• Hallo,
    wie so oft im Leben: es kommt drauf an. ;)


    Die Mischung aus 4 verschiedenen Chelatoren soll ja gerade verhindern, daß die Chelatoren von Bakterien abgebaut werden, da nicht anzunehmen ist, daß ein Bakterium alle Enzyme entwickelt, die dafür nötig wären.


    Zumindest mit rein EDTA-haltigen Düngern wurden immer wieder einzelne Becken beobachtet, die einen weit überdurchschnittlichen Düngerbedarf hatten, hier nimmt man einen Abbautätigkeit an.
    Ein Screnning auf EDTA-fressende Bakterien und einer Überprüfung im Labor hat es zumindest im aquaristischen Bereich noch nie gegeben.


    D.h. die Chelator-Metall-Komplexe würden sich im Aquarium anreichern, wenn sie nicht durch Wasserwechsel und Verbrauch durch die Pflanzen (diese nehmen die kompletten Komplexe auf) wieder in ihrer Konzentration gesenkt würden.
    Ein zweiter Abbauweg ist UV-Licht, daß die Komplexe zerstört. Die Überreste werden dann bakteriell abgebaut.


    Wesentlich zu hohe Chelator-Spiegel (weit über den Konzentrationen, die im Aquarium relevant sind) könten evtl. schädliche Wirkungen bei Fischen und/oder Pflanzen entwickeln, hier ist aber nichts genaues bekannt.


    Daß Chelatoren gelegentlich als Umweltschädlich aufgelistet werden, liegt an anderen Gründen. Nackte Chelatoren (ohne Komplexmetallion) suchen sich Komplexpartner und können auf diese Art und Weise eigentlich ausgefallenen Schwermetalle aus dem Sediment wieder mobilisieren.
    Dieser Punkt fällt bei Aquariumdüngern nicht ins Gewicht, da sie mit Komplexpartner geliefert werden und zudem im Aquarium keine schwermetallhaltigen Sedimente anzutreffen sein dürften.

  • Hallo,


    danke für die erhellenden Ausführungen. Aber meine Sorge ist halt, da ich ein Altwasserbecken pflege -im Augenblick noch mit Erfolg- dass irgendwann das grosse Umkippen kommt obwohl die Werte alle stimmen und noch wichtiger die Pflanzen gut wachsen und die Fische u. a. remerezi keine Probleme haben und schon mehrmals laichten.
    Ich habe trotzdem beschlossen ab und an mit KNO3 und MgSO4 ohne Chelatoren nachzudüngen um evtl. Chelatorenüberhänge zu binden und auch damit die Düngung mit Ferrdrakon zu ergänzen. Ist das zu simpel gedacht oder könnte das funktionieren?


    Gruß Fritz

  • Hallo,
    gerade in Altwasserbecken ist die Wahrscheinlichkeit noch am größten, daß auch Chelatoren abgebaut werden (hier werden etwas höhere Konzentrationen erreicht, was die Sache für Bakterien lohnender macht).
    Fritz Thiel schrieb:


    > Ich habe trotzdem beschlossen ab und an mit KNO3 und MgSO4


    wenn, dann Magnesiumsulfat. Da Kalium wie alle einwertigen Ionen nicht von Chelatoren gebunden wird.


    Kaliumnitrat kann natürlich bei zu niedrigen NO3-Werten trotzdem sinnvoll sein.