Rohprotein im Futter

1. offizieller Beitrag

    Hallo!!!
    ich habe eine Frage, die mich schon sehr lange interessiert.... ich bin für eine Antwort sehr dankbar.
    und zwar, habe ich mal irgendwo gelesen, daß pflanzenfressende Fische wie z.B. Guppies, Mollys, Schwertträger kein eiweißreiches Futter brauchen, ich bin mir nicht sicher wieviel, aber weniger als 40%. aber alle Futterflocken, die man so kaufen kann, enthalten meist über 40% Rohprotein, und Futteralgen sogar mehr. was ist dran an dieser Sache?? war das eine Fehlinformation, oder verstehe ich was falsch? man will ja den Fischleins gutes Futter anbieten, damit sie sehr-sehr alt werden :-)))))
    Bis dann!
    J.

    Hallo,
    fast alle erwachsenen Fische kommen für ihren Erhaltungsstoffwechsel mit weniger Protein aus. Leider scheint es technisch schwierig zu sein, ein Futter mit geringem Proteinanteil herzustellen.
    Ein höherer Fettanteil, wie er bei Fischen sinnvoll ist, da diese Ihren Energiebedarf nicht wie wir aus den Kohlehydraten ziehen, sondern aus den Fetten und den Proteinen, ist auch technisch schwierig, da sich dann keine Flocken und normale Granulate mehr herstellen lassen.
    So wird der Kohlehydratanteil erhöht, was für die meisten Fische schlecht ist, da diese nicht sinnvoll verwertet werden können und oft zu (Leber-)Verfettung führen können.


    Ideal wäre ein Futter mit einem so hohen Fettanteil (natürlich biologisch wertvolle Fette), daß der Fisch seinen kompletten Energiebedarf damit bestreiten kann. Der Proteingehalt nur so hoch, daß der Erhaltungsstoffwechsel damit gedeckt wird, der Rest würede aus wenig komplexen Kohlehydraten bestehen und aus Ballaststoffen wie Chitin.
    Jungfischfutter müßte aber mehr Protein enthalten.


    Hier hilft eigentlich nur, oft die entsprechende Zusatzkost zu füttern, Lebendfutter auf der eineen Seite und pflanzliche Zusatzkost auf der anderen.

    Hallo


    > fast alle erwachsenen Fische kommen für ihren
    > Erhaltungsstoffwechsel mit weniger Protein aus.
    > Leider scheint es technisch schwierig zu sein, ein
    > Futter mit geringem Proteinanteil herzustellen


    Ist es nicht eher sinnvoll auf das Verhältnis Protein/Fett zu achten als niedrige Proteinwerte zu favorisieren?


    "http://www.shubunkin.de/forum/thread.asp?id=2657"


    > Ein höherer Fettanteil, wie er bei Fischen
    > sinnvoll ist, da diese Ihren Energiebedarf nicht
    > wie wir aus den Kohlehydraten ziehen, sondern aus
    > den Fetten und den Proteinen, ist auch technisch
    > schwierig, da sich dann keine Flocken und normale
    > Granulate mehr herstellen lassen


    Es gibt u.a. hier


    "http://www.naturefood-service.de"


    etwas in dieser Richtung, allerdings sind diese Futtersorten Beginnern nicht grad zu empfehlen da sie mit Bedacht eingesetzt werden müssen


    Gruß
    Günther
    http://www.shubunkin.de

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,
    > Ist es nicht eher sinnvoll auf das Verhältnis
    > Protein/Fett zu achten als niedrige Proteinwerte
    > zu favorisieren?


    Du hast recht, ich hab das nicht eindeutig formuliert. Ich hätte eher das Protein/Fett-Verhältnis sollte niedrig sein oder niedriger als heute noch oft üblich.


    Aber da kommen wir auch schon wieder einen Schritt weiter, der Protein- und der Fettgehalt insgesamt sollte einen möglichst großen Anteil ausmachen, da der unbekannte Rest vornehmlich aus Kohlehydraten besteht, mit denen wenige Fische etwas anfangen können (nur Pflanzenfresser und die auch nur dann, wenn der Rohfasergehalt genügend groß ist).
    Der hohe Kohlehydrateanteil vieler Billigstfutter ist für die Leberverfettung bei einseitig ernährten und überfütterten Fischen verantwortlich, nicht das Fett.

    > Es gibt u.a. hier
    > etwas in dieser Richtung, allerdings sind diese
    > Futtersorten Beginnern nicht grad zu empfehlen da
    > sie mit Bedacht eingesetzt werden müssen


    Man kann schon bemerken, daß die Entwicklung neuer Futtersorten in die richtige Richtung geht. Nun müssen die Marketingleute nur noch lernen, daß mit den richtigen Argumenten zu bewerben. Wie schon geschrieben, von der humanen Ernährung her haben halt viele Leute, die sich noch nicht näher mit der Materie beschäftigt haben, Angst vor Fett.
    Wobei jetzt beim Mensch wie beim Fisch gilt: Fett ist nicht gleich Fett. Aber dazu gibt die Rohanalyse eines Futters leider keine Informationen.

    Hallo


    > Man kann schon bemerken, daß die Entwicklung neuer
    > Futtersorten in die richtige Richtung geht


    Ja, ist schon erstaunlich.
    Man sollte als interessierter Aquarianer auch einmal über den Zaun sehen in Richtung professionelle Fischzucht.
    Aus dieser Richtung gibt es sehr interessante Veröffentlichungen im Netz zu Futtermitteln (Wachstum, Futterwertung, Nitrat, Einfluss auf Krankheiten, Umwelteinfluss...)
    Ziel ist dabei sicher immer auch gutes Wachstum, aber nicht der fette Fisch


    > ...von der humanen Ernährung her haben
    > halt viele Leute, die sich noch nicht näher mit
    > der Materie beschäftigt haben, Angst vor Fett


    so ist es


    > Wobei jetzt beim Mensch wie beim Fisch gilt: Fett
    > ist nicht gleich Fett. Aber dazu gibt die
    > Rohanalyse eines Futters leider keine
    > Informationen.


    Es gibt immer noch Futterangebote bei denen nicht mal der Gehalt an Protein/Fett auf der Verpackung angegeben ist


    > ciao Andreas Kremser


    JauTschau
    Günther
    http://www.shubunkin.de