Pflanzenwachstum stagniert nach Monaten guten Wachstums

  • Ich bitte um Hilfe bei meinen Pflanzenproblemen:
    Bei meinem 500l-Becken das seit etwas mehr als zwei Jahren besteht, habe ich folgende Schwierigkeiten: Nach der Einrichtung wuchsen die Pflanzen wirklich sehr gut,fast explosionsartig, auch keine Algen, oder nur sehr wenige, auf alten Blätter waren zu sehen. Nach einiger Zeit aber stagnierte das Wachstum, Algen kamen auf und Stengelpflanzen wuchsen überhaupt nicht mehr. Mittlerweile macht das Becken eigentlich wieder einen guten Eindruck, es sind nur noch sehr wenige Algen da, (was ich auf häufigen Wasserwechsel zurückführe), aber die meisten Pflanzen wachsen nur noch sehr langsam und bleiben kleiner: z.B.:Echinodrus bleheri, Javafarn. Manche Arten stagnieren ganz: Echinodorus tenellus, Vallisneria spiralis. Und manche Arten wachsen gar nicht mehr oder bilden verkümmerte Blätter, so zum Beispiel alle Stengelpflanzen. Manchmal zeigten auch die Echinodorus bleheri an den neuen Blättern Verkrümmungen und die Blätter blieben kleiner. Nach dem Wasserwechsel wuchsen wieder normale Blätter nach. Der Javafarn hat mitten in den Blättern Löcher mit schwarzen Rand. Nachdem ich die DRAK-Seite entdeckt habe geht mir langsam ein Licht auf: Es könnte sein dass die Pflanzen an Mineralstoff oder Spurenelement-Mangel leiden? Bisher dachte ich dass solche Stoffe sowieso genügend im Wasser wären. Ich habe bisher nach D....-System gedüngt, also nur Dünger auf Frischwasser gegeben. Ausserdem dünge ich mit CO2, der pH-Wert ist ca. 6,5. Nitrat im Becken um 10 mg/l, Phosphat um 0,5 mg/l. Unter dem Kies ist Bodengrunddünger der Firma D...
    Welche Düngemassnahmen, wenn es denn an diesen liegt, soll ich ergreifen? Ferrdrakon? Daydrakon? Ferrdrakon K? Soll ich das Wasser mit Duradrakon etwas aufhärten? Zur Erhellung der Situation teile ich unten die Wasserwerte mit wie es bei mir im Bayrischen Wald aus der Leitung kommt:


    Wasserwerte laut Auskunft des Wasserwirtschaftsamtes gemessen am 24.07.2003:


    Bor < 0,01 mg/l
    Bromat < 0,001 mg/l
    Chrom < 0,001 mg/l
    Cyanid < 0,005 mg/l
    Fluorid 0,10 mg/l
    Nitrat 6,6 mg/l
    Selen < 0,001 mg/l
    Cadmium < 0,0001 mg/l
    Kupfer < 0,01 mg/l
    Nickel < 0,001 mg/l
    Nitrit < 0,005 mg/l
    Aluminium < 0,001 mg/l
    Ammonium < 0,01 mg/l
    Chlorid 1,3 mg/l
    Eisen < 0,01 mg/l
    Leitfähigkeit 102 mikroS/cm
    Mangan < 0,001 mg/l
    Natrium 2,5 mg/l
    Sulfat 4,00 mg/l
    pH-Wert 8,59
    Calcium 18,7 mg/l
    Magnesium 2,6 mg/l
    Gesamthärte 3,2 °d
    Kalium 1,2 mg/l
    Säurekapazität bis pH 4,3 1,20 mmol/l


    Ich würde mich sehr freuen wenn ich Hilfe bekäme.

  • Hi,
    ein schönes Wasser hast Du da, um das Dich sicher viele beneiden würden. Da es recht weich ist, ist es auch nicht weiter verwunderlich, daß auch nicht besonders viel Kalium und Magnesium drin ist.
    Daß die Pflanzen am Anfang problemlos wuchsen, liegt sicher mit an dem verwendeten Bodengrund, der anfangs ausreichend Kalium und Magnesium zur Verfügung gestellt haben dürfte, jetzt aber in der Hinsicht erschöpft sein dürfte.
    Die Fütterung der Fische stellt zwar auch etwas Kalium und Magnesium bereit, meist aber nicht genug für den Bedarf der Pflanzen.
    Die Löcher im Javafarn sprechen auch für Kaliummangel, wenn es denn kein Fraßschaden durch Welse ist. Stickstoff und Phosphat sollten bei den angegebenen Werten nicht für einen Mangel verantwortlich sein.
    Sicher ist im Dünger der Fa. D... auch Magnesium uund Kalium vorhanden, wahrscheinlich aber für Wasser und Becken in dieser speziellen Kombination nicht genug.
    Ich würde daher vorschlagen, die Düngung mit Ferrdrakon K zu ergänzen, bzw. wenn komplett mit DRAK gedüngt werden soll, Ferrdrakon und Ferrdrakon K einzusetzen.
    Am Anfang eher mehr Ferrdrakon K, um den Mangel schnell auszugleichen, später eine Mischung mit etwas weniger Ferrdrakon K.


    Folgender Vorschlag:
    Wöchentlich 25 ml Ferrdrakon und 50 ml Ferrdrakon K bis die Pflanzen wieder zulegen im Wachstum, dann auf wöchentlich 35 ml Ferrdrakon und 30 ml Ferrdrakon K übergehen (oder die entsprechenden täglichen Anteile = 1/7).
    Dabei immer die Werte für Nitrat und Phosphat im Auge behalten, die bei einsetzendem Pflanzenwachstum rasch so weit absinken können, daß diese Werte wiederum ein Wachstumshemmnis darstellen.
    Darauf achten, daß auch wirklich genug Pflanzen im Becken sind, die als schnellwachsende Typen mit entsprechender Biomasseproduktion auch für einen Verbrauch des zugesetzten Düngers sorgen.

  • Lieber Andreas,
    danke für die schnelle und kompetente Antwort, ich habe mir gestern bei dir Ferrdrakon und Daydrakon bestellt, werde aber nun auch noch Ferrdrakon K wegen des Mangels im Shop bestellen; kann ich das Daydrakon trotzdem verwenden oder schadet es eher?


    Servus Klaus

  • Hallo,
    nein das Daydrakon schadet nicht, man sollte nur darauf achten, daß der Eisenwert nicht über 0,1 mg/l ansteigt. Dann eher etwas weniger Ferrdraon nehmen.
    In Daydrakon sind einige Elemente, die zwar als nicht essentiell beschrieben werden, die aber trotzdem bei Nutzpflanzen teilweise ertragsteigernd sind (d.h. sie sollten auch bei unseren Wasserpflanzen Vorteile bieten; schlimmstenfalls sind sie einfach nutzlos).