Überfilterung und schlechter Pflanzenwuchs?

  • Hallo liebe Chemieexperten ;)


    Da mir die Frage mit den Wuchshemmstoffen noch nicht so ganz einleuchtend ist, hab ich mich quer durchs Internet gelesen. Nun bin ich auf eine These gestossen, die besagt, das man bei einer Überfilterung wichtige Chelatoren zerstört und diese Pflanzen nicht mehr zur Verfügung stünden. Des weiteren wird angedeutet, das der Juwehl Innenfilter eine "Eisenfalle" sein soll.
    Ich habe diesen Filter und immer noch Probleme mit dem Pflanzenwuchs.
    Zu meinem Filter:
    Juwehl Jumbo Innenfilter (war originall dabei) bestückt mit den Blauen Schaumstoffmatten grob&fein. Mache den Filter fast nie sauber, evtl. mal 1-2mal im Jahr!! (und ich weiss nichtmal warum, denn die Strömung ist auch ohne saubermachen groß genug).
    Wenn ich ihn saubermache (grade eben mal gemacht) kommt eine tierisch braune Brühe aus jedem einzelnen Schaumstoffteil, die unter fliessendem Wasser fast gar nicht rausgeht... also ist sehr "ergibig" dieser braune, dünne Schlamm. Mein Aquariumwasser hingegen ist Kristallklar!!
    Meine Frage - 1. Was genau könnte damit gemeint sein, das der Filter eine "Eisenfalle" ist?
    2. Muss ich mein Filter öfter saubermachen und warum?
    3. Ist das normal, das da so eine extrem brauen Brühe rauskommt, oder ist das bereits irgendein "ausgefallenes" Zeugs (Eisen/Mangan was weiss ich) und deshalb wachsen meine Pflanzen nicht?


    Danke im vorraus und schöne Feiertage!!!!!!!


    Tobias

  • Hier das Zitat:"
    Tatsächlich ist die Abbauleistung effektiv abhängig von der Geschwindigkeit, mit der das Wasser durch das Filtermaterial gezogen wird, d.h. je schneller der Filter, desto größere Mengen an Stoffwechselprodukten kann ein solcher Filter verarbeiten. Gleichzeitig bedeutet es aber auch, dass er entsprechende Mengen auch fordert! Da liegt das Problem. Werden sie jedoch nicht bereitgestellt, beginnen die Bakterien die Nährstoffe aus anderen Quellen zu beziehen, die im Aquarium allerdings erhalten bleiben sollen. Zu nennen sind vor allem Chelatoren, deren Aufgabe es sein soll, Mineralien und Schwermetalle zu binden (Wasseraufbereiter) oder gebundene Mineralien in Lösung zu halten, um sie den Pflanzen verfügbar zu machen (Düngemittel für Aquarienpflanzen). Die dabei frei werdenden Mineralien werden entweder wieder im Wasser gelöst und könnten dann für Vergiftungserscheinungen bei den Fischen sorgen (z.B. Blei) oder sie werden im Filter angelagert oder im, dann auch sehr reaktionsfreudigen Aquariumwasser, aufoxidiert und fallen aus (Beispiel: Eisen, Mangan). Die braune Farbe des Filterschlammes stammt von diesem ausgefällten Eisen."

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    Tatsächlich ist die Abbauleistung effektiv abhängig von der Geschwindigkeit, mit der das Wasser durch das Filtermaterial gezogen wird, d.h. je schneller der Filter, desto größere Mengen an Stoffwechselprodukten kann ein solcher Filter verarbeiten.

    Nun , das stimmt so nicht komplett. Es gibt eine optimale Abbauleistung bei einer bestimmten Durchströmung, steigert man weiter, sinkt die Abbauleistung wieder ab.
    Zum anderen begrenzt der Sauerstoffgehalt des Wassers die Abbaumöglichkeiten.

    Zitat

    Die braune Farbe des Filterschlammes stammt von diesem ausgefällten Eisen."

    Der Rest stimmt im Groben. Wobei zu ergänzen wäre, daß in Fischbecken fast immer genug andere leicht abbaubare Substanzen zur Verfügung stehen, so daß die Chelatoren üblicherweise nicht angegriffen werden.
    Anders sieht das in Fisch-losen Becken aus.
    Ich wüßte jetzt aber nicht, warum gerade ein rel. kleiner Innenfilter hier besonders schlimm sein sollte. Große Rieselfilter sind hier das Paradebeispiel für extreme Nährstofffallen. Hier mißlingen sogar oft Behandlungsversuche mit Fischmedikamenten, weil die Wirkstoffe schneller abgebaut werden, als sie wirken können.