Duradrakon auflösen

  • Hi Andreas,


    ich habe gestern in meine Osmosewasser-Regentonne (200L) 32g von Duradrakon gegeben. Heute musste ich feststellen, dass das Pulver zum grossen Teil nicht aufgelöst wurde.
    Da ich sowieso ein reines Südamerika-AQ einrichten will, welchen ph-Wert soll am anstreben damit sich auch das Pulver gut auflöst?


    Gruss
    Roland

  • Hallo,
    > ich habe gestern in meine Osmosewasser-Regentonne (200L) 32g
    > von Duradrakon gegeben. Heute musste ich feststellen, dass
    > das Pulver zum grossen Teil nicht aufgelöst wurde.


    Das kann ein wenig täuschen, da der Anteil an primär unlöslichem Kalk (Calciumcarbonat) bei ca. 35 % liegt, dürfte der Anteil des ungelösten bei max. 30 % liegen. Es sieht halt sehr viel aus.


    Wird den gerührt, belüftet oder sonstwie umgewälzt?


    > Da ich sowieso ein reines Südamerika-AQ einrichten will,
    > welchen ph-Wert soll am anstreben damit sich auch das Pulver
    > gut auflöst?


    Der pH kann und sollte etwas unter 7 liegen, ein Wert von 6,2 - 6,6 ist sicher nicht falsch. Genau hängt er von der angestrebten KH ab.


    Oh, hoppla, gerade sehe ich beim Nachrechnen:


    32 g auf 200 l ergäbe rechnerisch eine KH von 40!! Das kann sich ohne kräftige CO2-Zufuhr nicht lösen. Stimmt denn das? Oder hat sich da ein Tippfehler eingeschlichen?


    Für ein Südamerikabecken würde ich bei regelmäßigem Wasserwechsel eine KH zwischen 1,5 und max. 3 anstreben.

  • Hi,


    > 32 g auf 200 l ergäbe rechnerisch eine KH von 40!! Das kann
    > sich ohne kräftige CO2-Zufuhr nicht lösen. Stimmt denn das?
    > Oder hat sich da ein Tippfehler eingeschlichen?
    >


    hmm, hab ich da einen Hänger?


    4g auf 100 L erhöhen um 1,0
    8g auf 200 L erhöhen um 1,0
    mal 4 = 32 g, KH 4


    Zumindest habe ich mit dem Tropftest einen Wert von KH 4 nach 50L WW ;)


    Gruss
    Roland

  • Hallo,
    au weia, man sollte doch nur ausgeschlafen rechnen!


    Du hast natürlich recht.


    Trotzdem würde ich eine geringfügig geringere KH im Amazonasbecken anstreben, wie schon geschrieben im Bereich von 1,5 - 2,5 (max. 3).

  • Hallo Andreas,


    mir ist da noch was eingefallen :)


    > Trotzdem würde ich eine geringfügig geringere KH im
    > Amazonasbecken anstreben, wie schon geschrieben im Bereich
    > von 1,5 - 2,5 (max. 3).


    Ich habe mich jetzt dazu entschlossen, den pH Wert mittels Torf zu senken. Theorethisch müsste ich doch jetzt einen höheren KH-Wert anstreben, da der dann durch die Torfzugabe wieder gesenkt wird, oder?


    Gruss
    Roland

  • Hi,
    Torf kann je nach Qualität auf zwei Arten wirken. Einerseits gibt er Säuren ab, die die KH verbrauchen (die allerdings ein Ersatz-Puffersystem bilden, das bei niedrigeren pH-Werten puffert), andererseits wirkt er als schwacher Kationentauscher, der Calcium- und Magnesiumionen bindet und dafür Protonen abgibt.
    Der erste Mechanismus senkt nur die KH, der zweite GH und KH. Da hierbei allerdings nichts abgegeben wird, sondern der Torf wie ein Ionentauscher wirkt, funktioniert das nur, wenn sich der Torf im Wasserkreislauf befidet und nicht nur zur Wasservorbereitung eingesetzt wird.
    Da ich es allerdings für Quatsch halte, das Wasser erst aufzuhärten, um es anschließend mit Torf wieder zu enthärten, würde ich das Wasser zuerst mit Torf behandelt, um wertvolle Huminstoffe einzubringen und dann aufhärten.

