Probleme mit Pinselalgen

  • Hallo Andreas,
    Hallo Forum,


    nach dem ich nun lange gelesen habe und mich hier erstmal angemeldet habe, möchte ich hier mein Problem mal darstellen.
    Meine Beckendaten:
    250 Liter netto Eckbecken
    viele Pflanzen
    E....2126Thermofilter
    Wasser wird mit Kationentauscherwasser verschnitten
    2x39 Watt T5 Easydimmsystem mit 1x A.. Sun Leuchte und N....LT 39W T5 HQ/076 mit 1800lm
    Beleuchtungsdauer 08-13Uhr und 16-22Uhr wobei um 12 und 21 abgedimmt wird
    PH 6,6
    NO² n.n
    NO³ 25mg/l
    NO4 fast gegen null
    {NH4 = Ammonium oder soll es PO4 = Phosphat heißen? Anm. A.K.}
    GH 7
    KH 3
    Die Wasserwerte im Leitungswasser
    Natrium 17,0
    Kalium 2,4
    Calcium 58,0
    Magnesium 4,3
    Nitrat 1,5
    PH 7,5
    GH 11,0
    Mein Pflanzenwachstum war durchschnittlich. Die Cabombas lösten sich meist in Wohlgefallen auf nach kurzer schneller Wuchsphase, die Anubis nana bekam gelbe Blätter jedoch meine schwarzen Amazonasschwertpflanzen sowie der unbekannte Rest haben sich verhältnismäßig gut entwickelt. Nun bin ich durch Zufall auf die Seiten von DRAK gestoßen und da ich vorher nur CO² als Düngung eingesetzt habe(bevor ich Katiwasser einsetzte, danach keine CO² Düngung mehr wegen dem PH Senkenden nebeneffekt), begann ich mich der Düngung von Daydrakon 1,5ml pro Tag und Ferrdrakon 25ml/pro Woche. Leider ließen dann die Pinselalgen nicht lange auf sich warten und sie fingen an sich im Becken breit zu machen.
    TWW mache ich in den meisten Fällen aller 3-4 Wochen 50%
    Den Filter erst wenn die Leistung gut unter 50% fällt was so ca alle 4-6 Wochen der Fall ist, da ich auch mit dem Füttern etwas großzügig bin.
    Einmal die Woche ist Fastentag.
    So ich denke mal erstmal genug Fakten und die obligatorische Frage, was läuft hier verkehrt? bzw. was mach ich falsch?


    Gruß Udo

  • Hallo,
    ich würde trotz Verschneidung mit Kationenaustauscherwasser nicht auf die CO2-Düngung verzichten. Man nimmt den Pflanzen sonst die Möglichkeit, mit kräftigem Wachstum gegen die Algen zu konkurrieren.
    Wenn pH 6,6 und KH 3 richtig (und genau!) gemessen sind, wäre der CO2-Gehalt bei diesen Werten knapp 20 mg/l und damit ausreichend und gut.
    Die Düngung erscheint mir zu stark für den mässigen Wasserwechsel, oder anders herum, ich würde jede Woche Wasser wechseln, da die Fütterung wirklich etwas stärker zu sein scheint (sonst wären es nicht 25mg/l Nitrat, obwohl im Leitungswasser fast nichts enthalten ist).


    s. auch meine Anmerkung zu "NO4" in Deinem Posting.

  • Halllo,


    Vielen Dank für die schnelle Antwort.
    Das mit dem NO4 nehme ich zurück sondern sollte lauten NH³. Und für den PO 4 habe ich noch keinen Test.
    Zu den hohen Nitratwerten wollte ich hier noch einen Anionentauscher Typ H einsetzten. Macht das Sinn?, da der Aufwand mit dem Mischen von Katiwaaser immer etwas Aufwendig ist, bis der angestrebte PH Wert sich wieder einstellt und daher die von mir etwas längeren Wasserwechselintervalle.
    Meinen PH Wert messe ich mit einem digitalem PH Messgerät (D.....) und NO² mit T... Tropfentest.


    Gruß Udo

  • Hallo,
    > Und für den PO 4 habe ich noch keinen Test.


    Ist für die Fischhaltung sicher eher ein uninteressanter Wert, aber für die Pflanzen ist er schon von einiger Bedeutung.


