Nitratfilter - Erfahrungen

  • Hallo!
    Ich habe seit Jahren ein 160 Liter Aquarium und nie größere Probleme mit Algenwuchs und Nitratwerten gehabt.


    Vor circa einem Jahr ist das Pflanzenwachstum stagniert und die Algen entwickeln sich explosionsartig.


    Dachte erst, dass das Problem mit einem größerem wöchentlichen Wasserwechsel zu beseitigen ist, da ich der Meinung war, unser Leitungswasser hat einen Nitratgehalt von ca 15 mg/l (vor Jahren mal gemessen).


    Dann habe ich vor einem halben Jahr den Nitratwert des Leitungswassers gemessen und der Test zeigte einen Wert von ca 40 mg/l an.
    Das Aquariumwasser habe ich länger nicht gemessen, aber vor ca 6 Monaten lag es bei 60 bis 70 mg/l.
    Ein Pflanzenfilter mit Efeutute habe ich ausprobiert, die Pflanzen sind aber eingegangen, denke zu wenig Licht.


    Darauf hin habe ich mich mal im Internet umgeschaut und bin auf einige Seiten gestoßen, auf denen ein Nitratfilter beschrieben wird.


    Grob beschrieben: Bybass vom Hauptfilter in einen Nebenfilter, wobei das Wasser sehr langsam durch den Nebenfilter fließt (so etwa 2 Liter/Stunde pro Liter Filtervolumen), Kohlenstoffzugabe als Energiequelle für die Bakterien (in Form von Wodka, Stärke oder Essigsäure).


    Dort stand auch geschrieben, dass so ein Nitratfilter nicht ganz unproblematisch ist.


    Hat jemand von euch Erfahrungen mit einem solchem Nitratfilter?
    Vielleicht Alternativen zur Nitratentfernung (am besten nicht so teuer, bin Student)?


    Anderen Wasserwerte: KH 10
    GH 16
    NO2- nicht nachweisbar
    pH mit CO2 auf 7,2

    MfG!


    Volker

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    Vielleicht Alternativen zur Nitratentfernung (am besten nicht so teuer, bin Student)?

    Am besten guter Pflanzenwuchs.
    Ich würde mal den Phosphat-Gehalt testen lassen. Ohne Phosphat kein Pflanzenwachstum - ohne Pflanzenwachstum kein Nitrat-Verbrauch.

  • Hallo!


    Die Idee mit dem Nitratfilter habe ich lieber wieder verworfen, zu viel über negative Erfahrungen im Internet gelesen.
    Nun versuche ich das Pflanzenwachstum in den Griff zu bekommen, um den Nitratgehalt klein zu halten.


    Dazu wird nun bestes Harzwasser verwendet, da es fast kein Nitrat enthält, zudem ist es sehr weich.


    Die Wasserwerte im Aquarium sind nun wie folgt:


    KH 5
    pH 6,8
    NO3- unter 15 mg/l


    Gedüngt wird mit 3ml Ferrdrakon täglich (zur Erinnerung 160 Liter brutto).


    Irgendwo habe ich in diesem Forum mal gelesen, dass auch durch Ferrdrakon Nitrat entsteht, durch den Abbau der Chelatoren.
    Ich finde diesen Beitrag jedoch nicht mehr.


    Wie viel mg Nitrat können zum Beispiel durch 1 ml Ferrdrakon entstehen?


    Zudem noch eine Frage: Ich hatte vor ca einem Monat auch für zwei Wochen ein Nitrataustauscherharz im Filter verwendet.


    Danach schienen mir die Pflanzen an Eisenmangel zu leiden, kann das mit dem Austauscherharz zusammenhängen?


    Und die letzte Frage: Das Pflanzenwachstum wird langsam schneller, wäre es ratsam Daydrakon zu verwenden um das Wachstum weiter zu verbessern, oder ist Daydrakon nur für gut gedeihende Pflanzenaquarium zu verwenden, die Nährstoffe sehr schnell verbrauchen?


    MfG!


    Volker


    PS.: Fast vergessen: Herr Kremser, Sie haben doch bestimmt auch einige Aquarien. Ich wäre sehr an Fotos interessiert =)!

  • Hallo Volker, wenn Du bestes Harzwasser verwendest wohnst Du sicher in der Gegend von Helmstedt. Ich räume zur Zeit ein 500l Becken mit Biorieselfilter leer. Damit hatte ich noch nie Nitratprobleme. Falls Du Interesse hast, melde Dich einfach, ich mach auch einen ordentlichen Studentenpreis.


