Bodenfilter

  • Hallo,


    da ich demnächst für eine ältere Dame ein Becken einrichten soll und das auch sehr gerne tue, muß ich vorab noch einige Dinge diskutieren:


    Sie möchte einen Bodenfilter. Einige Firmen bieten dazu entsprechende Technik an.
    Nun hat sich der Bodenfilter aber nicht sorecht durchgesetzt. Kann jemand sich bitte dazu äußern?



    Danke schön


    Udo

  • Hallo,
    ich habe keine eigenen Erfahrungen damit, aber ich kann mal die immer wiederkehrenden Argumente dagegen wiederholen, soweit ich mich erinnere:


    zu sauerstoffreiches Milieu im Boden
    der gammelnde Dreck sammelt sich im Boden und führt zu Faulstellen
    sowieso kein gleichmäßige Durchströmung, sondern Kanalbildung
    schlechtes Pflanzenwachstum
    Beschränkung auf sehr groben Kies, was indirekt auch wieder dem Pflanzenwachstum abträglich ist
    man muß das ganze Becken leerräumen, falls es mal Probleme mit der Technik gibt


    An Pro-Argumenten fällt mir nichts ein, außer, daß die Technik unsichtbar und innerhalb des Beckens ist, was man aber auch anders erreichen kann.

  • Hallo,


    das sind eigentlich einleuchtende Argumente. Wenn der Bodenfilter was bringen würde, hätte er sich auch durchgesetzt.


    Das Argument eines zu sauerstoffreichen Bodenmiileus ist aber doch widersprüchlich zu den Argumenten von Kasselmann "Aquarienpflanzen"(1995), die sich eher für eine Sauerstoffversorgung des Bodens ausspricht. Gibt es hierzu Versuche gleich welcher Art ,was, wenn auch gewiß nicht von allen Aquarienpflanzen, bevorzugt wird.? Das wirft natürlich desweiteren Fragen in puncto Bodenheizer auf. Ist der Nutzen dieses Gerätes der, das der Boden einfach nicht kälter wird als das AQ Wasser, oder ist es der Wasseraustausch innerhalb des Bodenkörpers, welcher auch theoretisch mit anderer Technik zu bewerkstelligen ist.


    Kommt mir grade so und den Sinn: Vielleicht werden Pflanzen auch nur von zu starker durchströmung gestört, weil ausgeschiedene Stoffe (Wurzelsäuren habe ich mal irgendwo aufgschnappt), die Nährstoffe verfügbar machen, einfach weggespült werden. Das hieße: Sauersoff ja, Strömung nein. Wie das zu erreichen ist, müßte dann erfunden werden. Aber sicher machbar.


    Auf die Antworten freut sich



    Udo

  • Hallo,
    > desweiteren Fragen in puncto Bodenheizer auf. Ist der Nutzen
    > dieses Gerätes der, das der Boden einfach nicht kälter wird
    > als das AQ Wasser, oder ist es der Wasseraustausch innerhalb
    > des Bodenkörpers, welcher auch theoretisch mit anderer
    > Technik zu bewerkstelligen ist.


    Ursprünglich war der erste Punkt maßgeblich, später hat dann vor allem eine Firma den sanften Wassertausch durch die Wärmekonvektion propagiert.


    > auch nur von zu starker durchströmung gestört, weil
    > ausgeschiedene Stoffe (Wurzelsäuren habe ich mal irgendwo
    > aufgschnappt), die Nährstoffe verfügbar machen, einfach
    > weggespült werden. Das hieße: Sauersoff ja, Strömung nein.


    Ist durchaus ein überlegenswerter Gedanke.


    Redoxmessungen direkt im Boden sind leider prakt. nicht möglich.


    Ich denke hier muß auch immer stark unterschieden werden, welche Art von Boden denn im Becken ist.
    Ein feiner Sandboden läßt erst gar keine organischen Stoffe eindringen, die dann bei ihrem Abbau den Redoxwert bis in Bereich senken, wo Giftstoffe wie Schwefelwasserstoff enstehen können. Hier ist also kein Durchfluß notwendig.
    Anders schaut es bei einem gröberen Kiesboden aus. Da hier doch eine ganze Mange organisches Material drin verschwindet, besteht hier auch ein Sauerstoffbedarf.


    An gut assimlierenden Pflanzen sieht man immer wieder auch Sauerstoffblasen aus dem Boden aufsteigen. Sie können ihre eigenen Wurzeln also selber mit Sauerstoff versorgen. Bei einem Sandboden reicht das dann für den geringen Sauerstoffbedarf aus. Ob es bei einem Kiesboden ausreicht, dürfte von der Art und Menge des organischen Materials abhängen, das im Boden verschwindet.

  • Hallo,hallo


    irgendwie ist meine letzte Nachricht nicht rübergekommen ( muß eine e-mail Adresse immer einem Schreiben beigefügt werden?).


    Ich fragte danach, ob nun Sauerstoffversorgung im Boden ( Kasselmann,1995) wichtig ist und ob ein Bodenfilter vielleicht nur desshalb nicht gut für den Pflanzenwuchs ist, da bei zu schneller Durchströmung des Bodenkörpers, die von den Pflanzenwurzeln zwecks Nährstoffaufbereitung ausgeschiedenen Säuren einfach zu schnell wegtransprtiert werden.


    Bis denn


    Udo

  • Hi,
    schau doch mal meine Antwort direkt über diesem Beitrag.


    Die Nachrichten per EMail bekommt man nur, wenn man "Antworten zu diesem Thread auch per eMail an die oben eingetragene Adresse." gewählt hat.

  • Hallo,


    dann bin ich doch der Auffassung, daß grober Sand ideal ist. Weitere Frage: wie bekomme ich die Temperatur des AQwassers auch in den Boden. Ich kann mich erinnern, daß ich vor 15 Jahren schon mal ein AQ gehabt habe, ganz simpel, und beim Gärtnern immer wieder festgestellt habe, daß der Boden erheblich kälter war, als das Wasser. Gut, daß Becken stand damals bei uns im Flur, aber dennoch meine ich, daß Temperaturdifferenzen suboptimal sind. Dazu folgende idee, mit der man den Temperaturunterschied ausgleichen könnte, ohne eine Bodenkonvektion auszulösen:
    Man muß es schaffen, das Wasser in einem Polster unter dem Bodengrund herzuführen bzw. Pumpen. So eine Art doppelten Boden. Am Besten sogar so, daß das strömende Wasser Kontakt zum darüberliegenden Boden hat, diesen aber nur tangiert, nicht durchströmt. Fazit: Gleichmäßige Temperaturen und Sauerstoffdiffusion in (fast) allen Schichten des Boden. Am Sauerstoffärmsten wäre der mittlere Bereich des Bodens. Nun muß das nur noch gebaut werden. Gibt es soetwas schon?


    Tschüß


    Udo

  • Hallo,
    ich gleuibe nicht, daß es so was schon gibt.


    Mir fiel da aber gestern noch was zum Bodenfilter ein. Wenn man da keine normale Pumpe dran hängt, sondern eine Schlauchpumpe, die typischerweise nur wenige ml pro Stunde fördert, könnte man eine ganz geringe sanfte Durchströmung erzwingen. Allerdings sollten dann keien Undichtigkeiten der Verrohrung bestehen, sonst gibt es zuviel Schlupf. Wie es dabei mit Kanalbildung im durchströmten Medium aussieht, möchte ich aber auch nicht vorhersagen müssen.