Düngung eines 576l Aqua

  • Hi!


    Folgendes Aquarium steht bei mir:
    [Blockierte Grafik: http://wustermark.skygate.de/diverses/576l_01_m.jpg]


    Daten:
    576l, beleuchtet mit 2x75W Giesemann HQI
    (Beleuchtung von 8:00-12:00 und 16:00-21:00)
    Sandboden
    Pflanzen: Cryptos, einige Cabombas, Hygrophila, bisserl Jafafarn und Vallisnerien. Ach und ein paar krepelnde Wasserhyazinthen
    Besatz: Paar Schneckenbarsche, einige Feenbarsche, einige Leleupis, 3 Pseudotropheus, Guppys, Fiederbartwelse und Mollys.... Turmdeckelschnecken


    Derzeit keine CO2 Zufuhr und keine Düngung
    Mäßiger Bewuchs von Algen:
    Ein paar Pinselalgen in der linken Ecke auf den Steinen
    Rückwand und eine Seitenwand mit Grünalgenrasen überzogen
    Ebenso einige Pflanzenblätter


    Das Aquarium läuft seit Ostern so und es gibt ein paar Problemchen.
    1. Blaualgen
    Wohl aus der vorherigen Einrichtung mit rüber "gerettet", wachsen sie vor allem in der rechten Beckenhälfte zwischen den Cryptos und auf dem Sand. Sie werden einmal wöchentlich abgesaugt, aber ich erwisch wohl nicht alle.


    Nun plan ich eine Dunkelkur von einer Woche. Hoffe, das reicht.
    Oder kann auch da der Volldünger helfen?


    2. Pflanzen
    Vor allem die Cabombas kahlen von unten her aus. Nur die ersten 5-10cm der Triebe sind satt grün. Die Hygrophila kahlt ebenso von unten aus. Zum Teil legen sich deren Triebe aber auch auf den Boden lang.
    Die Vallis haben immer wieder nicht wenige braune Blätter dazwischen und wachsen eher bescheiden.


    Nun war meine Überlegung für beide "Übel" mal den Volldünger (1l) auszuprobieren. Wunsch ist, das dann die Pflanzen wieder etwas ansehlicher sind. Eine übermäßige Wachstumsorgie will ich garnicht, da das Becken eher afrikanischen Charakter haben soll und nicht so sehr zuwachsen muß.


    Wäre da das Ferrdrakon wirklich eine gute Idee?


    Viele Grüße...
    Frederic

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    Zitat

    Ein paar Pinselalgen in der linken Ecke auf den Steinen
    Rückwand und eine Seitenwand mit Grünalgenrasen überzogen
    Ebenso einige Pflanzenblätter

    das läßt sich meist nur mit deutlich mehr Pflanzen, was dem Charakter des Beckens zuwider laufen würde, oder dem Einsatz von Algen fressenden Tieren wie z.B. Garnelen verhindern.

    Zitat

    Nun plan ich eine Dunkelkur von einer Woche. Hoffe, das reicht.
    Oder kann auch da der Volldünger helfen?

    Für Blaualgen mit am stärksten entscheidend ist das Verhältnis N/P.
    Hier wären also Messwerte für Nitrat und Phosphat wichtig.

    Zitat

    2. Pflanzen

    Diese Probleme lassen sich mit einem Volldünger wie Ferrdrakon lösen.

    Zitat

    Nun war meine Überlegung für beide "Übel" mal den Volldünger (1l) auszuprobieren.

    Auf die Blaualgenbildung dürfte Ferrdrakon nicht den gewünschten Einfluss haben. Eher freuen sich die Blaualgen zumindest in der Anfangszeit auch über die Düngung.

  • Hi!


    Also zumindest vom Nitrat weiß ich, das das immer kaum nachweisbar war. Der letzte Test ist eine Weile her, aber schon damals gab es die Blaualgen.
    Aktuelle Tests hab ich nicht... und weiß auch nicht, was da was taugt.