    Gruß Peter

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    Irgendwo habe ich in diesem Forum mal gelesen, dass auch durch Ferrdrakon Nitrat entsteht, durch den Abbau der Chelatoren.
    Ich finde diesen Beitrag jedoch nicht mehr.

    S. folgender Artikel unten.

    Zitat

    Danach schienen mir die Pflanzen an Eisenmangel zu leiden, kann das mit dem Austauscherharz zusammenhängen?

    Eisen- und Stickstoffmangel ergibt beides eine Chlorose. Bei vielen Pflanzenarten sind Eisenmangel- und Stickstoffmangel-Chlorosen nur sehr schwer voneinander zu unterscheiden.
    Ich glaube hier einfach an die Stickstoffmangelchlorose, das liegt einfach näher.

    Zitat

    Und die letzte Frage: Das Pflanzenwachstum wird langsam schneller, wäre es ratsam Daydrakon zu verwenden um das Wachstum weiter zu verbessern, oder ist Daydrakon nur für gut gedeihende Pflanzenaquarium zu verwenden, die Nährstoffe sehr schnell verbrauchen?

    Daydrakon ist einerseits für Extremfälle wie Rieselfilter und UV-Lampen gedacht. Andererseits helfen die sog. "beneficial Elements" ein gutes und gesundes Wachstum zu errreichen, auch wenn sie nicht essentiell sind. In Becken mit einer einigermassen gesunden Pflanzenmasseproduktion ist Daydrakon daher immer zu empfehlen.

    Zitat

    PS.: Fast vergessen: Herr Kremser, Sie haben doch bestimmt auch einige Aquarien. Ich wäre sehr an Fotos interessiert =)!

    Finden sich im Forum in der Kundenrubrik oder auf der Website im Aqua-Blog.

  • Hallo!


    Sieht sehr gut aus das Becken!


    Vielleicht noch ein paar technische Details zu Ihrem Aquarium?


    Vor allem Beleuchtung und Filterung, sowie Wasserwerte.


    Also, bei 3,243 g Nitrat pro Liter Ferrdrakon ist die "Nitratzugabe", ja folgendermaßen:


    Das wäre ja 3243 mg/l Nitrat:


    3243 mg/l : 1000 ml/l = 3,243 mg/ml


    Bei mir 3 ml pro Tag:


    3,243 mg/ml * 3 ml/Tag = 9,729 mg/Tag


    Bei höchstens alle zwei Wochen bis zum nächsten Wasserwechsel würde man also


    9,729 mg/Tag * 14 Tage = 136,21 mg NO3- in 14 Tagen eintragen.


    Das wären pro Liter Aquariumwasser (ca 140 Liter netto):


    136,21 mg : 140 Liter = 0,9729 mg/Liter


    Habe ich mich irgendwo verrechnet?



    Bei Daydrakon wäre es ja noch weniger, aber bei der Produktbeschreibung steht, "... ein Mindestwasserwechsel von 25 % alle 2 Wochen vorausgesetz".


    Bei sowenig Nitrat, warum muss man bei Pflanzenaquarium überhaupt einen Teilwasserwechsel durchführen?


    Würde man ein Risiko eingehen, wenn man Daydrakon verwendet, obwohl die Pflanzen noch nicht so gut wachsen?


    Gibt es auch Zahlen, wieviel Nitrat durch normales Flockenfutter pro Gramm entsteht kann?


    Noch eine letzte Frage: Zur Beleuchtung dienen zwei T5 Leuchtbalken mit Reflektoren mit jeweils 39 Watt. Ist das zuwenig?


    Pflanzen eigentlich nur Standard: Hygrophila polysperma, corymbosa und bald auch difformis, Ludwigia repens, Echinodorus osiris, amazonicus, sowie eine kleiner Trieb einer quadricosatus oder bolivianus (bin mir nicht sicher), Anubias barteri var. nana und Sagittaria subulata.
    Also so richtig gut wachsen tut keine, vielleicht die Stengelpflanzen 5 cm pro Woche.


    MfG!


    Volker

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    Vielleicht noch ein paar technische Details zu Ihrem Aquarium?

    Bei Gelegenheit, wenn sich mal wieder Zeit für ein Update findet.

