Bertalgen

  • Hi Andreas!


    Mein Aq.läuft seit 4 Monaten gut, und nicht überbesetzt. Vor 3 wochen hab ich 11 junge Diskusfische dazugesetzt, deshalb auch etwas öfters/mehr füttern müssen. Daher auch mehr WW als sonst gemacht. Jetzt hab ich eine Bartalgenplage und weiß nicht mehr weiter........
    Aq. 700 l
    Temp.28,5 Grad
    pH 6,8
    LW 200
    GH 6
    KH 4
    NO2/NO3 NN
    Po4 NN
    WW täglich 50 liter, jeden 2. Tag 150 liter


    habt Ihr einen guten tip?


    viele Grüße Johannes

  • Hallo,
    wenn die 11 Diskus mal ausgewachsen sind, ist das Becken allerdings dann schon gut besetzt!
    Am Wasserwechsel kann das Bartalgenaufkommen nicht liegen, das ist ja schon bedeutend mehr, als es die Mehrheit der Aquarianer so hält.
    Ich kann jetzt auch nur raten, ob es am plötzlich stark vermehrten Futteraufkommen liegt (trotz nicht nachweisbarer NO3- und PO4-Werte steigt die organische Belastung des Wassers), oder an den trotz der stärkeren Fütterung nominal ausgezeichneten Wasserwerte.
    Wie ist den die Bepflanzung (Beleuchtung) in dem Becken?
    Wenn das Pflanzenwachstum in letzter Zeit zu wünschen übrig läßt, kann es ebenfalls daran liegen, das diese wenigstens Mindestmengen an Nitrat und Phosphat benötigen.
    In dem Fall würde ich dazu raten diese beiden Nährstoffe durch Düngung gezielt zuzuführen.

  • Hi Andreas!


    >wenn die 11 Diskus mal ausgewachsen sind, ist das Becken allerdings dann schon gut besetzt!


    keine Angst, mein Ziel sind 3 Paare, den Rest geb ich ab.


    >Wie ist den die Bepflanzung (Beleuchtung) in dem Becken?


    10x Echinodorus blehri auf 2 m länge im hintergrund, dazwischen Moorkienwurzeln auf selbe länge, vorderes Drittel feiner Kies.


    Beleuchtung 3x HQI 125, davon 2x 6 Stunden 1X 7,5 Stunden.
    (hab ich aber nicht verändert zu vorher)


    Die blätter der Echinodoren sind schön dunkelgrün, aber es liegt viel schmutz auf Ihnen.
    Ich denke, daß es eben zuviel Futter ist..... (5 x füttern pro tag, wenn auch kleine Mengen, aber Diskus fressen erst, wenn es am Boden liegt, und auch erst nach stunde....)


    viele Grüße Johannes

  • Hallo,
    > keine Angst, mein Ziel sind 3 Paare, den Rest geb ich ab.


    Ok, gut - sicher weiß man das ohne Nachfrage aber nie.


    > 10x Echinodorus blehri auf 2 m länge im hintergrund,
    > dazwischen Moorkienwurzeln auf selbe länge, vorderes Drittel
    > feiner Kies.
    > Beleuchtung 3x HQI 125, davon 2x 6 Stunden 1X 7,5 Stunden.


    Das ist schon reichlich viel Licht, das meiner Meinung nach von den Echinodoren nicht richtig umgesetzt werden kann. Ein Teil der Probleme lassen sich sicher schon damit lösen, daß eine unkomplizierte aber wuchernde Stengelpflanze dazwischen gesteckt wird. Es muß als Ausgleich zur Fütterung so richtig Biomasse produziert und auch durch Gärtnern wieder aus dem Becken entfernt werden.


