Bartalgen - weiß nicht mehr weiter

  • Hallo Zusammen,


    habe nun schon div. threads zu diesem Thema gelesen und den letzten zum gleichen Thema verfasst. Habe seit über 4 Wochen Probs mit Bartalgen und vereinzelt auch Fadenalgen. Nachdem ich nun seit etwa einer Woche zu den täglichen Düngegaben mit Ferrdrankon auch Eudrakon N dünge, habe ich den Nitratgehalt minimal erhöhen können von n.n. auf ca. 5 mg/l. Zumindest zeigt der Tröpfchentest ein geringfügig dunkleres Gelb (also > 0) an, allerdings auch noch kein Orange (10 mg/l). Befallene Blätter habe ich entfernt. Leider auch mit dem Ergebnis, dass meine Alternanthea rosaefolia bis auf die neuen Blätter oben fast nur noch aus dem Stamm bestehen. Allerdings ist es auch schwierig jedes einzelne befallene Blatt zu entfernen, bzw. zu finden. Die Algen bilden sich vorwiegend auf den langsam wachsenden Pflanzen, wobei auch die Hygrophila polysperma vereinzelte Bartalgen aufweist. Hier noch mal ein paar wichtige Details:


    Becken: 330 Liter, Maße 120 x 50 x 60
    Beleuchtung: 2 x 38 Watt narva daylight Röhren, 11 Std. pro Tag
    Werte:
    ph: zwischen 6.87 und 6,93 (wird mit ph-controller über CO2-Anlage geregelt)
    gH: 13
    KH: 7
    NO3: 5 mg/l
    NO2: 0
    PO4: 0,25 mg/l
    NH4: 0,20 mg/l, Ammoniak 0, da ph unter 7
    Fe: 0,2 mg/l
    Cu: 0
    Andere Nährstoffe wie Kalium, Mangan kann ist nicht testen, da kein Test vorhanden. Allerdings wachsen die Pflanzen dennoch recht gut. Meine Hygrophila und die Limnophila sessiflora muss ich etwa einmal wöchentlich deutlich kürzen und ausdünnen. Die Annubias bekommen auch etwa ein neues Blatt pro Woche und meine drei neue Echinodoruspflanzen haben im Schnitt in der letzten Woche drei neue Blätter bekommen. Insgesamt habe ich im Becken über 50 Topfpflanzen mit teilweise mehr als 3 Einzelpflanzen pro Topf untergebracht. Als Bundpflanzen habe ich lediglich 2 Bund Schraubenvallisnerien eingesetzt.


    Die kompletten Angaben zu WW, Pflanzen, sowie Fischbesatz habe ich aus meiner Exeltabelle mal in Word kopiert und als Anlage beigefügt.


    Shit - ging nicht, da Dateien zu groß:


    Also: Fischbesatz:


    8 Otocinclus,8 Corydoras julii, 2 Ancistrus sp., 2 Hypancistrus spec. 8 Amanogarnelen, 4 Apistogramma cacatuoides, 10 Rote von Rio und 10 blaue Perusalmler


    Pflanzen:
    Alternanthea Rosaefolia 3
    Anubias barteri nana 2
    Cryptocoryne beckettii, Wasserkelch 2
    Cryptocoryne wendtii 3
    Cryptocoryne wendtii MiOya 1
    Eleocharis acicularis, Nadelsimse 3
    Hygrophila polysperma rosanervis 3
    Javamoos 2
    Lilaeopsis brasiliensis, Neuseelandgras 8
    Limnophila Sessiliflora 3
    Lobelia Cardinalis 5
    Sagittaria subulata 6
    Lilaeopsis brasiliensis, Neuseelandgras 3
    Anubias barteri nana 1
    Pogestemon helferi 2
    Echinodorus Red Diamond 2
    Vallisneria spiralis 2 Bund
    Echinodorus Rosé 1


    Wasserwechsel all zwei Wochen 40 %.


    Wäre schön, wenn mir jemand helfen könnte, weiß nicht mehr weiter. Vielleicht hat der Doc ja auch ne Idee.


    Danke im Voraus und viele Grüße


    Frank

  • Hallo Frank,


    na so ganz dramatisch hört sich das ganze ja nicht an, wenn du nach den befallenen Blättern suchen musst.


