Hilft hier Visidrakon?

  • Hallo,


    in einem meiner Aquarien ärgere ich mich seit einiger Zeit mit einer Trübung des Wassers durch kleine "Partikel" (also keine milchige Trübung) herum. Neue/mehr Feinfilterwatte (Filter ist ein Eheim Professionel-Modell), Mulm absaugen soweit möglich, Änderung der Wasserströmung - bisher hat nichts geholfen.


    Ist das das Spezialgebiet von Visidrakon? Oder ist Visidrakon nur bei "feineren", milchigen Trübungen hilfreich?


    Viele Grüße,
    Jan

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    Zitat

    Ist das das Spezialgebiet von Visidrakon? Oder ist Visidrakon nur bei "feineren", milchigen Trübungen hilfreich?

    Visidrakon wirkt nicht bei aufgewirbelten Partikeln. Es diente alleine dazu eine stabile Suspension zu "brechen", so dass die winzigen Bestandteile einer solchen Suspension verklumpen können und damit überhaupt filtrierbar werden.


    Wenn eine Trübung aus Partikeln besteht, so ist sie ja prinzipiell schon filtrierbar. Hier muss das Problem durch eine Veränderung der Filterung, sei es Strömung oder Filtermaterial, behoben werden.


    Leider wird hier auch feinste Filterwatte nichts nützen, weil es im Aquarium nicht das Filtermaterial selbst ist, dass die meisten Schwebestoffe aus dem Wasser entfernt, sondern es sind die aktiven Biofilme auf den belebten Oberflächen eingefahrenen Filtermaterials, die diese Aufgabe übernehmen.


    Filterwatte setzt sich für meine Begriffe sowieso viel zu schnell zu und hat eine zu geringe Kapazität. Ich würde immer groben und feinen blauen Filterschaumstoff verwenden. Wenn dann noch die Möglichkeit besteht, Mulm aus einem gut funktionierenden Becken/Filter zu erhalten, so sollte man das Problem mit den Schwebestoffen eigentlich in den Griff bekommen.


    Gleichzeitig wäre aber noch zu untersuchen, ob die Stoffe aufgrund eines ungünstigen Strömungsverlaufs im Becken gar keine Chance haben, sich mal irgendwo abzusetzen.

  • Hallo,


    danke für die aufschlußreiche Antwort.
    Die Strömung habe ich eigentlich schon so eingestellt, wie sie angeblich optimal sein soll (also so, daß sich im Aquarium ein Kreislauf ergibt).
    Als Filter nutze ich einen Eheim Professional 2226, der bestückt ist mit (von unten nach oben):
    - einem groben, grünen Schwamm
    - Kunststoffbällchen (Fa. Hobby)
    - groben, blauen Schwamm
    - #### Siporax
    - weiße Filterwatte


    Bisher dachte ich, daß die Watte am ehesten zur Feinfilterung geeignet sei, das mit den Biofilmen wußte ich noch nicht. Gereinigt wurde der Filter schon mindestens ein halbes Jahr nicht mehr, bis auf einen Austausch der oberen Watte vor kurzem, um festzustellen, ob dadurch die Partikel im Wasser verschwinden. Dabei hat interessanterweise die Filterleistung, also der Wasserdurchfluß, bisher nicht erkennbar nachgelassen, von einem Verstopfen kann also trotz der feinen Watte offenbar keine Rede sein.
    Vielleicht läßt sich aus diesen Informationen ja eine potentielle Problemquelle herauslesen?
    Mein Aquarium fasst übrigens 200 Liter.


    Viele Grüße,
    Jan

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    danke für die aufschlußreiche Antwort.
    Die Strömung habe ich eigentlich schon so eingestellt, wie sie angeblich optimal sein soll (also so, daß sich im Aquarium ein Kreislauf ergibt).

    Produziert denn jemand im Becken besonders viel Mulm, oder wühlt ein Bewohner die Schwebeteilchen immer wieder auf?
    Ansonsten wäre es vielleicht gerade sinnvoll, die Strömung so einzurichten, dass in einer der hinteren Ecken des Beckens die Schwebeteilchen die Chance haben, sich abzusetzen.
    Auch ein einigermaßen dichter Pflanzenbestand, sorgt doch immer wieder dafür, dass sich Schwebeteilchen in Ruhe absetzen können.

    Zitat

    Dabei hat interessanterweise die Filterleistung, also der Wasserdurchfluß, bisher nicht erkennbar nachgelassen, von einem Verstopfen kann also trotz der feinen Watte offenbar keine Rede sein.

    Die Watte verstopft erst dann relativ schlagartig, wenn sie von Bakterien besiedelt wurde und sich ihre Filterleistung dadurch um ein mehrfaches steigert.

  • Hallo,

    Hallo,
    Produziert denn jemand im Becken besonders viel Mulm, oder wühlt ein Bewohner die Schwebeteilchen immer wieder auf?


    vielleicht ist es sinnvoll, hier mal den kompletten Besatz reinzustellen:
    - 2 Makropoden
    - 11 Bitterlingsbarben
    - 10 Streifenschmerlen (Botia striata)
    - 4 Crossocheilus latius
    - 6 Dornaugen
    - 6 kleine bis halbwüchsige Apistogramma viejta


    Die Schmerlen könnten Wühlkandidaten sein, direkt sichtbar im Kies buddeln tun sie aber nur selten.



    Ansonsten wäre es vielleicht gerade sinnvoll, die Strömung so einzurichten, dass in einer der hinteren Ecken des Beckens die Schwebeteilchen die Chance haben, sich abzusetzen.


    Von der Deko besteht diese Möglichkeit eigentlich schon - leider, denn funktionieren tut es offenbar nicht. Gegenüber dem Einlauf/Ablauf ist quasi ein ganzer Holzstapel mit Javamoos und -farn, hier ein Bild vom Aquarium, falls hilfreich:
    http://img192.imageshack.us/img192/9224/pict6265.jpg



    Auch ein einigermaßen dichter Pflanzenbestand, sorgt doch immer wieder dafür, dass sich Schwebeteilchen in Ruhe absetzen können.


    Natürlich, aber (siehe Bild) leider auch schon vorhanden.



    Die Watte verstopft erst dann relativ schlagartig, wenn sie von Bakterien besiedelt wurde und sich ihre Filterleistung dadurch um ein mehrfaches steigert.


    Vorgestern hab ich jetzt mal eine Filterreinigung vorgenommen, was wohl keine schlechte Idee war - wenn ich den Geruch dabei richtig deute, haben sich unten im Topf anaerobe Zonen gebildet gehabt. Die feine Watte war dabei in der Tat nur relativ wenig von Mulm/Bakterien besiedelt.
    Hat ansonsten aber auch bisher nichts geholfen, sind jetzt eher noch mehr Partikel, die durchs Becken treiben :(


    Viele Grüße,
    Jan

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    Die Schmerlen könnten Wühlkandidaten sein, direkt sichtbar im Kies buddeln tun sie aber nur selten.

    das müsste man mal genau beobachten. Auch die Zwergbuntbarsche könnten hier nicht ganz unschuldig sein.


    Eventuell bleibt einem nichts anderes übrig, als das gesamte Becken mal einer gründlichen Reinigung zu unterwerfen. Dabei sollte man insbesondere den Kies zumindest bis in zwei bis 3 cm Tiefe gründlich von Mulm befreien; Pflanzen und Deco reinigen beziehungsweise abstauben. So das nach der Reinigungsaktion eben nur noch möglichst wenig Material übrig ist, dass überhaupt noch aufgewirbelt werden kann.