Nachwuchs - und jetzt?

  • Hallo,


    ich habe im Moment nur ein kleines Gesellschaftsbecken mit Zwergbuntbarschen, Panzerwelsen und ein paar übriggebliebenen "Rentnern", die bei mir das Gnadenbrot bekommen. Als ich gerade eben einen Blick in das Becken geworfen habe, habe ich gesehen, daß eines meiner Zwergbuba- Weibchen (verkauft als "Zitronenzwergbuntbarsch", südamerik.) gelaicht hat - zwar auf ihre Höhle, statt hinein, aber immerhin.


    Das Ganze hatte ich eigentlich nicht beabsichtigt bzwe. für möglich gehalten, da weder das Becken groß genug (60er!) ist, noch die Zusammenstellung ideal - da es aber allen gut zu gehen schien, habe ich es erstmal so gelassen und währenddessen von einem größeren geträumt. Jetzt ist es aber nunmal passiert, und ich habe keine Ahnung von der Zwergbuba-Zucht!


    Das Einzige, was ich bisher in Sachen Aufzucht vorzuweisen habe, sind 65 Panzerwelse. Was muss ich denn den Babyfischen füttern, wenn sie dann freischwimmen, was muss ich sonst beachten (WW, Temperatur usw.)???


    Für einen Link auf die Seite eines Fachmanns wäre ich sehr dankbar, ebenso wie für jeden Tip!


    Meike

  • Hallo,
    unwahrscheinlich, daß in dem Becken allzuviele Junge durchkommen werden. Dazu schmeckt den anderen Fischen so ein Happen doch zu gut.


    > Das Einzige, was ich bisher in Sachen Aufzucht vorzuweisen
    > habe, sind 65 Panzerwelse. Was muss ich denn den Babyfischen
    > füttern, wenn sie dann freischwimmen, was muss ich sonst
    > beachten (WW, Temperatur usw.)???


    Junge Cichliden sind in aller Regel nicht schwieriger als Panzerwelse aufzuziehen (eher leichter). Cichliden haben im Gegensatz zu z.B. Salmlern recht große Junge, die von Anfang an recht große Brocken bewältigen können. Anfangs Artemia nauplien und Pantofeltierchen, enige Tage später schon Mikrowürmchen und zerriebenes Flockenfutter (gehen nicht alle dran).
    Wenn man ein paar Tiere sicher aufziehen will, kann man nach dem Freischwimmen einige Junge in ein extra Aufzuchtsbecken überführen und dort großziehen. Der Mutter würde ich aber nicht alle Jungen wegnehmen, das ist teilweise so frustrierend, daß es in größere Aggressionen mündet.


    Um welche Fische handelt es sich denn?

  • Hallo Andreas,


    es handelt sich um die schon öfters von mir angesprochenen "Zitronenzwergbuntbarsche" (Südamerika) - ich konnte leider noch immer nicht herausfinden, ob sie wirklich so heißen...


    Eine Frage noch: über Nacht sind einige der Eier weiß geworden - Pilz? Sollte ich in dem Falle etwas zusetzen?


    Und macht es Sinn, die Jungen in einem Aufzuchtbecken (so ein Ding zum Reinhängen) aufzuziehen, oder haben sie da doch eher tödlichen Streß?


    Vielen Dank für Deine schnelle Antwrt,


    Meike

  • Hallo,
    weiße Eier waren unbefruchtet, und verpilzen dann. Normalerweise entfernen die Eltern diese Eier, damit die umliegenden Eier nicht von diesem Pilz geschädigt werden.
    Ich würde nichts zusetzen, passende Wasserwerte und gutes Wasser (regelmässiger Wasserwechsel) reichen bei Cichliden normalerweise aus.


    Diese Einhängbecken sind ein ziemlicher Stress für Jungfische ,die Wasserwerte sind oft auch nicht die besten, jemand aus der NG hat mal reichlich Nitrit drin gemessen. Die Wassercirculation funktioniert leider nciiht richtig.
    Nein, ich dachte da an so ein kleines 10 - 15 l Becken, mit Heizstab und Blubberfilter. Die eignen sich hervorragend einige Cichlidenjunge groß zu bekommen.

  • Hallo nochmals,


    war gerade Zubehör einkaufen und habe jetzt Artemia angesetzt. Bin mal gespannt, wieviele Junge schlüpfen. Ich habe noch ein paar Fragen:


    Was ist von sog. "Baby-Futter" zu halten (habe mal eins von Te... mitgenommen)?


    Wenn ich der Mutter ein paar Junge lasse: wie füttere ich die denn? Wenn ich das Futter (die Nauplien) ins Wasser gebe, schwimmt das doch alles sofort überall herum!


