Echinodorus-Probleme

  • Hallo,


    seit einiger Zeit weist meine Echinodorus schwarz-braune Spitzen auf. Die Blätter werden immer unansehlicher und später durchsichtig.


    Zuerst ging ich von Kieselalgen aus, habe daraufhin die Härte im Wasser reduziert und immer wieder über eine Filtermasse gefiltert, die dem Wasser das Silikat entziehen soll, das tatsächlich relativ hoch im Leitungswasser vorhanden ist (SiO2 10,1). Eine Zeit lang hatte ich daraufhin kaum noch mit den Erscheinungen zu kämpfen, doch das Problem kehrte zurück - und die Pflanze sieht schlimmer aus als jemals zuvor.


    Ich bin daraufhin von Fraßschäden ausgegangen und habe im Becken alles entfernt, was auch nur im Entferntesten an die Echinodorus gehen könnte. Trotzdem gab es keine Verbesserung - immerhin weiß ich nun, dass meine Otocinclus keine Schuld trifft.


    Hat irgendjemand noch eine Idee, was ich tun könnte?
    Die Wasserwerte sind wie folgt:


    KH 3
    PH 7
    GH 8
    NO3 10 mg/l
    NO2 -
    Fe 0,25
    PO4 unter 0,25 mg/l


    Ich dünge das Becken (460 Liter) mit Ferrdrakon und EasyCarbo.


    Vielen Dank und viele Grüße
    Tobias

  • Hallo Tobias


    Ich könnte mir ganz gut Kaliummangel vorstellen. Zumindest sieht es für mich nach Kaliummangel aus. Düngst du den Kalium? Wieviel Kalium kommt den beim Wasserwechsel in das Becken? Nimmst du zum Wasserwechsel reines Leitungswasser oder verschneidest du? Wieviel Kalium hat den dein Leitungswasser?


    Liebe Grüße
    Stefan:)

  • Hallo,


    Danke für Eure Antworten. Der Kalium-Wert liegt nach Auskunft der Wasserwerke bei 4,4. Ich kann mit diesem Wert nichts anfangen - ist das wenig, ist das viel? Wasserwechsel etwa 60%/Woche.


    Wie gesagt dünge ich nur mit Ferrdrakon und EasyCarbo. Als Bodengrund habe ich Terrdrakon und habe im letzten Monat wegen der Probleme zwei, drei Lateritkugeln an die Wurzeln der Echinodorus gesteckt. Könnte es ganz einfach ein Zuviel an Fe sein?


    Viele Grüße
    Tobias

  • Hallo Tobias!


    Nimmst du den zum Wasserwechsel reines Leitungswasser? Wenn ja finde ich könntest du ruhig etwas Kalium zudüngen.
    Kalium würde ich aber nur mit Ferrdrakon K zudüngen, dort ist dann auch gleich genug Magnesium im Verhältnis zum Kalium drinnen. Der Kaliumgehalt könnte meiner Ansicht nach ruhig bei 7 liegen. Ist den dein Becken dicht bepflanzt? Ein zuviel an Eisen glaube ich nicht, obwohl ich 0,25 mg/l Fe zu hoch finde. 0,05 mg/l tun es genau so und es schwimmt nicht soviel unnötiges Eisen im Becken herum das ja dann wieder den Algen nur zu gute kommt. Senke doch mal den Fe-Wert (das kann aber leicht 1-2 Wochen dauern, ist ja genug im Filter) und erhöhe das Wechselwasser auf 7 mg/l Kalium.


    Liebe Grüße
    Stefan

  • Hallo,


    Danke Dir für Deine Antwort - bist Du Dir sicher, dass die Probleme an den Blättern nicht von zu viel Fe im Boden kommen können? Ich fand das so einleuchtend! ;) Dazu fällt mir noch ein, dass eben nur diese Pflanze betroffen ist. Die anderen wachsen sehr gut...


    Ich wechsle mit reinem Leitungswasser und werden nun einmal schauen, was passiert, wenn ich mit Ferrdrakon K zudünge.


    Viele Grüße
    Tobias

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    Danke Dir für Deine Antwort - bist Du Dir sicher, dass die Probleme an den Blättern nicht von zu viel Fe im Boden kommen können? Ich fand das so einleuchtend! ;) Dazu fällt mir noch ein, dass eben nur diese Pflanze betroffen ist. Die anderen wachsen sehr gut...

    Terrdrakon und Laterit enthalten Eisen (absichtlich) nur in einer für Pflanzen sehr schwer verfügbaren Form (es würde ja sonst viel zu rasch verfügbar sein).
    Aber der Eisengehalt im Wasser von 0,25 mg/l erscheint mir deutlich zu hoch. Wird täglich oder wöchentlich gedüngt?
    Bitte einfach mal die Düngerdosierung langsam so weit reduzieren, daß der Eisengehalt im empfohlenen Bereich ankommt: 0,05 - 0,1 mg/l.