    > Zu den hohen Nitratwerten wollte ich hier noch einen
    > Anionentauscher Typ H einsetzten. Macht das Sinn?, da der


    Tauscht Nitrat gegen Chlorid? Da halte ich relativ wenig von.
    Das Problem ist nicht das Nitrat (das ist bis hin zu 100 mg/l und mehr recht ungiftig), sondern der Grund, warum es in diesen Mengen entsteht. Es bedeutet zuviel Futter, zu viel Fisch, zu wenig Verbrauch (Pflanzenwuchs) und zu wenig Wasserwechsel.
    Wobei 25 mg/l nicht so viel sind, daß man sich Sorgen machen müßte. Die Pflanzen können aber Nirtat in größeren Mengen nur verbrauchen, wenn auch PO4 zur Verfügung steht, daher mein Interesse an PO4.


    > Aufwand mit dem Mischen von Katiwaaser immer etwas Aufwendig
    > ist, bis der angestrebte PH Wert sich wieder einstellt und


    In welcher Richtung weicht er denn von den gewünschten Werte ab?


    > daher die von mir etwas längeren Wasserwechselintervalle.
    > Meinen PH Wert messe ich mit einem digitalem PH Messgerät
    > (D.....) und NO² mit T... Tropfentest.


    Der pH wäre also genau (ein korrekt kalibriertes Gerät mal vorausgesetzt), die KH sollte aber in diesem Bereich auch möglichst genau gemssen werden, sonst kann man die Berechnung des CO2-Gehaltes vergessen. Am einfachsten verdoppelt oder vervierfacht man die Wassermenge und teilt die benötigte Tropfenzahl anschließend durch 2 oder 4, so kann man die KH auf 0,5 bzw. 0,25°dH bestimmen.


    Bei NO2 kommt es immer drauf an, welchen Wert der Test als unterstes Grenze noch erkennt. Denn selbst 0,1 mg/l Nitrit sind nur kurzfristig tolerabel, auf Dauer können chronische Schäden resultieren.

  • Hallo Andreas,


    vielen Dank für die weitere Beratung bei meinem Problem.
    Ich habe mir heute einen PO4 Tropftest von T.... gekauft und das Messergebnis lag zwischen 5mg/l und 10mg/l
    Der PH Wert liegt jetzt bei exakt 6,45, und die KH bei 2,5.
    Ich habe auch wieder meine CO² Anlage installiert und gebe seit gestern 30 Blasen/min dazu gesteuert über die PH Anlage mit einem eingestellten Wert von 6,5.


    Was mir auch noch aufgefallen ist, meine Anubia barteri bekommt gelbe Blätter und die Pinselalgen, die sich an diesen Pflanzen befinden sind rötlich geworden, nachdem ich Daydrakon zugeführt habe.
    Andreas Kremser schrieb:


    > > Aufwand mit dem Mischen von Katiwaaser immer etwas Aufwendig
    > > ist, bis der angestrebte PH Wert sich wieder einstellt und
    >
    > In welcher Richtung weicht er denn von den gewünschten Werte
    > ab?


    Ich mische das Wasser immer so, dass sich nachdem das Becken voll ist, ein PH Wert von 6,5 einstellt. Das Mischverhältnis habe ich mittlerweile herausgefunden. Aber er geht dann innerhalb 3-4 Tagen rauf tw. bis auf 6,8. Deshalb tausche ich dann nochmal einen Teil mit Katiwasser aus. Ich kann es aber nicht auf einmal machen, da ansonsten der PH Wert bis auf 6,3 oder tiefer runtergeht.



    > Bei NO2 kommt es immer drauf an, welchen Wert der Test als
    > unterstes Grenze noch erkennt. Denn selbst 0,1 mg/l Nitrit sind
    > nur kurzfristig tolerabel, auf Dauer können chronische Schäden
    > resultieren.


    Mein Tropfebtest von J.. zeigt auch Werte von 0,025 und 0,05 an. Aber damit habe ich kein Problem, der ist immer 0


    Bezüglich der beiden Dünger, die ich habe meine Frage noch dazu, in beiden ist ja Eisen enthalten. Demzufolge muss ich mit einen (ich denke mal den Ferrdrakon) nur soviel düngen, dass mir der Eisenspiegel nicht zu hoch wird oder spielt das keine Rolle?


