Nochmal eine Frage zur Redfield ratio

  • Hallo!!


    Ich habe ja seither ständig schwankungen in meinem 400L Becken und nun hat sich bei mir der Nitratwert bei 10-15mg/L eingependelt (vor 1/2 Jahr musste ich sogar NO3 nachdüngen).
    Um jetzt nach Redfield ein passendes Verhältnis hinzubekommen, müsste ich von ~0,5 - 0,8mg/L PO4 (meine gemessenen Werte) auf ~1,5mg/L aufdüngen... das ist ja eine ganz schöne Menge.
    Weniger NO3 ist im Moment anscheinend nicht hinzubekommen, selbst 1 Tag nach 40% TWW geht der NO3 Wert nicht unter 8 mg/L.


    Wie sollte ich nun weiterhin vorgehen? Refield beibehalten? laut Kremser sollte PO4 ja nun 0,2mg/L nicht überschreiten.. da bin ich ja Welten von entfernt.


    p.s. meine Pflanzen wachsen momentan recht gut, aber auch Pinselalgen und Grünalgen.


    Danke und Gruß Tobi

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    Um jetzt nach Redfield ein passendes Verhältnis hinzubekommen, müsste ich von ~0,5 - 0,8mg/L PO4 (meine gemessenen Werte) auf ~1,5mg/L aufdüngen... das ist ja eine ganz schöne Menge.

    das würde ich aus anderen Gründen nicht machen. Zu viel Phosphat kann durchaus schon wieder wachstumshemmend sein. Ich würde langfristig anstreben, nicht über 0,75 - 1,0 mg/l PO4 hinaus zu kommen.

    Zitat

    Wie sollte ich nun weiterhin vorgehen? Refield beibehalten? laut Kremser sollte PO4 ja nun 0,2mg/L nicht überschreiten.. da bin ich ja Welten von entfernt.

    Das Redfield-Verhältnis ist ja so eine Sache. Es ist ein theoretisches Konstrukt, das davon ausgeht, dass die Pflanzen dann optimal versorgt sind, wenn alle Nährstoffe im Wasser im selben Verhältnis vorliegen, wie sie im Pflanzengewebe gefunden werden.
    Niemand konnte mir bisher schlüssig begründen, warum das notwendig sein sollte, insbesondere wenn man berücksichtigt, dass die Pflanzen für verschiedene Nährstoffe jeweils ganz andere Anreicherungsfaktoren ermöglichen können. Solange alle Nährstoffe jederzeit und lückenlos ausreichend vorhanden sind, kann die Pflanze zu viel davon aufnehmen, wie sie benötigt. Die Gesamtaufnahmemenge und die Konzentration im Wasser haben doch nichts miteinander zu tun.


    Trotzdem ist das Redfield-Konzept sehr sinnvoll, um einen groben Rahmen für die Nährstoffversorgung festzulegen, und um überhaupt erst einmal darzustellen, warum Nährstoffe in bestimmten Verhältnissen verbraucht werden.


    Meine Empfehlungen auf der Website passen in aller Regel auf 90% der Becken meiner Kunden. Man kann an dieser Stelle nicht auf jeden Spezialfall eingehen. Wer davon abweichen möchte, kann das ja tun, sollte dann aber schon verstehen was er damit erreichen möchte.