    Zitat

    Also, bei 3,243 g Nitrat pro Liter Ferrdrakon ist die "Nitratzugabe", ja folgendermaßen:
    ...
    Habe ich mich irgendwo verrechnet?

    Nein, verrechnet nicht, nur den Nebensatz überlesen, daß die Umwandlung der Chelatoren im Aquarium normalerweise nicht stattfindet, auf jeden Fall nicht quantitativ. Auch nicht in Zeiträumen zwischen 2 Wasserwechseln.


    Bakterien sind Opportunisten, sie fressen das was am leichtesten zu erhalten ist und am wenigsten Mühe beim Verdauen bereitet. In Fischbecken mit jeder Menge Kot und Futterresten wird sich nur schwer eine Chelator-abbauende Flora ausbilden (können).
    Wenn überhaupt findet das in fischlosen Becken mit überdimensionierter Filteranlage statt.

    Zitat

    Bei sowenig Nitrat, warum muss man bei Pflanzenaquarium überhaupt einen Teilwasserwechsel durchführen?

    Diese Info kann man in 1001 Diskussion in ebenso viel Foren nachlesen.
    Weil der Wasserwechsel dazu dient, übrig gebliebene Nährstoffe zu entfernen und verbrauchte nachzuliefern. Wir können ja nur ein paar von sehr vielen Nährstoffe überhaupt bestimmen.
    Nitrat ist davon nur ein Parameter.
    Was ist beispielsweise mit der Anreicherung von Chelatoren und deren Abbauprodukten bei stattfindender Düngung.
    Was ist mit Fe, Mn, Cu, Zn, Co, Ni, Mg, K, Ca, B, Huminstoffen, Gelbstoffen, Wuchshemmstoffen etc. etc. pp.?

    Zitat

    Würde man ein Risiko eingehen, wenn man Daydrakon verwendet, obwohl die Pflanzen noch nicht so gut wachsen?

    Risiko? Evtl. das sich etwas Pinselalgenwuchs breit macht, wenn Zugabe und Verbrauch nicht in Einklang stehen.

    Zitat

    Gibt es auch Zahlen, wieviel Nitrat durch normales Flockenfutter pro Gramm entsteht kann?

    Hängt vom Futter ab. Der Proteingehalt enthält einen bestimmten Prozentsatz Stickstoff. Diesen kann man in Nitrat umrechnen (vollständigen Abbau vorausgesetzt). Er beträgt näherungsweise um die 16 %. Genau läßt sich das prinzipiell nicht angeben, da jedes Protein andere Aminosäuren in wechselnden Anteilen enthält.

    Zitat

    Noch eine letzte Frage: Zur Beleuchtung dienen zwei T5 Leuchtbalken mit Reflektoren mit jeweils 39 Watt. Ist das zuwenig?

    Knapp 80 W auf 160 l? Das sind immerhin 0,5 W/l, das ist nicht wenig, sondern schon an der Grenze zum Starklichtbecken.

    Zitat

    Also so richtig gut wachsen tut keine, vielleicht die Stengelpflanzen 5 cm pro Woche.

    Wurde denn inzwischen der PO4-Gehalt bestimmt? Kein oder zuwenig PO4 ist eine der stärksten Wachstumsbremsen.

  • Hallo!


    Habe nun einen Phophat-Test besorgt. Der Wert liegt zwischen 0,25 und 0,5 mg/l (Farbe war aber eher 0,25 mg/l). Nitrat circa 12,5 mg/l, ist allerdings einen Tag vorm Wasserwechsel.


    Eisen war etwas niedrig zwischen 0 und 0,05 mg/l. Habe jetzt Ferrdrakon auf 4 ml/Tag erhöht.


    Grünalgen wachsen ziemlich gut, Wasserpflanzen mittelmäßig.


    Vielleicht noch eine seltsame Sache: Letztens habe ich mir mit neuen Wasserpflanzen circa 20 Wasserlinsen ins Aquarium geschleppt.
    Viele schreiben, sie seien eine ware Plage, weil sie sich schnell vermehren.


    Sie sehen gesund aus, habe allerdings einen sehr dünnen violetten Rand (normal?). Mehr sind es jedoch nicht geworden.


    Was könnten hier die Ursachen sein, dass sie sich kaum vermehren?


    MfG!