    Da hatte ich jahrelang schon viel mehr Probleme damit (Bart und Pinselalgen) und wusste nicht mehr was ich noch alles dagegen unternehmen soll.
    Geholfen hat bei mir die Zugabe von Pottasche (Kaliumcarbonat), die gibt es in den Gewürzregalen (vorallem vor Weihnachten). Ich habe ein Päckchen (15g) davon dem Ferrdrakon (1Liter) zugegeben und etwas weniger gedüngt. (Du kannst auch Ferrdrakon-K nehmen)
    Ich habe es einfach mal ausprobiert, ohne vorher den K-Gehalt zu messen und es hat, mit etwas Geduld, was positives bewirkt. Die Algen hielten sich anschliessend in Grenzen.
    Zuvor hatte ich die Deko gesäubert und mit heissem Wasser übergossen, alle befallenen Pflanzenblätter entfernt (ich musste nicht suchen).
    Ich habe auch den Eindruck, dass mein Röhrenwechsel (von 3 auf 5-banden) auf die "neue" 9er Generation (Narva 960 HQ) den Algen nicht so gut bekommen ist. Eigentlich unlogisch, da es sich dabei ja um eine fünfbanden Röhre handelt die angeblich Algen fördert. Aber offenbar nutzen die höheren Pflanzen dieses Spektrum auch besser und haben dadurch doch einen Vorteil gegenüber den Algen. Das Licht empfinde ich als fantastisch. Nicht nur die leuchtenden Farben, sondern auch die Farbechtheit.
    Was mir bei dir noch auffällt ist dein ziemlich hoher Co2-Wert. (Kh7 Ph6,9 ist rechnerisch schon ne Menge Co2) Hast du den schon mal mit einem richtigen Test gemessen? (Ich meine keinen Dauertest, sondern einen genauen Tropfentest) Haben deine Fische keine Schwierigkeiten damit?
    Mehr als 20mg/l Co2 halte ich für zu hoch. 10-15 reichen doch auch aus.
    Auch dein Eisengehalt erscheint mir unnötig hoch.
    Ich denke 0,05mg/l würden völlig ausreichen.
    Versuche doch mal deine Düngemenge zu halbieren.

    MfG
    Erwin

  • Hi Erwin,


    erst mal danke für die Info. Also den Tipp mit der Pottasche habe ich zum ersten mal gehört. Aber klar, zumindest von den Inhaltsstoffen logisch. Und das funzt? Habe hier im Forum und auch bei der Anleitung zu Ferrdrankon K gelesen, dass man nur bei extrem beleuchteten Becken dieses benötigt, bzw. wenn man überwiegend schnell wachsende Pflanzen hat, da ja in Ferrdrankon selbst auch Kalium enthalten ist. Würde ja im Umkehrschluss bedeuten, dass ich einen Mangel im Becken habe. Gibt es den K-Test als Zubehör im Zoohandel?
    Mit Blätter suchen meinte ich nicht, dass man die Algen nicht sieht. Vielmehr wachsen einige Pflanzen so dicht, dass man (zumindest auf den ersten Blick) nicht erkennen kann, dass die Blätter befallen sind. Und Blätter, auf denen nur wenige Algen wachsen, sollte man doch auch entfernen, oder?! Und die sind halt schlechter zu finden.
    Den CO2-Gehalt habe ich mit nem Test noch nicht gemessen. Damit genügend Sauerstoff reinkommt (neben den Pflanzen), benutze ich nen Oberflächenansauger als Filtereinlass. Den Fischies geht es gut. Habe noch nie beobachtet, dass einer aus Sauerstoffmangel an der Oberfläche schwimmt, bis auf die Corys, die gelegentlich nach oben schießen. Aber das ist bei denen wohl normal. Die Salmler haben toll ausgebildete Farben, was auch nur bei guten Wasserwerten so ist.
    Meinst du, dass meine Beleuchtung ausreichend ist?
    Das mit der Düngerreduzierung werde ich mal antesten um den Eisenwert leicht zu reduzieren. Aber hat das Einfluss auf das Algenwachstum? Zumindest muss ich die Eudrakon N-Düngung noch einige Zeit beibehalten, damit der NO3-Gehalt noch leicht nach oben geht. Ich denke 15 - 25 mg/l sollten es schon sein.


