Pflanzen sehen aus wie Wellblech

  • Hallo zusammen,


    ich habe ein paar Fotos von einigen Pflanzen in meinem Aquarium gemacht. Was mich stört, bzw. verunsichert, ist die Tatsache das die Echinodorus Ozelot solch riesigen Blätter mit gewelltem Rand hat und das Papageienblatt alle Blattspitzen nach unten verkrümmt sind. Ist das normal? Deutet das auf einen Mangel hin?


    Vielen Dank und schöne Grüße,


    Guido

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,
    mit guter Beleuchtung und Nährstoffversorgung erreichen viele Echinodoren leider fast beängstigende Ausmaße. Ein Stammvater fast aller roten Echinodoren ist die E. barthii, die eben kein kleines Gewächs ist. Sie bringt auch die Charakteristik mit den nach unten gewölbten Blättern in die verschiedenen roten Sorten. Das ist also insoweit alles völlig normal.
    Beim Papageienblatt habe ich Schwierigkeiten das angesprochene Symptom zu sehen. Kann man da evtl. noch mal ein Bild aus einem anderen Blickwinkel machen, oder eine Pflanze außerhalb des Beckens ablichten?

  • Hallo Herr Kremser,


    herzlichen Dank für Ihr Interesse.


    Wie gewünscht habe ich versucht das Problem noch etwas deutlicher abzulichten. Hoffentlich ist es gelungen.


    Noch einmal zum Problem:
    Die Blattspitzen des Papageienblatt biegen sich nach unten, verfärben sich dann braun und sehen dann nach zwei Tagen wie geknickt aus. Später fehlt an den betroffenen Blättern dann auch die bräunliche Spitze. (Auf den Fotos rot eingekreist)


    Bei meinen Schraubenvalisnerien kann ich ebenfalls eine Braunfärbung erkennen. Die betroffenen Blätter werden dann glasig in desintegrieren in der weiteren Folge. (Auf den Fotos grün markiert)


    Für mich deutet das auf einen Eisenmangel hin. Liege ich da richtig?


    Schöne Grüße,


    Guido

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    Zitat

    Für mich deutet das auf einen Eisenmangel hin. Liege ich da richtig?

    das muß nicht unbedingt sein, da dürften auch die Echinodoren gelber sein.
    Gut möglich ist auch ein K/Mg-Mangel, besonders Alternanthera (Papageienblatt) ist doch recht anspruchsvoll hinsichtlich der Nährstoffversorgung; auch Nitrat und Phosphat müssen in die Betrachtung mit aufgenommen werden.
    Also sollte man zur erst mal alle Wasserwerte anschauen, um da Schlüsse zu ziehen: GH/KH/pH/NO3/PO4/CO2/Fe
    Bis dahin würde ich eine Kombination aus Ferrdrakon und Ferrdrakon K empfehlen.

  • Hallo Herr Kremser,


    Ihre Diagnose könnte passen.


    Zu den Werten (soweit diese mir zur Verfügung stehen)


    GH: 12-13
    KH: 8-9
    PH: ~7
    NO3: 15-20 mg/l (Schwierig genauer zu bestimmen m. meinem TT)
    PO4: ~1,0 mg/l (Schwierig genauer zu bestimmen m. meinem TT)
    CO2: 18-20 mg/l (gerechnet)
    FE: unbekannt, da kein Test vorhanden


    Auf der Wasseroberfläche bildet sich aber, seit dem ich mit Ferreal dünge, eine schillernde Kahmhaut. Ich denke am Eisen sollte es nicht liegen.


    Am wahrscheinlichsten scheint mir Magnesiummangel zu sein. Das Angehängte Foto zeigt ein Blatt von Hygrophila salicifolia (Weidenblättriger Wasserfreund). Das Blatt weist gelbe Blattränder bei grünen Blattadern auf. Laut Mangelbeschreibung deutet das auf Magnesiummangel hin.


    Ich habe mir vom Wasserversorger die aktuellen Wasserwerte faxen lassen. Magnesium 14,7 mg/l, Kalium im Mittel 4,8 mg/l.


    Was ich nun in diesem Zusammenhang nicht verstehe ist folgendes:
    Ich mache jede Woche einen Wasserwechsel von 40% dann müßte doch eigentlich genügend Magnesium und Kalium nachgeliefert werden?


    Wie hoch müssen die Magnesium und Kaliumkonzentrationen im Aquarienwasser denn sein?


    Hinzufügen muss ich noch das ich mein Wasser über eine Torfkanone aufbereite um die Härte und den PH Wert etwas zu drücken. Kann es sein das die Aufbereitung über den Torf die Magnesium- und die Kaliumkonzentration absenkt?


    Schöne Grüße,


    Guido

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    Zitat

    Auf der Wasseroberfläche bildet sich aber, seit dem ich mit Ferreal dünge, eine schillernde Kahmhaut. Ich denke am Eisen sollte es nicht liegen.