    Die anderen Algen stören mich eigentlich auch nicht weiter. Zumal die Grünalgen von den Barschen und Mollys abgeweidet und dabei wohl auch zum Teil gefressen werden... wie man an ihren grünen Kotschnüren prima sieht :)


    Gruß...
    Frederic

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    Zitat

    Also zumindest vom Nitrat weiß ich, das das immer kaum nachweisbar war. Der letzte Test ist eine Weile her, aber schon damals gab es die Blaualgen.

    Stickstoff-, bzw. Nitrat-Mangel ist definitiv einer der möglichen Auslöser für Blaualgen.
    Gleichzeitig haben dafür die höheren Pflanzen Schwierigkeiten ordentlich zu wachsen. Gibts keine Fische in dem Becken (so viele Pflanzen sind da ja nicht, das da nicht die Ausscheidungen der Fische genügen sollten)?
    In einem reinen Pflanzenbecken hätte ich keine Probleme Eudrakon N zu empfehlen, aber in dem Becken mit dem Wunsch keine Pflanzenhölle draus zu machen, würde ich das schon irgendwie als Overkill empfinden.

  • Hallo!


    Andreas, danke erstmal für die superschnelle Lieferung Deines Düngers! :)
    Nach dem letzten Wasserwechsel gestern hab ich dann auch mit der Düngung begonnen. Allerdings da es nur relativ wenige Pflanzen im Aquarium sind und ich bis jetzt garnicht gedüngt habe, hab ich nur zu 50% Dünger dazu gegeben, also nur die Hälfte des vorhandenen Wasservolumens gedüngt.


    Bei den Blaualgen hab ich nun eine einwöchige Dunkelkur hinter mir. Die Fische haben das ohne Probleme überstanden, nur die Pflanzen sahen etwas mitgenommen aus. Die Blaualgen waren erstmal alle weg. Ich hab dann einen Wasserwechsel gemacht und alles auf dem Sand liegende abgesaugt. Doch leider haben sich dann Ende letzter Woche in einer Ecke wieder Blaualgen eingestellt.


    Inzwischen hab ich auch (wie von Dir angeregt) von ### neue Tests für Phosphat und Nitrat da. Beides hab ich gestern unmittelbar vor dem Wasserwechsel gemessen mit folgenden Ergebnissen:


    Nitrat:
    zwischen 0 und 1 mg/l , wobei der Farbtest eher richtung 1 zeigte


    Phosphat:
    0,25 mg/l laut Farbtabelle.


    Nochmal eine kurze Beschreibung der "Zustände":
    Aquarium ist eher wenig bepflanzt, relativ stark mit HQI (2x70W) beleuchtet, die in der Woche mit Mittagspause 9 Stunden und am Wochenende 11 Stunden leuchten. Eine CO2 Zufuhr findet nicht statt, ebenso bis eben letztes Wochenende eine Düngung. Den Fischbesatz würde ich als "mäßig" bezeichnen. Es sind also nicht weniger, aber auch keine richtig großen Fische. Übervoll ist es aber auch nicht.


    Derzeit (durch die Cyanos) einmal pro Woche etwa 200l Wasserwechsel, wobei sämtliche Algen, aber auch alles übrige was auf dem Sand liegt, abgesaugt werden.


    Was tuen:
    Erstmal die Düngung und deren Auswirkung auf die Pflanzen abwarten? Oder ist vielleicht das Absaugen der "Abfälle" (Pflanzenreste, Kot usw....) ungünstig?


    Viele Grüße...
    Frederic

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    Allerdings da es nur relativ wenige Pflanzen im Aquarium sind und ich bis jetzt garnicht gedüngt habe, hab ich nur zu 50% Dünger dazu gegeben

    und das ist auch gut so.

    Zitat

    Doch leider haben sich dann Ende letzter Woche in einer Ecke wieder Blaualgen eingestellt.

    Letztlich gibt es auch noch milde chemische Bekämpfungsmethoden wie zum Beispiel Wasserstoffperoxid. Damit würde ich mir aber noch etwas Zeit lassen, eventuell bekommt man die Blaualgen auch so in den Griff.