  • Hallo,


    ich will mein Osmosewasser wegen schlechtem Leitungswasser mit Duradrakon-UO auf Kh 3-4 aufhärten.
    Das Problem mit dem Lösen des Salzes ist mir noch etwas schleierhaft.
    Mein Osmosewasser befindet sich in einem 120 Liter Faß mit Pumpe und hat einen PH-Wert von 6,5. Ohne große Bastelei (nicht schon wieder) kann ich da kein Co2 zuführen. Wie ich das bis jetzt verstehe, löst sich das Pulver dann aber nicht vollständig, da mit der Pulverzugabe ja auch der Ph-Wert (wg. Karbonathärte) über 7 steigt.
    Ist das eine Zeitfrage, wenn ja wie lange braucht das Pulver bis zur vollständigen Auflösung?

  • Hallo,
    > Mein Osmosewasser befindet sich in einem 120 Liter Faß mit
    > Pumpe und hat einen PH-Wert von 6,5. Ohne große Bastelei (nicht


    der pH von UO-Wasser ist so ziemlich ohne jede Bedeutung, das er im Prinzip nur von geringesten Verunreinigungen des Wassers gesteuert wird.


    > schon wieder) kann ich da kein Co2 zuführen. Wie ich das bis
    > jetzt verstehe, löst sich das Pulver dann aber nicht
    > vollständig, da mit der Pulverzugabe ja auch der Ph-Wert (wg.
    > Karbonathärte) über 7 steigt.


    Zum Lösen von primär unlöslichem Calciumcarbonat in Wasser in Formd des löslichen Calciumhydrogencarbonats benötigt es die entsprechende Menge CO2. Die ist entweder in ausreichender Menge im Ausgangswasser vorhanden, oder muß zugeführt werden.
    Das kann auch in Form von Belüften oder heftigem Rühren geschehen, weil sich dann, wenn der pH über 7 liegt auch aus der Atmosphäre CO2 im Wasser löst.


    > Ist das eine Zeitfrage, wenn ja wie lange braucht das Pulver
    > bis zur vollständigen Auflösung?


    Das ist auch eine Zeitfrage und kann durch heftiges Bewegen (s.o.) abgekürzt werden, genaue Zeitangaben hängen zu stark von den Umständen ab, als daß da eine konkrete Zeitangabe möglich wäre.

  • Hallo Andreas,


    also nochmal,
    für die Wasseraufbereitung habe ich ein 60 Liter- und ein 120 Literfass.
    Ich möchte mein UO-Wasser auf KH 3-4 bringen.
    Das Osmosewasser hat bei mir einen Leitwert von 25µs.


    Bei 60 Liter:
    0,0406 g Dura x 60 L = 2,436 g Dura
    2,436 g Dura pro 1,0 ° dH KH = 4,2 ml Dura
    > 4,0 ° dH KH: 9,7 g Dura = 16,8 ml Dura


    Bei 120 Liter:
    0,0406 g Dura x 120 L = 4,872 g Dura
    4,872 g Dura pro 1,0 ° dH KH = 8,4 ml Dura
    > KH 4: 19,5 g Dura = 33,6 ml Dura


    Wenn ich mich nicht verrechnet habe...
    ach ja, das Umrechnen von Gramm nach Milliliter habe ich frei nach deiner 5ml-Messlöffelangabe gemacht.


