Angaben bei Ferrdrakon K zur Menge des gedüngten Kaliums

  • Hallo,


    ich habe mir heute die Anmerkungen auf meiner Ferrdrakon K-Flasche genauer angesehen. Was mich etwas irritiert hat, war der folgende Abschnitt:


    "Dabei erzielen 2 ml/100 L Wasser (anstatt 1 ml Ferrdrakon) jeweils eine extra Zugabe von 0,57 mg/L Kalium (...)"


    Wenn nun der angestrebte Kaliumwert bei 10-15 mg/L liegt und ich rein mit Ferrdrakon K in meinem 300-L-Becken z.B. auf 10 mg Kalium aufdüngen wollen würde, dann müßte ich ja etwa 105(!) ml Ferrdrakon K zuführen!
    Kann das stimmen? Oder wo liegt in meinem Überlegungen/Rechnungen der Fehler?


    Viele Grüße,
    Jan, der leider (noch) keinen Kaliumtest besitzt.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    Kann das stimmen? Oder wo liegt in meinem Überlegungen/Rechnungen der Fehler?

    der Fehler, wenn man ihn denn so nennen will, liegt in der Verwechslung oder Vermischung zweier Begriffe.
    Das eine ist die Zugabe von Kalium über Ferrdrakon K (ein dynamischer Prozess),
    das andere der Absolutgehalt von Kalium im Becken (ein statischer Wert).


    Wir haben im Aquarium lauter Fließgleichgewichte:
    Zufuhr von Kalium über Futter, Dünger und andere Präparate
    Entfernung von Kalium über Pflanzenwuchs


    (Wasserwechsel kann ja nach Gehalt im Leitungswasser auf beiden Seiten der Gleichung stehen).


    Aus diesen unterschiedlichen dynamischen Vorgängen wird sich ein bestimmter Kaliumgehalt im Becken einstellen.
    Der Trugschluß ist, zu glauben, man müßte den erwünschten statischen Wert auf einmal mit dem Dünger einstellen.

    Andere Punkte, die in der Betrachtung gerne vergessen werden, sind:
    Das Wechselwasser hat ja auch nicht 0 mg/l Kalium.
    Unser Wasseraufbereiter Aquadrakon Black bringt auch schon 3,7 mg/l Kalium mit.
    Ersetzt man Ferrdrakon komplett durch Ferrdrakon K bei Normaldosierung, so bringt das zusätzliche 5,7 mg/l, d.h. schon nach einer Woche sind wir bei knapp 8,5 mg/l.
    Wenn die Pflanzen einen höheren wöchentlichen Verbrauch haben sollten (was ich eher nicht annehme), so ist die Dosierung des gesamten Düngers wahrscheinlich zu gering.

  • Hallo,


    danke für die Erklärung, ich hoffe jetzt die Problematik zu verstehen. Mit der Anschaffung eines Kaliumtests, die ohnehin geplant ist, würde ich dementsprechend weiterkommen als mit derartigen Rechnungen.


    Viele Grüße,
    Jan

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    danke für die Erklärung, ich hoffe jetzt die Problematik zu verstehen.

    das Thema ist komplex und schwer zu erklären. Wenn noch Fragen bleiben, nun dazu ist das Forum ja da.

    Zitat

    Mit der Anschaffung eines Kaliumtests, die ohnehin geplant ist, würde ich dementsprechend weiterkommen als mit derartigen Rechnungen.

    In der Thematik kommt man mit einem Test natürlich sehr viel weiter als mit noch so schönen, aber leider nur theoretischen Betrachtungen. ;)

  • Hallo,


    wenn ich jetzt im nachhinein nochmal über das Thema nachdenke, hätte ich vielleicht die Frage noch anders stellen können:


    Wie stark "haut Ferrdrakon K rein"? Damit meine ich, wie schnell man von einem Kaliummangel ohne Ferrdrakon K-Zugabe zu einem Kaliumüberschuss durch eine zu stark gewählte Dosierung kommen kann. Meine obige Rechnung hat ja gezeigt, daß eine Antwort diese Frage womöglich nicht so einfach und naheliegend ist...


    Viele Grüße,
    Jan (Kaliumtest noch nicht eingetroffen ;) )

  • Hi,


    wenn ich bei meinen Werten ( 1 mg/l Kalium im Leitungswasser ) mit Ferrdrakon K mehr als 15 mg/l K überschreiten würde , wäre mein Eisengehalt deutlich zu hoch.


    Ich gehe hier von 200 l Netto und einem Kaliumstartwert ( vor der Verwendung von Ferrdrakon K und Aquadrakon Black ) von 1 mg/l aus :


    Nach einem Wasserwechsel von 50% und Verwendung von Aquadrakon Black hebt sich meine Kaliumwert auf folgenden an :


    Code
    c[I]KNeu=[/I]c[I]Kalt[/I]*0,5+(c[I]KWasser[/I]+c[I]KAQB[/I])*0,5=1*0,5+(1+3,7)*0,5=2,85 mg K/l

    Um jetzt die 15 mg K /l zu überschreiten müsste ja die Konzentration durch Ferrdrakon K um mindestens 12,2 mg K/l (nennen wir es cKdiff) angehoben werden.


    Bei meinen 200l müssten also


    Code
    VNetto * c[I]Kdiff[/I] = m[I]Kdiff[/I]= 200 l * 12,2 mg K/l = 2440 mg K
    
    
    V[I]FDK[/I] =  m[I]Kdiff[/I] / c[I]KFDK[/I] = 2440 mg K / 30 mg K/ml  = 81,3 ml Ferrdrakon K

    Mit der Menge an Ferrdrakon K erhöht sich aber auch der Eisengehalt.


    Code
    mFe = VFDK * cFeFDK = 81,3 ml * 0,5 mg Fe / l = 40,65 mg Fe

    Die 40,65 mg Fe erhöhen die Konzentration im Becken um


    Code
    cFeneu = mFe / VBecken = 40,65 mg Fe / 200 l = 0,20 mg Fe/ l

    Der aktuelle Eisengehalt ist denn

    Code
    cFeaktuell = cFealt + cFeneu

    Da bei meinem Becken der Eisengehalt zu hoch wäre, nutze ich Ferrdrakon und Aquadrakon Black. Ich gebe nach dem Wasserwechsel Kalium über Kaliumcarbonat zu.
    Aber ich bestimmen den Kaliumwert nicht.


    Nach der Formel L=1/(1-x) ( Von Drak.de ) kann die Kaliumkonzentration in meinem Becken auf maximal den doppelten Wert der Düngung ansteigen.

  • Hallo Jack,


    ich hatte eine etwas anderen Berechnungsansatz verwendet, komme aber auch auf dasselbe Ergebnis.


    Eine Frage nur:

    Zitat

    Nach der Formel L=1/(1-x) ( Von Drak.de ) kann die Kaliumkonzentration in meinem Becken auf maximal den doppelten Wert der Düngung ansteigen.


    Wo auf der Drak-Seite findet man denn diese Formel?


    Viele Grüße,
    Jan