    Die zweite Sache, die ich noch hätte bezüglich der Filterleistung. Ich habe den E....2126Thermo und der schafft bei Vollbetrieb 950L/h mit einem Filtervolumen von 4,9L. Soll man den nun auf Vollbetrieb laufen lassen oder besser gedrosselt, vor allem wegen der biologischen Filterleistung?


    Gruß Udo

  • Hallo,
    > vielen Dank für die weitere Beratung bei meinem Problem.
    > Ich habe mir heute einen PO4 Tropftest von T.... gekauft und
    > das Messergebnis lag zwischen 5mg/l und 10mg/l


    Der Wert ist sehr hoch (es sind nicht doch 0,5 - 1,0 mg/l ?) und sicher ursächlich mit an den Problemen beteiligt (um ganz sicher zu gehen, kann man den Wert mit dest Wasser gegenchecken, da sollte er 0 anzeigen).


    > Was mir auch noch aufgefallen ist, meine Anubia barteri bekommt
    > gelbe Blätter und die Pinselalgen, die sich an diesen Pflanzen
    > befinden sind rötlich geworden, nachdem ich Daydrakon zugeführt
    > habe.


    Eine Eisendüngung ist bei so hohen PO4-Werten immer etwas unberechenbar in den Auswirkungen. Es können sich in den Pflanzen unlösliche Eisenphosphate bilden und dort zu Schäden führen.
    Man sollte versuchen den PO4-Wert zu senken. 1. Wahl wären hier mehrere große Wasserwechsel, die aber evtl. erst mal nicht von dauernder Wirkung sind, da sich immer wieder PO4 aus den Ablagerungen im Boden und Filter lösen wird (ausnahmsweise mal Bodengrund und Filer reinigen.


    > Mein Tropfebtest von J.. zeigt auch Werte von 0,025 und 0,05
    > an. Aber damit habe ich kein Problem, der ist immer 0


    Sehr gut, der J**-Nitrit-Test ist sehr zuverlässig und ausreichend empfindlich.


    > Bezüglich der beiden Dünger, die ich habe meine Frage noch
    > dazu, in beiden ist ja Eisen enthalten. Demzufolge muss ich mit
    > einen (ich denke mal den Ferrdrakon) nur soviel düngen, dass
    > mir der Eisenspiegel nicht zu hoch wird oder spielt das keine
    > Rolle?


    Ferrdrakon sollte im Rahmen der Empfehlung gegeben werden (nicht mehr als 150 %, es sei denn man hätte wirklich ein exorbitantes Pflanzenwachstum), sollte der Eisenpegel damit noch nicht den gewünschten Wert (0,05 - 0,15 mg/l) erreichen oder überschreiten, düngt man zusätzlich mit Daydrakon.


    > Die zweite Sache, die ich noch hätte bezüglich der
    > Filterleistung. Ich habe den E....2126Thermo und der schafft
    > bei Vollbetrieb 950L/h mit einem Filtervolumen von 4,9L. Soll


    Wurde das mal nachgemessen. Mit eingefahrenem Filtermaterial ist das meist viel weniger. trotzdem ist bei den meisten Marken die Pumpenleistung im Vergleich zur Filtergröße viel zu hoch, so das man gut drosseln kann.
    Allerdings würde ich einen Thermofilter wegen der Gefahr der Überhitzung nicht drosseln.

  • Hallo Udo !


    Co2-Düngung und zusätzlich über Zeolith filtern. Wirkt Wunder gegen diese Pinselalgen. Ich setzte seit ca. 1 Jahr Zeolith der Firma Amtra in meinem Außenfilter ein. Außerdem läuft der Firma dermaßen langsam, dass das Becken nur ca. 1 1/1 mal am Tag umgewältzt wird. Das Ergebnis keine einzige Pinselalge und kristalklares und schadstofffreies Wasser.


    Wenn Du mehr über Zeolith wissen möchtest, dann melde Dich mal bei mir.


    Gruss Andreas

  • Hallo Andreas,


    Andreas Kremser schrieb:



    >
    > Der Wert ist sehr hoch (es sind nicht doch 0,5 - 1,0 mg/l ?)
    > und sicher ursächlich mit an den Problemen beteiligt (um ganz
    > sicher zu gehen, kann man den Wert mit dest Wasser
    > gegenchecken, da sollte er 0 anzeigen).


    Der ist wirklich so hoch, habe ihn heute nochmal Gegengemessen und es blieb dabei.



