Wohin verschwindet meine Karbonathärte ?

  • Hallo an alle,


    ich möchte gern mal eine Frage loswerden auch sie wenn nicht direkt was mit den, hier angebotenen, Produkten zu tun hat, wenn man davon absieht dass ich Duradrakon zum Aufhärten meines "Problembeckens" verwende :)
    Was mich auch direkt zur eigentlichen Problematik bringt.
    Im kleinen(100l) meiner zwei Becken muss ich derzeit regelmässig die KH mit Duradrakon wiederherstellen da diese sich innerhalb kurzer Zeit (ca. 2 wochen) Richting KH0 bewegt, was einen PH Abfall verursacht.
    Dabei härte ich das Becken beim 14tägigem TWW wieder auf ca. KH3 auf (Ausgangswasser hat KH2).
    Die Frage welche sich mir nun stellt: wohin verschwindet (nur in diesem Becken) die Karbonathärte :confused:
    Das Becken ist gering besetzt mit einer Gruppe Corydoras(8 Tiere) einem Dutzend Bienengarnelen und ein paar TDS, Sand als Bodengrund und, im Unterschied zum grossen Becken, ohne CO2 Düngung.
    Die Pflanzen wachsen m.E. recht normal, mit leichten Anzeichen einer N-Mangel-Chlorose (Eudrakon N ist bereits eingetroffen). Spuren von biologischer Entkalkung kann ich auch nicht feststellen.
    Was könnten also, Eurer Meinung nach, die Gründe für den KH-Schwund sein?


    viele Grüsse
    Enrico

  • Hallo Enrico,


    ich würde eine biogene Entkalkung nicht wirklich ausschliessen.
    Wie groß ist die ph-Wert Schwankung zwischen morgens und abends?
    Hast du Torf, Eichenblätter, frische Wurzeln, SMBB usw... im Becken?
    Oder filterst du über Zeolith?
    Aber auch durch die im biologischen Filterungsprozess entstehende Salpetersäure kann die Kh abgebaut werden.
    Schnecken und Garnelen brauchen auch Kalk.
    Deine Maßnahme mit Aufhärtepulver scheint mir sinnvoll.
    Es wäre aber auch mit vermehrtem, wöchentlichem Wasserwechsel machbar.
    Oder du besorgst dir Muschelgrus und bestückst damit deinen Filter. Aber erstmal mit wenig beginnen.


    MfG
    Erwin

  • Hallo,


    erwin:
    danke, für Deinen Beitrag.


    Ich möchte die biogene Entkalkung auch nicht wirklich aussliessen, wäre ja immerhin eine Erklärung für das Problem.
    Wie müsste sich denn theortisch die GH bei biogener Entkalkung im Verhältniss zur KH ändern?
    Ph-Wert Schwankungen über den Tag habe ich bisher nicht feststellen können-habe aber auch nicht explizit auf morgens und abends getestet. Werde ich aber mal nachholen.
    Der ph-Wert blieb soweit stabil, sinkt erst wenn die KH auch nicht mehr nachweisbar ist-dann werden die Säuren ja auch von nichts mehr gepuffert.
    Ausgestattet ist das Becken mit Eck-HMF + Pumpe(kein Luftheber) Moorkien,- und Mangrovenölzern. Keine Torffilterung, keine Eichen- oder SMBB.
    Leider reicht ein wöchentlicher TWW ohne Aufhärtung ebenfalls nicht aus. Die KH wird einfach zu schnell abgebaut und durch das Frischwasser, mit nur KH2, nicht ausgeglichen :(
    Was bewirkt der Muschelgrus? Gleich mal Googlen..;)


    Zitat

    Aber auch durch die im biologischen Filterungsprozess entstehende Salpetersäure kann die Kh abgebaut werden.


    Das würde ich gern näher beleuchten. Unter welchen Umständen findet dieser Vorgang statt, bzw. besonders intensiv statt?


    viele Grüsse
    Enrico

  • Hallo Enrico,


    wirklich aus dem Stehgreif erklären kann ich dir das auch nicht - aber ich kann zitieren: (Ich hoffe Dr. Kremser hat nichts dagegen)
    (aus Wasserwerte | Aquaristik-Live.de)
    Die KH wird auch durch die Nitrifizierung verbraucht. Es bildet sich Salpetersäure, welche die KH verbraucht.
    Oder etwes Chemie:


    Im ersten Schritt der Nitrifikation entsteht aus Ammoniak bzw. Ammonium salpetrige Säure. Deren Salze nennt man Nitrit (NO2-)
    2 NH3 + 3 O2 → 2 HNO2 + 2 H2O


    im zweiten Schritt entsteht Salpetersäure. Deren Salze nennt man Nitrat (NO3-)
    2 HNO2 + O2 → 2 HNO3


    Die Salpetersäure löst direkt die KH (HCO3-) auf und CO2 entweicht
    2 HNO3 + Ca(HCO3)2 -> Ca(NO3)2 + 2 H2O + 2 CO2


    Zitat Ende.


    oder auch aus: (Aquaristik ohne Geheimnisse - Gastbeitraege - Karbonathärte)
    4. ....
    In stark befütterten Aquarien reichern sich Nitrat und Phosphat an. Wenn man nicht versucht, dem durch regelmäßigen Wasserwechsel entgegenzuarbeiten, kann der Nitratwert auf 20-100 mg/l ansteigen. Damit einher geht eine Entkarbonisierung. Ursache ist die Entstehung von Salpetersäure, einer starken Mineralsäure, aus neutralen Proteinen durch den Stoffwechsel von Fischen und Bakterien. Sie wirkt dann auf das Hydrogenkarbonat ein.


    2 HNO3 + Ca(HCO3)2 ® Ca(NO3)2 + H2O + 2 CO2 Ý


    Zitat ende.


    MfG
    Erwin


    ps: über Muschelgrus hast du sicherlich schon was gefunden.


    ps2: es ist schon verrückt, ich betreibe einen Osmosefilter um für meine Diskus ein weiches Wasser zu erhalten und bei anderen kommt ideales Weichwasser direkt aus dem Wasserhahn.