    Zitat

    zwischen 0 und 1 mg/l , wobei der Farbtest eher richtung 1 zeigte

    Das ist in meinen Augen genau der Punkt, warum das Becken relativ stark zu Blaualgen tendiert.

    Zitat

    Phosphat:
    0,25 mg/l laut Farbtabelle.

    Daran ist nichts auszusetzen.



    Zitat

    Aquarium ist eher wenig bepflanzt, relativ stark mit HQI (2x70W) beleuchtet,

    Vielleicht könntest du dich am ehesten mit einer Schwimmpflanzendecke anfreunden. Die zerstört den Eindruck des Beckens nicht, dämpft aber die starke Beleuchtung etwas ab.
    Wahrscheinlich wäre es trotzdem sinnvoll, einen moderate Stickstoff-Düngung zu beginnen (beispielsweise mit Eudrakon N).

    Zitat

    Derzeit (durch die Cyanos) einmal pro Woche etwa 200l Wasserwechsel, wobei sämtliche Algen, aber auch alles übrige was auf dem Sand liegt, abgesaugt werden.

    Normalerweise bekommt einem Becken etwas Mulm mit seiner Siedlungsfläche für Bakterien recht gut, aber wie soll man beim Absaugen der Blaualgen zwischen guten Mulm und schlechten Blaualgen unterscheiden?
    Sonst würde ich schon dazu raten, nicht gleich jede Mulmecke zu entfernen.

  • Hi!


    Ok, dann werde ich die reduzierte Düngung erstmal bei behalten. Wie schnell zeigen sich eigentlich erfahrungsgemäß Änderungen, was das Düngen betrifft?


    Schwimmpflanzen hatte ich vor kurzem. Aber Wasserlilie und Schwimmfarn wollten sich nicht halten. Sie kümmerten, wurden braun... vielleicht starte ich nochmal einen neuen Versuch jetzt mit der Düngung.


    Ich kann ja mal versuchen einen Teil des Mulms drin zu lassen und nur die richtig offensichtlichen Blaualgenfelder absaugen. Theoretisch müßte sich doch dann auch der Nitratanteil erhöhen, oder?


    viele Grüße...
    Frederic

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    Ok, dann werde ich die reduzierte Düngung erstmal bei behalten. Wie schnell zeigen sich eigentlich erfahrungsgemäß Änderungen, was das Düngen betrifft?

    kommt drauf an :D
    Die meisten Änderungen sieht man nur am neuen Zuwachs. Schäden und Mangelerscheinungen an schon ausgebildetem Blattwerk lassen sich in aller Regel nicht mehr reparieren.
    D.h. bei schnell wachsenden Pflanzen erkennt man schon nach wenigen Tagen die Vorteile einer verbesserten Düngung, bei langsam wachsenden dauert es eben entsprechend länger.

    Zitat

    Schwimmpflanzen hatte ich vor kurzem. Aber Wasserlilie und Schwimmfarn wollten sich nicht halten. Sie kümmerten, wurden braun... vielleicht starte ich nochmal einen neuen Versuch jetzt mit der Düngung.

    Diesen Pflanzen dürfte der Nitrat-Gehalt im Becken für ein gesundes Wachstum deutlich zu niedrig gewesen sein. Ein erneuter Versuch mit Stickstoff-Düngung sollte einen besseren Erfolg zeigen.

    Zitat

    Ich kann ja mal versuchen einen Teil des Mulms drin zu lassen und nur die richtig offensichtlichen Blaualgenfelder absaugen. Theoretisch müßte sich doch dann auch der Nitratanteil erhöhen, oder?

    Die Maßnahme ist sicher gut so. Sie trägt zur Stabilisierung des Beckens bei. Der Nitratgehalt muss sich dadurch nicht zwangsläufig erhöhen, die Bakterien im Mulm tragen oft auch deutlich zur Denitrifikation bei.

  • Hi!


    Nitrat-Düngung:
    Du schreibst zum Eudrakon Dünger folgendes:
    Täglich 1 ml auf 50 l Aquariumwasser bis der gewünschte Nitrat-Gehalt erreicht ist.


    Ok, Dosierung klar... aber soweit bis erreicht? Und dann? Garnicht weiter?