    Brauchen die Artemia-Nauplien schon während des Schlüpfens Licht, oder kann ich sie auch bis dahin ins Dunkel stellen?


    Soll ich den Ansaugteil vom Filter im Becken irgendwie "verkleiden", i.e. "babyfischsicher" machen? Sonst werden die ja eingesaugt, v.a. da die Zwergbuntbarschdame in der Nähe des Filters gelaicht hat, oder? Wie mache ich das am besten?


    Danke schon mal im Voraus,


    Meike

  • Hi,
    > Was ist von sog. "Baby-Futter" zu halten (habe mal eins von
    > Te... mitgenommen)?


    ist sicher ganz brauchbar, wenn die Jungen schon mal ein paar Tage alt sind.


    > Wenn ich der Mutter ein paar Junge lasse: wie füttere ich die
    > denn? Wenn ich das Futter (die Nauplien) ins Wasser gebe,
    > schwimmt das doch alles sofort überall herum!


    Mit einer Spritze und einem Schlauch oder einer Pipette direkt in den Jungfischschwarm spritzen. Solange den Filter ausschalten, die anderen Fische dabei auch füttern, sonst gibt es Mord und Totschlag! :)


    > Brauchen die Artemia-Nauplien schon während des Schlüpfens
    > Licht, oder kann ich sie auch bis dahin ins Dunkel stellen?


    Die können auch dunkel stehen. Wenn man Artemia-Nauplien nicht frisch geschlüpft verfüttert, sollten die auch gefüttert werden, da sie sonst extrem rasch an Nährwert verlieren. Auch solches Futer gibt es im Handel.


    > Soll ich den Ansaugteil vom Filter im Becken irgendwie
    > "verkleiden", i.e. "babyfischsicher" machen? Sonst werden die
    > ja eingesaugt, v.a. da die Zwergbuntbarschdame in der Nähe des
    > Filters gelaicht hat, oder? Wie mache ich das am besten?


    So eine Filterschwammpatrone aufstecken oder in einen alten Nylonstrumpf stecken.

  • Hallo,


    der Laich ist mittlerweile gänzlich verpilzt :( :( :(
    Die "Mama" hat's leider nicht kapiert und die verpilzten Eier nicht entfernt - ganz schön deprimierend, ich hatte mich schon gefreut... Jetzt befächelt sie nach wie vor die Eier, dabei sind schon alle tot...


    Soll ich ihn irgendwie entfernen oder erledigt sich das von allein, und sollte ich für's nächste Mal nicht lieber doch irgendwas besorgen, das ich zusetzen kann?


    Schade, daß es nicht geklappt hat - die Artemia kriegen jetzt halt die Großen...


    Meike

  • Hallo,
    > Die "Mama" hat's leider nicht kapiert und die verpilzten Eier
    > nicht entfernt - ganz schön deprimierend, ich hatte mich schon


    Fische müssen auch erst lernen, Skalare z.B. brauchen oft erst 4 - 5 Anläufe, bevor das mit dem Jungen groß ziehen klappt.


    > Soll ich ihn irgendwie entfernen oder erledigt sich das von
    > allein, und sollte ich für's nächste Mal nicht lieber doch


    das erledigt sich von selber.


    > irgendwas besorgen, das ich zusetzen kann?


    Für so Zwecke wird gerne Methylenblau verwendet, das macht aber unbefruchtete Eier auch nicht befruchtet. Beim ersten Mal war wahrscheinlich auch die Befruchtungsrate nicht besonders.
    Wenn man die Wassserwerte der Eltern kennt, sollte man zur Zucht natürlich die möglichst gut einhalten. Für Südamerikaner oft weich und sauer (das sind gleichzeitig Wasserbedingungen, die von sich aus keimarm sind).


    > Schade, daß es nicht geklappt hat - die Artemia kriegen jetzt
    > halt die Großen...


    Die freuen sich auch...

  • Hallo Meike,


    Antennwelse und Barben/Bärblinge habe ich auch schon teilweise nachgezogen!


    Was mich beschäftigt:


    Wie schaffst du es in einem Gesellschaftsbecken so viele Panzerwelse nachzuziehen?
    Würde mich interessieren!
    Auch so die Wasserwerte, Aufzucht, Pflege der Eltern (Fütterung usw.)!


    Vielen dank


    Alex

  • Hallo Alex,


    entschuldige, daß ich Deinen Beitrag erst jetzt beantworte - habe mich erst gerade mal wieder eingeklinkt!


    Die Panzerwelse habe ich nicht wirklich "im" Gesellschaftsbecken großgezogen, sondern die Eier in ein separates Becken überführt. Es wurden deshalb so viele "Babys", weil ich nicht damit gerechnet hatte, daß aus einem Wurf so viele durchkommen.


