Filtergröße und Effekt

  • Hallo allmiteinander,


    Ich habe mich desöfteren gefragt:


    Worin liegt der Unterschied, ob ich einen kleinen Filter mit hohem Wassedurchsatz betreibe, oder einen sehr großen , bei dem das Wasser weniger schnell durchläuft, beide aber die gleiche Menge Wasser pro Zeiteinheit filtern ?


    Wo werden denn die Stoffe ab- oder umgebaut, die vor dem Ammonium, Nitrit, Nitrat entstehen? Allesamt quasie nebeneinander auf dem "Filter"substrat, mit gleicher Effektivität?



    Tschüß


    Udo

  • Hallo,


    es gibt eine optimale Strömungsgeschwindigkeit für Filtermedien, insofern macht es schon einen Unterschied wie schnell ein Fitler durchströmt wird.
    Bei zu schneller Strömung haben sessile Bakterien Schwierigkeiten bei der Ansiedlung, bei zu langsamer werden Nährstoffe und Sauerstoff langsamer herangeschafft, als sie verarbeitet werden könnten.
    zu dem Thema möchte ich die [url=http://www.deters-ing.de/Filtertechnik/Filter.htm]Mattenfilterseite/url] von Olaf Deters empfehlen.


    > Wo werden denn die Stoffe ab- oder umgebaut, die vor dem
    > Ammonium, Nitrit, Nitrat entstehen? Allesamt quasie
    > nebeneinander auf dem "Filter"substrat, mit gleicher
    > Effektivität?


    Die werden neben- oder nacheinander von verschiedenen Bakteriengruppen verarbeitet, die sich jeweils auf ein Nahrungsspektrum spezialisiert haben.
    Dazu möchte ich noch betonen, daß die Nitrifizierungskette nur ein kleiner Teil der Abbaukette ist, die meisten abzubauenden Stoffe im Aquarium sind nicht N-haltig und machen sich so nicht bemerkbar, sie verbrauchen lediglich Sauerstoff beim Abbau (Kohlenhydrate, Fette z.B.).

  • Hi,


    nochmal zu den Abbauketten, die entweder nicht N-haltig bzw. vor dem Ammonium stehen: Gibt es Kenntnisse, ob es zu unerklärlichen Algenausbrüchen kommt,weil diese leider nicht zu kontrollierende Kette irgendwo gestört ist? Ich habe in der letzten Zeit verschiedene Aquarien von Bekannten unter die Lupe genommen und festgestellt, daß es zwischen erhöhten Phosphat- und Nitratwerten eigentlich keinen direkten Zusammenhang mit vermehrtem Algenwuchs gibt. Den Zusammenhang kann man doch mit anderen (Nähr-)Stoffen herstellen, oder nicht?


    Tschüß


    U. Bomers

  • Hallo,
    nach der Erkenntnistheorie reicht ja ein Gegenbeweis, um eine These über den Haufen zu werfen.
    Da es Aquarien gibt, die trotz hoher Nitrat- und Phosphat-Werte keinen verstärkten Algenwuchs haben, kann man diese beiden Werte alleine nicht mehr dafür verantwortlich machen. Daß sie deswegen trotzdem oft damit zu tun haben steht außer Frage.
    Die Frage ist, was könnte der oder die entscheidenden weiteren Faktoren sein?
    Hier wurde schon alles möglich, von zu hohen Eisenwerten bis zur Strömung verantwortlich gemacht. Ich denke, es läßt sich nicht so einfach an einem Parameter festmachen.


    Der TOC (also der Gesamtgehalt an gelösten organischen Verbindungen), oft gemessen als CSB oder BSB (Chemischer bzw. Biologischer Sauerstoff-Bedarf) hat meines Erachtens durchaus damit zu tun. Zumindest einige Blaualgen und/oder Geißeltierchen (-pflanzen?) wie Euglena können sich auch heterotroph ernähren.
    Dazu kommt, daß Bedingungen, die einen hohen TOC bedingen, im Regelfall wieder zu hohen Nitrat- und Phosphat-Werten führen, womit sich der Kreis schließt.