UO-Wasser und Durchflussaquarium

  • Hallo erstmal an alle Wissenden!


    Ich habe ein etwas komplexes Problem mit der Planung meines 350l-Aquariums:

    Ich will Weichwasserfische in einem Durchflussaquarium pflegen und dabei Nutzwasser (!) mit schwankenden Härte- und Verschmutzungsgraden nutzen.

    Meine angedachte Lösung wäre, eine kleine UO-Anlage (z.B. mit 30 l Durchfluss/d) mit vorgeschaltetem Fein- und Aktivkohlefilter für das Durchflusswasser zu verwenden. Das Problem ist, dass die Aufhärtung - entsprechend dem Durchfluss - ebenfalls automatisch erfolgen soll.
    Die Hersteller von UO-Anlage bieten entsprechende Aufhärtepatronen an. (Aqua-Medic, Rowatec, Zajac o.ä.)
    Genügt es, der UO-Anlage einen Aufhärtefilter nachzuschalten und dann das Wasser ins Aquarium fließen zu lassen, oder fehlen dem Wasser trotzdem wichtige Mineralstoffe?

    Was wäre die beste Lösung für eine automatische Aufhärtung auf z.B. 2-4 dKH bzw. dGH?

    Danke im Voraus, Ben




    (21.3.04 21:48)

  • Hallo,
    ob die Aufhärtefilter die entsprecheden Spurenelemente enthalten, müßte man beim Hersteller erfragen.


    Ich würde eine Leitwert-gesteuerte Verschneidung mit dem vorhandenen Leitungswasser vorschlagen.

  • Danke für die rasche Antwort!



    Welche Spurenelemente sollten enthalten sein?
    Der AquaMedic Aufhärtefilter enthält Hydrogencarbonat. Genügt das für die Fische?
    Die Leitwertregelung ist ein gute Idee. Wie müßte die Schaltung aussehen, bzw. welche Firma bietet automatische Leitwertregelungen an?



    Mit bestem Dank aus Wien,


    Ben




    (22.3.04 17:39)

  • Hallo,

    > Welche Spurenelemente sollten enthalten sein?


    möglichst alle essentiellen. Nein, im Ernst. Das läßt sich schwer beantworten. Wird ein chemisch reiner Kalk eingesetzt, erfolgt zwar eien Aufhärtung, aber keine Spurenelementezufuhr. Also braucht es entweder ein sehr ausgeklügeltes oder ein natürliches Material.


    Es sollte neben Calcium auch Magnesium und Kalium freigesetzt werden. An Anionen hauptsächlich (Hydrogen)Carbonat, neben Sulfat und wenig Chlorid.


    > Der AquaMedic Aufhärtefilter enthält Hydrogencarbonat. Genügt
    > das für die Fische?


    Da fehlt das Kation! Welches Hydrogencarbonat enthält er. Natrium- oder Kaliumcarbonat wirds ja nicht sein, die sind viel zu leicht löslich.
    Calciumhydrogencarbonat existiert nicht in fester Form.


    > Die Leitwertregelung ist ein gute Idee. Wie müßte die Schaltung
    > aussehen, bzw. welche Firma bietet automatische
    > Leitwertregelungen an?


    Da dürfte es einige geben. iks wäre mir bekannt.

  • Eine weitere Möglichkeit ist mir eingefallen:



    Ich stelle eine definierte (hoch)konzentrierte Lösung aus Duradrakon her.
    Täglich werden dann ca. 5 Liter VE-Wasser ins Becken gepumpt und eine definierte Menge (mittels Dosierpumpe) Konzentrat ebenfalls ins Becken gelassen. Das Problem wäre nur, das Konzentrat gleichmäßig mit dem zufließendem Wasser zu vermengen.


    Falls ich das Konzentrat für z.B. 4 Wochen vorbereiten will, sollte ich dann ein Konservierungsmittel zugeben? (Damit keine Bakterien oder Pilze im Konzentrat wachsen? Methylparaben? In welcher Dosierung?)


    Eine Frage zu Duradrakon:
    Kann ich es auch für "Rio-Negro-Verhältnisse" verwenden, oder soll ich dafür ein anderes Aufhärtemittel verwenden?




    (23.3.04 11:16)

  • Hallo,


    ein Duradrakon-Konzentrat ist leider nicht möglich, da sich keine konzentrierten Duradrakon-Löungen herstellen lassen.
    Calcium(hydrogen)carbonat und Calciumsulfat haben dazu eine zu geringe Löslichkeit.

    > Falls ich das Konzentrat für z.B. 4 Wochen vorbereiten will,
    > sollte ich dann ein Konservierungsmittel zugeben? (Damit keine
    > Bakterien oder Pilze im Konzentrat wachsen? Methylparaben? In
    > welcher Dosierung?)


    Bei rein anorganischen Mischungen wie den Aufhärtesalzen wäre keine Konservierungsmittel notwendig.


    > Eine Frage zu Duradrakon:
    > Kann ich es auch für "Rio-Negro-Verhältnisse" verwenden, oder
    > soll ich dafür ein anderes Aufhärtemittel verwenden?


    Reines Schwarzwasser hat eien Leitfähigkeit, die hierzulande UO-Wasser schon fast überschreitet, dazu bis zu 40 mg/l organsicihe Bestandteile, hauptsächlich Huminstoffe.


    Das Ionenspektrum ist stark verschoben, was einen aber bei Wasser, daß fast keine Salze enthält auch nicht weiter verwundert. Braucht es doch nur Spuren, um die Anteile stark zu verändern.


    Vorherrschendes Anion ist Chlorid, insofern wäre Duradrakon T Komp. B interessanterweise am passendsten.

  • Danke für die Info!


    Ich bin gerade - wie von Ihnen vorgeschlagen - am Basteln einer automatischen Verschneideanlage mittels Leitwertregelung:


    Ich mische UO-Wasser mit einem Anteil Leitungswasser bis die gewünschte KH erreicht ist. Dann messe ich die Leitfähigkeit dieses Wassers und stelle mittels Magnetventilen immer denselben Leitwert in einem Vorbecken ein, welches einen Überlauf in das externe Filterbecken hat.
    So müßte ich - ich habe wechselnde Härten im Leitungswasser - immer ungefähr dieselbe Härte automatisch einstellen können.


    Danke nochmal für die Infos,


    Ben