neueinrichtung

  • Hallo, da bin ich wieder.


    In der Zeit unseres Umzuges habe ich mein bis dahin kleines aber feines Aquarium leergeräumt, die Fische in die Ferien geschickt und die Pflanzen so gut es ging am Leben erhalten. Erfreut war darüber, dass der Kies beim ausräumen absolut „gut“ roch, also kein penetranter Geruch aufstieg. Ich führe das ein auf den Bodenfluter, den feinen Kies und den Panzerwelsen zurück. Die Pflanzen hatten alle sagenhafte Wurzeln, was ihr Habitus „über Erde“ nicht vermuten ließ.
    Nun ist es Zeit zur Neueinrichtung und über folgende Dinge nachzudenken:


    1. Ich habe die Möglichkeit, Regenwasser zu sammeln. Spricht was gegen die Verwendung?
    Was ist sinnvoller: Mit Leitungswasser verschneiden oder Aufhärten?


    2. Ich hatte bislang keinen Filter benutzt, nur eine Umwälzpumpe. Alle Messungen der Nitrifikationsstufen waren glänzend, die Fische immer gesund. Dennoch denke ich über den Kauf eines großen Aussenfilters nach, weil ich mir theoretisch gesündere Pflanzen davon verspreche, und zwar aus dem Grunde, da die Stoffwechselprodukte der Pflanzen schneller abgebaut werden könnten, was ihnen gut bekommen möge. Ist das so haltbar?


    Ich finde, ein großvolumiger Filter, der mit Keramikröhrchen (wegen schneller Anströmung an den Aussenwänden und langsamer Strömung an den Innenwänden der Röhrchen, plus Kies wäre ideal. Frage:Lassen sich Filter über einen Dimmer langsamer stellen?


    Danke!
    UB

  • Hallo,
    ad 1: Kommt wie immer drauf an. Mit was kommt das Regenwasser auf dem Weg in den Sammelbehälter in Kontakt (dreckige Dachflächen, Kupfer, Zink etc.)?
    Stadt - Land? Industrie in der Hauptwindrichtung?
    Wenn das Leitungswasser einwandfrei ist und von der Zusammensetzung brauchbar, ist es natürlich am einfachsten mit Leitungswasser zu verschneiden, ansonsten gibt es Aufhärtesalze.
    ad 2: Man muß berücksichtigen, daß ein zusätzlicher Filter auch Pflanzennährstoffe verbraucht und oxidiert. Es wäre gut möglich, daß man anschließend mehr düngen muß. Ein Beispiel: vorher haben evtl. die Pflanzen sich über vorhandenes Ammonium gefreut, mit Filter wird es teilweise schneller zu Nitrat oxidiert, als die Pflanzen es aufnehmen können. Dadurch ändert sich das ganze Redoxpotential im Becken. Ob das eine Veränderung zum Guten ist, zeigt am einfachsten der Versuch. Ich meine nicht, daß ein zusätzlicher Filter das Wachstumsklima im Becken auf jeden Fall verbessern wird.


    Normale Topfilter haben sogenannte Spaltmotoren, die mit der Netzfrequenz (50 Hz) rotieren. Man kann diese Geräte nicht sinnvoll dimmen, ab einer bestimmten Dimmstufe wird der Motor zwangsläufig nicht mehr anlaufen, darüber läuft er mit der vollen Leistung.
    Folgende Lösung funktioniert besser: man baut einen Bypass zwischen Filterzu- und ablauf. Durch einen hier eingebauten Hahn kann man den Kurzschluss regulieren. So haben die Bakterien im Filter immer ihre optimale Anströmgeschwindigkeit und man quält die Pumpe nicht, was der Fall wäre, wenn man nur den ausgestossenen Filterstrom drosselt.

  • Hallo zusammen,
    genau die gleichen Dinge hatten mich ja auch beschäftigt in Vergangenheit.


    zum Filter:
    Ich kaufte mir einen größeren, weil ich damit hoffte 1.) meine Blaualgen in Griff zu kriegen, 2.) naja, den letzten " Feinschliff" zu erlangen.


    Ergebnis nach 2 Monaten:


    Was 1.) anbelangte, hat es rein garnichts gebracht.
    Was 2.) anbelangt, der Pflanzenwuchs ist eher schlechter geworden, die Theorie dass ein schnellerer Filter (oder mehr Volumen) mehr Dünger verbraucht... : es scheint was dran zu sein....


    (Bis ich dieses Thema hier gelesen hatte, war mir garnicht klar, dass es was mit meinem größeren Filter zu tun haben könnte.)