    Gruß
    Frank

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,
    wie schon von Erwin empfohlen, den Eisengehalt etwas niedriger ansetzen. Der Anteil wirklich schnell wachsender Pflanzen ist auf 2 Arten beschränkt, wobei die H. polysperma 'rosanervig' viel langsamer wächst als die virusfreie Pflanze (die Panaschierung ist hier nämlich eine Viruserkrankung).
    Man sollte vorerst zumindest die Menge der Stengelpflanzen durch Vermehrung etwas erhöhen, wobei eine dritte Art auch nichts schaden würde (richtiges Unkraut wäre z.B. Shinnersia rivularis - Mex. Eichenblatt).

  • Hallo Doc,


    wenn ich das also richtig verstehe, muss ich dann von der empfohlenen Dosierung von Ferrdrakon runter gehen? Ist denn u.U. auch von einem K-Mangel auszugehen? Frage nur wegen dem Tipp mit der Pottasche.


    Mmh- weiter schnellwüchsige Pflanzen wird aus Platzgründen schwierig. Bliebe nur, die Cryptos rauszunehmen (seufz) und zumindest für ein paar Monate gegen Unkraut zu tauschen, bzw. die schnellwüchsigeren Stengelpflanzen nachzusetzen.


    Ist denn die Beleuchtung ausreichend? Na ja, dafür dürfte sprechen, dass die Pflanzen ja wachsen.


    Habe übrigens vergessen mitzuteilen, dass ich noch über Torf filtere. Wasser ist dadurch etwas dunkler. Dafür dürfte aber auch die Faustformel zur Berechnung des CO2-Gehaltes hier zu einem sicher niegrigeren Ergebnis kommen. Wie gesagt, die Fische fühlen sich wohl.


    Gruß
    Frank

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    wenn ich das also richtig verstehe, muss ich dann von der empfohlenen Dosierung von Ferrdrakon runter gehen?

    ja, deswegen ist es ja nur eine Empfehlung. Jedes Becken ist anders.

    Zitat

    Ist denn u.U. auch von einem K-Mangel auszugehen? Frage nur wegen dem Tipp mit der Pottasche.

    Schwer zu sagen ohne weitere Symptome.
    Allerdings bringt man mit Eudrakon N mit jedem mg Nitrat auch 0,2 mg/l Kalium mit. Das muß auch berücksichtigt werden.

    Zitat

    Mmh- weiter schnellwüchsige Pflanzen wird aus Platzgründen schwierig. Bliebe nur, die Cryptos rauszunehmen (seufz) und zumindest für ein paar Monate gegen Unkraut zu tauschen, bzw. die schnellwüchsigeren Stengelpflanzen nachzusetzen.

    Für eine Zwischenphase einfach ohne Rücksicht auf optische Gegebenheiten zwischen die langsam wachsenden Pflanzen stecken, bzw. einfach treiben lassen.
    Schwimmpflanzen sind da übrigens noch eine Alternative.

    Zitat

    Ist denn die Beleuchtung ausreichend? Na ja, dafür dürfte sprechen, dass die Pflanzen ja wachsen.

    0,24 W/l ist zwar kein Starklichtbecken. Allerdings sind mit diesen Beleuchtungen die Becken viele Jahrzehnte betrieben worden.
    Man könnte ja die Beleuchtungsdauer etwas erhöhen (man kann eine schwächere Beleuchtung zwar nie komplett mit längerer Dauer ausgleichen, aber bis zu einem bestimmten Maß hilft es).

  • Hall Doc,


    erst mal danke für die Info. Habe die Düngung mit Ferrdrakon seit gestern erst mal halbiert. Am Eisenwert hat sich bis heute zwar noch nichts Nennenswertes geändert, aber denke, das dauert auch ein paar Tage. Oder ist es vielleicht besser ein paar Tage auszusetzen, bis man den gewünschten Wert von ca. 0,1 mg/l erreicht hat und dann erst mal mit der halben Düngegabe weiter zu düngen?


    Für eine Zwischenphase einfach ohne Rücksicht auf optische Gegebenheiten zwischen die langsam wachsenden Pflanzen stecken, bzw. einfach treiben lassen.
    Schwimmpflanzen sind da übrigens noch eine Alternative


    Wie lang sollte diese Zwischenphase sein? Und kann man dann die nicht gewollten Pflanzen allesamt auf einmal wieder entfernen. Hatte jede Menge Muschelblumen im Becken schwimmen. Habe sie aber rausgenommen, da sie sich in den flutenden Sessiliflora und Hygrophilas verfangen haben und es darunter dann doch sehr dunkel wurde.