    > Ich denke, daß es eben zuviel Futter ist..... (5 x füttern
    > pro tag, wenn auch kleine Mengen, aber Diskus fressen erst,
    > wenn es am Boden liegt, und auch erst nach stunde....)


    da wären die bei mir schon lange verhungert, hier bleibt nichts länger als 1 Minute liegen und falls doch, wird ein Fastentag eingelegt.
    Das belastet das Wasser naürlich schon auch.
    Sicher, daß die wirklich Hunger haben? Es schreibt aber auch jeder was anderes:
    Der ein, daß Diskus schleckig sind, der andere, daß sie genauso gefrässig sind wie jeder andere Cichlide. Da gibt es wohl auch deutliche individuelle Unterschiede.

  • Hi Andreas!


    >Es muß als Ausgleich zur Fütterung so richtig Biomasse produziert und auch durch >Gärtnern wieder aus dem Becken entfernt werden.


    ich hab mal fürs Erste Wasserlinsen reingetan. Ist das OK?


    >hier bleibt nichts länger als 1 Minute liegen und falls doch, wird ein Fastentag >eingelegt.


    meine Diskus sind erst 5 cm groß, deshalb scheiß ich so rum mit ihnen.....
    wären sie schon 8 oder 10 cm. würd ich es machen wie Du......


    >Sicher, daß die wirklich Hunger haben?


    naja, wenn ich so ihre Bäuche betrachte, dann muß ich Dir recht geben.....



    viele Grüße Johannes


    P.S.: also denk ich mal, ist Fasten angesagt......OK?

  • Hi,
    ich mag keine Wasserlinsen, drunter wird es immer so dunkel und man wird sie nie wieder los. Ich dachte eher an Stengelpflanzen, s. folgenden Artikel:
    <http://forum.drak.de/read.php?f=7&i=2&t=1>


    Bei so Kleinen aber nur ein Fastentag! Dann wieder 3 - 4 Tage volles Futterprogramm. Man sieht am Tag nach dem Hungertag, daß es gleich doppelt so gut schmeckt.

  • Hi Andreas !


    Hab in Deiner Page über Mangel an P gelesen. Trfft voll auf mich zu. Wahrscheinlich auch auf Grund des vielen WW wegen vermehrter Fütterung.
    In Deinem Ferrdrakon ist kein P drinnen. Also was soll ich reintun?


    viele Grüße Johannes


    P.S.: wenn nichts mehr sicher ist, dann ist nichts mehr sicher.... :-)))

  • Hallo,
    wen zufällig zur Hand, dann sind einige Torfextrakte oder pH-senkende Präparate gut geeignet, da sie teilweise ganz erhebliche Mengen PO4 enthalten.
    Ansonsten besorgt man sich im Chemikalienhandel oder Apotheke ein Phosphat wie z.B. Kalium- oder Ammonium(di)hydrogenphosphat.
    Beim einen hat man gleich ein wenig Ammonium-, beim anderen Kalium-Düngung dabei.
    Davon macht man dann (oder läßt machen) eine Stammlösung von wenigen g/l. Die kann man dann ml-weise zugeben.

  • Hi Andreas!



    Mein Prob ist, daß feine Futterpartikel auf meinen Echinodoren liegen, diese dann Bartalgen zur Folge haben.
    Meine Frage: gibts nicht ein Mittel, um die Blätter etwas "glatter" zu kriegen? Ich will natürlich nicht die Spaltöffnungen verstopfen, so wie "Goldfinger" sondern halt nur ein kleines Bißchen nachhelfen.....


    viele Grüße Johannes


    P.S.: Ich denke, daß ich Strömung genug im Becken habe.....


    >Ansonsten besorgt man sich im Chemikalienhandel oder Apotheke ein Phosphat wie >z.B. Kalium- oder Ammonium(di)hydrogenphosphat.


    oki, danke ich sitz an der Quelle... :-))) aber wieviel???????

  • Hallo,
    die Menge kann ich gerne ausrechnen, sobald ich weiß welches Phosphat verwendet wird, das soll kein Problem sein.
    Der Spiegel, der einzustellen ist, bewegt sich so zwischen 0,1 und 0,2 mg/l Wasser. Mehr ist nicht nötig.

