Eisenrücklösung

  • Hallo Hr. Kremser,


    ich habe momentan das Problem, der Eisenrücklösung in meinem Aquarium. Die Konzentration steigt innerhalb einer Woche um 0.4 mg/l auf insgesamt 0.6 mg/l, ohne dabei den Eisenvolldünger Ferrdrakon/Ferrdrakon K zu verwenden.
    In der Hoffnung, das sich die Eisenkonzentration durch den Verbrauch langsam reduziert, habe ich für eine Woche die Düngung mit Micronährstoffen ausgesetzt.
    Die Filterwatte habe ich soeben mit dem wöchentlichen 50%igen WW, bereits ausgespült. Bleibt nur noch der Basaltsplit als mögliches Depot, in dem ich jedoch nach 6 Wochen Standzeit nicht herum manipulieren möchte.
    Die Konzentration für Eisen beträgt laut photometrischer Messung nun 0.2 mg/Liter. Gedüngt wird momentan Eudrakon N mit 0.1 mg/l täglich, Kalium wird mit Aquadrakon Black und Ferrdrakon K auf 5 mg/l stossgedüngt, Nitrat ist mit 16 -20 mg/l bereits im Leitungswasser enthalten.


    Wie sollte ich Ihrer Meinung nach, die Microdüngung fortsetzen ? Wechselwasser auf die Mindestkonzentration von 0.05 mg/l aufdüngen, oder anstatt dessen nur den Tagesvebrauch reduziert über die Woche hinzufügen. Irgendwie muss die Düngung mit Micronährstoffen doch fortgesetzt werden, oder etwa nicht ?


    Wasserte


    Vielen Dank !

    A. Unger

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,
    irgendwo muß das Eisen ja gespeichert sein. Irgendeine Idee, wo es ursprünglich her kommt? Dem Geschriebenen entnehme ich, daß es sich hier ja um ein recht frisches Becken handelt?
    Nicht zuletzt sollte auch eine Überprüfung des Eisentests mit eisenfreiem Wasser (dest. Wasser oder Leitungswasser erfüllt diese Bedingungen normalerweise) vorgenommen werden.
    Tatsächlich können vor allem die Chelatoren im Wasseraufbereiter frisch gefälltes Eisen wieder mobilisieren. Für die Frage nach dem jetzt einzuschlagenden Weg der Düngung wäre es wichtig zu wissen, ob das eher reines Eisen ist, dann sollte wegen der anderen Micronährstoffe weitergedüngt werden, oder um einen eher vollständigen Nährstoffschlamm, dann wäre das nicht nötig. Hier sind wir wieder bei der Ursache für das Eisen angelangt. Was wurde denn alles verwendet beim Einrichten?

  • Hallo,
    irgendwo muß das Eisen ja gespeichert sein. Irgendeine Idee, wo es ursprünglich her kommt?


    Eventuell käme der Bodengrund dafür in Frage, der aus einer 5 - 10 cm hohen Schicht Basaltsplit besteht. Letztererenthält das Mineral Olivin. Es handelt sich hierbei um eine Mischung aus zwei Silikaten, die Magnesium bzw. Eisen enthält. Olivin besteht aus Forsterit (Mg2SiO4) und/oder Fayalit (Fe2SiO4).


    http://www.kristallin.de/s1/f_basalt-druck.htm


    Die Frage ist, ob das darin befindliche Eisen auch löslich ist.
    Wenn ich mit einem Magneten an der Frontscheibe entlang fahre, läst sich eine Bewegung vereinzelter Steinfragmente feststellen. Folglich, dürfte der Bodengrund so einiges an Metall enthalten.


    Dem Geschriebenen entnehme ich, daß es sich hier ja um ein recht frisches Becken handelt?

    Korrekt.


    Nicht zuletzt sollte auch eine Überprüfung des Eisentests mit eisenfreiem Wasser (dest. Wasser oder Leitungswasser erfüllt diese Bedingungen normalerweise) vorgenommen werden.


    Die photometrisch gemessene Konzentration für Eisen ergab im


    Leitungswasser: 0.03 mg/l


    Aquarienwasser: 0.2 mg/l


    Die Konzentrationen im Leitungswaser ist mit dem, von vor 6 Wochen ermittelten Wert identisch.



    Die Kolorimetrische Messung zum Vergleich:


    Aquarienwasser: <0.02 mg/l !