    Ich habe jetzt mit dem 60 Literfass begonnen.
    Das Wasser wird über eine Powerhead mit Diffusor seit ca. 24 Std. belüftet.
    Am Boden hat sich weißes Pulver abgesetzt.
    Die Leitfähigkeit liegt nun bei 155µs , KH: 2.5 , GH: 2.5 , PH:7.7

    Würde ich mit dem Wasser jetzt den WW machen und das abgesetzte Pulver einfach so ins Becken schütten, kann ich davon ausgehen, das es sich bei PH:7 (PH-Regelgerät) auflöst?
    Kann ich das Aquarienwasser nachträglich geringfügig aufhärten, indem ich das Pulver direkt ins Becken gebe, z.B. wenn ich von KH 2,5 auf KH 3 kommen will? Es sind sehr neugierige Fische im Becken.
    Und die wichtigste Frage, kann es dadurch eine für die Fische gefährliche Reaktion geben, wie z.B. starke Ph-Schwankungen?

  • Hallo,
    > Wenn ich mich nicht verrechnet habe...


    Konnte gerade keinen groben Fehler finden.


    > ach ja, das Umrechnen von Gramm nach Milliliter habe ich frei
    > nach deiner 5ml-Messlöffelangabe gemacht.


    Das würde ich zumindest noch mal überprüfen, falls möglich. z.B. 10 Löffel auf die Briefwaage. Diese Messerei ist doch sehr individuell.


    > Das Wasser wird über eine Powerhead mit Diffusor seit ca. 24
    > Std. belüftet.
    > Am Boden hat sich weißes Pulver abgesetzt.
    > Die Leitfähigkeit liegt nun bei 155µs , KH: 2.5 , GH: 2.5 ,
    > PH:7.7


    Besser fürs Auflösen wäre es, wenn man den Wasserstrom so einstellen könnte, daß sich das Pulver nicht absetzen kann.


    > Würde ich mit dem Wasser jetzt den WW machen und das abgesetzte
    > Pulver einfach so ins Becken schütten, kann ich davon ausgehen,
    > das es sich bei PH:7 (PH-Regelgerät) auflöst?


    KH 3 und pH 7: 8,5 mg/l CO2, KH4 und pH 7: 11,35 mg/l CO2.


    Der pH darf also ein wenig niedriger eingestellt werden, ca 6,7 wäre ein passender Wert.
    Bei diesem Wert sollte sich der Rest des Pulvers auch rasch weiter auflösen.
    Da es sich bei dem restliche Pulver um rel. wenig CaCO3 (Kalk) handelt, kann man auch darauf verzichten den letzten Rest ins Becken zu schütten, es ist weniger als man denkt.
    Ich habe bei mit die Gelegenheit, es in den Überlauf des offenen Außenfilters zu schütten (was ich schon seit Jahren so handhabe).


    > Kann ich das Aquarienwasser nachträglich geringfügig aufhärten,
    > indem ich das Pulver direkt ins Becken gebe, z.B. wenn ich von
    > KH 2,5 auf KH 3 kommen will? Es sind sehr neugierige Fische im
    > Becken.


    In einem Becker mit Aquariumwasser aufschlämmen und in die Nähe des Fiterzulaufs giessen.


    > Und die wichtigste Frage, kann es dadurch eine für die Fische
    > gefährliche Reaktion geben, wie z.B. starke Ph-Schwankungen?


    Die Suspension ist schon alkalischer, als das Beckenwasser, man sollte also bei der nachträglichen Zugabe in einer möglichst großen Menge Wasser aufzuschlämmen und dann gut verteilt zugeben.
    Ich würde es aber vorziehen, daß mit dem Wechselwasser zu erledigen.

  • Hallo Andreas,


    ich habe jetzt doch noch rumgebastelt und im Wasserwechselfaß einen PH-Wert von 6. Es setzt sich nach Abstellen der Pumpe zwar immer noch weißes Pulver ab, aber du meintest ja, das sei zu vernachlässigen.