    > Man sollte versuchen den PO4-Wert zu senken. 1. Wahl wären hier
    > mehrere große Wasserwechsel, die aber evtl. erst mal nicht von
    > dauernder Wirkung sind, da sich immer wieder PO4 aus den
    > Ablagerungen im Boden und Filter lösen wird (ausnahmsweise mal
    > Bodengrund und Filer reinigen.


    Deshalb wollte ich da mit den Anionentauscher ansetzten um erstmal den Wert runter zu kriegen und dann doch mal meine Fütterungsmethode überdenken, weil wie geschrieben, ich immer das Gefühl habe das meine Fische verhungern würden. Wasserwechsel hatte ich schon zweimal großen durch(50%) und ich habe meinen Kies gegen Quarzsand ausgetauscht(hatte vorher 50% Quarzsand und 50% Kies)
    Bliebe noch der Filter, der ist so richtig schön zu gemulmt in den Filterkorb, wo sich die Tonröhrchen befinden.



    > Ferrdrakon sollte im Rahmen der Empfehlung gegeben werden
    > (nicht mehr als 150 %, es sei denn man hätte wirklich ein
    > exorbitantes Pflanzenwachstum), sollte der Eisenpegel damit
    > noch nicht den gewünschten Wert (0,05 - 0,15 mg/l) erreichen
    > oder überschreiten, düngt man zusätzlich mit Daydrakon.


    Verstehe ich das Richtig, das Ferrdrakon also immer entsprechend der Empfehlungen gegeben werden sollte und Daydrakon dann, wenn der gewünschte Eisenpegel noch nicht erreicht oder überschritten wurde?
    Das mit dem überschreiten kann ich nicht ganz verstehen, da ja im Daydrakon mehr Eisen enthalten ist wie im Ferrdrakon.
    Da bräuchte ich nochmal eine Aufklärung für Anfänger wie mich.


    Bis hier hin erstmal THX und Gruß Udo

  • Hallo Andreas


    Andreas Klaus schrieb:


    > Co2-Düngung und zusätzlich über Zeolith filtern.


    Zeolith kannte ich bis dato nicht, habe erstmal angefangen mich im I-Net zu informieren.


    > Außerdem läuft der Firma
    > dermaßen langsam, dass das Becken nur ca. 1 1/1 mal am Tag
    > umgewältzt wird. Das Ergebnis keine einzige Pinselalge und
    > kristalklares und schadstofffreies Wasser.


    Hab ich das richtig gelesen nur ca 1 1/1 mal am Tag? Wirkt der denn nicht wie ein Art Nitratfilter?


    > Wenn Du mehr über Zeolith wissen möchtest, dann melde Dich mal
    > bei mir.


    Nehem ich gerne an und werde mich die Tage mal bei dir melden


    Danke erstmal für deine Info


    Gruss Udo

  • Hallo,
    > erstmal den Wert runter zu kriegen und dann doch mal meine
    > Fütterungsmethode überdenken, weil wie geschrieben, ich immer
    > das Gefühl habe das meine Fische verhungern würden.


    Ich füttere manchmal Tage nicht und kein einziger Fisch sieht auch nur so aus, als habe er nichts gefressen. In einem eingefahrenem Becken finden die Fische den ganzen Tag über eine Menge Kleinzeugs.


    > Verstehe ich das Richtig, das Ferrdrakon also immer
    > entsprechend der Empfehlungen gegeben werden sollte und
    > Daydrakon dann, wenn der gewünschte Eisenpegel noch nicht
    > erreicht oder überschritten wurde?


    Schon richtig verstanden.


    > Das mit dem überschreiten kann ich nicht ganz verstehen, da ja
    > im Daydrakon mehr Eisen enthalten ist wie im Ferrdrakon.


    Das war auch extrem mißverständlich formuliert. Ist mir zuerst gar nicht aufgefallen.


    Ich meinte, so lange Eisenwert nicht größer/gleich 0,15 kann man zusätzlich mit Daydrakon düngen. Es war gemeint: Nicht (erreicht oder überschritten).

  • Ja Du hast richtig gelesen, dass mein Aquarium nur etwa 1 1/2 mal umgewälzt wird.
    Um so langsamer das Wasser den Filter passiert, deto höher ist die biologische Filterung wo giftige Substanzen entfernt werden. Zudem hat die langsame Filterung noch den Vorteil, dass sich nicht so viele Algen insbesondere im Bereich des Filterauslasses bilden.