Pinselalgen, Wasserwerte, Dünger

  • Hallo


    Ich lese seit längerer Zeit hier begeistert mit und möchte mich auch einmal zu Wort melden. Ich betreibe das Hobby Aquaristik seit etwa 4 Jahren mit mehr oder weniger Erfolgen. Natürlich hab auch ich die typischen Anfängerfehler gemacht und nach einigen Misserfolgen gelernt, daß die Aquaristik ein sehr komplizierter Prozess ist.
    Aufgegeben habe ich nie, sondern nach den Ursachen gesucht und sehr viele Informationen in diesem Forum gefunden.
    Die Pinselalgen haben auch mich nicht verschont, aber mittlerweile habe ich sie im Griff, was ich durch regelmäßigen Wasserwechsel erreicht habe. Meine Pflanzen wachsen gut, aber ich denke noch nicht optimal. Im folgenden werde ich die Beckendaten und die des Leitungswassers angeben. Vielleicht kann jemand etwas erkennen, was nicht positiv für meine Fische oder Pflanzen ist. Besonders würde mich interessieren, ob ich Kalium nachdüngen muß.


    Beckendaten:


    100x40x50, 200l brutto, 140l netto
    PH 6,6
    KH 3,5
    Nitrit n.n.
    Nitrat 15mg/l
    Phosphat 0,25 mg/l
    Eisen 0,05-0,1 mg/l
    Kohlendioxiddüngung über PH-Controller
    Beleuchtung: 1xPhilips 30W/29 (3000 K)
    1xOsram 30W/25 (4000 K)
    4h, 4h Mittagspause, 7h
    Bodengrund: Sand 2-4mm, leider ohne Bodendünger
    Besatz: 3 Kakaduzwergbuntbarsche (1M-2W)
    4 Goldstreifenpanzerwelse
    2 Blaue Antennenwelse
    Pflanzen: leider sind viele Pflanzenarten den Pinselalgen zum Opfer gefallen,
    die meisten kenne ich leider nicht mit Namen
    Vallisneria spiralis, Hornkraut, Amazonas-Schwertpflanze
    Wasserwechsel: wöchentlich 50% mit Leitungswasser
    Zusätze: 2 ml Ferrdrakon täglich


    Leitungswasser aus dem schönen Schwarzenberg im Westerzgebirge (Sachsen)


    PH 7,7
    Leitfähigkeit 259
    Nitrit <0,01 mg/l
    Nitrat 8 mg/l
    Chlorid 7,9 mg/l
    Sulfat 24mg/l
    Fluorid <0,1 mg/l
    Kalzium 42,6 mg/l
    Kalium 1,3 mg/l
    Magnesium 5 mg/l
    Natrium 6,6 mg/l
    Härte 1,27 mmol/l
    Aluminium 0,054 mg/l
    Blei 0,0005 mg/l
    Kupfer <0,005 mg/l
    Mangan 0,015 mg/l
    Zink 0,007 mg/l


    Ich würde mich freuen, wenn ich einige Informationen von euch erhalten würde.


    Ein schönes Wochenende wünscht euch


    Karsten

  • Hallo,


    > Kalium 1,3 mg/l


    In der Tat ist der Kaliumgehalt nicht allzu hoch. Evtl. aus der Düngung mit 2 ml Ferrdrakon täglich übergehen zu 1 ml Ferrdrakon und 2 ml Ferrdrakon K. Nach 2 - 3 Wochen dann auch evtl. nur jeden zweiten Tag Ferrdrakon K, an den anderen Tagen alles beim alten lassen.


    Alle anderen Werte müßten eigentlich beste Vorausetzungen fürs Pflanzenwachstum bieten.


    Ich würde es nebem dem Hornkraut evtl. noch mit einigen schnellwachsenden Stengelpflanzen versuchen (als Algenprophylaxe). gut zu erhalten und sehr wüchsig sind z.B.:
    Limnophila sessiliflora
    Shinnersia rivulrais
    Hygrophila polysperma


    Obwohl die immer wieder als Anfängerpflanzen "runtergemacht" werden, finde ich diese Arten alle sehr schön. Lästig ist dagegen eher, daß sie, wenn es ihnen gut geht, wirklich so schnell wachsen, daß man andauernd mit Rückschneiden und -stecken beschäftigt ist.

  • Hallo,


    das ist wirklich ein Traumwasser, was bei euch aus der Leitung kommt.
    Viel kann man nicht mehr optimieren. Ich möchte vielleicht zur Debatte stellen, ob "Daydrakon" als Grunddünger verwendet werden sollte, da das Ausgangswasser scheinbar die Spurenelementversorgung abdeckt.(ausser Eisen, Mangan).
    Evtl. könnte (sollte?) man den Boden zusätzlich mit Düngekugeln düngen.


