Sofortmaßnahmen gegen Chlorosen?

  • Hallo Andreas,


    so, jetzt bin ich auch mal in Deinem Forum gelandet, der Grund ist ein Problem mit meinen Echinodoren.


    Die Pflanzen werden mehr und mehr chlorotisch. Es betrifft E. quadricostatus, E. parviflorus und E. schlueteri. Das Blattgewebe der älteren Blätter wird immer gelber, die Adern jedoch bleiben grün. Was mich daran wundert: das Aquarium lief seit der Umstellung auf Sand vor drei Jahren bis vor kurzem problemlos, ich habe nichts geändert, und jetzt taucht auf einmal dieses Problem auf.


    Die technischen Daten:


    200 Nettoliter, KH 4, etwa 6 °dGH. pH-Wert per CO2-Zufuhr auf etwa 6,9 eingestellt. Düngung 2 ml Ferrdrakon täglich auf zwei Dosen verteilt, und NPK per selbstgerührtem NPK-Dünger. Nitrat n.n., Phosphat nach langer Zeit der Nicht-Nachweisbarkeit jetzt bei etwa 0,3 mg/l.


    Was soll ich machen? Ferrdrakon erhöhen? Daydrakon zusätzlich zudüngen? Düngekugeln den betroffenen Pflanzen zwischen die Wurzeln schieben?


    Viele Grüße
    Robert

  • Hallo Robert,


    > so, jetzt bin ich auch mal in Deinem Forum gelandet, der
    > Grund ist ein Problem mit meinen Echinodoren.


    Komisch, ich habe gerade auch Probleme, her mangelt es abwechselnd und nacheinander an N,P und K. Ich bin immer vorsichtig, damit ich nicht zuviel reinkippe, aber die Messungen sagen dann immer es ist zuwenig.
    Dann noch zuwenig Zeit, um regelmässig zu messen und mal wieder eine Linie reinzubekommen.
    Die Probleme fingen an, als sich der Fischbestand durch Alterung deutlich reduziert hatte und ich dementsprechend weniger fütttere.


    > Die Pflanzen werden mehr und mehr chlorotisch. Es betrifft E.
    > quadricostatus, E. parviflorus und E. schlueteri. Das
    > Blattgewebe der älteren Blätter wird immer gelber, die Adern


    wenn es wirklich hauptsächlich zuerst die älteren Blätter betrifft, sollte es sich um einers der mobilen Elemente handeln: N, P, K, Zn, Mo, (Mn)


    Ca, S, Fe, B, (Mn) zeigt sich eher am Neuzuwachs.


    > jedoch bleiben grün. Was mich daran wundert: das Aquarium
    > lief seit der Umstellung auf Sand vor drei Jahren bis vor
    > kurzem problemlos, ich habe nichts geändert, und jetzt taucht
    > auf einmal dieses Problem auf.


    Änderung der Bakterienflora, Anpassung an die verwendeten Dünger?!?



    > 200 Nettoliter, KH 4, etwa 6 °dGH. pH-Wert per CO2-Zufuhr auf
    > etwa 6,9 eingestellt. Düngung 2 ml Ferrdrakon täglich auf
    > zwei Dosen verteilt, und NPK per selbstgerührtem NPK-Dünger.
    > Nitrat n.n., Phosphat nach langer Zeit der
    > Nicht-Nachweisbarkeit jetzt bei etwa 0,3 mg/l.


    Ich finde es inzwischen ohne nachteilige Folgen einfach bequemer den Nitratgehalt mittels KNO3 oder Eiudrakon N auf ca 5 mg/l einzustellen, nachdem meine Schwimmpflanzen fast durchweg Chlorosen zeigten, die sie bei dem Pegel nicht zeigen. Mit mehr Fischen war das nie ein Thema.


    > Was soll ich machen? Ferrdrakon erhöhen? Daydrakon zusätzlich


    Mehr Eisen dürfte nicht das Problem sein, s.o. ich vermute eher Kalium, wenn es N und/oder P nicht sein können.


    > zudüngen? Düngekugeln den betroffenen Pflanzen zwischen die
    > Wurzeln schieben?


    Mit Blaukorn drin! - Ja, dürfte helfen.


    Ich nehme schon an, daß es sich nicht um total überalterte Bestände handelt. Mein E. quadricostatus sind nach dem Vereinzeln und Verjüngen wesentlich besser gewachsen. Irgendwie laugen diese alten Wurzelballen doch den Untergrund ganz schön aus (oder der Nährstofftransport kommt nicht mehr mit dem Bedarf mit).

  • Hallo Andreas,


    den betroffenen Pflanzen habe ich nach Deiner Antwort als Sofortmaßnahme eine ordentliche Portion Blaukorn zwischen die Wurzeln gesteckt, den Ton drumrum habe ich großzügigerweise weggelassen. Das Ergebnis ist jetzt sichtbar, die Pflanzen wachsen merklich gesünder. Komisch, bei meinem Kiesaquarium waren solche Aktionen viel seltener nötig als bei Sand, obwohl die N-Düngung bei der Umstellung auf Sand verdoppelt habe.


    Viele Grüße
    Robert

  • Hallo,
    meine ganz bescheidene Meinung dazu ist, daß der Nähstoffnachschub in einem Sandboden einfach dermaßen verlangsamt vonstatten geht, daß es zu einer Unterversorgung zumindest der Makronährstoffe kommen muß.


    U. Bomers

  • Hallo,
    ich habe auch den Eindruck, daß Sandböden in zumindest Pflanzenaquarien doch zukünftig deutlich differenziert von Aquarien mit Kiesböden betrachtet werden müssen.
    Da ist zum einen wie Udo bemerkte, der verlangsamte Stofftransport, dann habe ich noch den EIndruck, das Denitrifikation und evtl. auch Adhäsion und Speicherung von Mikronährstoffen in anderem Tempo und Ausmaß erfolgt, wie in "klssischen" Kiesböden.


    In welche Richtung das jeweils tendiert, da bn ich mir nach den wenigen detaillierten Aussagen, die es dazu gibt bisher noch lange nicht im Klaren.