Terrdrakon, Überdosierung?

  • Hallo,


    ich habe mein 112L Becken komplett neu eingerichtet (im Februar) , und habe nun sehr viele Probleme mit Algen.
    Nun habe ich die Vermutung das ich zuviel Ferrdrakon in den Bodengrund (Sand) eingebracht habe, ist das möglich?


    Durch ein "Missgeschick" habe ich ca. die doppelte Menge Terrdrakon im Sand. Abgedeckt ist das aber eigentlich gut mit ca. 3cm reinem Sand. Ausser CO2 über Paffrathschale gebe ich sonst keinen Dünger ins Wasser, und beleuchte 4h - 2h Pause - 5h. Ich wollte das Aquarium nur mit Wurzelzehrern bepflanzen und habe eine Zwergseerose (Nymphoides flipper) und Echinodorus bleheri eingesetzt. Die Seerose wächst prächtig, aber die bleheris gehen nach und nach ein. Eigentlich sollten diese doch bei dem gut gedüngten Bodengrund rasch wachsen? Ich kann es mir nicht erklären...
    Aufgrund von starkem Wachstum von Blaualgen, Fadenalgen und Rotalgen habe ich alle 3 Tage Ww gemacht und eine ordentliche Menge Wasserpest eingesetzt. Aber selbst diese sind eingegangen!
    Kann es also sein, dass der Bodengrunddünger durch die Überdosierung dafür verantwortlich ist? Ich weiss nicht mehr weiter...


    Gruß,
    David

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,
    wir vermeiden nicht umsonst das Wort Dünger bei unserem Bodenzusatz Terrdrakon. Er ist aus meiner Sicht, wie auch die Produkte der anderen Anbieter, nicht alleine zur Pflanzenversorgung geeignet. Er dient erst einmal dazu den nackten Quarzkies überhaupt zu einem pflanzenfreundlichen Bodengrund zu transformieren.
    Wie das Experiment mit der Wasserpest und das kräftige Algenwachstum zeigt, werden zuwenig Nährstoffe im Wasser sein. Die Seerose wird sich die restlichen Nährstoffe am energischsten greifen und den anderen Pflanzen dabei keinen Spielraum lassen.
    Bitte einmal Eisen, Nitrat und Phosphat testen und hier posten, dann kann man weitersehen. Die Anwendung von Ferrrdrakon würde ich aber auf jeden Fall empfehlen.

  • Guten Tag Herr Kremser,


    vielen Dank für Ihre Antwort.
    Ich habe mal mein Wasser gemessen:
    FE = nicht nachweisbar
    PO4 = zwischen 1,0mg/L und 2,0mg/L
    NO3 = 10,0mg/L


    Woher das Phosphat und das Nitrat kommen, kann ich mir schwer erklären. Ich habe sehr wenige Fische, und füttere sehr sparsam. Ww spätestens jede Woche 50%.
    Offensichtlich fehlt Eisen. Allerdings hatte ich gedacht, wenn ich nur Wurzelzehrer pflanze, ist der Nährstoffgehalt der Wassersäule unwichtig, da diese Pflanzen nichts über die Blätter aufnehmen. Ein Irrtum? Ich habe etwas bange, wenn ich noch Ferrdrakon zugebe, das dann die Algen noch stärker wachsen. Weil ja sonst niemand da ist, der den Nährstoff verbraucht.
    Sollte ich zusätzlich zum Bodengrundverbesserer den Pflanzen noch Düngekugeln an die Wurzeln schieben?


    Viele Grüße,
    David

    • Offizieller Beitrag

    Guten Tag,


    FE = nicht nachweisbar
    PO4 = zwischen 1,0mg/L und 2,0mg/L
    NO3 = 10,0mg/L


    Es wäre natürlich beser, wenn die Eisenkonzentration ein wenig höher wäre. Es kann aber auch mit der hohen PO4-Konzentration zusmamenhängen. Diese sollte auf jeden Fall gesenkt werden.
    Nachdem man das Leitungswasser kontrolliert hat (das kann gerne mal die Quelle für PO4 sein), entweder mit viel mehr Wasserwechsel oder mit einem Phosphatsenker wie Phosphareduc.
    Nitrat wäre soweit im Rahmen.

    Zitat

    Allerdings hatte ich gedacht, wenn ich nur Wurzelzehrer pflanze, ist der Nährstoffgehalt der Wassersäule unwichtig, da diese Pflanzen nichts über die Blätter aufnehmen. Ein Irrtum?

    Die meisten Wasserpflanzen bilden nur Stützwurzeln aus, die nur für die Verankerung im Bodengrund zuständig sind. Es fehlt ja auch der Transpirationsstrom, der bei emersen Pflanzen für den Nährstofftransport sorgt.
    Deswegen können alle Wasser- und Sumpfpflanzen Nährstoffe über die komplette Pflanzenoberfläche aufnehmen. Nur Pflanzen mit einem "echten" Wurzelwerk sind zusätzlich in der Lage viele Nährstoffe über die Wurzeln aufzunehmen.

    Zitat

    Sollte ich zusätzlich zum Bodengrundverbesserer den Pflanzen noch Düngekugeln an die Wurzeln schieben?

    Ich denke nicht, daß das im Moment eine Verbesserung bringen würde. Stattdessen sollte eine moderate Versorgung mit Ferrdrakon die Versorgung der Pflanzen verbessern.