    Tatsächlich können vor allem die Chelatoren im Wasseraufbereiter frisch gefälltes Eisen wieder mobilisieren. Für die Frage nach dem jetzt einzuschlagenden Weg der Düngung wäre es wichtig zu wissen, ob das eher reines Eisen ist, dann sollte wegen der anderen Micronährstoffe weitergedüngt werden, oder um einen eher vollständigen Nährstoffschlamm, dann wäre das nicht nötig. Hier sind wir wieder bei der Ursache für das Eisen angelangt. Was wurde denn alles verwendet beim Einrichten?


    Der aus Basalsplit bestehende Bodengrund und Moorkienholz, kein Nährboden, keine Steine. Als Filtersubstrat kommt fein- und grobporiger Schaumstoff und Filterwatte zum Einsatz.


    Bei den folgenden Pflanzen zeigen einige Triebspitzen, vermutlich Konzentrationsbedingt, bereits einen Verkrüppelungswuchs : L. arcuata, R. Wallichii und R. Nanjenshan. R. Wallichii hat bereits einen grünlicheren Ton angenommen und beginnt vermehrt kleinere Triebspitzen auszubilden.
    Die filigranen Blätter an den Triebspitzen der R. Nanjenshan, die dem direkten Licht ausgesetzt sind, zeigen ein eingeschränktes Wachstum, bräunlich bis schwarze Verfärbungen und sind vermutlich ebenfalls, durch die hohe Eisenkonzentration, abgestorben.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    Die Frage ist, ob das darin befindliche Eisen auch löslich ist.

    wie schon die angegebene Website aufführt, verwittert z.B. das enthaltene eisenhaltige Olivin recht rasch. D.h. zumindest dieser Teil des Basalts dürfte reichliche Mengen Eisen liefern. Ansonsten kann das Eisen nur aus der Oberfläche des Basaltkies stammen, d.h. nach einigen Wochen sollte sich der Nachschub an Eisen spürbar verlangsamen.

    Zitat

    Die photometrisch gemessene Konzentration für Eisen ergab im


    Leitungswasser: 0.03 mg/l
    Aquarienwasser: 0.2 mg/l

    Die Wasserwerke wollen tunlichst gar kein Eisen im Wasser haben, da es schlecht schmeckt und Flecken auf Geschirr und Wäsche verursacht. 0,03 mg/l lägen auch bei eisenfreiem Wasser noch im Fehlerbereich der Messung denke ich.

    Zitat

    Die Kolorimetrische Messung zum Vergleich:


    Aquarienwasser: <0.02 mg/l !

    Wie detektiert wird, per Auge oder Photometer hat ja keinen Einfluß auf die ermittelte Konzentration. Hier dürfte beim kolorimetrischen Test ein anderes Testprinzip eingesetzt werden, das chelatiertes Eisen (wie so häufig) nicht erfasst.


    Zitat

    Bei den folgenden Pflanzen zeigen einige Triebspitzen, vermutlich Konzentrationsbedingt, bereits einen Verkrüppelungswuchs : L. arcuata, R. Wallichii und R. Nanjenshan. R. Wallichii hat bereits einen grünlicheren Ton angenommen und beginnt vermehrt kleinere Triebspitzen auszubilden.
    Die filigranen Blätter an den Triebspitzen der R. Nanjenshan, die dem direkten Licht ausgesetzt sind, zeigen ein eingeschränktes Wachstum, bräunlich bis schwarze Verfärbungen und sind vermutlich ebenfalls, durch die hohe Eisenkonzentration, abgestorben.

    Ich würde jetzt einfach eine deutlich erhöhten Wasserwechselrate empfehlen, und aufgrund der beobachteten Schäden ein vorsichtiges Nachdüngen.

  • Hallo Hr. Kremser,


    innerhalb dieser Woche machte sich zum ersten mal, seit der Einrichtung im September 2011, ein Verbrauch der Eisenkonzentration bemerkbar. Es wurden wöchentlich ausschliesslich 70-80% Wasserwechsel durchgeführt. Während dieser Zeit hatte ich stark mit Bartalgen an den Blättern der langsam wachsenden Pflanzenarten zu kämpfen. Glücklicherweise lies sich das Wachstum durch den Einsatz von Funktionstieren, Starkzehrern, darunter E. Densa, P. stratiotes, L. minor und eine moderate Mikrodüngung erfolgreich eingrenzen, so das mittlerweile ein positiver Rückgang dieser Alge zu verzeichnen ist.


    Vielen Dank!


    A. Unger

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,
    hat nun doch eine Zeitlang gebraucht, aber jetzt scheinen sich die unmittelbar zugänglichen Eisendepots im Bodengrund doch langsam zu erschöpfen. Damit wird die ganze Düngung und Pflanzenhaltung nun sicherlich deutlich einfacher.
    Ich drücke weiterhin die Daumen.