    Andreas: meinst Du damit einen höheren SPURENelemente - Verbrauch ?


    Den Filter, den ich gekauft habe, kann man Druckseitig drosseln.(wer sowas wohl macht...)


    Da ich E-Techniker bin: man müßte es, so wie Du (Udo) es angedacht hattest, einen Frequenzumrichter anschaffen. Ich schreib jetzt nicht was der kostet.
    Nee Blödsinn.... die Druckseite drosseln und fertig.


    bis später
    Heinz

  • Hallo,
    > Andreas: meinst Du damit einen höheren SPURENelemente -
    > Verbrauch ?


    Ja, aber indirekt. Das größere Filtervolumen beherbergt eine größere Anzahl Bakterien, Bei gleicher Belastung sind die also hungriger als die kleinere Menge Bakterien vorher. Da der Teufel in der Not auch Fliegen frisst, müssen die hungrigen Bakterien auch Sachen fressen, die sonst keinen Anklang fänden. In dem Fall die Chelatoren, die Eisen und Spurenelemente in Lösung halten sollen.

  • hallo andreas,


    hm, was heisst das nun für meinen fall ?
    ich müßte mehr ferrdrakon geben.


    gestern habe ich nochmal gemessen: Fe= 0,2mg.


    Konkret habe ich an einigen Pflanzen mosaikförmige Chlorosen.
    Wenn ich jeden tag 1mg Kalium gebe, kann es das auch nicht sein.


    Laut Literatur kann es Mangan oder Molybdänmangel sein.


    Also in jedem Fall Ferrdrakon erhöhen.
    Das würde allerdings bedeuten, dass mein Fe gehalt weiter ansteigt.
    Ich habe ja schon einmal geschrieben, dass mein Aquarium bei Fe=0,1mg einfach nicht läuft.


    Dann gibt es nur noch zwei Möglichkeiten: Entweder die zwei Tests, die ich benutzte zeigen Mist an, oder die Faustregel "0,1mg Fe sind optimal " kommt auch nicht immer hin.


    Ich habe noch niemals geglaubt, dass dieser Wert aussagt, alle anderen Spuren wären auch da. Die Sache ist m. E. sehr viel komlizierter.
    Die einfachste Lösung bei mir wäre, den Lichthahn mächtig zu reduzieren.


    Heinz

  • Hallo,
    > hm, was heisst das nun für meinen fall ?


    konkret erst mal gar nichts.
    Meine Aussage bezieht sich auch erst mal nur auf dasselbe System, einmal mit und einmal oihne zusätzlichen Filter.


    > Ich habe noch niemals geglaubt, dass dieser Wert aussagt, alle
    > anderen Spuren wären auch da. Die Sache ist m. E. sehr viel
    > komlizierter.


    Ist sie. Allerdings bleibt einem prakt. keine andere Möglichkeit. Man kann ohne erweiterte Labormöglichkeiten die anderen Spurenelemente neben Eisen nicht quantitativ nachweisen (dazu bräuchte man schon eine AAS). Meistens haut es auch hin.
    Aber bitte auch immer im Hinterkopf behalten, daß sich bestimmte Spurenelemente gegenseitig bei der Aufnahme behindern, d.h. das Chlorosen auch bei Überdosierung auftreten können.


    > Die einfachste Lösung bei mir wäre, den Lichthahn mächtig zu
    > reduzieren.


    Ja, entweder in der Intensität oder über die Dauer, entscheidend ist den Pflanzen das Produkt aus Dauer und Intensität.
    >
    > Heinz

  • Hallo,


    da sind ja eine Menge Infos drin.
    Ich kann der Versuchnung gar nicht wiederstehen, mit Regenwasser und Filter zu experiementieren, einfach auch weil ich hiesiges Leitungswasser mit 15°GH für einige schöne Pflänzchen zu hart und entsprechend zu alkalisch finde, auch komme ich mit der Hefe Co2 Gewinnung besser hin.
    Noch was für Heinz: Klar, daß das mehr Bakterien im Filter auch mehr Chelatoren (Dünger) fressen. Ich meine, daß allerdings primär Eisen diese Chelatoren benötigt um in Lösung gehalten zu werden. Ähnlich Mangan. Andere Elemente bleiben m.E. auch ohne Chelatoren in Lösung (mehr oder weniger, eine Klassifizierung wird es geben).
    Den mehrverbrauch an Eisen durch den Filter würde ich nicht Ausschließlich mit Ferrdrakon ausgleichen, sondern größtenteils mit Daydrakon (oder Andreas?). Mosaikartige Chlorosen, wie bei Deinen Pflanzen, könnten auf Überdosierung irgendeines anderen Stoffes hinweisen. Soweit meine bisherige Meinung.


