schwermetallbelastung der RML

  • hallo zusammen,
    es ist bereits sehr viel über die roten ML geschrieben und diskutiert worden, und viele seufzen bereits, wenn sie rote ML nur hören *smile*. da es aber eines der am häufigsten verabreichten lebendfuttersorten ist und das umstrittenste futter , möchte ich nachstehenden bericht, den ich gelesen habe, euch ( vor allem dir, andreas) mit der bitte zu lesen geben, mir zu berichten, ob jemandem bekannt ist, dass entsprechende laboruntersuchungen bereits vorgenommen wurden, welche eine schwermetallbelastung nachweisen, oder ob es alles reine vermutungen sind.
    ich möchte gerne wieder ruhig schlafen...:-)))))


    also, hier der bericht:*


    ******Mückenlarven sind allesamt gut als Fischfutter geeignet, da sich im Darminhalt noch Pflanzenreste befinden und somit nicht nur Eiweiß bzw. Proteine vorhanden sind, sondern auch Ballaststoffe (Chitin) und Detrius.


    White und black worms sind somit optimal als Fischfutter anzusehen, bei roten Müla`s empfehle ich z.Zt. ausschließlich auf gezüchtete "Ware" zurückzugreifen. Diese werden in Holland als Nebenprodukt in Gewächshausern gezüchtet und sind somit deutlich teurer als z.B. die sogenannte Euro-Qualität, die i.d.R. aus dem unmittelbarem Osten stammt /Tschechische Republik, Polen, Bulgarien und Rumänien, zum Teil sogar aus Weißrußland und der Ukraine.


    Diese RML werden häufig in Abwässerkanälen der Schwer- bzw. Metallindustrie geerntet und sind nicht nur als Fischfutter absolut ungeeignet, sondern sind in unserem Sprachgebrauch eigentlich Sondermüll. Die Leber unserer Fische reagiert hierauf wie auf einen Leberhaken von Klitschko. Ich habe es bei mir persönlich erlebt, dass kleine Rivulus (agilae, xiphidius u.ä.) innerhalb von 2 !!! Tagen eine Vervielfachung des Lebervolumens aufwiesen, was sich bei der Untersuchung anschließend bestätigte. Häufig riecht man auch das "ungesunde" daran - Finger weg.


    Man sollte auch bedenken, das es viele Arten sogenannter roten Mückenlarven gibt, insbesondere im asiatischen Raum ist dies nicht zu überblicken. Da wir "dumme" europäische Aquarianer aber anscheinend einerseits immer das billigste wollen und andererseits, warum auch immer, rote Müla`s, kriegen wir die auch. Dem Exporteur ist dies bekannt, und er macht alle ihm zur Verfügung stehenden Mückenlarven rot. Zu allererst wird die "Ware" in Rinderblut gebadet und anschließend kommt noch, je nach Bedarf, Farbstoff hinzu. Der Farbstoff ist verantwortlich für die mysteriösen Fälle von Allergien, die unter diesem Gesichtspunkt nicht mehr ganz so geheimnisvoll sind. Wenn nun, vor dem Füttern, die roten Mückenlarven durchgespült werden (Teesieb o.ä.), sieht man die rote Brühe wieder teilweise abfliessen. Unabhängig davon ist das rohe Blut natürlich auch ein Bakterienträger, wenn man nicht bei der Herstellung extrem schnell einfriert. Auch hieraus ergeben sich bei schlechter Ware Risiken.


    Man muß aus diesen Tatsachen schließen, das gute Ware eine vorzügliche Nahrung ist, nur, wer garantiert mir gute Ware und wer trägt hier das Risiko, wenn man berücksichtigt, dass viele von uns derzeit unwiderbringbare Importtiere schwimmen haben, die selbst bei hohem finanziellem Aufwand, evtl. nicht erneut zu beschaffen sind, weil z.B. unsere amerikikanischenoder japanischen Freunde einfach den Markt leer kaufen. Wir sollten dieses Risiko derzeit nicht eingehen.


    Ich habe mich bis vor einigen Tagen noch etwas großzügiger geäußert, mußte aber bei Neukauf von roten Mückenlarven feststellen, dass die bisher von mir bevorzugte Ware auch nicht sauber ist (Exporteurwechsel durch den Großhändler). Außerdem führte ein Telefonat mit einem holländischen Großimporteuer von roten Mückenlarven, die quasi in jedem Zoo-Geschhäft verkauft werden, zu diesem Ergebnis. ******


    ich danke euch.
    gruss, inge

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,
    ich persönlich kenne keine Untersuchungen in der Richtung. Ich würde mich auch sehr für solche Berichte und Untersuchungen interessieren.
    Man kann sich allerdings vorstellen, daß man bei RML in der Qualität alles von mies bis gut angeboten bekommt, ohne dieses vor dem Kauf kontrollieren zu können.
    Ähnlich dürfte sich die Situation bei Tubifex darstellen, das z.B. viel aus dem Donaudelta importiert wird. Man kann sich ja vorstellen, was so alles in der Donau landen wird, bis sie ihr Delta erreicht.

  • Hallo!


    Einen Hinweis aus ganz anderer Richtung - bei Gewässeruntersuchungen wird unter anderem ja auch getestet wie stark das Wasser belastet ist (mit was und wieso bitte ich nachzulesen).


    Hierbei greift man auch auf augenscheinliche Hinweise zurück. Die Tiere die sich dort tummeln sind ein gutes Indiz für die Belastung des Wassers. So ist Tubifex eigentlich nur in sehr stark belasteten Gewässern (genauer gesagt in dessen Schalmm) zu finden wo ein "normaler" Fisch sich nicht mehr aufhalten würde.


    Hier empfiehlt sich das Buch "Das Leben im Wassertropfen" aus dem Kosmos Verlag. Nach dem Kauf dieses Buche empfiehlt sich gleich auch noch ein Mikroskop zu kaufen damit man das gelesen gleich auch überprüfen kann ;)


    Viele Grüße
    Lars


    Auszug aus diesem Buch: "Leitorganismen der Wassergüteklasse IV (nach Liebmann)
    Polysaprobe Zone (sehr stark verunreinigte Wasserzone)
    ...
    Gliederwürmer
    45 Tubifex tubifex

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,
    > Hierbei greift man auch auf augenscheinliche
    > Hinweise zurück. Die Tiere die sich dort tummeln
    > sind ein gutes Indiz für die Belastung des
    > Wassers. So ist Tubifex eigentlich nur in sehr
    > stark belasteten Gewässern (genauer gesagt in
    > dessen Schalmm) zu finden wo ein "normaler" Fisch
    > sich nicht mehr aufhalten würde.


    das bezieht sich aber auf organisch belastetes Wasser und ist nicht per se gleichzusetzen mit einer Schwermetallbelastung.
    Ich habe hier Tubifex in einem sehr sauberen Bach (-> Bachflohkrebse), dessen Sammelbecken vor der Einleitung in die Kanalisation durch das angesammelte Herbstlaub, das niemand entfernt, eine faulende Schlammgrube geworden ist. DIese Tubifex würde ich guten Gewissens verwenden.
    Oft findet man größere Ansammlungen von Tubifex und RL auch in den Abwässerkanälen von Zuckerfabriken oder dergleichen.