    Nein, das spricht für eine ausreichende Eisenversorgung.
    Mir sind aber die restlichen Inhaltsstoffe für Ferreal nicht bekannt und ich habe hier - verzeihen sie mir meine Offenheit - kein besonderes Interesse daran Support für Fremdprodukte zu betreiben. Wenn es Probleme damit gibt, soll bitte dessen Hersteller so freundlich sein, sein Geld und seine Arbeitsleistung in den Support zu stecken.

    Zitat

    Laut Mangelbeschreibung deutet das auf Magnesiummangel hin.

    Das ist richtig...

    Zitat

    Magnesium 14,7 mg/l, Kalium im Mittel 4,8 mg/l

    ...aber bei diesen Werten recht unwahrscheinlich.

    Zitat

    Ich mache jede Woche einen Wasserwechsel von 40% dann müßte doch eigentlich genügend Magnesium und Kalium nachgeliefert werden?

    Das sehe ich genau so. Zumal Ihr verwendeter Dünger mit einiger Wahrscheinlichkeit auch noch Magnesium und Kalium enthalten dürfte.

    Zitat

    Wie hoch müssen die Magnesium und Kaliumkonzentrationen im Aquarienwasser denn sein?

    K 5 - 15 mg/l / Mg 4 - 8 mg/l genügen.

    Zitat

    Kann es sein das die Aufbereitung über den Torf die Magnesium- und die Kaliumkonzentration absenkt?

    Die Kaliumkonz. auf keinen Fall, Ca und Mg werden jedenfalls teilweise schon gebunden. Wieviel genau hängt von der Menge und Qualität des Torfs ab.

  • Hallo Herr Kremser,


    Zitat


    Mir sind aber die restlichen Inhaltsstoffe für Ferreal nicht bekannt und ich habe hier - verzeihen sie mir meine Offenheit - kein besonderes Interesse daran Support für Fremdprodukte zu betreiben. Wenn es Probleme damit gibt, soll bitte dessen Hersteller so freundlich sein, sein Geld und seine Arbeitsleistung in den Support zu stecken.


    Dafür habe ich vollstes Verständnis. Ich hoffe aber das auch Sie Verständnis dafür haben das ich die Produkte, die mir in einem "Aquaristikfachgeschäft" aufgeschwatzt worden sind wenn es geht auch noch verwenden möchte. Immerhin musste ich ca. 26,- Euro investieren, und das waren einmal 52,- DM.
    In soweit habe ich meine Probleme damit das Zeug zu entsorgen.


    Wie auch immer. Ich bin erst jetzt auf Ihre Produkte gestossen, zu spät! :(


    Ihr Baukastensystem gefällt mir besser da ich denke das man den verschiedenen Mangelerscheinungen differenzierter zu Leibe rücken kann.


    Mal ganz davon zu schweigen das Sie die Inhaltsstoffe offen darlegen. Was in dem von mir erworbenen Dünger steckt ist mir bis jetzt noch nicht klar.


    Am vergangenen Samstag bin ich sogar ca. 50 km bis Aachen gefahren weil ich glaubte Ihre Produkte dort gesehen zu haben. Leider ein Irrtum. :(


    Die Richtung ist für mich jetzt klar und ich denke das ich auch in Zukunft auf Ihre Produkte umsteigen werde.


    Ich bedanke mich für Ihre Bemühungen, schöne Grüße,


    Guido

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    Zitat

    Ich hoffe aber das auch Sie Verständnis dafür haben das ich die Produkte, die mir in einem "Aquaristikfachgeschäft" aufgeschwatzt worden sind wenn es geht auch noch verwenden möchte.

    Aber sicher doch, ich würde das auch nicht anders machen.
    Ich würde auch gar nicht sagen, daß Sie ein schlechtes Produkt erworben haben, daß läßt sich mangels Inhaltsangabe und ohne eigene Erfahrungen damit überhaupt nicht sagen.
    Nur nach Betrachtung der vorliegenden Wasserwerte finde ich den Knackpunkt nicht, der auf einen offensichtlichen Mangel oder ein Zuviel (auch das ist ja problematisch) hindeutet.
    Es sind ja im Prinzip alle messbaren Nährstoffe vorhanden. Jetzt fehlt entweder ein Spurennährstoff oder das Verhältnis K/Mg ist zu ungünstig.
    Evtl. können Sie ja mit folgendem Vorschlag bessere Ergebnisse als bisher erreichen:
    Verwenden Sie das Ferreal in verminderter Dosis weiter (bis die Flasche leer ist) - z.B. mit 60 - 70 % der Dosis, mit der Sie bisher gedüngt haben.
    Die restlichen 30 - 40 % dosieren Sie mit Ferrdrakon K zu.
    Sollten Spurenelemente fehlen, so bekommen Sie diese so ins Becken, liegt es am K/Mg-Verhältnis, so wird das durch diese Maßnahme auch besser. Zu guter Letzt könnten Sie Ihre alten Düngerflasche guten Gewissens weiterverbrauchen.
    Trotzdem sollte man besser mal bei Gelegenheit den Eisenspiegel überprüfen lassen - 0,05 - 0,2 mg/l - damit hier nicht Probleme auftreten, weil der Wert komplett aus dem Ruder läuft. Insbesondere zu hohe Eisenwerte können durch Verdrängung anderer Nährstoffe Mangelerscheinungen induzieren.