schlechtes Pflanzenwachstum+Algen

  • Hallo Herr Kremser und alle Forum-Besucher.
    Nachdem ich jetzt schon durchweg nur positives über den Dünger gelesen habe, werde ich es in nächster Zeit auch einmal damit versuchen um mein Problem damit zu bekämpfen.
    Zuvor möchte ich aber noch klären, was der Grund für die Algen und das schlechte Wachstum der Pflanzen ist (Sind die Algen der Grund für das Pflanzenproblem oder sind die Pflanzen der Grund für das Algenproblem??).


    Ein paar Daten:
    Becken: 750Liter
    Filter: Kammerfilter im Aquarium, gemäßigte Strömung
    geregelte CO2-Anlage
    27°C; ph:6,8-7,0; KH:6; GH:10; NO2:<0,1mg/l; NO3:10-25ml/l;
    FE genug; PO4:K.A.; 10h Beleuchtung mit 4*58W; 2-3mm Kies 12cm hoch;
    Wasserwechesel neuerdings jede Wochen mit 30-50% WW;
    Fischbesatz: einige kleine Salmerarten, Zwergbuntbarsche, Welse, siam.Rüsselbarben, Skalare.


    Um die Pflanzenränder hat sich vor allem beim Froschlöffel ein schwarzer (vielleicht auch ein sehr dunkles Grün) Saum gebildet. Die Blattspitzen der Schwertpflanzen sind ebenfalls schwarz. Der Belag an den Blatträndern sieht aus wie abgefressene Algen (Grünalgen?). Valisneria haben sich eine zeitlang von grün nach rötlich gefärbt und der Gesamteindruck der Pflanzen ist mäßig bis schlecht, obwohl sie wachsen. Der CO2-Umsatz ist gut (nach 2h Beleuchtung sind starke Sauerstoffperlen von so gut wie jeder Pflanze zu erkennen. Ist sehr starke Sauerstoffproduktion ein Problem?). Vor kurzem habe ich radikal jedes betroffene Blatt entfernt (die Hälfte meines Bestandes) in der Hoffnung, der Sache Herr zu werden. Aber es benötigte nicht allzu lange, bis es wieder so aussah wie zuvor. Was kann das sein?


    Alle Fische sehen normal und gesund aus.
    Auffällig: Einer der 3 Skalare schnapppt abends an der Wasseroberfläche, obwohl das Wasser scheinbar mit O2 gesättigt ist (Sauerstoffperlen).


    Wer hat schon damit zu kämpfen gehabt oder weiß einen Rat?
    Ich habe auch ein paar Bildchen davon gemacht. Kann man die vielleicht reinstellen, Hr. Kremser?


    Gruß,
    Sascha

  • Hallo,
    > Algen und das schlechte Wachstum der Pflanzen ist (Sind die
    > Algen der Grund für das Pflanzenproblem oder sind die
    > Pflanzen der Grund für das Algenproblem??).


    was war zuerst, die Henne oder das Ei? ;)


    > Ein paar Daten:
    > Becken: 750Liter
    > Filter: Kammerfilter im Aquarium, gemäßigte Strömung
    > geregelte CO2-Anlage
    > 27°C; ph:6,8-7,0; KH:6; GH:10; NO2:<0,1mg/l; NO3:10-25ml/l;
    > FE genug; PO4:K.A.; 10h Beleuchtung mit 4*58W; 2-3mm Kies


    Eisen ist nur ein indikator für die Zugabemenge einer guten Gesamtdüngers, falls Ihr bisher verwendeter Dünger nicht das hält was er verspricht, ist der Eisengehalt leider wenig aussagekräftig.
    PO4 wird leider in seiner Bedeutung für Algen und Pflanzen unterschätzt. Es wäre besser, wenn die Hersteller anstelle des unnötigen GH-Tests lieber den PO4-Test in Ihre Testkoffer beilegen würden.


    > Um die Pflanzenränder hat sich vor allem beim Froschlöffel
    > ein schwarzer (vielleicht auch ein sehr dunkles Grün) Saum
    > gebildet. Die Blattspitzen der Schwertpflanzen sind ebenfalls
    > schwarz. Der Belag an den Blatträndern sieht aus wie


    hört sich nach Pinselalgen an.


    > abgefressene Algen (Grünalgen?). Valisneria haben sich eine
    > zeitlang von grün nach rötlich gefärbt und der Gesamteindruck
    > der Pflanzen ist mäßig bis schlecht, obwohl sie wachsen. Der
    > CO2-Umsatz ist gut (nach 2h Beleuchtung sind starke
    > Sauerstoffperlen von so gut wie jeder Pflanze zu erkennen.
    > Ist sehr starke Sauerstoffproduktion ein Problem?). Vor


    nein, die Sauerstoffproduktion sollte kein Problem darstellen.


    > Alle Fische sehen normal und gesund aus.
    > Auffällig: Einer der 3 Skalare schnapppt abends an der
    > Wasseroberfläche, obwohl das Wasser scheinbar mit O2
    > gesättigt ist (Sauerstoffperlen).


    Es könnte ein Nitrit-Problem, eine Erkrankung oder ein zu hoher CO2-Gehalt die Ursache sein (und sicher noch mehr, was ich vergessen habe). Den CO2-Gehalt kann man mit einem direkten Test bestimmen (z.B. von Dupla).


    > Wer hat schon damit zu kämpfen gehabt oder weiß einen Rat?


    Im Moment ist das noch ein wenig undurchsichtig.