    Volker

    • Offizieller Beitrag

    Habe nun einen Phophat-Test besorgt. Der Wert liegt zwischen 0,25 und 0,5 mg/l (Farbe war aber eher 0,25 mg/l). Nitrat circa 12,5 mg/l, ist allerdings einen Tag vorm Wasserwechsel.

    ca. 12,5 mg/l. Einmal muß ich das doch mal kommentieren;). "Ca." und eine Angabe eine Stelle nach dem Komma bzw. auf 3 Stellen genau passt einfach nicht zusammen.
    So wie ich das Testprogramm kenne, ist das der Test, der als letzte Stufe vor Null 12,5 hinschreibt. Dem Entwickler sollte man nachträglich noch in den Hintern treten. Eine vernünftige Abstufung wäre 10 mg/l gewesen.


    Das andere Problem mit diesem Test ist, daß er leicht verdirbt und wie man hier auch nachlesen kann, dann immer 12,5 mg/l anzeigt, selbst bei dest. Wasser.


    Ich kann nur immer wieder dazu auffordern, den Test immer wieder zu überprüfen. Bei dest. Wasser muß Null rauskommen, für das andere Ende der Skala wäre ein Leitungswasser mit bekanntem Nitrat-Gehalt ideal.

    Zitat

    Vielleicht noch eine seltsame Sache: Letztens habe ich mir mit neuen Wasserpflanzen circa 20 Wasserlinsen ins Aquarium geschleppt.
    Viele schreiben, sie seien eine ware Plage, weil sie sich schnell vermehren.


    Sie sehen gesund aus, habe allerdings einen sehr dünnen violetten Rand (normal?). Mehr sind es jedoch nicht geworden.

    Es gibt verschiedene Wasserlinsen, alle wachsen nur gut, wenn sie nährstoffmässig gut versorgt sind. Die kleinen Lemna minor wachsen deutlich am schnellsten. Andere Arten sind da u.U. wesentlich langsamer.


    Ein violetter Rand könnte wie bei allen Violettverfärbungen auf eine Unterversorgung mit Phosphat schliessen lassen. Diesen Pflanzen sind 0,25 mg/l PO4 einfach zu wenig.

  • Hallo!


    Das wäre gut möglich, der Nitrat Test ist schon ca 2 Jahre alt.


    Habe jetzt Eudrakon P bestellt, ich bin gespannt.


    Wie sollte ich jetzt vorgehen?


    Auf 0,5 mg/l Phosphat düngen?


    Können meine Pflanzen diesen Wert vertragen, bzw. würde er sie besser wachsen lassen (zur Erinnerung: Hygrophila polysperma, corymbosa und difformis, Ludwigia repens, Echinodorus osiris, amazonicus, sowie eine kleiner Trieb einer quadricosatus oder bolivianus (bin mir nicht sicher), Anubias barteri var. nana, Sagittaria subulata und Vallisneria spiralis)?


    Und die Fische: 3 Weibchen Pelivachromis pulcher, 3 rote Neon (ich weiß die Neons sind Schwarmfische, habe sie aber geschenkt bekommen, obwohl ich Algenprobleme hatte und wollte dann keine weiteren zukaufen), ein Pelv. pulcher Männchen ist nicht drin, da es sonst zur unkontrollierten Vermehrung kommt ;-)!


    Könnte es auch andere Gründe haben, dass die Wasserlinsen nicht wachsen?


    Den Nitratwert erhöhe ich vorsichtshalber mal mit unserm Leitungswasser, ist ja genug drin ;-).


    MfG!


    Volker

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    Auf 0,5 mg/l Phosphat düngen?

    bei der Lichtstärke kann man den Po4-Gehalt ruhig zwischen 0,25 und 0,5 mg/l halten.

    Zitat

    Können meine Pflanzen diesen Wert vertragen, bzw. würde er sie besser wachsen lassen

    Ja.

    Zitat

    Könnte es auch andere Gründe haben, dass die Wasserlinsen nicht wachsen?

    Ja, aber meist ist es doch PO4, NO3 oder beides. Seltener Fe oder K.
    Wasserlinsen wachsen halt am besten in total eutrophierten Gewässern.

  • Hallo!


    Ich gebe zur Zeit jeden Tag 4 ml Ferrdrakon und einen Tagesdünger eines anderen Herstellers hinzu (Dosierung 1 Tropfen auf 50 Liter).