    Zitat

    Ich wechsle mit reinem Leitungswasser und werden nun einmal schauen, was passiert, wenn ich mit Ferrdrakon K zudünge.

    Aber wie beschrieben Ferrdrakon K nicht zusätzlich sondern ersatzweise für Ferrdrakon verwenden.

  • Hallo Herr Kremser,


    die Wasserwerte habe ich kurz vor dem fälligen Wasserwechsel genommen. Zwei Tage später - nach dem WW - habe ich den Fe-Wert kontrolliert - seltsamerweise lag der Wert nun bei etwa 0,01. Eine falsch durchgeführte erste Messung kann ich ausschließen. Ich habe diese aufgrund des hohen Wertes zweimal durchgeführt.
    Es kann also nicht sein, dass der hohe Fe-Wert durch die langsamere Abgabe des Bodendüngers entstanden ist?


    Ferrdrakon dünge ich in dem gutbepflanzten 450 Liter Becken einmal wöchentlich und hier nur mit 50% der angegebenen Menge.


    Kann der geringe Kaliumwert Grund für die Schäden an den Blättern sein? Sind diese "typisch" für einen Mangel an Kalium? Ich habe die dunklen Spitzen eben sofort mit zuviel Eisen in Beziehung gebracht...


    Dankeschön und viele Grüße aus Düsseldorf,
    Tobias

  • Hallo Tobias


    Ich denke schon daß der geringe Kaliumwert schuld ist. 4,4 ist ja nicht viel und es wird ja jeden Tag davon etwas verbraucht. Probier doch wirklich die Ferrdrakondüngung durch eine Teil Ferrdrakon K zu ersetzen. Die wöchentliche Düngung würde ich auch auf eine tägliche umstellen. Ist sicher besser da das Angebot nicht so schwankt und nicht so viel Zeit zum Ausfällen ist. Noch dazu treibt nicht so viel Dünger im Wasser. Bei einer wöchentlichen Düngung düngst du ja sozusagen ein Depot was ja eigentlich wieder nur die Algen freut.:)


    Liebe Grüße
    Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    Es kann also nicht sein, dass der hohe Fe-Wert durch die langsamere Abgabe des Bodendüngers entstanden ist?

    Ausschließen kann ich das nicht. Ich halte es für unwahrscheinlich. Das rasche Absinken des Eisengehalts von 0,25 auf 0,01 mg/l durch einen Teilwasserwechsel läßt sich ja rein rechnerisch durch reinen Austausch mit eisenfreiem Wasser nicht erklären. Evtl. wäre es möglich, daß der hohe Startwert durch einen Rücklöseprozess ausgefällten Eisens aus dem Filter- oder Bodenschlamm verursacht wurde. Huminstoffe und Chelatoren in Wasseraufbereiters können das u.U. verursachen.

    Zitat

    Kann der geringe Kaliumwert Grund für die Schäden an den Blättern sein? Sind diese "typisch" für einen Mangel an Kalium? Ich habe die dunklen Spitzen eben sofort mit zuviel Eisen in Beziehung gebracht...

    Weniger für die dunklen Stellen, als für die durchscheinenden dazwischen!

  • Hallo,


    Danke für die Hilfe und für die Bemühungen zuvorderst.


    Zurzeit dünge ich nun täglich in meinem ~ 400 Liter Becken (Nettoinhalt) 2 ml Ferrdrakon, 3 ml Ferrdrakon K und 8 ml Easy Carbo. Eine Woche ist nun vergangen seit Beginn der neuen Düngung und eine Änderung konnte ich leider nicht beobachten. Beim heutigen Wasserwechsel habe ich wieder eine ganze Menge an Blättern der Echinodorus bleherae entfernt, die die charakteristische schwarze Spitze und die Nekrosen aufwiesen. "Innerhalb" der Pflanze sieht es grün nach Neuwuchs aus - ob sich das wirklich bewahrheitet, ist abzusehen. Es gibt auch kleinere Blätter, die sich braun färben. Kieselalgen sind es nicht, da sich der "Belag" nicht entfernen lässt.


    Interessanterweise wachsen meine anderen Pflanzen noch immer unheimlich gut.


    Ich bleibe am Ball und berichte gerne. Gibt es noch irgendwelche Tipps?


    Viele Grüße und Dankeschön
    Tobias, der gespannt ist, wie es weitergeht

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    8 ml Easy Carbo.

    ist eigentlich auszuschließen, daß die Schäden evtl. durch das EC verursacht werden? Mal in die Richtung getestet?

    Zitat

    "Innerhalb" der Pflanze sieht es grün nach Neuwuchs aus - ob sich das wirklich bewahrheitet, ist abzusehen.

    Wenn, dann gibt es Veränderungen nur beim Neuzuwachs. Schäden an den alten Blättern bessern sich nicht mehr.