  • Hallo,
    geht auch. Prinzipiell sind mir Kaliumsalze lieber, da hier nicht mit Natrium unnötig das Wasser aufgesalzen wird, bei der geringen Menge, die man bei Phosphaten braucht, ist das aber eher unwichtig.


    Wenn es das wasserfreie Salz ist, dann enthält Na2HPO4 - Dienatriumhydrogenphosphat 66,9 % PO4.


    Ich würde eine Stammlösung von 10 g/l ansetzen.
    1 ml davon auf 50 l Wasser erhöht den PO4-Gehalt um 0,13 mg/l.


    Falls das Salz wasserhaltig ist, rechne ich es gerne noch mal durch.

  • Hi Andreas!


    im Zuge meiner "Phosphatsuche" ist mir auch ein Beitrag untergekommen, wie man Phosphat aus dem Becken ENTFERNEN kann:


    Also erst einmal messe deine Phosphat Wert,damit du einen Anhalstpunkt hast.
    Dann besorgst du dir Stahlwolle es wird oft empfohlen die billigste Stahlwolle zu nehmen,denn Sie sollte nicht veredelt sein.
    Es muß absolut reine unbehandelte Stahlwolle sein.


    Diese Stahlwolle wird dann sehr gründlich gewaschen.
    Dann tust du ein faustgroßes Stück in eine Strumpfhose und legst Sie irgendwo in dein Becken.


    Ab nun sollte alle zwei Wochen der Phosphatgehalt gemessen werden...und er sollte nach spätestens einer Woche auf 0 gefallen sein.


    jetzt meine Frage an Dich als Fachmann: Ist da was dran? Und was geschieht mit dem Phosphat? ( kann ja wohl nicht zu Phosphor werden..........*feuerlöscherholentu*)

  • Hallo,
    das soll so funktionieren: sobald die Passivierung der Oberfläche beseitigt ist (wie auch immer), beginnt sich das Eisen im Wasser aufzulösen, wobei es normalerweise sofort oxidieren würde (Rost). Bei Anwesenheit von Phosphaten bildet sich dabei aber auch schwerlösliches Eisenphosphat.
    Man kann auch eine Lösung von Eisenchlorid langsam zutropfen. Hier werden auch Phosphate mitgefällt, allerdings auch alle anderen Spurenelemente.
    Vorsicht: das Wasser wird dabei stark angesäuert.
    Das ausgefällte Eisenoxid und -phosphat muß anschließend durch eine Reinigung des Filters aus dem Becken entfernt werden, sonst löst es sich irgendwann wieder.


    Von der Stahlwollemethode halte ich aber aus folgenden Gründen gar nichts:
    Wenn man reine Eisenspäne hätte, wäre nicht viel einzuwenden, aber ein Stahl unbekannter Herkunft enthält eine Reihe Schwermetalle unbekannter Menge und Art (Vanadium, Chrom, Molybdän, Nickel, Kobalt, Mangan....), die sich dann evtl. in toxischer Menge lösen.

  • Hi Andreas!


    >Das ausgefällte Eisenoxid und -phosphat muß anschließend durch eine Reinigung des >Filters aus dem Becken entfernt werden, sonst löst es sich irgendwann wieder.



    ich wollte es eigentlich für meinen Schwimm-Gartenteich in Betracht ziehen, aber der hat keinen Filter......somit kann ich es eigentlich vergessen...oder? (Teich hat etwa 300.000 liter)
    habe heuer vermehrtes Grünalgenwachstum, da ich vorigen Herbst Teich nach 10 jahren total entschlammt habe und da sind natürlich auch einige Pflanzen mitgegangen.... werde wohl bei der Methode des regelmäßigen Abfischens bleiben müssen......


