ist mir noch dass die Blätter vom Wassernabel seit ein paar Wochen die typischen Symptome eines Magnesiummangels aufweisen (Chlorosen in den einzelnen Interkostalfeldern geben dem Blatt ein marmoriertes Aussehen, Blattadern und Blattränder bleiben grün). Vielleicht hilft das ja auch in der Analyse...


    MfG,
    Marc

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,
    wenn im Leitungswasser schon ein hohes Ca/Mg-Verhältnis ist, dann bleibt nach dem Verschneiden wenig Mg übrig.
    Der Wassernabel hat schon bei einigen Forenschreibern Chlorosen gezeigt, die nicht auf K, Fe, NO3 (Mn, B) zurückzuführen gewesen waren. Ich denke, daß der Wassernabel eine Zeigerpflanze für Magnesium ist, da er empfindlicher als andere Pflanzen darauf reagiert.
    Man könnte jetzt Mg zusammen mit Kalium mittels Ferrdrakon K zudosieren, oder ganz enzeln über das eigentlich fürs Meerwasserbecken gedachte Magnedrakon.


    Schwankungen im Nitratverbrauch: das ist schwierig rauszubekommen, da dort so viele Faktoren reinspielen. Neben der Erzeugung aus dem Futter und dem Verbrauch durch die Pflanzen spielt ja auch die Nitratatmung eine Rolle, die wiederum durch Ammonium gehemmt wird. Ammonium wird nun auch direkt durch die Pflanzen aufgenommen oder auch im Filter zum Nitrat oxidiert.
    Es ist also sehr komplex und im Prinzip nicht vorhersagbar.

  • Hallo,


    Zitat

    Man könnte jetzt Mg zusammen mit Kalium mittels Ferrdrakon K zudosieren, oder ganz enzeln über das eigentlich fürs Meerwasserbecken gedachte Magnedrakon


    Ferrdrakon K dünge ich ja bereits täglich mit einer Dosis von 1,5ml auf 100 L.


    Noch eine allgemeine Frage zum Einstellen der Wasserwerte: es gibt ja einige Richtlinien und Empfehlungen zum Nährstoffgehalt im Wasser (zb. maximal 0,2 mg/l für Fe). Wann sollte man die Werte im Becken messen und mit den empfohlenen Werten vergleichen? Direkt nach dem Düngen oder etliche Stunden später? In meinem Becken ist es nämlich oft so dass wenn ich morgens dünge am abend die Werte zum Teil auf nicht nachweisbar fallen.


    MfG,
    Marc

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    Zitat

    Wann sollte man die Werte im Becken messen und mit den empfohlenen Werten vergleichen? Direkt nach dem Düngen oder etliche Stunden später? In meinem Becken ist es nämlich oft so dass wenn ich morgens dünge am abend die Werte zum Teil auf nicht nachweisbar fallen.

    Auf jeden Fall immer zum gleichen Zeitpunkt, sonst sind die Werte nicht vergleichbar. Ich würde 2 - 3 Stunden nach dem Düngen messen.
    Bei der Bewertung der Messwerte bitte folgendes berücksichtigen: Solange die Werte immer wieder im Tagesverlauf bis auf nn abfallen, hat man noch deutlich Spielraum nach oben.