    > Ich habe auch ein paar Bildchen davon gemacht. Kann man die
    > vielleicht reinstellen, Hr. Kremser?


    Ein Bild pro Posting kann man immer selber ins Forum stellen. Wenn es sich um mehr Bilder handelt, kann ich die von Hand reinstellen. Dann einfach an eine meiner eMail-Adressen schicken.

  • Andreas Kremser schrieb:
    >
    > > Alle Fische sehen normal und gesund aus.
    > > Auffällig: Einer der 3 Skalare schnapppt abends an der
    > > Wasseroberfläche, obwohl das Wasser scheinbar mit O2
    > > gesättigt ist (Sauerstoffperlen).
    >
    > Es könnte ein Nitrit-Problem, eine Erkrankung oder ein zu
    > hoher CO2-Gehalt die Ursache sein (und sicher noch mehr, was
    > ich vergessen habe). Den CO2-Gehalt kann man mit einem
    > direkten Test bestimmen (z.B. von Dupla).
    >
    Nitrit habe ich gemessen: unter der Nachweisgrenze. Die CO2 Konzentration kann man, soviel ich weiß, aus Ph und KH ableiten und ergibt 26mg/l. Die KH habe ich zur Sicherheit mittlerweile noch etwas abgesenkt.


    > > Wer hat schon damit zu kämpfen gehabt oder weiß einen Rat?
    >
    > Im Moment ist das noch ein wenig undurchsichtig.


    Bitte lassen Sie mich wissen, welche Angaben ich noch nachtragen kann, um eine Analyse zu ermöglichen. Ein paar Bilder habe ich bereits abgeschickt.


    Vielen Dank und Gruß
    Sascha

  • Hallo,
    hier erst mal 3 Bilder aus Sascha's Becken:


    Bild 1
    Bild 2
    Bild 3


    Den CO2-Gehalt kann man schon aus KH und pH berechnen, allerdings ist
    der systembedingte Fehler sehr hoch. So ist der Wert schon bei einer KH
    von 7 und einem pH von 6,7 bei 46 mg/l CO2 (und hier kann der eine oder
    andere Fisch auf Dauer durchaus schon Schwierigkeiten bekommen). Man muß
    die Werte sehr genau messen, pH am besten mit einem elektronischen
    pH-Meter und díe KH wenigstens auf 0,5 Grad dH genau. Deswegen ziehe ich
    die direkte Messung in Form einer Titration vor, wie es sie von einigen
    Herstellern gibt.


    Auf den Bildern erkenne ich keine schnellwachsenden Stengelpflanzen.
    Gerade bei Wachstumsproblemen und Problemen mit Algen empfehle ich gerne
    schnellwachsende Stengelpflanzen aus der folgenden Liste reichlich
    einzupflanzen oder einfach fluten zu lassen:


    - Heteranthera zosteraefolia
    - Hygrophila angustifolia
    - Hygrophila corymbosa
    - Hygrophila difformis
    - Hygrophila polysperma
    - Limnophila sessiliflora
    - Limnophila heterophila
    - Rotala rotundifolia
    - Cabomba caroliniana
    - Ludwigia repens
    - Ludwigia palustris
    - Ceratophyllum demersum (Hornkraut)


    Ideal ist es, wenn man wöchentlich eine große Portion Pflanzenmaterial
    ernten und entsorgen muß als Ausgleich für die Futtermenge, die den
    Fischen zugute kommt.

  • Hallo zusammen,
    ich glaube, ich bin auf einer heißen Spur. Nachdem ich so gut wie alle meine Möglichkeiten genutzt habe, die Pflanzen wieder zum Wachsen zu animieren, habe ich es zum Schluß noch einmal mit dem Licht versucht (wie immer ist die letzte Suche die Richtige, natürlich ;) ). Und zwar habe ich einfach wieder die alten Leuchtstoffröhren eingesetzt, die ich vor einigen Monaten ausgewechselt habe. Da das Pflanzenproblem damals nach dem Austausch erst später einsetzte, habe ich die beiden Ereignisse nie miteinander in Verbindung gesetzt.
    Die neuen Lichtfarben waren cool white und Tageslicht, während die alten spezielle Pflanzenröhren waren mit Lichtfarbe 77 fluora und einer überteuerten Röhre eines bekannten Aquaristikherstellers. Für mich bedeutet das nicht, daß die alten, teuren Röhren das non plus ultra sind und die gleichen Lichtspektren nicht auch bei "Baumarktröhren" zu finden sind, sondern nur, daß meine neuen Röhren ungeeignet waren. Im Internet gibt es zu dieser Thematik interessante Pages. Auf jeden Fall hat mein Wasser wieder diesen brillianten Silberstich :cheers: , der für mich aus Erfahrung ein gutes Zeichen ist.


    Es würde mich jedoch schon interessieren, mit welcher Algenart ich es zu tun hatte (siehe Bilder), um das gleiche Problem das nächste mal beim Namen nennen zu können.


    Vielen Dank,
    Sascha D'Angelico


    P.S.: Den Kremserschen Pflanzendünger werde ich trotzdem probieren, sobald ich meinen herkömmlichen aufgebraucht habe. rotfl

  • Hallo,
    vielleicht waren die "neuen" Röhren noch Typen mit veralteten sog. Standardleuchtstoffe. Huete sollte man nur noch moderne 3-Bandenröhren oder Vollspektrumröhren einsetzen. Erstere alle 8xx-Typen, zweite die 9xx-Typen (xx enspricht dann der Lichtfarbe in K).
    Die Algenarten habe ich eigentlich schon in dem Bilderposting genannt.