Brunnenwasser OK?

  • Hallo,


    wir sind gerade am Haus bauen und nachdem uns zwei Wassersucher eine gute Wasserader vorausgesagt haben, haben wir einen Brunnen gegraben.


    Jetzt habe ich die letzten paar Tage den Brunnen mehrmals leergepumpt damit frisches Wasser nachkommt.
    Dieses Wasser hab ich Heute mal getestet und es ist dabei folgendes rausgekommen.


    pH 6,3
    NO3 0,2 mg/L
    NO2 n.n.
    GH
    KH 3,5
    Magnesium 5 mg/L
    Eisen 1,85mg/L
    Kalium 3,5 mg/L
    PO4 0,6 mg/L
    Chlorid 3 mg/L


    Die Tröpfchentests für die Gesamthärte ist leider gerade aus. Deshalb konnte ich das nicht testen.
    Was mir aufgefallen ist, ist der sehr niedrige pH Wert, und dennoch eine KH von 3,5.
    Das würde laut CO2 Tabelle einen CO2 Gehalt von ca. 55 mg/L ergeben. Das wäre extrem hoch.
    Weiters ist mir der extrem hohe Eisen Gehalt aufgefallen.
    Normalerweise sollte das Aquarium Wasser ca. 0,05 bis 0,1 mg/L Eisen aufweisen.
    Das Wasser selber ist sehr klar. Wenn man es Trinkt merkt man sogar einen leichten Metallischen Geschmack. Vermutlich durch den hohen Eisengehalt.
    Das Wasser möchten wir vor allem für die WC Spülung, zum Gartenspritzen, Autowaschen und eben auch für das Aquarium verwenden.
    Prinzipiell wäre mein Gedanke so gewesen das täglich ca. 100 Liter Brunnenwasser in das Aquarium automatisch dosiert werden. Und über einen Überlauf das überschüssige Wasser in den Kanal geleitet wird.


    Die Werte habe ich alle mit Tröpfchen Tests und einem Photometer gemessen. Dadurch sollte eine sehr große Genauigkeit vorhanden sein. Den pH Wert hab ich mit einer pH Elektrode gemessen.


    Denkt ihr ich kann das Wasser so verwenden? Einen Eisendünger kann ich mir in Zukunft bestimmt sparen :)
    Achja, das Aquarium wird ca. 1120 Liter Wasser fassen.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    Dieses Wasser hab ich Heute mal getestet und es ist dabei folgendes rausgekommen.

    die Werte klingen ja bis auf das Eisen wirklich ganz brauchbar.
    Es ist häufig so, daß Brunnenwasser reichlich CO2, wenig Sauerstoff und dafür viel Eisen und Mangan enthält. In der Regel kann man das Wasser so weder für Waschmaschine oder Toilettenspülung, noch als Trinkwasser oder gar Aquariumwasser verwenden.
    Hierfür bedarf es einer Enteisungs- und Entmanganungsanlage, die standardmäßig vom Fachmann installiert werden muss. Gleichzeitig dürfte sich damit der gefährlich hohe CO2-Gehalt auch erledigen.

    Zitat

    Was mir aufgefallen ist, ist der sehr niedrige pH Wert, und dennoch eine KH von 3,5.
    Das würde laut CO2 Tabelle einen CO2 Gehalt von ca. 55 mg/L ergeben. Das wäre extrem hoch.

    Das ist bei Brunnenwasser nichts außergewöhnliches.

    Zitat

    Weiters ist mir der extrem hohe Eisen Gehalt aufgefallen.

    Das ist bei.... :cool:

    Zitat

    Das Wasser selber ist sehr klar. Wenn man es Trinkt merkt man sogar einen leichten Metallischen Geschmack. Vermutlich durch den hohen Eisengehalt.

    Es ist sogar fraglich, ob soviel Eisen auf Dauer nicht gesundheitliche Probleme schaffen würden, vom Geschmack ganz abgesehen.
    Das ausfallende Eisen würde einem die Wäsche, das Geschirr, Toilettenschüsseln, Waschbecken etc. mit braunen Roststreifen "verzieren".

    Zitat

    Denkt ihr ich kann das Wasser so verwenden? Einen Eisendünger kann ich mir in Zukunft bestimmt sparen :)

    Das Aquarium würde aussehen wie die Bilder von den Nährstoff-Sickerstellen in tropischen Bächen: voll mit rot-braunem Schlamm! :cool:

  • Hallo Andreas,


    danke für deine aufschlussreiche Antwort.
    Zum Trinken ist/war das Brunnenwasser nie gedacht. Wir haben natürlich beim Haus auch noch einen Ortswasseranschluss. Für das Aquarium hab ich auch beides vorgesehen. Also Tinkwasser und Brunnenwasser.
    Von einer Entmanganungsanlage hab ich bis Heute noch nie was gehört. Werd mich da jedenfalls mal informieren und meinen Installateur darauf ansprechen.
    Was mich aber dennoch etwas wunder ist, das im Umkreis von 100 Meter 4 oder 5 Haushalte sind die ebenfalls einen Brunnen haben und die das Wasser ebenfalls nutzen für WC Spülung. Früher (vor 50 Jahren) bestimmt auch als Trinkwasser, als es noch keinen Ortswasseranschluß gab.


    Vielleicht hab ich ja noch Glück und es ändern sich die Eisenwerte noch etwas wenn man den Brunnen noch einige male entleert.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    Von einer Entmanganungsanlage hab ich bis Heute noch nie was gehört.

    Enteisenung und Entmanganung geht ja Hand in Hand. Je nach Anlage wird das mit verschiedenen Methoden oxidiert und ausgefällt.

    Zitat

    Was mich aber dennoch etwas wunder ist, das im Umkreis von 100 Meter 4 oder 5 Haushalte sind die ebenfalls einen Brunnen haben und die das Wasser ebenfalls nutzen für WC Spülung.

    Das geht ja im Prinzip auch, man dürfte nur wesentlich schneller und kräftiger diese braunen Eisenablagerungen in der Schüssel bekommen als bei (behandeltem) Leitungswasser. Ob man das so akzeptieren will, muß jeder für sich selber wissen.