    Und dazu möchte ich noch etwas fragen: Bist Du mit Sand als Bodensubstrat zufrieden(mal abgesehen von Dünger)? Verwendest Du irgend ein Heizsystem im Boden? Oder sind Gerätschaften unter dem Aquarium angebracht?


    Bis denne


    Udo

  • Hallo


    Ich werde den Vorschlag von Andreas mal ausprobieren, also Umstellung auf 1ml Ferrdrakon und 2ml Ferrdrakon K täglich. Sollte dabei der Eisengehalt sinken, werde ich mit Daydrakon nachdüngen.


    Mit meinem Bodensubstrat bin ich sehr zufrieden, obwohl sich manchmal ein paar Pinselalgen darauf festsetzen, die ich aber mühselig entferne.
    Ein Heizsystem ist nicht im Boden eingebracht und es gibt auch keine Geräte unter dem Aquarium, die den Boden aufheizen. Nach Messungen habe ich festgestellt, dass die Bodengrundtemperatur nur 1 Grad tiefer ist als die Wassertemperatur.


    Weiterhin ist mein standartmäßig eingebauter Juwelfilter für die biologische Filterung unbedeutend, weil er nur aus 4 einfachen Filterschwämmen besteht, die ich wöchentlich reinige, außerdem finde ich, dass die Durchflußgeschwindigkeit des Filters zu hoch ist, damit sich Bakterien ansiedeln können. Mein biologischer Filter ist der 8 cm hohe Bodengrund, der seine Dienste sehr gut erfüllt, wie man aus den Wasserwerten erkennen kann.


    Karsten

  • Hallo


    Ich möchte mich hier auch mal wieder melden und zeigen, was Kremser´s Dünger so anrichten kann.


    Das Foto zeigt im oberen Teil bevor ich mit Ferrdrakon K gedüngt habe, im unteren Teil sieht man das Aquarium nach 7 Wochen.


    Die tägliche Düngung seit 7 Wochen sieht so aus:
    1 ml Ferrdrakon
    2 ml Ferrdrakon K
    14 Tropfen Daydrakon
    1 Tropfen Blumendünger


    Nachdem ich also Kalium zudünge ist der Phosphatverbrauch gestiegen, deshalb der Blumendünger. Der Nitratwert ist auch gegen Null gesunken, deshalb überlege ich, ob ich Hirschhornsalz zudüngen soll. Der Eisenwert steht jetzt auch ständig auf Null, vielleicht sollte ich Ferrdrakon erhöhen oder besser Daydrakon?


    Die Pinselalgen wachsen nicht mehr so gut, weil sie durch den Pflanzenzuwachs weniger Licht und Nährstoffe bekommen.


    Über Informationen, wie ich weiterdüngen soll, würde ich mich freuen, bevor sich irgendein Nährstoffmangel einstellt.


    Schönes Wochenende


    Karsten

  • Hallo,
    > gegen Null gesunken, deshalb überlege ich, ob ich
    > Hirschhornsalz zudüngen soll. Der Eisenwert steht jetzt auch


    Das würde sicher vorbeugend verhindern, daß sich eine N-Mangel enstellt. Ich werde jetzt mal anfangen Daten zu sammeln, aber mir kommt es wirklich so vor, als ob der N- und P-Bedarf von Becken mit Sandböden höher sei.

    > ständig auf Null, vielleicht sollte ich Ferrdrakon erhöhen
    > oder besser Daydrakon?


    warum nicht beides - erst mal - ein klein wenig.


    > Über Informationen, wie ich weiterdüngen soll, würde ich mich
    > freuen, bevor sich irgendein Nährstoffmangel einstellt.


    Letztlich wird immer ein Nährstoff im Minimum bleiben, die Frage ist immer, welcher Mangel behindert das ganze Wachstum gleichmäßig und läßt nicht zuerst eine Art (die diesen Mangel am wenigsten verträgt) vor den anderen leiden.
    Nach meiner Erfahrung (und der von anderen), ist es wohl das Licht als begrenzender Faktor, der diese Anforderung erfüllt, was ja auch bedeutet, daß hellere Becken eben auch mehr Arbeit machen und schneller aus dem Ruder laufen.


    Wenn man eine CO2-Anlage installiert hat, Eisen, Spurenelemente, NPK nachdüngt, dann bleibt eben als letzter begrenzender Faktor das Licht.


  • Hi,


    wo sind die bilder?