    Übrigens: Das würde vielleicht auch erklären, wieso sogar bei mir Wasserlinsen nicht mehr wollen.


    Hier auch mal eine Frage: Wie kann ich einfach eine Nitratbrühe herstellen um mal zu testen, ob mein ### Tropftest wirklich richtig funktioniert?
    Denn, bei all dem frag ich mich: Wie kann es bei nicht zu vielen Pflanzen und eigentlich nicht wenigen Fischen sein, das kaum Nitrat vorhanden ist? Ok, es gibt Algenwuchs an den Scheiben und auf den Steinen... aber die können doch nicht das ganze Nitrat verzehren.


    Thema CO2: Da ich Afrikaner pflege, speise ich ja kein CO2 mehr ein. Wie sehr wirkt sich das auf das ganze Problem eigentlich aus?


    Viele Grüße...
    Frederic

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    Ok, Dosierung klar... aber soweit bis erreicht? Und dann? Garnicht weiter?

    dann reduziert man die Dosierung so, dass man auf diesem Level bleibt.
    Aus der bisherigen Dosis und dem Einstieg des Nitratwertes, müsste man wenigstens ungefähr die Erhaltungsdosis abschätzen können.

    Zitat

    Hier auch mal eine Frage: Wie kann ich einfach eine Nitratbrühe herstellen um mal zu testen, ob mein ### Tropftest wirklich richtig funktioniert?

    Einfach ist das sicher nicht! Man muss sich einen Standard mit z. B. Kaliumnitrat herstellen.

    Zitat

    Denn, bei all dem frag ich mich: Wie kann es bei nicht zu vielen Pflanzen und eigentlich nicht wenigen Fischen sein, das kaum Nitrat vorhanden ist?

    In jedem Aquarium findet auch mehr oder weniger Denitrifizierung statt. Der Verbrauch an Nitrat durch Denitrifizierung kann höher als der durch die Pflanzen sein.

    Zitat

    Thema CO2: Da ich Afrikaner pflege, speise ich ja kein CO2 mehr ein. Wie sehr wirkt sich das auf das ganze Problem eigentlich aus?

    Weniger CO2 -> weniger Wachstum -> weniger Nährstoffverbrauch!

  • Hi!


    Hier muß ich wohl eine Wissenslücke haben, denn Du schreibst:
    "In jedem Aquarium findet auch mehr oder weniger Denitrifizierung statt. Der Verbrauch an Nitrat durch Denitrifizierung kann höher als der durch die Pflanzen sein."


    Ich dachte immer, das Nitrat nur von den Pflanzen abgebaut wird.


    Ok, dann werd ich auch mal den Eudrakon über den Shop bestellen.


    Viele Grüße...
    Frederic

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    Ich dachte immer, das Nitrat nur von den Pflanzen abgebaut wird.

    nein, bakterielle Denitrifikation findet in sauerstoffarmen oder -freien Stellen des Aquariums immer in mehr oder weniger großem Umfang statt. Sobald nicht genügend freier Sauerstoff vorhanden ist, können einige Bakteriengruppen Nitrat als "Sauerstoffquelle" verwenden. Das Nitrat wird dabei bis zum Stickstoff reduziert.

  • Hi!


    Wollte mich mal wieder zurück melden. Der Nitratdünger funktioniert. Ich hab nun einen Nitratwert um 5mg/l und schau mal, wie ich den stabilisiere. Unabhängig davon scheinen zumindest die schnellwüchsigen Arten langsam zu reagieren. Sie kriegen wieder Triebspitzen.


    Aber die Blaualgen wuchern weiterhin. Am Wochenende werde ich wohl fleissig absaugen müssen. Darüber hinaus hab ich die Beleuchtungszeiten umgestellt. Ich benutze jetzt mehr die Dämmerungs-Leuchtstofflampe und hab die HQI Laufzeiten verkürzt.


    Mal sehen, was es bringt. Wenn nicht mach ich nach dem Erholen der Pflanzen nochmal eine Dunkelkur.


    Gruß...
    Frederic