Komplexierung bei hohem pH

  • Hallo,


    ich will bei einem Weichwasserbecken die KH mit einer Verdünnung unterschiedlicher Hydrogencarbonate stabilisieren.
    Die Verdünnung soll mit einer angesteuerten Peristaltikpumpe täglich ins Becken befördert werden.


    Der Lösung hätte ich gerne eine entsprechende Menge Ferrdrakon beigegeben um gleichzeitig eine tägliche Spurenenelemente-Zugabe zu verwirklichen.


    Nun wird diese Hydrogencarbonate-Lösung erwartungsgemäß einen relativ hohen pH-Wert aufweisen.
    Gehe ich richtig in der Annahme, daß es zu einer Ausfällung von Spurenelementen kommen würde?



    Gruß,
    Dirk

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,
    > ich will bei einem Weichwasserbecken die KH mit
    > einer Verdünnung unterschiedlicher
    > Hydrogencarbonate stabilisieren.


    An welche dachtest Du denn? KHCO3 und NaCO3, oder etwas exotisches ;)

    > Nun wird diese Hydrogencarbonate-Lösung
    > erwartungsgemäß einen relativ hohen pH-Wert
    > aufweisen.


    Zumindest Na- u. K-Hydrogencarbonate reagieren neutral. Die Lösungen haben eine pH um die 7.


    > Gehe ich richtig in der Annahme, daß es zu einer
    > Ausfällung von Spurenelementen kommen würde?


    Die gängigen Chelate (EDTA und verwandte Verbindungen) sind nur im stark Sauren und Alkalischen instabil, im Netralbereich sind sie am stabilsten.
    Daher erwarte ich eigentlich keine Ausfällungen.
    Aber probieren geht über studieren.

  • Hallo Andreas,


    >An welche dachtest Du denn? KHCO3 und NaCO3, oder etwas exotisches


    der elekr. Leitfähigkeitswert liegt bei 80µS/cm und fällt über das Wasserwechselintervall.
    Es soll eine Mischung von NaHCO3, KHCO3 und NH3HCO3 werden.
    Insgesamt soll die KH stabil bei ca. 1-1,5° gehalten werden, wobei der Ateil des Kalium- u. des Ammoniumsalzes gerade so hoch sein soll, daß es zu keiner Akkumulation von Kalium, bzw. Nitrat kommt. Muss mich da rantasten. Am Anfang mehr NaHCO3.


    Das Hirschhornsalz müsste deutlich alkalisch reagieren...


    Gruß,
    Dirk

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    > Das Hirschhornsalz müsste deutlich alkalisch
    > reagieren...


    es düfte aber mengenmässig deutlich geringer benötigt werden, als Na/KHCO3, so daß das abgepuffert wird. Dann ist der pH halt nicht 7, sondern 7,1.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,
    > wobei CO3-- dann ganz gerne mit entsprechenden
    > Kationen als schwerlösliches Salz ausfällt und
    > dann nicht mehr im Wasser "schwimmt"...


    Für "schwerlösliche" Salze gilt das Löslichkeitsprodukt (für die anderen auch ;) ) und da geht für Carbonate die Konzentration der CO3-- Ionen ein. Die ist in einem HCO3-Puffer verschwindend gering. Erst wenn man den Puffer quasi verbraucht hat, kommen da nennenswerte Mengen zusammen - bei pH ~ 7 ist der Puffer aber noch lange nicht verbraucht.
    Bei der Zugabe von Ferrdrakon kommt hinzu, daß da die Chelatoren die Konzentration der freien Ionen, die mit CO3-- schwerlösliche Salze bilden könnten, ebenfalls effektiv senken.
    Für das Löslichkeitsprodukt zählt nicht, was man reingegeben hat, sondern was in der entsprechenden Form vorliegt.


    Man kann z.B. Kalkstein mit einer neutralen EDTA-Lösung auflösen, weil das EDTA das Calcium komplexiert.