    >Wenn man reine Eisenspäne hätte, wäre nicht viel einzuwenden


    naja, das wären bei meiner Wassermenge sicher einige "Kilos".........:-)))


    >Man kann auch eine Lösung von Eisenchlorid langsam zutropfen.


    sicherlich auch eine Menge bei meinem Volumen, wie stehts dann mit einer Aufsalzung des Wassers?


    viele Grüße Johannes


    P.S.: aber ich krieg das eisenphosphat ja eh nicht wieder aus dem Teich........somit scheint es ja eh egal zu sein......... (bestenfals eine Verzögerung,für den Frühling, wenn Algenwachstum einsetzt denke ich........?)


    P.P.S.: Du bist auf meine Frage: Blätter irgendwie "rutschiger " zu machen nicht eingestiegen. Gibts nicht eine Chemikalie, die die Blattspreiten etwas glatter zu machen hilft, ohne gleich die Spaltöffnungen zu verstopfen? Ich denke da an Victoria regia: da haftet auch kein Schmutz dran. Wurde sogar von Villeroy&Boch als patent für Klosetts/Urinale angemeldet. Weiß aber nix genaues drüber......kann auch nach irgendwelchen physikalischen Gesetzen funktionieren......

  • Hallo,
    > ich wollte es eigentlich für meinen Schwimm-Gartenteich in
    > Betracht ziehen, aber der hat keinen Filter......somit kann
    > ich es eigentlich vergessen...oder? (Teich hat etwa 300.000
    > liter)


    Ooops, dürfte ein reichlich unpraktikables Vorhaben werden - vorsichtig ausgedrückt :)


    > naja, das wären bei meiner Wassermenge sicher einige
    > "Kilos".........:-)))


    Müßte im Chemikalienhandel zu besorgen sein.


    > sicherlich auch eine Menge bei meinem Volumen, wie stehts
    > dann mit einer Aufsalzung des Wassers?


    Die Aufsalzung ist weniger das Problem (man fällt ja etwas aus, damit erniedrigt man den Leitwert wieder), sondern die unvermeidliche Ansäuerung, wenn man das in größerem Maßstab durchführt.


    > P.P.S.: Du bist auf meine Frage: Blätter irgendwie
    > "rutschiger " zu machen nicht eingestiegen. Gibts nicht eine


    ich finde die Frage nicht, kannst Du mir den Link geben oder sie noch mal stellen?


    > Chemikalie, die die Blattspreiten etwas glatter zu machen
    > hilft, ohne gleich die Spaltöffnungen zu verstopfen? Ich
    > denke da an Victoria regia: da haftet auch kein Schmutz dran.
    > Wurde sogar von Villeroy&Boch als patent für Klosetts/Urinale
    > angemeldet. Weiß aber nix genaues drüber......kann auch nach
    > irgendwelchen physikalischen Gesetzen funktionieren......


    das ist eine physikalische Geschichte. Die Oberfläche hat winzige Noppen und kann daher von einer Flüssigkeit mit hoher Oberflächenspannung wie Wasser nicht benetzt werden.

  • Hi Andreas!


    oki, ich laß es mit meinem Gartenteich........ schließlich gehts ja auch mit Abfischen der Algen.....nächstes Jahr wachsen eh wieder mehr Pflanzen......


    viele Grüße und Danke!


    Johannes

  • Hi Andreas!


    Hier mal ein kurzer "Bartalgen-Zwischenbericht"
    Trotz spärlicher Fütterung, vielen Wasserwechseln sowie regrelmäßigem Nachdüngen mit Deinem Dünger werden meine Bartalgen immer mehr.
    (zumindest nicht weniger) Die Echinodoren wachsen sehr langsam, wie Wasserlinsen überhaupt nicht ( ! ) hydrocotyle leucocephala ebenfalls nicht viel.



    viele Grüße Johannes


    P.S.: ich bin bald für 1 Monat auf Urlaub. Mich gruselt es, was ich da vorfinden werde wenn ich heimkome......