Wachstumsstop bei Pflanzen

  • Schönen Guten Tag,


    wie das Thema schon sagt, betrifft mich ein Problem welches ich nicht ganz verstehe, daher hoffe ich, dass jemand hier aus dem Forum mir dabei weiter helfen kann. In meinem 112L Aquarium befinden sich zur Zeit nur Pflanzen, die eigentlich recht geringe Anspüche stellen dürften, nämlich Vesicularia dubyana (Javamoos), Microsorium pteropus (Javafarn), Vallisneria gigantea (Riesenvallisnerie), eine Sagittaria-Art, Hydrocotyle leucocephala (Bras. Wassernabel), Heteranthera zosterifolia (Seegrasblättriges Trugkölbchen) und Rotala rotundifolia. Dabei wachsen die 4 zuletzt genannten fast gar nicht. Zu beobachten ist, dass die Blattabstände der einzelnen Blätter, welche sich neu bilden, sehr kurz sind und die Pflanze kaum an Länge zunimmt und die Farbe der Blätter eher blaß wirkt. Mich wundert das, da gerade diese Arten eingentlich sehr raschwüchsige Pflanzen sind, und früher immer gut gewachsen sind. Das Javamoos und die Riesenvallisnerien wachsen als einzige einigermaßen gut. Ein gewisses Wachstum von Blaualgen ist ebenfalls vorhanden. Ich benutze regelmäßig Ferrdrakon (etwas geringer dosiert als vorgehen, da die Pflanzen nicht richtig wachsen) und zusätzlich ein Kalium- und Ammoniumpräperat, sowie eine Bio-CO2-Flasche als Ergänzung.
    Beleuchtet wird mit 2 Osram Lumilux 18W/840 Leuchten (Cool white).


    Meine Wasserwerte sind:


    gH: 5°
    kH: 2°
    pH: 6,5-7
    Nitrat: nicht nachweisbar


    Vielleicht können Sie mir ja helfen.


    Vielen Dank für Ihre Mühen und ein großes Lob an dieses Forum!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,
    Heteranthera zosterifolia und Rotala rotundifolia haben eigentlich nur Wachstumsprobleme, wenn Nitrat und/oder Phosphat fehlen.
    Hier soll NO3 nn sein, und das trotz Zugabe eines Ammoniumpräparates (welches? bitte per PM), da muß wohl die Dosis noch erhöht werden.
    Der kurze Abstand der Internodien spräche zudem noch für einen PO4-Mangel kombiniert mit dem N-Mangel, der sich auch in den blassen Blättern äußert.

  • Hallo,


    Danke für die Antwort! Nun zunächst habe ich versucht, dem Mangel mit einem normalen Gartendünger, in dem Stickstoff und Phosphat enthalten ist, entgegen zu kommen. Allerdings ist mir der Phosphat-Anteil dann auf Dauer doch zu Hoch gewesen ( der Dünger enthält laut Aufdruck 10% Stickstoff, davon 1% Nitrat-Stickstoff und 9% Carbamidstickstoff, 4% "wasserlösliches Phosphat" und 7% "wasserlösliches Kaliumoxid"). Man konnte zwar meines Erachtens sehr gut sehen, dass die Pflanzen inrendwie gesünder aussahen, aber wie beschrieben nicht wachsen. Was genau Carbamitstickstoff ist und ob den wirklich Pflanzen verwenden können, weiss ich nicht. Später habe ich es mit einer selbst gemachten Lösung aus Hirschhornsalz ( Ammoniumhydrogencarbonat (E 503) ) probiert. Vielleicht sollte ich mir mal ein Testkit für solche Messungen zulegen, da ich den genauen Stickstoff-Gehalt in meinem Becken nicht kenne.
    Ob der Nitrit-Gehalt tatsächlich nicht nachweisbar, so muss ich mich korrigieren, stimmt so nicht. Der Tröpfchentest besagte lediglich, dass er unter 0,3 mg/l lag.


    Vielen Dank!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,
    ja normale Garten- und Blumendünger enthalten zuviel Phosphat für aquaristische Zwecke und sind daher nur für die Phosphatdüngung zu gebrauchen (wenn auch mit Vorsicht, da sie vergleichsweise sehr hoch dosiert sind).
    Carbamidstickstoff ist schlicht und ergreifend Harnstoff, der sehr gut auch von Wasserpflanzen verwertet werden kann und ansonsten ganz normal im Becken via Ammonium, Nitrit, Nitrat verstoffwechselt wird.
    Einem Ammoniumtest braucht man eigentlich nur, wenn man den Verdacht hat, daß die Nitrifizierung im Becken nicht ordentlich abläuft, ansonsten reicht eigentlich ein Nitrat-Test. Erst wenn der Nitrat-Wert ansteigt, düngt man mehr Stickstoffverbindungen (egal welche) als die Pflanzen unmittelbar verbrauchen.

  • Hallo habe zum Problem Ruhephase eine generelle Frage,#
    ich habe in einem erst kürzlich zugelegten Buch über Aquarienpflanzen gelesen, daß generell alle Wasserähren eine Ruhephase bei geringen Temperaturen brauchen. Bei einigen wird sogar geraten, sie aus dem Becken zu nehmen und nach ca. 2 Monaten wieder einzusetzen, damit sie neu treiben kann. Was ist dran an dieser Geschichte? Was passiert wenn ich das geringere Wachstum akzeptiere und einfach im Becken lasse?



    Danke für eine weitere Meinung dazu
    Ronny

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,
    > ich habe in einem erst kürzlich zugelegten Buch
    > über Aquarienpflanzen gelesen, daß generell alle


    nicht alle, aber die meisten.


    viele A. crispus wachsen ohne Pause und die violett blühende A. ulvaceus soll auch ohne Pause gedeihen. A. undulatus wächst bei mir auch ohne das ich sie aus dem Becken nehme. Selbst wenn da mal eine Mutterpflanze absterben sollte, habe ich immer genug Jungpflanzen.
    Von A. crispus Jungpflanzen zu bekommen ist auch nicht weiter schwer.


    > Was passiert wenn ich das geringere Wachstum
    > akzeptiere und einfach im Becken lasse?


    Die schwierigeren Arten treiben einfach nicht wieder aus.

  • Hallo Herr Kremser,
    vielen Dank für die schnelle Antwort. Was mache ich bei der besagten Art mit den wirklich wöchentlich mit rasanter Geschwindigkeit austreibenden Blütenstengeln? Einfach immer abschneiden? Gibt es dadurch Vor- oder Nachteile für die Pflanze?


    Ciao Ronny

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,
    ein oder zwei Stengel mal gegenseitig mit einem Pinsel bestäuben. Die ersten Samen reifen noch während noch Blüten am Stengel sind. Innerhalb von 1 - 2 Wochen gibt es schon die ersten Jungpflänzchen, die sich genau dort im Becken ansiedeln, wo sie die Strömung hintreibt und die Bedingungen zusagen.
    Ich habe immer die Blütenstengel ausgerissen, die mir optisch nicht mehr gefallen haben. Natürlich schwächen die Blütten die Pflanzen etwas, aber bei der Wuchsgeschwindigkeit, die eine A. crispus vorlegen kann, schadet es auch nicht weiter.