Cryptocorynenfäule

  • Ich habe in einem 230cm Becken neben ca. 50 anubias nana, nana-petite und ca. einem Dutzend Valisneria gigantea
    auch rund 50 cryptocorynen, hauptsächlich c. aponogetifolia, c. usteriana, und c. wendtii,
    sowie seit kurzem auch noch crispulata var. balansae.


    Das Becken läuft seit über einem Jahr beständig ohne Probleme.
    Obwohl mit nur zwei 36W Röhren (bewusst) eher spärlich beleuchtet, wachsen alle Pflanzen wunschgemäß gut.
    C.wendtii wächst recht schnell und üppig, die Anubias treiben hier und da auch mal eine Blüte.
    Also augenscheinlich alles ok.


    Nun hat mich aber leider eine Cryptocorynenfäule heimgesucht und meinen kompletten Bestand an Wasserkelchen dahingerafft.
    Nicht ein Blatt ist mehr vorhanden....


    Wie kann ich sowas zukünftig vermeiden,
    bzw. kann man das noch "aufhalten", wenn man es im Anfangsstadium feststellt?

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,
    tut mir leid, wenn einen so was trifft, ist das ja nicht gerade ein Vergnügen.


    Ich würde jetzt auf jeden Fall alles zerstörte Pflanzenmaterial gründlich entfernen und 1 - 2 größere Wasserwechsel machen und sämtliche Fäulnisstoffe zu entfernen. Bitte die Rhizome ("Wurzeln") der Cryptocorynen nicht entfernen, normalerweise treiben die nach kurzer Zeit wieder aus.


    Die Ursache ist bis heute nicht eindeutig an einem bestimmten Faktor festzumachen. Man nimmt an, daß gerade Cryptocorynen sich extrem stark an die vorliegenden Wasserwerte adaptieren. Ändert sich nun einer oder gar mehrere dieser Wasserparameter zu stark in zu kurzen Zeiträumen, kann es sein, daß die Pflanzen mit dem Zusammenbruch des kompletten Blattmaterials reagiert.


    Hat es erst einmal begonnen, gibt es keine Möglichkeit mehr, da einzugreifen, es zu verzögern oder aufzuhalten. Man kann ausschließlich durch gute Waserpflege und regelmäßigen Wasserwechsel darauf achten, daß alle wichtigen Wasserparameter stabil bleiben.

  • Hallo Andreas,


    vielen Dank für die schnelle Einschätzung.


    Ich habe in zwei Wasserwechseln alles faule Blattmaterial abgesaugt, dabei aber alle Wurzeln/Rhizome stehen gelassen.


    Ich hatte sogar den Eindruck, dass auch die Valisnerien das nicht völlig schadlos überstanden haben.
    Das Becken war ziemlich zugewuchert, weshalb in den vorangegangenen 2-3 Wochen ca. zwei Eimer Blätter herausgeschnitten wurden.


    Während der Fäulnisattacke habe ich dann ungewöhnlich viele, in kürzester Zeit vergammelte Blätter
    der ansonsten ja extrem robusten Pflanze festgestellt.



    Als Auslöser für die Fäule habe ich zwei möglich Ursachen in Verdacht.
    Zum einen hatte ich "versehentlich" zwei neue Pflanzen aus einer "in vitro" Kultur gekauft,
    und die erst kurz davor in´s Becken gegeben.
    Kann das Glibbergel der Nährlösung Ursache dafür sein?
    (Wurzeln wurden vor dem Einsetzen unter dem Wasserhahn gereinigt....)


    Zwei Nächte vor den ersten festgestellten Symptomen (erster Verdacht war "Schneckenfrass")
    hatte ich vergessen, die für die Reinigunsarbeiten auf Dauerbetrieb gestellte Schaltuhr zurückzustellen.
    Deshalb war eine an der Zimmerdecke befindliche Röhre eine ganze Nacht lang im Dauerbetrieb.



    Meine Wasserwechsel habe ich im üblichen Rhytmus vorgenommen;
    die kontrollierten Wasserwerte waren alle im Soll und wiesen keine nennenswerten Schwankungen auf.


    Kann das massive Rückschneiden der Valisnerien plus die vergessene Lampe schon
    Grund genug dafür gewesen sein?


    Das wäre natürlich sehr fatal und macht eine "Vorsorge" sehr schwierig.


    Gruss
    Rolf

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,
    ich kann mir nicht wirklich vorstellen, daß das Agar-Gel der InVitro-Kultur in der Hisicht ein Problem darstellen sollte. Es verändert in geringen Mengen ja keine Wasserparameter. Nur in extrem großen Mengen würde ich mich nicht dafür verbürgen wollen, da ja auch Nährstoffe und evtl. sogar Pflanzenhormone enthalten sind.
    Es würde im Web auch viel öfter über derartige Probleme im Zusammenhang berichtet werden, wenn hier tatsächlich eine Ursache liegen würde.


    Nein, so leid es mir tut, aber eine 24 h Beleuchtung plus eine massive Änderung im Pflanzenbestand halte ich als Auslöser für wesentlich wahrscheinlicher. Da wird der Pflanze evtl. ein Signal gesendet, daß sich die Jahreszeit ändert, worauf sie entsprechend reagiert. Trotzdem wird das nur beim Vorliegen bestimmer Umstände passieren, nicht jedesmal reproduzierbar, wenn man einmal das Licht anläßt.


    Es wird wahrscheinlich kaum trösten, daß in den wenigsten Fällen von Cryptocorynenfäule ein eindeutiger Anlaß zu erkennen ist.