Pflanzen wachsen nicht 100%, Fadenalgen, Frage zu Dünger und Licht

1. offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,


    trotz eigentlich bester Bedingungen klappt es bei mir nicht ganz so gut...
    Derzeit Fadenalgen, etwas stockender Pflanzenwuchs...


    Aquarium Rio 300
    Netto Liter zirka 250 Liter
    WW 50% die Woche
    Bodengrund: Ferti Soil
    Licht: 8 x 54 Watt [Osram T5 - 1x940 HO, 2x840 HO, 2x965 HO, 1x865 HO, 2x865 HO Constant]
    (alle acht Röhren dann nur in der Mittagszeit zirka 4 Stunden, sonst knapp 10 h)
    Temp: 24°
    Fe: 5 ml/tägl (KramerDrak)
    No3: 7 ml/tägl (Eudrakon N)
    Po4: 6 ml/tägl (KH2PO4)
    K: 5 ml/tägl (Ferrdrakon K)
    CO2: automatisch
    EasyCarbo: 9 ml/tägl



    Ich habe ein Photometer und kann die Werte sehr genau bestimmen:


    Fe: wird nicht gemessen
    No3: schwankt zw. 6 und 10 mg/L
    Po4: schwankt zw. 0,3 und 0,6 mg/L
    K: schwankt zw. 6 und 17 mg/L
    CO2: ~20-30 mg/L
    Magnesium: 11 mg/L



    Viele Fragen:
    Ist eine wärmere Temperatur für Pflanzen besser (mehr als als 24/25 Grad)?


    Kann es sein, dass die Pflanzen große Probleme mit meiner Beleuchtung haben (weil stark gemischt Dreiband, Vollspektrum)? Ziel ist es nur noch auf die dreiband-Röhren umzustellen. Dachte so wäre es ggf. besser, wenn auch etwas Vollsprektrum dabei ist. 8er Röhren sind nun bestellt...


    Oder kann das an der Düngerkonfiguation liegen?
    Muss ich ggf. das Soil noch mit mehreren Dünge-Kugeln versehen (derzeit kaum welche drinnen)?

    Ich denke ich sollte auf jeden Fall Nitrat auf 10-15 mg/L erhöhen. Der Rest wäre in Ordnung?


    Bringt vielleicht Stoßdüngung von Po4 mehr als tägliche Düngung?


    Ist normaler Kies vielleicht genau so gut, oder sogar besser als dieses Soil?

    Viele Grüße
    Ingo

    • Offizieller Beitrag

    Guten Tag,

    Zitat von PlantTank

    Netto Liter zirka 250 Liter
    Licht: 8 x 54 Watt [Osram T5 - 1x940 HO, 2x840 HO, 2x965 HO, 1x865 HO, 2x865 HO Constant]
    (alle acht Röhren dann nur in der Mittagszeit zirka 4 Stunden, sonst knapp 10 h)


    Trotz allem ist das schon sehr viel Licht. Wundert mich fast, daß es nicht mehr Probleme gibt :)


    Zitat

    No3: schwankt zw. 6 und 10 mg/L
    Po4: schwankt zw. 0,3 und 0,6 mg/L

    Hier würde ich tatsächlich, vor allem bei dieser Lichtmenge, etwas höhere Konzentrationen anstreben. Auch beim PO4.


    Zitat

    Ist eine wärmere Temperatur für Pflanzen besser (mehr als als 24/25 Grad)?

    Es gibt einige wenige Pflanzen wie Barclaya oder Cabomba furcata, die es tatsächlich lieber warm mögen (> 25 °C), um gut zu wachsen, aber den meisten Pflanzen liegen eher etwas tiefere Temperaturen.
    Wobei es bei dieser Lichtstärke keinerlei Probleme mit höheren Temperaturen geben sollte. Je höher die Lichtstärke desto höher ist üblicherweise die Temperaturtoleranz der Pflanzen, da ja auch mehr Energie in den Erhaltungsstoffwechsel gepumpt werden kann.


    Zitat

    Kann es sein, dass die Pflanzen große Probleme mit meiner Beleuchtung haben (weil stark gemischt Dreiband, Vollspektrum)? Ziel ist es nur noch auf die dreiband-Röhren umzustellen. Dachte so wäre es ggf. besser, wenn auch etwas Vollsprektrum dabei ist. 8er Röhren sind nun bestellt...

    Nach meiner Erfahrung kommen die PFlanzen besser mit einer Art von Beleuchtung zurecht. Ich würde daher dazu raten nur eine Sorte von Röhren einzusetzen, egal welche. Ein wenig anders liegt der Fall bei im Tagesverlauf wechselnden Lichtfarben, wie Sie in der Natur Standard sind. Allerdings sind natürliche Lichtquellen (Sonne und gefiltertes Sonnenlicht) auch Gaußstrahler mit gleichmäßiger Energieverteilung über das Spektrum und keine Bandenstrahler wie Leuchtstoffröhren.


    Zitat

    Bringt vielleicht Stoßdüngung von Po4 mehr als tägliche Düngung?

