• Hallo allerseits,


    neulich hat mit jemand erzählt, daß alle chelatisierten Närstoffe und Spurenelemente in einem AQ-Dünger nach spätestens 3 Tagen soweit abgebaut sein sollen, daß sie nicht mehr aufgenommen werden können, sehr wohl aber messbar bleiben. Nun frage ich mich natürlich, wie das sein kann.


    1. Werden die Chelat-Komplexe quasi mit einem Schluck von Bakterien gefressen und weg sind sie, oder


    2. werden sie häppchenweise angeknabbert und dadurch schon beim ersten Kontakt mit Bakterien unwirksam.


    Bin echt mal gespannt


    UB

    • Offizieller Beitrag

    Halllo,
    ich frag mich immer, wo die Leute derartige Weisheiten hernehmen.


    Was messbar ist, ist auch für die Pflanzen verfügbar. Die Naturgesetze machen keine Unterschiede zwischen Pflanzen und Testreaktionen.
    Ganz im Gegenteil, die Pflanzen können sich teilweise auch noch ausgefallene Stoffe, die für die Tests nicht mehr verfügbar sind, zunutze machen.


    Dann sollte man das Konzept der Halbwertszeit verstanden haben. Man kann nur Zeiträume angeben, nachdem ein bestimmter Prozentsatz von irgend etwas abreagiert hat.
    Nach 3 Tagen ist aber garantiert nicht der überwiegende Teil der Chelatoren in einem "normalen" Aquarium abgebaut. Mit UV-Wasserklärer sieht das anders aus.


    Photochemisch abreagierte oder von Bakterien veränderte Chelatoren verlieren ihre Chelator-Eigenschaft, sie sind damit vom Standpunkt des Aquarianers als Chelator verschwunden, natürlich sind ihre Abbauprodukte noch vorhanden, soweit nicht schon weiter abgebaut.

    > 1. Werden die Chelat-Komplexe quasi mit einem
    > Schluck von Bakterien gefressen und weg sind sie,
    > oder


    Einzelene Moleküle werden aufgenommen, die Gesamtheit aller Moleküle natürlich nicht.


    > 2. werden sie häppchenweise angeknabbert und
    > dadurch schon beim ersten Kontakt mit Bakterien
    > unwirksam.


    Eine Bakterienart ist selten in der Lage einen kompletten Abbau vorzunehmen. Normalerweise wird so eine komplexe Verbindung in vielen Stufen von unterschiedlichen Bakterien abgebaut.
    Allerdings ist schon nach dem ersten Abbau die Wirkung als Chelator hinfällig.

  • Hallo!


    Das habe ich verstanden. Hat also der Abbau eines Chelatmoleküls begonnen, verliert dieser seine Eigenschaft als Chelator und wird das Metallion ... freigeben(?), welches dann wahrscheinlich schnell (wie schnell?) oxidiert und ausfällt;
    Was ist denn verantwortlich dafür, das eine Düngeration so ca. 1-2 Wochen im Aquarium vorhält?
    Ist es die Zeit, die vergeht, bis die Bakterien den Abbau geschafft haben und das Metallion "weg" ist, oder die Quantität der noch vollständig intakten Chelate.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,
    > Hat also der Abbau eines
    > Chelatmoleküls begonnen, verliert dieser seine
    > Eigenschaft als Chelator


    ja


    > und wird das Metallion ... freigeben(?), welches dann wahrscheinlich
    > schnell (wie schnell?) oxidiert und ausfällt;


    vergess das Oxidieren. Der Chelator verhindert nicht das Oxidieren, sondern ausschließlich das Ausfallen. Das Problem ist, daß freies 2wertiges Eisen kaum schwerlösliche Verbindungen im Aquarium bildet, 3wertiges aber bald als Hydroxid oder Phosphat ausfällt.


    > Ist es die Zeit, die vergeht, bis die Bakterien
    > den Abbau geschafft haben und das Metallion "weg"
    > ist, oder die Quantität der noch vollständig
    > intakten Chelate.


    Die Menge! Der Abbau kann ja nur mit endlicher Geschwindigkeit stattfinden.