    Die Wasserwerte sind nun wie folgt:


    GH: 3.5 KH: 3 LF: 215µs


    In meinem Becken aber habe ich:


    GH: 5 KH: 4 LF:200µs


    d.H. bei bisherigem Verschnitt mit unserem Leitungswasser ist der Leitwert trotz höherer KH/GK niedriger als beim Aufhärten mit Duradrakon.
    Wieso wird der Leitwert so hoch?
    Er dürfte doch nur so um die 120 rum sein.


    Rätselnde Grüße,
    Axel

  • Hallo,
    > ich habe jetzt doch noch rumgebastelt und im Wasserwechselfaß
    > einen PH-Wert von 6. Es setzt sich nach Abstellen der Pumpe
    > zwar immer noch weißes Pulver ab, aber du meintest ja, das sei
    > zu vernachlässigen.


    Das dürfte reines CaCO3 sein, einfach fürs nächste Mal mit drin lassen, irgendwann löst es sich doch.


    > Die Wasserwerte sind nun wie folgt:
    > d.H. bei bisherigem Verschnitt mit unserem Leitungswasser ist
    > der Leitwert trotz höherer KH/GK niedriger als beim Aufhärten
    > mit Duradrakon.
    > Wieso wird der Leitwert so hoch?
    > Er dürfte doch nur so um die 120 rum sein.


    Duradrakon enthält außer den Härtebildnern noch andere Salze, die stark zum Leitwert beitragen.
    Übrigens der Leitwert ist stark pH-abhängig, und zwar ist er am Neutralpunkt am niedigsten um dann in beide Richtungen stark anzusteigen. Das liegt an der deutlich höheren Leitfähigkleit der OH- und H3O+ Ionen, die einen anderen Transportmechanismus haben als alle anderen Ionen.


    Schon technisch gelingt keine Mischung ohne weitere Salze (was auch gar nicht besonders vorteilhaft wäre), auch so schon lösen sich die paar Prozent reinen Kalks nur widerwillig auf.

  • Hallo,


    Andreas Kremser schrieb:


    > Duradrakon enthält außer den Härtebildnern noch andere Salze,
    > die stark zum Leitwert beitragen.


    > Schon technisch gelingt keine Mischung ohne weitere Salze (was
    > auch gar nicht besonders vorteilhaft wäre), auch so schon lösen
    > sich die paar Prozent reinen Kalks nur widerwillig auf.


    Was ist daran vorteilhafter?
    (Ich dachte bisher immer, ich müßte z.B. bei Neonsalmlern auf möglichst geringe Carbonathärte und möglichst niedrigen Leitwert achten. Schon allein wegen der fischinternen Osmose, >Nierenversagen).

  • Hallo,
    > Was ist daran vorteilhafter?
    > (Ich dachte bisher immer, ich müßte z.B. bei Neonsalmlern auf
    > möglichst geringe Carbonathärte und möglichst niedrigen
    > Leitwert achten. Schon allein wegen der fischinternen Osmose,
    > >Nierenversagen).


    Möglichst geringer Leitwert ist richtig. Schau Dir aber mal eine Wasseranalyse eines typischen Klarwasserbachs an, und zwar nicht die Absolutwerte (da wäre das mit leicht verunreinigtem dest. Wasser zu vergleichen, sondern die Verhältnisse der Ionen zueinander.
    Da sind bei den Kationen Calcium, Magnesium, Natrium und Kalium und bei den Anionen Chlorid, Sulfat und Hydrogencarbonat in ähnlichen Mengen vorhanden.
    Tatsächlich ist für Pflanzen und Fische nicht nur der Absolutwert, sondern auch das Verhältnis zueinander sehr wichtig.
    Ich fahre meinen Klarwasserbach im Wohnzimmer ;) schon lange bei einer KH von ca. 1,5, höher ist nicht nötig, bei kleineren Werte mögen einige Wasserpflanzen nicht mehr, die aus Gewässern mit mittleren Wasserwerten stammen, wegen den Fischen könnte ich da noch weiter runter gehen.