    Übrigens - noch ne Frage: Benutze seit einer Woche Eudrakon N. Habe wegen Deko und Rückwand die Düngeempfehlung nicht bezogen auf 330 Liter, sondern auf 250 Liter berechnet und täglich 5 Tropfen gedüngt. Nachdem sich in den ersten drei Tagen so gut wie gar nichts getan hat, hat sich der Wert von vorgestern (ca. 5 - 7 mg/l - lässt sich mit dem Test bis 10 mg nicht exakt angeben) auf etwa 25 mg/l Stand heute geändert. Gedüngt habe ich heute vormittag, gemessen ca. 9 Std. später. Die Messung vorgestern habe ich nach TWW von 35 % durchgeführt. Natürlich erst nach TWW gedüngt und ca. 4 Std. später gemessen. Ist dieser sprunghafte Anstieg normal? Auf den Nitritwert hatte das keine Auswirkungen, der ist weiter bei Null.


    Vielen Dank im Voraus. Finde das Forum übrigens sehr gut und noch besser, dass Sie sich so aktiv daran beteiligen.


    Gruß
    Frank

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    Oder ist es vielleicht besser ein paar Tage auszusetzen, bis man den gewünschten Wert von ca. 0,1 mg/l erreicht hat und dann erst mal mit der halben Düngegabe weiter zu düngen?

    ich würde nicht ganz aussetzen, sondern nur deutlich weniger düngen. Das dauert dann sicher ein paar Tage, bis sich das auf den neuen Wert eingestellt hat.

    Zitat

    Wie lang sollte diese Zwischenphase sein?

    So lange wie nötig :). Bis Algenwachstum oder andere Probleme Vergangenheit sind.

    Zitat

    Und kann man dann die nicht gewollten Pflanzen allesamt auf einmal wieder entfernen. Hatte jede Menge Muschelblumen im Becken schwimmen. Habe sie aber rausgenommen, da sie sich in den flutenden Sessiliflora und Hygrophilas verfangen haben und es darunter dann doch sehr dunkel wurde.

    Nein, plötzliche radikale Änderungen sind immer schlecht. Nur portionsweise entfernen.
    Gilt auch für die Muschelblumen: regelmässig auslichten, nicht zuwachsen lassen und dann alles auf einmal entfernen.

    Zitat

    Nachdem sich in den ersten drei Tagen so gut wie gar nichts getan hat, hat sich der Wert von vorgestern (ca. 5 - 7 mg/l - lässt sich mit dem Test bis 10 mg nicht exakt angeben) auf etwa 25 mg/l Stand heute geändert.

    Das habe ich zwar so extrem noch nicht berichtet bekommen. Es ist aber trotzdem nicht ungewöhnlich. Da hat sich wohl die Filterbakterienkultur an die Zufuhr von Ammonium und Harnstoff angepasst und letztlich ziemlich schnell alles was nicht von den Pflanzen verbraucht war zu Nitrat oxidiert.

  • Nabend,



    So lange wie nötig :). Bis Algenwachstum oder andere Probleme Vergangenheit sind.


    Na das hört sich ja nach ner echten Geduldsprobe an. Bleibt mir wohl nichts anderes, als bis dahin immer regelmäßig Blätter abzupfen und zu versuchen die lästigen Algen an der Rückwand regelmäßig abzuschrubben.


    Da hat sich wohl die Filterbakterienkultur an die Zufuhr von Ammonium und Harnstoff angepasst und letztlich ziemlich schnell alles was nicht von den Pflanzen verbraucht war zu Nitrat oxidiert.


    Schau an, man lernt halt nie aus. Habe die Düngergaben mit Eudrakon N zunächst wieder eingestellt. Werde nach dem nächsten TWW noch mal aktuell messen und dann mit erforderlichenfalls geringerer Dosierung versuchen einen gleichmäßigen Wert von ca. 10 mg NO3 zu erreichen.


    Hoffe, dass ich das Problem in den Griff bekomme, denn letztendlich muss ich mehr Blätter entfernen, als zumindest bei den langsamer wachsenden Pflanzen nachwachsen. Die Anhebung des Nitratwertes hat in jedem Falle schon mal was gebracht, die Pflanzen haben teilweise einen richtigen Schub gemacht.


    Viele Grüße


    Frank