KH im AQ sinkt ständig

  • Hallo


    In meinem Diskusbecken sinkt der KH jede Woche um 1,5 (von 3,5 auf 2) und der PH um 0,3 (von ca. 6,8 auf 6,5). beim Wasserwechsel gehen die Werte dann sofort wieder rauf. Da ich meinen Fischen nicht jede Woche einen doch nicht unerheblichen PH anstieg in so kurzer Zeit antun möchte, habe ich darüber nachgedacht mit einem KH Aufhärtesalz (da meines Wissens nur die Hydrogencarbonate durch die Nitrifikation zerstört werden) täglich oder alle zwei Tage den KH zu stabilisieren. Welches Salz ist dazu am besten geeignet? Duradrakon M / Komponente A? Welche Dosierung (ungefähr) müsste ich anwenden?


    Gruss
    Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    In meinem Diskusbecken sinkt der KH jede Woche um 1,5 (von 3,5 auf 2) und der PH um 0,3 (von ca. 6,8 auf 6,5). beim Wasserwechsel gehen die Werte dann sofort wieder rauf.

    steigt denn im gleichen Zeitraum der Nitrat-Gehalt des Wassers? Das wäre dann die einfachste und einleuchtende Erklärung für den Verbrauch der KH.

    Zitat

    habe ich darüber nachgedacht mit einem KH Aufhärtesalz (da meines Wissens nur die Hydrogencarbonate durch die Nitrifikation zerstört werden) täglich oder alle zwei Tage den KH zu stabilisieren.

    Dafür steigt dann aber zwischen den Wasserwechseln die Leitfähigkeit (als Mass für den Gesamtsalzgehalt des Wassers), um dann sprunghaft während des Wasserwechsels wieder auf den ursprünglichen Wert zu sinken. Ich möchte nicht beurteilen, ob der pH- oder der Leitfähigkeitsprung physiologisch schlimmer für die Fische ist.

    Zitat

    Welches Salz ist dazu am besten geeignet? Duradrakon M / Komponente A? Welche Dosierung (ungefähr) müsste ich anwenden?

    Komponente A ist das Richtige (M oder T ist egal, Komp. A ist in beiden Mischungen identisch).
    Um die KH um eine Einheit zu steigern, benötigt man pro 50 l Wasser 1,4 - 1,5 g der Komp. A.


    11.08.2018 - Präzisierung: Duradrakon Komponente A wird seit längerem als Duradrakon KH-Plus verkauft. Rezeptur und Anwendungsmenge sind im Wesentlichem unverändert geblieben.

  • Hallo Herr Kremser


    >>steigt denn im gleichen Zeitraum der Nitrat-Gehalt des Wassers? Das wäre >>dann die einfachste und einleuchtende Erklärung für den Verbrauch der KH.


    Ja, der Nitrat-Gehalt steigt in diesem Zeitraum.


    >>Dafür steigt dann aber zwischen den Wasserwechseln die Leitfähigkeit (als >>Mass für den Gesamtsalzgehalt des Wassers), um dann sprunghaft während >>des Wasserwechsels wieder auf den ursprünglichen Wert zu sinken. Ich >>möchte nicht beurteilen, ob der pH- oder der Leitfähigkeitsprung physiologisch >>schlimmer für die Fische ist.


    Das verstehe ich nun nicht ganz. Sinkt die Leitfähigkeit nicht wenn KH verbaucht wird? Mit dem Salz würde das doch wieder ausgeglichen werden, so das eine gleichbleibende KH und Leitfähigkeit über die Woche vorhanden wäre.



    Gruss
    Stefan Schneebeli

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    Das verstehe ich nun nicht ganz. Sinkt die Leitfähigkeit nicht wenn KH verbaucht wird?

    das muß man ganz zu Ende denken:
    Bei der Nitrifizierung wird Hydrogencarbonat gegen Nitrat ersetzt, dabei bleibt in 1. Näherung die Leitfähigkeit stabil, da sich die Anzahl der Ionen nicht ändert.
    Wenn man aber jetzt Aufhärtesalz (Komp. A) zugibt, so werden Kalium-, Natrium, und weitere Hydrogencarbonationen zugeführt. Dabei steigt die Leitfähigkeit natürlich ganz erheblich.


    Hier gibt es leider ein Verständnisproblem, das durch im IN weit verbreitetes Halbwissen begründet ist:
    Die Leitfähigkeit ist ein Summenparameter und resultiert aus dem Gesamtsalzgehalt des Wassers, nicht aus der Härte. Die Wasserhärte ist nur ein Teil des Gesamtsalzgehaltes.
    Man kann unter keinen Umständen aus der Leitfähigkeit eine Härte berechnen oder vergleichen.
    Man kann höchstens aus der Härte die minimale Leitfähigkeit berechnen, die vorhanden sein muss, selbst wenn sonst keine Salze vorhanden wären.