    Funktionieren kann beides. Stoßdüngung ist zur Versorgung hungriger Pflanzen bei Algenproblemen manchmal weniger algenfördernd. Sollte man aber einfach mal ausprobieren.


    Zitat

    Ist normaler Kies vielleicht genau so gut, oder sogar besser als dieses Soil?

    Ich bin kein Freund von diesen allzu (chemisch) aktiven Soils, weil Sie gelegentlich ein heilloses Chaos in die labile Wasserchemie unserer Aquarien bringen. Zudem erfordern sie häufig viel Erfahrung im Einsatz, man sollte ihr Verhalten bereits kennen, um aktiv gegensteuern zu können.
    Vielleicht das richtige für aktive Aquascaper, die nichts anderes machen als neue Becken aufzusetzen. Will man ein langzeitstabiles Becken, würde ich einen anderen Bodengrund bevorzugen.

    Hallo,


    vielen Dank für die schnelle und qualifizierte Antwort!
    Ich merke auch immer wieder, dass ich mir vielleicht manchmal zu viele Gedanken gemacht habe und zu viel Optimum wollte --> sehr viel Licht, teilweise Vollspektrum-Röhren, Soil...


    Zitat von Andreas Kremser


    Trotz allem ist das schon sehr viel Licht. Wundert mich fast, daß es nicht mehr Probleme gibt :)


    Aber zuuuu viel ist das nicht? Oder sollte ich doch auf maximal 6 Röhren während der Mittagszeit gehen? Dann würde ich ggf. 2x840er ausschalten


    Zitat von Andreas Kremser


    Nach meiner Erfahrung kommen die Pflanzen besser mit einer Art von Beleuchtung zurecht. Ich würde daher dazu raten nur eine Sorte von Röhren einzusetzen, egal welche. Ein wenig anders liegt der Fall bei im Tagesverlauf wechselnden Lichtfarben, ...


    Ok, das bestärkt mich auf jeden Fall in meinen Zweifeln an dieser Konfiguration und in meinem Vorhaben auf die günstigeren 8er Röhren zu gehen. Die Lichtfarben zur "Simulation" des Tagesverlauf behalte ich bei [840, 865]


    Zitat von Andreas Kremser


    Ich bin kein Freund von diesen allzu (chemisch) aktiven Soils, weil Sie gelegentlich ein heilloses Chaos in die labile Wasserchemie unserer Aquarien bringen. Zudem erfordern sie häufig viel Erfahrung im Einsatz, man sollte ihr Verhalten bereits kennen, um aktiv gegensteuern zu können.
    Vielleicht das richtige für aktive Aquascaper, die nichts anderes machen als neue Becken aufzusetzen. Will man ein langzeitstabiles Becken, würde ich einen anderen Bodengrund bevorzugen.


    Ja, das sehe ich mittlerweile genau so. Wie gesagt, wollte das "Optimum" und habe es aber bislang trotz dieses Aufwandes nicht gefunden. Wie heißt es, weniger ist manchmal mehr... ;)


    Ich habe mittlerweile auch noch erstmalig das Clorid gemessen und einen Wert von 8,5 mg/L festgestellt. Mit diesem Wert habe ich mich noch nicht befasst. Ist das in Ordnung? Ich habe gelesen sollte zwischen 10-50 mg/L sein. Handlungsbedarf?


    FE habe ich nun doch auch noch gemessen, lag derzeit bei 0,4 mg/L


    Herzliche Grüße
    Ingo

    Ich habe nun das Licht angepasst. Mal sehen ob die Pflanzen nun gesünder werden. Ich denke aufgrund des sehr sehr hohen Lichtes hat bestimmt irgend ein Nährstoff gefehlt und ein Mangel ist eingetreten...


    In der Spitze hatte ich für fast 5 Stunden 1,73 Watt/L.
    Nun habe ich in der Spitze 1,29 Watt/L, jedoch nur für 1,5 Stunden.


    Das sollte so wesentlich besser sein.
    Oder ist das in der Spitze immer noch zu viel?


    Details:
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    • Offizieller Beitrag

    Hallo,
    ob das zuviel ist kann nur die Praxis entscheiden. Einige Aquariumpflanzen sind aber tatsächlich eher dem Schwachlichtbereich entlehnt (sonst wären sie im Aquarium nie erfolgreich geworden).
    Was aber sicher ist, höhere Lichtstärken erfordern mehr Aufwand, sowohl bei der Pflege als auch bei der Nährstoffversorgung.
    Eine doppelte Lichtmenge bedeutet nunmal den doppelten Stoffwechsel und damit den doppelten Nährstoffbedarf. Bei den damit erforderlichen Düngemengen kann es dann auch leicht vorkommen, daß sich ein Nährstoff, der aus irgendeinem Grund nicht so rasch verbraucht wird, sich anreichert unter Umständen bis in den störenden Bereich hinein. Hier hilft dann zusätzlich nur auch den Wasserwechsel in ebenso angepasster Frequenz und Menge durchzuführen.