    Der Eisentest schlägt nun etwas mehr an, aber 0,05 mg/l ist immer noch nicht erreicht.


    Zur Zeit sind zwei E... Filter in Reihe geschaltet, Filtervolumen ist ca 6 Liter, Fördermenge circa 300 l/h.
    Ich habe so das Gefühl, dass das ganze schöne Eisen da drin oxidiert und ausgefällt wird.
    Der Besatz ist wie oben beschrieben, 3 Pelvicachromis pulcher und drei rote Neons.


    Kann ich vielleicht auf einen kleinen Innenfilter umstellen, damit ich nicht mehr soviel düngen muss?


    Im Fachhandel sagte man mir, dass ich speziellen Eisendünger zu düngen solle.


    Meine Frage: Man kann ja leider nur Eisen relativ einfach messen.
    Ist es wahrscheinlich, dass bei der Zugabe von 4 ml Ferrdrakon pro Tag nur Eisen fehlt, da das ja relativ schnell "abgebaut" wird, oder vielleicht auch die anderen "Wirkstoffe"?


    Was passiert eigentlich mit Kalium, Magnesium, etc. das nicht von den Pflanzen verbraucht wird?


    Habe mal 1 ml Eudrakon P zugegeben, ich kann mich täuschen, aber mir kam es so vor, als ob die Pflanzen stärker assimilierten, werde es mal weiter probieren.


    MfG!


    Volker

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    Zur Zeit sind zwei E... Filter in Reihe geschaltet, Filtervolumen ist ca 6 Liter, Fördermenge circa 300 l/h.
    Ich habe so das Gefühl, dass das ganze schöne Eisen da drin oxidiert und ausgefällt wird.

    verkehrt ist das Gefühl sicher nicht. Filter können auch eine ganze Menge Dünger verbrauchen. Allerdings wird das nach einigen Wochen besser, wenn das gesamte Filtermaterial mit Eisenhydroxidschlamm bedeckt ist. Dann stellt sich eine Art Gleichgewicht ein.

    Zitat

    Kann ich vielleicht auf einen kleinen Innenfilter umstellen, damit ich nicht mehr soviel düngen muss?

    Bei dem geringen Fischbesatz sicher möglich. Allerdings beginnt man damit auch wieder von vorne das Filtermaterial einzufahren.

    Zitat

    Im Fachhandel sagte man mir, dass ich speziellen Eisendünger zu düngen solle.

    Sie meinen damit das, was ich einen Tagesdünger (wie Daydrakon) nenne. Das wäre eine Möglichkeit, wenn der Dosierungsspielraum eines Volldüngers wie Ferrdrakon ausgeschöpft ist.

    Zitat

    Meine Frage: Man kann ja leider nur Eisen relativ einfach messen.
    Ist es wahrscheinlich, dass bei der Zugabe von 4 ml Ferrdrakon pro Tag nur Eisen fehlt, da das ja relativ schnell "abgebaut" wird, oder vielleicht auch die anderen "Wirkstoffe"?

    Der Verbrauch der verschiedenen Nährstoffe steht in einem ungefähren Verhältnis zueinander. Deswegen schließt man vom leicht zu messenden Eisen auf alle anderen Nährstoffe.
    Eisen und Mangan können auch als Hydroxide ausfallen, alles andere bleibt in Lösung oder wird wie Kupfer, Kobalt etc. in Pflanzen oder Bakterien angereichert.

    Zitat

    Was passiert eigentlich mit Kalium, Magnesium, etc. das nicht von den Pflanzen verbraucht wird?

    Es bleibt einfach übrig. Überschüsse beseitigt der Wasserwechsel.

    Zitat

    Habe mal 1 ml Eudrakon P zugegeben, ich kann mich täuschen, aber mir kam es so vor, als ob die Pflanzen stärker assimilierten, werde es mal weiter probieren.

    1 ml auf 50 l oder 1 ml gesamt? Letzeres hätte wohl kaum eine Wirkung. Wie groß war das Becken?

  • Hallo!


    Es waren tatsächlich nur 1 ml Eudrakon P auf 160 Liter brutto. Mein Phosphatgehalt war in der Woche davor zwischen 0,25 mg/l und 0,5 mg/l und ich dachte schaden kann so wenig nicht.


    Was seltsam ist, dass der Phosphatwert nach zwei Wochen ohne Wasserwechsel letzten Samstag bei "nicht nachweisbar" lag.


