Einer nach dem anderen...

1. offizieller Beitrag

    hallo ich habe vor 2 monaten (nach 3 wochen einlaufphase) in mein aquarium die ersten fische eingesetzt. ich habe ein gebrauchtes 200l aquarium von einer bekannten, das ich aber ordentlich gereinigt habe. pflanzen habe ich auch von einem bekannten, der sein aquarium schon seit mehr als 20 jahren hat, also habe ich mal auf seine ratschläge vertraut. dieser meint, dass ich mit der einrichtung und dem besatz alles richtig gemacht habe und auch die wasserwerte vollkommen in ordnung sind. vor ca 3 wochen ging es dann los. vereinzelt sind mir tiere aus verschiedenen arten weggestorben, außer bei den welsen und diesen putzerfischen.( immer ein paar tage dazwischen ging es anscheinend allen gut bis der nächste aufgegeben hat. insgesamt sind es bis jetzt 5 tiere, die gestorben sind. es läuft jedes mal gleich ab.erst sondert sich das tier ab, schwimmt aber noch recht munter umher, allerdings schon einmal in der nähe der wasseroberfläche. als nächstes frisst es nicht mehr und steht im ruhigsten bereich des aqariums, dann bleibt es immer an der wasseroberfläche, schnappt teilweise luft. (skalare haben das nicht getan) nach spätestens 24 stunden ist das tier dann tot. ich habe jetzt auf einmal auch diese grünen punktalgen im becken. ich weis nicht ob das mit dem fischsterben zusammenhängt. ich weis leider nicht wie alt die lampen sind deshalb werde ich morgen auf verdacht (die vorige besitzerin hat das becken sehr vernachlässigt und sicher nicht die lampen rechtzeitig ausgetauscht) neue kaufen. ich hoffe jemand weis was ich am besten gegen mein fischsterben und das algenwchstum tum kann.
    liebe grüße

    In einem neu eingerichteten oder grundgereinigten Aquarium sind nur sehr wenige dieser Bakterien vorhanden und müssen sich erst (wieder) vermehren, damit es nicht zur Ansammlung der giftigen Zwischenprodukte kommt. Setzt man nun in ein neueingerichtetes Aquarium zu viele Fische auf einmal ein, kommt es häufig zu Todesfällen durch Ammoniak oder Nitritvergiftung, mit großer Wahrscheinlichkeit die häufigste Ursache für Fischverluste. Deutliche Anzeichen sind heftiges Atmen und Luftschnappen an der Oberfläche, obwohl eigentlich genügend Sauerstoff im Wasser gelöst ist.
    Diesen Prozeß der Etablierung des Stickstoffkreislaufs oder genauer eines Teils des Stickstoffkreislaufes, der Nitrifikation, bezeichnet man allgemein als „Einfahren„.Tatsächlich gehören aber viele weitere Abläufe im Aquarium, die meistens miteinander eng verzahnt sind, zum Einfahren. Bis ein Aquarium tatsächlich eingefahren ist, also ein stabiles Ökosystem gebildet hat, dauert es bis zu einem Jahr.Dies erklärt auch, warum in neuen Aquarien vielfach Algenprobleme auftreten oder andere Dinge nicht so laufen, wie sie sollen. All dies sind einzelne Phasen der Etablierung des Ökosystems, das Aquarium muss erst einmal „zu sich finden“.


    Gruss Dietmar


    Dietmar

    Das vielleicht noch als Zusatz.
    Durch die zeitliche Abfolge der Etablierung des Stickstoffkreislaufs im Aquarium kommt es zuerst nach etwa sieben bis zehn Tagen zu einer Anhäufung (Peak) von Ammoniak/Ammonium. Auch hier kann es schon zu Vergiftungserscheinungen bei den Fischen kommen. Ist noch kein Nitrit nachweisbar, leiden die Tiere meist an einer Ammoniak-Vergiftung.Nach durchschnittlich 14 - 21 Tagen beginnen die Nitritifizierer (Ammoniak zu Nitrit - Bakterien) mit ihrer Tätigkeit. Setzt man nun nach häufig empfohlener 14tägiger Einfahrzeit Fische ins Aquarium, schwimmen diese nicht selten direkt oder kurz danach mitten im Nitritpeak, welcher durch die Ausscheidung der Fische noch verstärkt wird.

    vielen danke für deine antwort, aber ich hab trotzdem noch ein paar fragen. meine nitritwerte sind nämlich eigentlich in ordnung, also müsste es am ammoniak liegen, richtig? wie kann ich den mit diesen teststreifen prüfen? oder muss ich da da wasser zum testen irgendwo hingeben?
    ich hab am anfang von dem grauen erst gedacht, dass es vielleicht auch an der qualität der fische liegt. es war von anfang an ein blinder, einer mit irgendner verkrüpelung am maul, einer der sich immer abgesondert und nicht gefressen hat und einer mit nur einem auge dabei. da hab ich mir gedacht, dass des vielleicht einfach tiere waren, die ich schon geschwächt bekommen hab, weil auch genau diese tiere zuerst eingegangen sind. jetzt im moment sind keine fische mehr gestorben, also ich meine diese woche. ich weis nicht ob ich des jetzt schon als gutes zeichen nehmen kann oder als ruhe vor dem sturm. ich werde heute auf jeden fall noch gleich mein wasser testen gehn.
    liebe grüße!
    alex

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,
    wenn es auch meist in der Verantwortung des neuen Halters liegt, wenn immer wieder Fische sterben, so kann man es doch in ein oder anderem Fall nicht von der Hand weisen, daß die eingekauften Tieren schon vorgeschädigt oder krank waren.
    Daher empfiehlt sich immer eine Quarantäne für Neuzugänge.


    Für das bestehende Becken würde ich dazu raten, keine neuen Tiere dazu zu setzen, bis mind. 6 - 8 Wochen keinerlei Tiere mehr gestorben sind. Das wird sonst eine unendliche Geschichte.