ph-Wert-Erhöhung durch Aufhärtesalze???

  • Hallo,


    bin noch relativer AQ-Anfänger und habe Fragen zum Aufhärten von Osmose-Wasser.
    Meine Leitungswasser(LW)-Werte sind dermaßen bescheiden, dass ich zum Aufhärten meines Osmose-Wassers bzw. extern noch zusätzlich über Torf gefiltertes Osmose-Wasser das LW nicht verwenden kann/sollte.


    LW-Werte lt. Wasserwerk: ph-Wert bei 7,5
    GH = 20dH
    KH = 12-13
    Nitrat = 21,6-25,8 mg/l !!!
    Chlorid = 62,8-78,2 mg/l !!!!
    Nitrit = < 0,01 mg/l


    Mein Osmose-Wasser hat den ph-Wert 5,9 bzw. 6,0, keine KH (für mich) mehr messbar. Zusätzlich dieses Osmose-Wasser noch über Torf gefiltert, erhalte ich dann einen ph-Wert von etwa 4,5, KH ist auch nicht mehr messbar.
    Würde gerne in meinem Becken einen ph-Wert von etwa 6,5 - 6,8 erzielen und die KH sollte so bei etwa 3-5 liegen.


    Frage: Inwieweit verändert/beeinflusst ein Aufhärtungssalz wie Duradrakon den ph-Wert von meinem Osmose-Wasser bzw. mein extern torf-gefiltertes Osmose-Wasser???? Steigt mit der wachsenden Zahl der KH auch der ph-Wert wieder automatisch hoch, und falls ja, in welchem Verhältnis zur Steigerungsrate der KH??
    Sollte ich besser torf-gefiltertes Osmose-Wasser oder nur das Osmose-Wasser für mein AQ nehmen??


    Möchte ungern, gerade jetzt nach Anschaffung der Osmose-Anlage, mir zusätzlich noch ne CO²-Anlage besorgen müssen. Kostenfaktor! Halte auch relativ leicht zu kultivierende Pflanzen wie Hornkraut, Wasserpest, Vallisnerien etc..
    Kann ich dauerhaft den ph-Wert in meinem AQ konstant bei etwa 6,5 halten, ohne CO² zusätzlich düngen zu müssen???


    Sorry für diese recht lange Ausführung und die vielen Fragen, wollte aber alles möglichst genau schildern.
    Vielen Dank schon mal für die Antwort.

  • Hallo,
    ein kleiner Ausflug in Wasserchemie:


    KH (besser Pufferkapazität), pH und CO2 hängen über eine Beziehung zusammen, die immer den dritten Wert festlegt, wenn die beiden anderen bestimmt sind. Diese Werte lassen sich nicht unabhängig voneinander verändern.


    Erhöht man die KH auf das Doppelte, so wird der pH bei konstantem CO2-Gehalt um 0,3 Einheiten steigen.


    Erhöht man den CO2-Gehalt auf das Doppelte, so wird der pH bei konstanter KH um 0,3 Einheiten sinken.


    u.s.w.


    Senkt man den pH z.B. durch so massive Maßnahmen wie Säurezugabe, so sinkt der pH, weil durch die Säure KH zerstört und CO2 freigesetzt wird. Anschließend steigt der pH wieder, weil das CO2 ausgast oder von den Pflanzen verbraucht wird und erreicht fast den Ausgangswert wieder.


    In jedem Becken wird sich ein bestimmter pH einstellen, bestimmt aus der vorhandenen KH (die über die Zeit keine Konstante ist, weil sie z.B. durch die Nitrifikation gesenkt wird) und dem CO2-Gehalt des Beckens (auch hier stellt sich ein Gleichgewicht aus CO2-Verbrauch durch Wassseroberfläche und Pflanzen und Produktion durch Veratmung des Futters durch Fische und Bakterien).


    D.h. man kann den pH nur senken, indem man die KH senkt (egal wie) oder den CO2-Gehalt anhebt (hier gibt es Grenzen bedingt durch die Fischphysiologie, mehr als 20 mg/l bekommt den wenigsten Fischarten auf Dauer gut - einigen ist selbst das schon zu viel).

  • Hallo,


    erstmal vielen Dank für die prompte Antwort. War ja super schnell...


    Glaube ich habe das im Prinzip verstanden. Also wenn ich mein über Torf gefiltertes Osmose-Wasser mit Aufhärtesalze wieder "etwas" aufhärte, so auf KH 3-5, steigt der ph-Wert unumgänglich. Falls nun viele Pflanzen im AQ das (verbliebene) CO² im wesentlichen auch noch veratmen, steigt der ph-Wert auch noch höher.
    Also wenn ich einen konstanten ph-Wert bei etwa 6,5 haben möchte, muß ich wohl oder übel über ne zusätzliche CO²-Düngung nachdenken bzw. eine anschaffen :(
    Liege ich da richtig??


    Oder sollte ich erstmal ohne zusätzliche CO²-Düngung ausprobieren und sehen, welcher ph-Wert sich einpendelt???


    Allerletzte Frage: Sollte ich eher mein Osmose-Wasser (ph bei 6) oder das über torfgefilterte Osmose-Wasser (ph bei 4,5 - 5) zum Aufhärten benutzen. Was wäre praktischer bzw. einfacher für den nachher im Becker erwünschten ph-Wert von ca. 6,5?
    Bei beiden kann ich keine KH mehr messen...


    Danke für die Antwort...

  • Hallo,
    > Also wenn ich einen konstanten ph-Wert bei etwa 6,5 haben
    > möchte, muß ich wohl oder übel über ne zusätzliche CO²-Düngung
    > nachdenken bzw. eine anschaffen :(


    Ja, das ist korrekt. Wobei je nach Becken die Eigenproduktion an CO2 (besonders bei höherem Besatz) nicht unterschätzt werden sollte. Ich würde jedem vor Anschaffung einer CO2-Anlage empfehlen, das erst mal zu testen. Ob eine CO2-Anlage überhaupt zum gewünschten Ergebnis führt, läßt sich auch günstig mit einer Bio-CO2-Anlage ausprobieren.


    > Allerletzte Frage: Sollte ich eher mein Osmose-Wasser (ph bei
    > 6) oder das über torfgefilterte Osmose-Wasser (ph bei 4,5 - 5)
    > zum Aufhärten benutzen. Was wäre praktischer bzw. einfacher für
    > den nachher im Becker erwünschten ph-Wert von ca. 6,5?
    > Bei beiden kann ich keine KH mehr messen...


    Für die Aufhärtung ist das unerheblich, die Huminstoffe aus dem Torf sind aber auf jeden Fall pos. für das Becken und die Fische.

  • Hallo!


    ich komme aus dem Raum Hamburg Bergedorf und habe ähnliche Wasserwerte.
    ich verschneide einfach ca. 60% Osmosewasser mit 40% Leitungswasser, das ergibt bei mir dann KH6 und mit CO2 dünge ich dann auf PH 6,82.


    mfg Tobias