Düngerwahl bei Wurzelzehrer

  • Guten Tag,
    seit einigen Wochen habe ich Bartalgen im Becken und gestern habe ich einen Artikel gelesen in dem beschrieben wurde wie die Pflanzen ihre Nährstoffe aufnehmen. Dabei ist mir sofort aufgefallen, dass meine beiden Pflanzen zu den Wurzelzehrern gehören. Das Becken ist komplett bedeckt mit nur 2 Pflanzen : eleocharis acicularis mini und glossostigma. Heisst es, dass der Flüssigdünger eher die falsche Wahl ist, zumal die Nährstoffe nur im Becken rumtreiben und nur den Algen zugute kommt? Sollte ich lieber auf Düngekugeln umsteigen die kontrolliert Nährstoffe nur an die Wurzeln abgibt ? danke

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,
    ich weiß natürlich nicht, was in dem Artikel stand, aber in der Natur ist nie etwas nur schwarz oder weiß. Es gibt überwiegende Aufnahmewege, aber keine ausschließlichen. Wenn Wurzelzehrer 70 % der Nährstoffe über die Wurzeln aufnehmen, so sind es immer noch 30 % über die Blätter und das wäre meines Erachtens schon recht einseitig. Bitte einmal das Stichwort Blattdüngung im Landpflanzen- und Obstanbau recherchieren! Obst- und Gemüsepflanzen stehen ja nun nicht gerade im Verdacht wie Wasserpflanzen Nährstoffe über die Blätter aufzunehmen und trotzdem funktioniert es und das sogar recht effektiv.
    Also sind Flüssigdünger nie überflüssig und die praktische Erfahrung zeigt ja auch etwas anderes (ganz abgesehen davon, daß der Flüssigdünger ja auch bei den Wurzeln ankommt).


    Üblicherweiswe werden Tonkugeln für Wurzelzehrer bei recht starkwüchsigen Pflanzen einige cm tief im Boden angebracht, um das Ausschwemmen von Nährstoffen und das Freiwühlen des Tons (Trübung!) zu verhindern. Reichen denn die Würzelchen der zarten Pflänzchen Glossostigma sp. und Eleocharis acicularis überhaupt bis zu den Tonkugeln?


    Bartalgen sind häufig ein Symptom von zuviel Phosphat und Eisen, und von zu altem Wasser, das zuviele Wuchshemmstoffe enthält. Dementsprechend hilft ein guter Pflanzendünger, mit dem man eine niedrige Eisenkonzentration einstellen kann und reichlich Wasserwechsel.

  • Guten Tag,
    vielen Dank für Ihre Antwort erstmal.


    Das Soil ist ca. 3 cm tief und das Wurzelgeflecht ist so sehr vernetzt, dass man fast nur noch die weißen Wurzeln sieht. Eine Düngekugel könnte ich niemals mehr in den Bodengrund pressen. Geplant war es die Kugeln mit einem Hammer in kleinere Fragmente zu zerteilen und dann in das Wurzelgeflecht zu stecken.



    Sie sagen, dass Bartalgen häufig ein Symptom von einen Phosphat- bzw. Eisenüberschuss sei. Heisst das, dass ich die Ferrdrakon Dosierung anpassen müsste zumal es ein Eisenvolldünger ist?


    Das mit der Blattdüngung ist mir neu, danke für den Hinweis. Wenn die Wurzelzehrer ca. 30% der Nährstoffe über die Blätter aufnehmen, könnte ich einfach abends düngen, wenn das Licht aus ist? Dann würden die Nährstoffe abends aufgenommen und am Tag bereits in den Pflanzen gespeichert, wodurch weniger Nährstoffe für die Algen übrig bleibt.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,
    da die Düngekugeln den Dünger im Kern enthalten, wäre es nicht praktikabel die Düngekugeln zu zerstören.


    Evtl. hilft die Beschreibung in einem anderen Thread zur Injizierung von Düngelösung in den Bodengrund.


    Vor dem Anpassen der Dosierung stünde erst einmal ein Feststellung des Status quo, d.h. Eisen und Phoshphat messen. Vorher ist das aus der Ferne immer nur Raten.


    Das mit dem Abends düngen klingt einfach, es sind aber kaum Fakten bekannt zum Zeitpunkt der bevorzugten Nährstoffaufnahme oder ob das bevorzugt in der Licht- oder Dunkelphase abläuft. Einige Nährstoffe können zudem gar nicht auf Vorrat gespeichert werden, sondern müssen ohne Unterbrechung zur Verfügung stehen.