  • Das leuchtet ein. Ich habe nicht gewusst, dass das Nitrat bei der Leitwertmessung miteinbezogen wird. Ist ja eigentlich klar, sonst würden einige Leute ihre Wasserwechsel nicht nach der Leitfähigkeit richten.
    Das die Leitfähigkeit ein Summenparameter ist habe ich schon gewusst, aber wie Sie schon geschrieben haben, ich habe nicht zu Ende gedacht....


    Somit gibt es eigentlich keine Lösung für dieses Problem!? Man hat die Wahl zwischen PH- oder Leitfähigkeitssprung....Oder fällt Ihnen noch was ein?


    Besten Dank für Ihre Ausführungen!
    Gruss
    Stefan Schneebeli

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    Somit gibt es eigentlich keine Lösung für dieses Problem!? Man hat die Wahl zwischen PH- oder Leitfähigkeitssprung....Oder fällt Ihnen noch was ein?

    der ideale Weg wäre ein langsam laufender Filter oder entsprechende Zonen im Aquarium (ersatzweise entsprechender Pflanzenwuchs), um den Nitratverbrauch auf dieselbe Größenordnung zu steigern, wie die Nitratbildung.


    Bis dahin würde ich schon aufhärten, aber versuchen, am Minimum zu bleiben. Je häufiger und je größer man dann noch Wasserwechsel macht, desto kleiner wird die Änderung der Wasserparameter zwischen den Wasserwechseln ausfallen.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    wenn ich das richtig verstehe, steigt die Leitfähigkeit durch Nitritzunahme

    Soll wohl Nitrat heißen.

    Zitat

    an. Gibs es einen Anhaltswert µS/mg NO³?

    nein: Bei der Nitrifizierung wird Hydrogencarbonat gegen Nitrat ersetzt, dabei bleibt in 1. Näherung die Leitfähigkeit stabil, da sich die Anzahl der Ionen nicht ändert.
    Spez. Leitfähigkeit: Hydrgencarbonat: 69,3
    Nitrat: 71,4 (m^2 S mol^-1 @ 25°C)

  • Hallo,
    der ideale Weg wäre ein langsam laufender Filter oder entsprechende Zonen im Aquarium (ersatzweise entsprechender Pflanzenwuchs), um den Nitratverbrauch auf dieselbe Größenordnung zu steigern, wie die Nitratbildung.


    Bis dahin würde ich schon aufhärten, aber versuchen, am Minimum zu bleiben. Je häufiger und je größer man dann noch Wasserwechsel macht, desto kleiner wird die Änderung der Wasserparameter zwischen den Wasserwechseln ausfallen.


    Ich habe 6 grosse Efeututen im AQ hängen, welche Nitrat saugen, aber reicht halt nicht. Wie wäre es wenn ich jeweils 5-10 Liter AQ Wasser gegen Osmosewasser tausche und dann aufhärte? Damit nimmt erstmal die Leitfähigkeit ab und wird wieder auf ungefähr gleichen Stand gebracht, nur anstatt mit Nitrat wieder mit Hydrogencarbonat. Oder habe ich wieder nicht zu Ende gedacht? Aber vielleicht wird das ganze auch viel "gepansche". Ich wechlse übrigens 1 mal pro Woche 40% Wasser.


    Gruss
    Stefan Schneebeli

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    Wie wäre es wenn ich jeweils 5-10 Liter AQ Wasser gegen Osmosewasser tausche und dann aufhärte? Damit nimmt erstmal die Leitfähigkeit ab und wird wieder auf ungefähr gleichen Stand gebracht, nur anstatt mit Nitrat wieder mit Hydrogencarbonat. Oder habe ich wieder nicht zu Ende gedacht? Aber vielleicht wird das ganze auch viel "gepansche". Ich wechlse übrigens 1 mal pro Woche 40% Wasser.

    Das ist schon korrekt überlegt :D. Mir wär das aber auch zu viel Gepansche. Die Überlegung dabei ist immer, ist man bereit das für längere Zeit durchzuhalten? Bei mir versandet so was irgendwann immer.
    Bei 40 % Wasserwechsel die Woche kann aber ein anzunehmender Leitwertanstieg durch die Aufhärtung nicht allzu hoch ausfallen. In dem Fall halte ich das mehr für eine prinzipielle theoretische Überlegung. Das ist doch schon deutlich mehr Wasseraustausch als beispielsweise bei 20 % alle 2 Wochen.