    Scheinen die Pflanzen alles verbraucht zu haben, abgebaut wird Phosphat nicht, oder?


    Vor zwei Wochen war er zwischen 0,25 und 0,5 mg/l vorm Wasserwechsel ohne Zugabe von Eudrakon P.


    Ich habe jetzt 3 ml Eudrakon P reingegeben, bin lieber vorsichtig, da ich das Becken nur alle ein bis drei Wochen sehe.



    Zitat:


    "Sie meinen damit das, was ich einen Tagesdünger (wie Daydrakon) nenne. Das wäre eine Möglichkeit, wenn der Dosierungsspielraum eines Volldüngers wie Ferrdrakon ausgeschöpft ist."



    Habe dem Fachhändler gesagt, dass ich schon einen Tagesdünger benutze, er meinte "reines Eisen reinkippen":), hatte da auch einen Dünger der angeblich nur zweiwertiges Eisen enthielt.



    Ich probiere noch ein wenig rum, um den tatsächlichen Düngerbedarf zu finden.


    Aber wie gesagt, Algen werden langsam weniger, Pflanzen wachsen schneller.


    Noch eine Frage zum Nitrat Wert: Ab wann ist das zu wenig?


    MfG!


    Volker

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    Was seltsam ist, dass der Phosphatwert nach zwei Wochen ohne Wasserwechsel letzten Samstag bei "nicht nachweisbar" lag.

    irgendwas verändert, daß den rascheren Verbrauch erklären könnte? Ein anderes Futter beispielsweise? Der Phosphatgehalt verschiedener Futtermittel kann sehr unterschiedlich sein.

    Zitat

    Scheinen die Pflanzen alles verbraucht zu haben, abgebaut wird Phosphat nicht, oder?

    Nein, abgebaut wird PO4 nicht.
    Entweder wird es von den Pflanzen verbraucht, oder bei höheren Konzentrationen an PO4 und/oder Eisen kann ein Teil als Eisenphosphat ausgefällt werden.

    Zitat

    Habe dem Fachhändler gesagt, dass ich schon einen Tagesdünger benutze, er meinte "reines Eisen reinkippen":), hatte da auch einen Dünger der angeblich nur zweiwertiges Eisen enthielt.

    Nur Eisen wäre mir zu einseitig für einen Dünger, ich kenne auch kein Konkurrenzprodukt, daß so zusammengesetzt wäre (reines Fetrilon mal außen vor, da das nicht dediziert als Aquaristikprodukt verkauft wird). Ein Tagesdünger wie Daydrakon enthält aber schon hauptsächlich Eisen (II).

    Zitat

    Noch eine Frage zum Nitrat Wert: Ab wann ist das zu wenig?

    Um die 10 mg/l dürfen das schon sein.
    Am besten ist, wenn man sich beim Verhältnis PO4/NO3 an der Redfield rate orientiert, die das optimale Verhältnis der beiden Stoffe definiert.

  • Hallo!


    Wie gesagt, der Verkäufer meinte es sei ein reiner Eisendünger.


    Wenn ich nächstes Mal im Laden bin schreibe ich mir mal den Namen des Düngers auf.


    Also, das Futter wurde nicht geändert.


    Das einzige ist, dass ich die Dosis von Ferrdrakon von 3 ml auf 4 ml pro Tag erhöht habe.


    Werden dann wohl die Pflanzen gewesen sein, die alles verbraucht haben, hoffe ich zumindest. Das Wachstum war in der letzten Woche um einiges besser als zuvor.


    Nächstes Wochenende bin ich wieder zu Hause, bin schon gespannt, ob nun der Durchbruch gelungen ist und die Pflanzen die Algen langsam verdrängen.


    Vielleicht noch eine Frage: Der Verkäufer sagte auch, dass alte Echinodoren oft nicht mehr gut wachsen. Ist das richtig?


    Und noch etwas, was mir aufgefallen ist: Früher wuchs Hygrophila polysperma immer deutlich schneller als Ludwigia repens, zur Zeit ist es umgekehrt.


    Ludwigia repens wächst so 3 bis 5 cm pro Woche, Hygrophila polysperma wirklich sehr langsam 2 cm pro Woche.


    Hygrophila corymbosa schneller als H. polysperma aber langsamer als L. repens.


    Woran könnte das liegen?


    MfG!


    Volker