    Tschüß


    UB

  • Udo Bomers schrieb:


    >Ich meine, daß allerdings
    > primär Eisen diese Chelatoren benötigt um in Lösung gehalten zu
    > werden. Ähnlich Mangan. Andere Elemente bleiben m.E. auch ohne
    > Chelatoren in Lösung (mehr oder weniger, eine Klassifizierung
    > wird es geben).


    Das stimmt so. Einige Elemente sind in mehreren Ox.stufen stabil und bilden keine schwerlöslichen Salze Im Aquarium (z.B. Nickel, Kobalt), andere kommen immer nur in einer Ox.stufe vor, die auch löslich bleibt (z.B. Kupfer, Zink).


    > Den mehrverbrauch an Eisen durch den Filter würde ich nicht
    > Ausschließlich mit Ferrdrakon ausgleichen, sondern größtenteils
    > mit Daydrakon (oder Andreas?). Mosaikartige Chlorosen, wie bei


    Prinzipiell richtig, wenn allerdings der Fe-Wert - wie bei Heinz - schon bei 0,2 mg/l liegt, sehe ich keinen Handlungsbedarf in Form von erhöhter Düngung.


    > Deinen Pflanzen, könnten auf Überdosierung irgendeines anderen
    > Stoffes hinweisen. Soweit meine bisherige Meinung.


    Jo.

  • Hallo allerseits,
    an Überdüngung habe ich auch schon gedacht.
    Nur: benutze ich weniger Ferrdrakon, bekomme ich Verkrüppelungen an sich neu bildenden Trieben. Ein mehr an Kalium brachte auch nichts.
    Insbesondere verschlechtert sich das Becken zusätzlich nach einem WW, (meist 30%).
    Dabei spielt es keine Rolle, welches Rohwasser ich benutze.


    Irgendwie gleitet mir das Becken im Moment aus den Fingern.


    Ich beleuchte derzeit 7 h mit 300 W HQI und nochmal 3h DULUX.


    Meint Ihr ich soll noch mehr reduzieren ?



    Heinz

  • Hallo,
    > Irgendwie gleitet mir das Becken im Moment aus den Fingern.


    Sehr schwierig, mir fällt dazu auch nicht mehr viel Konstruktives ein.


    > Ich beleuchte derzeit 7 h mit 300 W HQI und nochmal 3h DULUX.
    >
    > Meint Ihr ich soll noch mehr reduzieren ?


    Ich bin jetzt überfragt, ob Pflanzen eine Mindesttageslänge benötigen, um wie von der Natur vorgesehen zu funktionieren.


    Wenn ich mir überlege, daß ich mein Becken schon immer zwischen 13 und 14 h beleuchte und das auch nicht gerade knapp. Aber ich ahbe auch einen heftigen Nährstoffbedarf (im Moment dünge ich mein Wechselwasser - ca .1 x pro Woche 25 % auf 15 mg/l Nitrat mit Kaliumnitrat und 0,5 mg/l PO4 mit Kaliumdihydrogenphosphat auf, mit weniger bekomme ich Chlorosen oder Verkrüppelungen, nicht bei allen, aber bei vielen Pflanzen.

  • mir ist nicht bekannt, dass verkrüppelungen von zuwenig P oder N kommen.
    ich habe es so gelesen oder so erfahren.


    Merkwürdig nur, dass bei einem Händler in meiner Nähe die schönsten Becken stehen, sehr hell beleuchtet mit LL ohne jeglichen Probleme.....


    Ich habe Bilder von meinem Becken etwa von August.
    Wenn man das Becken heute sieht....man kann es sich nicht vorstellen.
    Konstruktives fällt mir auch nicht mehr ein, die meisten Pflanzen sind komplett eingebrochen.
    ich werd es aber nochmal mit weniger Dünger versuchen.



    bis später,


    Heinz

  • Das Ganze ist keine Mischbeleuchtung.
    Dulux ist eine Kompakt-Leuchtstofflampe. Davon sind zwei zwischen den HQI Strahlern untergebracht(2x24Watt).


    Die Lampe schaltet so, dass die HQI ausgehen und die Dulux an.
    Das Ganze hat nur den Sinn der Feier-Abend-Dämmerbeleuchtung und ist im Gegensatz zur HQI Beleuchtung sehr angenehm.


    Die HQI - Beleuchtung ist, wenn es im Zimmer dunkel ist, unerträglich hell.


    Heinz