    Ein paar Tipps zur Zucht von Panzerwelsen kann ich Dir vielleicht trotzdem geben, da meine sogar im Mini-Becken (60 cm) ständig laichen. Es gibt ein paar Lebensumstände, die diese Fische mit absoluter Vermehrungsfreude quittieren:
    (1) Futter: Am liebsten rote Mückenlarven (TK!), da werden sie ganz wild. Ich füttere sie abwechselnd mit den handelsüblichen Spirulina-Tabletten und anderem TK-Futter so zwei- bis dreimal die Woche.
    (2) Wasserwechsel: Am liebsten oft, dafür nicht ganz so viel. Um das Laichen einzuleiten, habe ich zwei- bis dreimal die Woche ca. ein Viertel des Wassers gewechselt - wichtig ist hierbei, das neue Wasser KALT einzuleiten (deshalb auch die geringe Menge). Was die Wasserwerte angeht, sind Corys nicht so anspruchsvoll, hauptsache das Wasser ist nicht "stinkig". Ich habe sie schon unter sehr verschiedenen Wasseransprüchen fröhlich und vermehrungsfreudig erlebt. Am Liebsten haben sie das Wasser allerdings weich und schön frisch, wie die meisten Fische. Übrigens sollte man nach meiner Erfahrung nach dem Laichen einen größeren WW machen, da das Wasser sonst schnell umkippt!
    (3) Die Aufzucht war nicht ganz einfach, da ich eigentlich keine Ahnung und auch nicht die optimale Ausstattung hatte; trotzdem habe ich von ca. 80 geschlüpften Corys 65 großgekriegt - das ist, glaube ich, nicht schlecht. Ich habe das folgendermaßen angestellt:
    die ersten drei Wochen habe ich die Kleinen in einem 10-Liter-Becken (mit Heizstab) aufgezogen, einfach so an der Fensterbank. Das Wichtigste in dieser Zeit erschien mir, häufig kleine Portionen zu füttern und ebenso Wasser zu wechseln. Zu fressen gab's hauptsächlich handelsübliches Babyfutter und fein zerriebenes (Mörser!) anderes Futter, wie Artemia, rote ML, Futtertabs u.ä. Gefiltert habe ich nicht, es erschien mir aufgrund des häufigen WW's auch entbehrlich. Dieser war anfangs nicht ganz einfach, man gewöhnt sich allerdings daran: Mit einem dünnen Schlauch irgendwo Wasser absaugen, wo's nicht so wimmelt und aufpassen, daß kein Minifisch mit abgesaugt wird (ansonsten mit dem Schlauch einsaugen und wieder rein damit). Dann temperiertes Wasser vorsichtig wieder einlaufen lassen. Bei den Minimengen, die bei so einem 10-Liter-Becken so anfallen, kann man das problemlos jeden Tag machen und sollte es auch, da die Kleinen sonst schnell in ihrer eigenen Sch... schwimmen.
    Nach ca. drei Wochen habe ich sie in ein 60-Liter-Becken überführt, jetzt mit Filter (so ein Ding mit Schaumstoff über dem Ansaugrohr), allerdings nicht mit dem möglichen Wasserstand von ca. 30 cm, sondern erstmal viel niedriger - ich habe mich danach gerichtet, wie hoch die Kleinen denn schon kommen. Ist übrigens echt putzig, wie sie schon so klein echtes Cory-Verhalten an den Tag legen! Den Wasserstand kann man dann mit der Zeit erhöhen, aber immer nur ein, zwei Zentimeter auf einmal. Die Rückstände auf der Bodenscheibe kann man meiner Erfahrung nach mit einem Backpinsel ganz gut entfernen (hinterher mit dem Schlauch absaugen!) und dabei auch feststellen, welche Fischis besonders fit sind (Panik!). Ansonsten alles wie immer: oft kleine Portionen füttern, oft WW, beobachten.


    Ich würde Dir allerdings raten, nicht ganz so viele Eier abzusammeln, wie ich das getan habe. Weniger Kleine machen genausoviel Spaß und sind doch einfacher zu pflegen, was die Waserqualität angeht. Ich habe gegen Ende mehr Fische verloren als am Anfang, obwohl ich wirklich nur noch mit dem Schlauch im Wohnzimmer stand - ich war heilfroh, als ich sie abgeben konnte, sonst wären es mit jedem Tag ein paar weniger gewesen!


    Ich hoffe, das hat Dir ein bißchen weitergeholfen. Falls Du noch Fragen dazu hast, nur zu - wenn ich etwas weiß, antworte ich gerne. Falls Du's schon probieren möchtest: viel Glück mit der Cory-Zucht!


    Gruß,
    Meike